Reden ist Silber und Schweigen ist Gold

Eine Frage ist auch, welche Intention dahinter steht. Was soll erreicht werden?

Oft gibt man vor, die Diskussion solle der Wahrheitsfindung dienen. Das ist aber manchmal nur Selbstbetrug, wenn man dem anderen noch eins draufsetzen will, weil man sich ungerecht behandelt fühlt.

Ich mach das natürlich nie, ich bin vollkommen gerecht, der absoluten Wahrheit verbunden, immer und zu jeder Zeit. :angel2:
 
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Reden ist Silber, Schweigen ist feige,
Schreiben ist Bronze, Denken ist gut.
Gold ist das Fuehlen, Erinnern die Steige,
Erkennen ist Platin, Kupfer der Mut.​

Das gefällt mir, rein ästhetisch von der Melodie her, nicht weil ich der Meinung bin, dass Schweigen immer feige ist. Manchmal ist es auch vernünftig.

Am Anfang war das Grollen der wilden Erde, dann war das heulen der Wölfe, Reden war vor dem Schreiben und Schreiben kommt wieder, nach dem Reden, wenns nicht reichte und Schweigen ist immer, vor, nach und zwischen allen Worten und Noten.
 
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Schweigen ist immer, vor, nach und zwischen allen Worten und Noten.

Nein!!! Denn deshalb schrieb ich, dass Schweigen feige ist. Weil: Du schweigst erst dann: Wenn du konzentriert nicht denkst, nicht fuehlst, nichts empfindest, empfaengst. Im wahrhaftigen Schweigen werden keine Schwingungen, Impulse versendet.:)
 
Oft gibt man vor, die Diskussion solle der Wahrheitsfindung dienen. Das ist aber manchmal nur Selbstbetrug, wenn man dem anderen noch eins draufsetzen will, weil man sich ungerecht behandelt fühlt.

Ich mach das natürlich nie, ich bin vollkommen gerecht, der absoluten Wahrheit verbunden, immer und zu jeder Zeit. :angel2:


Ich kenne das gut. Für mich war es in manchen Fällen absolut unmöglich, mit Männern verbal noch irgend etwas zu klären, auch meine schriftlichen Versuche sind kläglich gescheitert. Je besser ich mich schriftlich ausdrücken konnte, desto mehr hab ich sie in die Flucht geschlagen, weil sie sich nur angeklagt fühlten.

Deshalb hab ich gelernt, dass man letztlich alles in sich selbst klären kann. Und ich würde sagen, das ist auch wirklich der Wahrheit verbunden.
Und wenn ich den Konflikt in mir selbst bereinige, schweige ich ja eben doch nicht wirklich zum andern. Es ist nur eine subtilere Ebene der Kommunikation.:)
 
Oft gibt man vor, die Diskussion solle der Wahrheitsfindung dienen. Das ist aber manchmal nur Selbstbetrug, wenn man dem anderen noch eins draufsetzen will, weil man sich ungerecht behandelt fühlt.

Ich mach das natürlich nie, ich bin vollkommen gerecht, der absoluten Wahrheit verbunden, immer und zu jeder Zeit. :angel2:

Und was wäre, wenn diese Person, die Du ja natürlich niemals bist, einfach sagen würde, ok, ich bin ungerecht behandelt worden, das ist so, und weiter geht es nicht?
Die Wahrheit des anderen akzeptiert und so lässt?
 
Und was wäre, wenn diese Person, die Du ja natürlich niemals bist, einfach sagen würde, ok, ich bin ungerecht behandelt worden, das ist so, und weiter geht es nicht?
Die Wahrheit des anderen akzeptiert und so lässt?

Angenommen, ich wär die Person, dann wär ich fast schon soweit, aber das käme einer Aufgabe der Wahrheitssuche gleich.

Ich fühle mich ungerecht behandelt, ich bilde es mir gegenwärtig zumindest stark ein, aber stimmt es auch, wenn ich meine gesamte Vergangenheit miteinbeziehe? Bin ich wirklich ungerecht behandelt worden oder habe ich nur bekommen, was mir gebührt?

Im Blutrausch verletzter Gefühle bin ich blind für die Wahrheit geworden, und besessen davon, den Anderen von seinen gegenwärtigen Irrtümern zu überzeugen, dabei unfähig, die Eigenen zu erkennen. Und doch seh ich es als Aufgabe, zu begreifen, worin die Gerechtigkeit dieses Lohns liegt, den ich da für mein vergangenes Leben erhalten habe.

Ohne Erkennen von Gerechtigkeit gibt es keinen Frieden.



 
Und was wäre, wenn diese Person, die Du ja natürlich niemals bist, einfach sagen würde, ok, ich bin ungerecht behandelt worden, das ist so, und weiter geht es nicht?
Die Wahrheit des anderen akzeptiert und so lässt?

Gerechtigkeit ist für mich höhere Gewalt. Ich glaube nicht an die Ungerechtigkeit, ungerechtes, menschliches Verhalten, ja, das kenn ich, aber ich glaube trotzdem an diese höhere Gerechtigkeit, auf die ich als Mensch keinen Einfluss habe. Und trotzdem will ich sie erkennen und verstehen, zumindest, wenn sie mir widerfährt.

Aber ich darf mir natürlich nicht erwarten, dass auch der andere, mit dem ich verwickelt war und der sich seinerseits von mir verletzt und ungerecht behandelt fühlt, das selbe Interesse verfolgt. Wenn er sich lieber weiter ungerecht behandelt fühlt und seine Gefühle lieber in erfrischender Unterhaltung versenkt, dann muss ich ihm das zugestehen.

Das muss ich akzeptieren lernen.

Würde ich sagen, wenn ich der wär, von dem wir da reden. :rolleyes:
 
Angenommen, ich wär die Person, dann wär ich fast schon soweit, aber das käme einer Aufgabe der Wahrheitssuche gleich.

Ich fühle mich ungerecht behandelt, ich bilde es mir gegenwärtig zumindest stark ein, aber stimmt es auch, wenn ich meine gesamte Vergangenheit miteinbeziehe? Bin ich wirklich ungerecht behandelt worden oder habe ich nur bekommen, was mir gebührt?

Im Blutrausch verletzter Gefühle bin ich blind für die Wahrheit geworden, und besessen davon, den Anderen von seinen gegenwärtigen Irrtümern zu überzeugen, dabei unfähig, die Eigenen zu erkennen. Und doch seh ich es als Aufgabe, zu begreifen, worin die Gerechtigkeit dieses Lohns liegt, den ich da für mein vergangenes Leben erhalten habe.

Ohne Erkennen von Gerechtigkeit gibt es keinen Frieden.




Welche Wahrheit willst Du denn finden? Deine hast Du, und die der anderen Person kennst Du ebenfalls. Es gibt sonst nichts zu finden.
Du hast das bekommen, was die andere Person Dir geben kann, mehr kannst Du nicht verlangen, egal, wie sehr Du Dir das wünscht. Es ist nichts anderes da.

Ob Du es verdienst, wegen dem, was Du in Deinem restlichen Leben getan hast, kann Dir keiner beantworten, am allerwenigsten die andere Person, die damit nichts zu tun hat. Frag Gott, er ist wahrscheinlich der einzige, der Dir das sagen kann. Ob Du die Antwort irgendwann bekommst, keine Ahnung. Aber mach Deinen Frieden nicht davon abhängig. Der lässt sich auch ohne Antwort finden, durch Akzeptanz.

Die andere Person wirst Du niemals von ihren Irrtümern überzeugen können, weil es für sie keine Irrtümer sind, sondern die Wahrheit. Für Dich sind es Irrtümer, weil Du ein anderer Mensch bist, Du hast Deine Wahrheit, die für die andere Person wieder ein Irrtum ist. Keiner von Euch hat recht oder unrecht, es ist Eure Wahrheit, die ist einfach so.
 
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Wäre ich der, der ich nicht bin, könnte ich es vielleicht auch so sehen:

Ich hab es zugegeben vergleichsweise leicht, im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, die vom Leben ungerecht behandelt werden und immer wieder an die falschen Menschen geraten und bei denen die Ursache für ihr ungerechtes Schicksal viele Leben zurück liegt, was es ja geben soll.

Ich habe nur dieses eine Leben, brauche nur kurz von meinem Drama wegschauen, mich umdrehen, mein kurzes Leben überblicken und schon hab ich die Antwort. Es braucht keine 15 Minuten Denkarbeit, um zu sehen, wann und wen ich wo in meinem Leben schon ungerecht behandelt habe, um zu begreifen, dass meine Geliebte auch nur Werkzeug eines unfassbaren Gottes war.

Trotzdem ist es auch für mich schwer, das dauerhaft zu akzeptieren, wenn ich meine Vergangenheit wieder ausblende und mich in der Gegenwart einfinde, hoffend auf eine bessere Zukunft. Dann kommt wieder das Gefühl von "ungerecht Behandeltsein". Ich fühle mich so, aber ich bin es nicht wirklich, das weiß ich.

Ein Mensch, dessen Ursachen für die Ungerechtigkeiten, die ihm widerfahren, in einem anderen Leben liegen, hat es 1000mal schwerer als ich, Gerechtigkeit zu erkennen.



So, hokus pokus... jetzt bin ich wieder der... ja, wer zum Henker bin ich jetzt? Ach ja, der, der sich ungerecht behandelt fühlt und sagt: "es ist so, und weiter gehts nicht!"

Oder war ich doch ein anderer? Kenn mi nimma aus. :rolleyes:
 
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