So oder so agiert "man" im politischen Kontext eines Konsenses, den die Beteiligten getroffen haben. Und der scheint im Moment nicht die militärische Niederlage Putins im eigenen Land zu sein. Die großen westeuropäischen Länder sind alle in der Lage, Langstreckenwaffen zu liefern. Die USA eh. Im Moment scheint die gemeinsame Strategie aber eher zu sein, zu versuchen einen einigermaßen Status Quo zu erhalten, um noch mehr und intensiver politischen und wirtschaftlichen Druck auf Putin auszuüben.
Ein besiegter Putin ist auf der Weltbühne genauso kritisch zu sehen, wie ein triumphierender. Und ob Putin wirklich Interesse an der gesamten, mittlerweile vollkommen zerstörten und wirtschaftlich am Boden liegenden Ukraine hat, kann man auch realistisch bezweifeln. Das wäre ein vergifteter Stachel, den er sich selbst-tief in die eigene Seite stoßen und der sich langsam zu einem eiternden Krebsgeschwür entwickeln würde. Putins feuchter Traum dürfte wohl eher sein, die Krim zu bekommen, der Westen bezahlt den Aufbau der Ukraine und in 10 Jahren kann sich keiner mehr an den Krieg erinnern. Aber mit einer russischen Flagge in Kiev wird das wohl eher nie passieren...