Reden ist Silber und Schweigen ist Gold

LoneWolf

Sehr aktives Mitglied
Registriert
16. Februar 2006
Beiträge
10.923
Ort
Wien
Sagt ein Spruch. Aber ich will wissen, was ist Schreiben? Was ist der Wert des geschriebenen Wortes, in Form eines Briefwechsels gemeint, im Vergleich mit einem fruchtlosen Streitgespräch? Ist es nicht genau so fruchtlos, nur bedenklicher und womöglich überfordernd, weil detailierter, da man doch auf vier oder mehr Seiten durchgehend seine Sicht auf die Dinge fabulieren kann, was einem im fruchtlosen Streitgespräch nie gelingen würde? Wäre es für einen fruchtbaren Briefwechsel nicht ebenso nötig, dass sich zwei Menschen auf selber Augenhöhe begegenen, die ihre Sicht auf die Welt und das Dasein und auch was sie voneinander hören und lesen annähernd ähnlich interpretieren? Also von vorn herein auf einer ähnlichen Welle schwimmen?

Manch einer wird sagen: zwei so gleich klingende Menschen haben sich sicher nicht viel zu sagen, die finden zusammen, jenseits der Worte. Ich glaube aber, wenn so absolut kein Gleichklang vorhanden ist, erübrigen sich die Worte, geschrieben oder gesprochen, weil sich die beiden in ihrer fruchtlosen Diskussion nur gegenseitig verwirren und womöglich mit ihren eigenen Ansichten nötigen.

Wenn ihr Bronze, Silber und Gold vergeben solltet, wie würdet ihr es auf Reden, Schreiben und Schweigen aufteilen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Macht es Sinn, wenn beim Reden die Mizi auf den Egon runter schaut, weil sie das Kommando in der Küche und auch die größere Klappe hat, anderer Seits der Egon auf die Mizi runter schaut, wenn er ihr seine Meinung in einem Brief schreibt, weil er dann klarer denken kann, auch wenn sie 1000 mal seinen Ausführungen nicht folgen kann oder will? Alles sinnlos, kommt mir vor. Alles fürn Arsch, wenns keinen natürlichen Gleichklang gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schreiben ist manchmal ganz gut, man hat Zeit, seine Gedanken in Ruhe zu formulieren, lässt sich nicht wie in einem Streitgespräch reizen etwas zu sagen, was auf einen falschen Weg bringt. Es kann helfen, die Gedanken zu ordnen und sich alles von der Seele zu schreiben.
Die anderen Person kann das Geschriebene in Ruhe lesen und drüber nachdenken, natürlich nur, wenn sie das möchte, wenn nicht, wandert das Geschriebene halt in den Mist.
 
Das Phänomen findet man schließlich nicht nur in fruchtlosen Zweierbeziehungen. Auch in Foren kommt das vor, dass man sich so absolut nicht versteht, sogar in Esoterikforen kann das passieren, hab ich gehört. :D Hier kann man allerdings nur schreiben, drum interessiert mich auch so, was ihr dem geschriebenen Wort schenkt? Blech, Silber oder gar Gold?
 
Macht es Sinn, wenn beim Reden die Mizi auf den Egon runter schaut, weil sie das Kommando in der Küche und auch die größere Klappe hat, anderer Seits der Egon auf die Mizi runter schaut, wenn er ihr seine Meinung in einem Brief schreibt, weil er dann klarer denken kann, auch wenn sie 1000 mal seinen Ausführungen nicht folgen kann oder will? Alles sinnlos, kommt mir vor. Alles fürn Arsch, wenns keinen natürlichen Gleichklang gibt.


Das mag schon so sein, dass auch das geschriebene Wort fruchtlos und unverstanden verhallen kann, trotzdem ist es nicht schlecht, sich schriftlich mitzuteilen, wenn der Andere beim Reden nicht wirklich zuhört, da man sich Geschriebenes mehrmals durchlesen kann und mit der Zeit vielleicht doch mehr versteht, als wenn es nur gesagt wurde.
 
Schreiben ist manchmal ganz gut, man hat Zeit, seine Gedanken in Ruhe zu formulieren, lässt sich nicht wie in einem Streitgespräch reizen etwas zu sagen, was auf einen falschen Weg bringt. Es kann helfen, die Gedanken zu ordnen und sich alles von der Seele zu schreiben.
Die anderen Person kann das Geschriebene in Ruhe lesen und drüber nachdenken, natürlich nur, wenn sie das möchte, wenn nicht, wandert das Geschriebene halt in den Mist.

Das ist auch meine positive Interpretation, wir sehen also, es gibt einen gewissen Gleichklang. :)

Aber es gibt auch die negative Seite, dass man sich beim Schreiben ebenso und noch intensiver in seinem Selbstmitleid und in seiner Verletztheit verliert, unsachlich wird, den Zynismus zur Hochblüte treibt und vollkommen frei von Empathie dem anderen auch nur seine Meinung raufdrücken will. Der andere, vielleicht weniger ausdruckskräftig beim Schreiben, kann dann den Brief nur noch in den Mist werfen, weil ihn das lesen überfordert und zwingen will, etwas zu kapieren, was er nicht kapieren will.

Kommunikation ist schwer, kommt wohl immer drauf an, welche Geister sich treffen.
Erfolgreiche Kommunikation ist mir ein Mysterium.
 
Das ist auch meine positive Interpretation, wir sehen also, es gibt einen gewissen Gleichklang. :)

Aber es gibt auch die negative Seite, dass man sich beim Schreiben ebenso und noch intensiver in seinem Selbstmitleid und in seiner Verletztheit verliert, unsachlich wird, den Zynismus zur Hochblüte treibt und vollkommen frei von Empathie dem anderen auch nur seine Meinung raufdrücken will. Der andere, vielleicht weniger ausdruckskräftig beim Schreiben, kann dann den Brief nur noch in den Mist werfen, weil ihn das lesen überfordert und zwingen will, etwas zu kapieren, was er nicht kapieren will.

Kommunikation ist schwer, kommt wohl immer drauf an, welche Geister sich treffen.
Erfolgreiche Kommunikation ist mir ein Mysterium.

Genau deswegen ist das schreiben ja gut, man kann sich Zeit lassen, den Brief oder die Mail einen Tag später in einer anderen Verfassung nochmal durchlesen und gegebenenfalls überarbeiten und vielleicht die Verletztheit anders zum Ausdruck bringen. Das geht in einem Gespräch nicht.

Genauso kann die andere Person den Brief oder die Mail zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Verfassungen lesen, manchmal nur stellenweise, manchmal als Ganzes, und es so sacken lassen.
 
Werbung:
Das ist auch meine positive Interpretation, wir sehen also, es gibt einen gewissen Gleichklang. :)

Aber es gibt auch die negative Seite, dass man sich beim Schreiben ebenso und noch intensiver in seinem Selbstmitleid und in seiner Verletztheit verliert, unsachlich wird, den Zynismus zur Hochblüte treibt und vollkommen frei von Empathie dem anderen auch nur seine Meinung raufdrücken will. Der andere, vielleicht weniger ausdruckskräftig beim Schreiben, kann dann den Brief nur noch in den Mist werfen, weil ihn das lesen überfordert und zwingen will, etwas zu kapieren, was er nicht kapieren will.

Kommunikation ist schwer, kommt wohl immer drauf an, welche Geister sich treffen.
Erfolgreiche Kommunikation ist mir ein Mysterium.

Ja, wem sagst Du das?

Manchmal ist man auch nicht froh, hier mal angemeldet zu sein und von sich etwas Preisgeben.

Alles nur Lüge hier? Es ist sicher sehr leicht hinter der Anonymität sich zu verstecken. Und das Vertrauen wird dann einfach schamlos ausgenutzt.

Dann frage ich mich immer wieder: wo bleibt dann Humanismus auf der Strecke geblieben. Aber ich denke, es liegt auch an der Erziehung, Lebenssituation, der Bedürfnissen, je auch nach dem, wer sich so einen Thread hier aufmacht und etwas in Frage stellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben