Ups. Du meinst wirklich, dass man darauf hinweisen muss? Darauf, dass Menschen individuell sind? Diese Selbstverständlichkeit ist verloren gegangen?
Die Diskussionsbasis verweigert Matrix übrigens immer noch. Sie schreibt weder ausdrücklich über ihre Ängste noch legt sie für das, was sie Fakten nennt, Unterlagen vor. Und zu meinen Zitaten sagt sie auch nichts. Da wirds schwierig, oder? Das Problem ist nach wie vor unbenannt.
@goalie: die Kärtner Slowenen wehren sich, die geben auch keine Ruhe. Aber dass die angeblich durch die Verfassung geschützte Minderheit selbst auf die Barrikaden steigen muss um ihre Rechte zu bekommen ist nicht in Ordnung.
hallo Pelisa !
Ja, ...ich hab schon oft bemerkt dass manchmal Missverständnisse zu Themen aufgetaucht sind...da hätte ich sie nie und nimmer vermutet. Dachte, wer mich auch nur halbwegs kennt, der weiss ja....Irrtum.
In Gesprächen wird meine ich oft auf das eingegangen, wo kontras sind. Aber zu wenig auf das, wo auch vereinende Meinungen zu finden sind.
Matrix hat ja geschrieben, sie wohnt in der Nähe von einem Asylantenheim. Begegnet da oft Afrikanern, die sie "anmachen". Fühlt sich wohl unangenehm berührt bzw. vielleicht manchmal auch bedroht davon (blödes Gefühl, wenn es mehrere sind).
Als Antwort bekam sie bisher, sie solle sich halt anders anziehen. "Selber Schuld" quasi.
Ich finds nicht gut, Schuld zu suchen. Aber Ursachen. Und ich glaube nicht, dass die in jedem Fall ALLEIN bei matrix zu suchen sind.
Eine Sache ist die, dass es z.B. verschiedene verinnerlichte Regeln gibt. Was der eine als üblich spürt (und wo aufgewachsen als übliche Tendenz gilt) , empfindet ein Mensch mit anderen verinnerlichten "Kontaktregeln" vielleicht als übergriffig, zudringlich. Und da ist es mal auch so, wenn matrix mit Rollkragenpulli und Schnürlsamthose dick vermummt kommt.
Ausserdem ist ja bekannt, inder Nähe von Tagesheimen für Menschen mit Behinderung, Jugendzentren, Jugendheime, Asylantenheime, Wohnheime für Haftentlassene....da ist es überaus menschlich, dass Ängste auftreten.
Das braucht gute Zusammenarbeit mit der Bevölkerung. Informationen, Einbinden der Umgebung in manche Abläufe (wie mal ein kleines Fest aus anderer Kultur...Kulturabend, ...)
Und wenn jemand sich vor einem Inländer fürchtet am Abend, allein auf der Straße. Verständlich, dass da manchmal solch mulmige Gefühle auftauchen.
War es ein Ausländer und es ändert das Verständnis der Situation...dann heissts gut hinschauen, denke ich.
- eh klar, ist ja auch ein Ausländer und daher kriminell....klar
- eh klar, ist ja auch ein Ausländer, du Rassist....klar
Ich kenn das sehr wohl von Afrikanern auch. "Du sitzt gerade auf meiner Jacke." "Das sagst du nur, weil ich schwarz bin - du Rassist." "Nö, könntest du bitte einfach aufstehen und sie mir geben ?"
Manche ! (= NICHT alle) nehmen keinerlei Kritik an. Da wird konsquent auf ihre Hautfarbe berufen.
Sich mit ihnen AUCH solidarisch zeigen bedeutet für mich nicht, genau dieses Verhalten zu übernehmen.
Sondern zu verstehen, dass sie aufgrund ihrer Geschichte oft auf "Rassismusopfer" geprägt sind (die sie in vielen Fällen auch waren und manchmal sind...aber nicht IMMER und in JEDER Situation). Das verleitet aber dazu, eigene Anteile an manchen Konflikten völlig zu verleugnen und die Ursache allein in den "bösen Weißen" zu sehen.
Das ist "umgedrehter Rassismus" und macht manch "Weißen" mit der Zeit dann auch grantig. Weil der sich dann ebenso- zu Unrecht - missverstanden und unfair behandelt fühlt.
Im Beispiel mit dem Asylantenheim gäbe es jede Menge, um hier mehr Sicherheitsgefühl bekommen zu können. Aber ich meine
Da darf man die Menschen rings herum nicht einfach allein lassen damit.
@goalie
Das mit der Projektion...ja. Dennoch ist nicht ALLES Projektion. Das ist meine ich die "Falle", wenn diese Psychologie nur in eine Richtung angewandt wird.
Es führt dazu, dass all zu schnell "reine Projektion" vermutet wird...statt mal zu schauen, was auch an wichtigem Bedürfnis in einer Aussage steckt.
Wo tatsächlich entweder Missverständnisse (so wie beim Nord- und Südländer in dem Beispiel) auftreten und zu ich meine berechtigten Gefühlen beider führen....(gegenseitig halten sie sich vielleicht für unhöflich...was auch immer)
Wo tatsächlich Wechselwirkungen passieren, die sich dann zum Nachteil aller entwickeln. Die NICHT im Ermessen des Einzelnen allein liegen...sondern der darf das dann "ausbaden"...egal, ob In- oder Ausländer.
Sprich....aktuell unpassende Zuwanderungspolitik, verbunden mit Diskriminierung der einheimischen Bevölkerung in manchen Bereichen. Die "Schuld" ...als Ursachen an Arbeitslosigkeit, der Gesamtsituation....werden immer noch ALLEIN bei den Einzelmenschen gesucht und gefunden.
Das finde ich genau so unpassend, wie Diskriminierung ausländischer Menschen in manchen Bereichen. Genau so wie die "Schuld" also die Ursache der Arbeitslosigkeit einzelner Menschen ALLEIN in der Gesellschaft, beim Staat.. zu suchen und zu finden.
Wenn dann häufchenweise türkische Männer in Kaffeehäusern sitzen...täglich. Das wird dann als provokant empfunden. Fragen wie: will der überhaupt arbeiten ? Wo nimmt der das Geld für den täglichen Kaffeehauskonsum her? Steht dem die Arbeitslose zu ? (schliesslich ist Beschäftigungswilligkeit die aktuelle Voraussetzung).
...die tauchen dann auf.
Denn den Inländern wird ja Sozialschmarotzertum unterstellt und "Ausländer" dürfen ungestraft provokant öffentlich damit auftreten, dass sie nichts tun.
Sie zeigen sich in vielen Fällen selbstverständlich offen damit. Manch Inländer fühlt sich "verarscht". Arbeitet halt dann auch öffentlich provokant nichts....wenn die sich das erlauben dürfen...darf ich auch.
Oder fühlt sich verarscht und arbeitet weiter. Kommt dann der Zorn hoch...heisst es: Rassist.
Dass viele türkische Männer das so tun...sehe ich selbst oft. Es bedeutet noch lange nicht, dass ALLE es so tun..und auch gibt es keinen Hinweis, WIE VIELE es so tun.
Aber durch das Verhalten, das man dann eben täglich bzw. oft
sieht....entsteht dieser Eindruck.
Zu unseren ungeschriebenen Verhaltensregeln gehört es vermutlich wenigstens so zu tun, als ob man arbeiten wolle und es schwer sei, mit der Arbeitslosen zu leben.
Viele wollen TATÄCHLICH Arbeit finden und HABEN es schwer, mit diesem Geld über die Runden zu kommen (sind nicht in helfende Familienverbände gut eingebunden).
Die kriegen dann das ganze "Vermutungswesen" auf den Kopf.
Andererseits ermutigt es Inländer bei denen es aktuell so ist, diese ungeschriebenen Gesetze zu brechen und auch offen dazu zu stehen, dass sie keine Lust auf Arbeit haben.
Das ist meine ich auch eine Chance....weil dadurch offene Gespräche möglicher sind.

Jo