Hallo, East, lese eben erst die Fortsetzung des Threads von Evy....
als ich dann im Westen anfing zu arbeiten, hat eine Wessifrau zu mir gesagt, ich bin karrieregeil und schleime mich ein bei meinem Chef, nur, weil ich für die Firma da war und meine Familie hintenan gestellt habe....
...Ja Maike - das ist dieses typische Konkurrenzverhalten unter Frauen....
In gewisser Weise aber hat Evy recht: die verlorene Zeit, die wir nicht mit unseren Kindern verbringen konnten, da wir berufstätig waren von morgens bis abends, kann uns niemand zurückbringen und die Zeit ist so schnell vergangen, dass ich mir heute sage: was hatte ich von meinen Kindern, oder: was habe ich meinen Kindern "bieten" können?????????? Darüber bin ich schon etwas traurig, dass ich sie so früh anderen überlassen habe. Eigentlich musste, denn mit einem Gehalt kam wirklich niemand aus.
Ich habe meinen Kindern auch nicht viel ,,bieten" können (was immer das heißen mag - wenn ich das schon höre...) - außer einem warmen Nest.
Jedoch es war wichtig, dass ich bei ihnen war - da mein Mann wochenlang mit seinem Brummi unterwegs war - sie hätten ja dann gar niemanden gehabt.
Meine Liebe (unsere) Liebe zu den Kinder und das Verantwortungsbewusstsein haben das nicht erlaubt....
Und: heute ist das nicht anders, aber das ist nicht nur im Osten so, im Westen muss ein Mann wirklich einen guten Job haben, um seine Familie alleine zu ernähren und ich sage Euch: diese Männer tun mir leid, mein Herz als Mutter blutet, wenn ich daran denke, dass mein Sohn (heute 25J.) vielleicht mal eine Frau haben sollte, die ihn allein strampeln lässt, gemacht haben die Kinder doch auch alle beide - also sollten auch beide wie ein Gespann den Wagen ziehen.........
Aber wenn sich beide einig sind, Maike, dann ist es in Ordnung.
Mein Sohn sagt auch, er macht lieber ein paar Überstunden mehr, aber die Mutter ist beim Kind - er hat wohl noch die Erinnerung an seine Kindertage...
Aber dafür kümmert sich die Schwiegertochter auch um ALLES (wie ich damals) - vom Hausbau angefangen bis hin zu den Amtswegen - einfach ALLES!
Außerdem geht es ihm besser dabei, er hat einen sehr schweren, verantwortungsvollen Beruf - und ist froh, wenn er abends abschalten kann - und krafttanken für den nächsten Tag!
Das ist doch besser, als wenn er ausgepowert morgens nicht aus dem Bett kommt und müde und unkonzetriert an die Arbeit geht.
Es geht dabei nämlich um Menschenleben!
Wer hätte denn verständnis dafür, wenn er unachtsam ist und ein schrecklicher Unfall passiert, bei dem vielleicht sogar ein Kind sein Leben verliert?
Meint ihr, das wären mildernde Umstände, weil er eben übermüdet war?
Nein, nein!
Der Euro ist ein Teuro und niemand kann mir erzählen, dass der Mann es heute leicht hat, die Familie allein zu unterhalten, denn dann würde er einem Druck ausgesetzt sein, dem ich meinem Sohn niemals wünschen würde......
Entschuldige, Maike - aber hier muss ich dir widersprechen!
Das Gegenteil ist der Fall! Denn er müsste sich um NICHTS ANDERES als um seinen Job kümmern!
Und besser kann es einem Mann doch nicht mehr gehen.
Eine Nur Hausfrau muss ja nicht nur putzen - das ist ja noch die entspannendere Arbeit - was wirklich aufreibend ist, das sind diese vielen Gedanken, die man sich machen muss und die vielen kleinen und großen Erledigungen - wie es bei uns damals war - ich habe unser Häuschen praktisch allein aufgebaut - (ich hab mal erwähnt, dass meine Hände dabei bluteten - das wird mir noch immer vorgeworfen - weiß der Teufel, warum?) - aber es war so - wir hatten von einem alten Abbruchhaus die gut erhaltenen Ziegel gekauft - und da musste das alte, hartgewordene Mörtel abgeklopft werden - von jedem einzelnen Ziegel - und da mein Mann nicht da war, habe das eben ich gemacht.
Wenn ich das so erzähle, dann nicht, weil ich jammere - oh nein!
Im Gegenteil - ich bin stolz auf meine Leistungen, wie ein jeder, der es zu etwas gebracht hat - viele (nicht alle!) Berufstätige erzählen doch auch gern, was sie leisten mit ihrer Doppelbelastung und ich höre sie oftmals stöhnen - obwohl sie die Männer ganz schön einspannen!
Mir tun eher die Männer leid, die meist sowieso einen schweren Beruf haben als Frauen.
Die dann - hundemüde noch kinderwickeln und Hausarbeiten machen müssen.
Ihr sagt, das stimmt so nicht?
Ich werde euch dann eine Geschichte erzählen - falls sie euch interessiert...
lg evy