Hallo Christoph
Ich glaube, dass die meisten Therapeuten sehr verantwortungsvolle Leute sind. Weiter bin ich davon überzeugt, dass eine wirkliche Therapie in der Regel einen längeren Zeitraum braucht. So etwas kann man nicht übers Knie brechen. Wenn man allein bedenkt, was sich beim Patienten an falschen Vorstellungen im Laufe seines Lebens entwickelt hat. Schon allein dieses zu verändern, braucht sehr viel Zeit. Andererseits denke ich, dass die meisten Therapeuten gar nicht in der Lage sind, solche Arbeit zu leisten. Eigentlich müssten die meisten Therapeuten genau so in Therapie wie ihre Patienten. Und so beschränkt sich die Arbeit vieler Therapeuten darauf, den Patienten irgendwelche Psychopharmaka zu verabreichen. Die Gefahr einer Therapeut-Patienten-Abhängigkeit ist natürlich immer vorhanden. Aber ich sehe auch keine Möglichkeit, wie man dieses ändern könnte.
Ich habe zwar noch nie an einer Familienaufstellung teilgenommen, habe aber ein paar vage Ideen, wie so etwas ablaufen könnte. Meinem Gefühl nach, scheint mir eine Familienaufstellung keine ernsthafte Alternative zur Psychotherapie zu sein. Eine Familienaufstellung kann zwar das eine oder andere Problem offen legen. Aber damit ist ja noch niemandem geholfen. An dem Punkt beginnt ja erst die schmerzhafte und langwierige Arbeit einer Therapie.
An dem, was Du über Täter und Opfer im dritten Reich sagst, ist viel wahren dran. Wahrscheinlich konnten die Täter wirklich nicht anders handeln. Sie waren gefangen in ihrer eigenen Vorstellung von Recht und Unrecht. Der Satz: "Wer Hitler und die Nazis verteufelt, bindet sich und uns an Hitler und hält ihn wach in uns." gefällt mir allerdings nicht. Alle, die über eine gewisse Bildung und Moral verfügen, sind verpflichtet daran zu arbeiten, dass so etwas nie wieder passiert. Aber vielleicht siehst Du das ja genau so. Und dem Satz "Liebe deine Feinde" stimme ich vorbehaltlos zu.
Ich sehe keinen Sinn darin, dem Krieg als Vater aller Dinge einen Platz einzuräumen. Es gibt genügend Leute, die schon den nächsten Krieg vorbereiten. Und wenn's nicht gleich der dritte Weltkrieg ist, so sind es viele kleinere Kriege auf der ganzen Welt. Selbst der dritte Weltkrieg ist nicht auszuschliessen. Ich jedenfalls gehe nicht davon aus, dass alle Politiker so vernünftig sind und die Waffen nie einsetzen werden. Darum sollten wir versucht sein, das Bewusstsein über die Gefährlichkeit unserer Situation wach zu halten. Aber die grosse Masse der Bevölkerung befindet sich sowieso im Tiefschlaf.
@Mara
Natürlich hast Du recht. Die Menschen waren natürlich mit ihrem Überleben beschäftigt. Ausserdem war es eine Zeit, in der die Vorstellungen von Pflicht und Gehorsam schon mit der Muttermilch aufgesogen wurden. Und das streift man nicht so einfach ab.
AL Goldfisch
Ich glaube, dass die meisten Therapeuten sehr verantwortungsvolle Leute sind. Weiter bin ich davon überzeugt, dass eine wirkliche Therapie in der Regel einen längeren Zeitraum braucht. So etwas kann man nicht übers Knie brechen. Wenn man allein bedenkt, was sich beim Patienten an falschen Vorstellungen im Laufe seines Lebens entwickelt hat. Schon allein dieses zu verändern, braucht sehr viel Zeit. Andererseits denke ich, dass die meisten Therapeuten gar nicht in der Lage sind, solche Arbeit zu leisten. Eigentlich müssten die meisten Therapeuten genau so in Therapie wie ihre Patienten. Und so beschränkt sich die Arbeit vieler Therapeuten darauf, den Patienten irgendwelche Psychopharmaka zu verabreichen. Die Gefahr einer Therapeut-Patienten-Abhängigkeit ist natürlich immer vorhanden. Aber ich sehe auch keine Möglichkeit, wie man dieses ändern könnte.
Ich habe zwar noch nie an einer Familienaufstellung teilgenommen, habe aber ein paar vage Ideen, wie so etwas ablaufen könnte. Meinem Gefühl nach, scheint mir eine Familienaufstellung keine ernsthafte Alternative zur Psychotherapie zu sein. Eine Familienaufstellung kann zwar das eine oder andere Problem offen legen. Aber damit ist ja noch niemandem geholfen. An dem Punkt beginnt ja erst die schmerzhafte und langwierige Arbeit einer Therapie.
An dem, was Du über Täter und Opfer im dritten Reich sagst, ist viel wahren dran. Wahrscheinlich konnten die Täter wirklich nicht anders handeln. Sie waren gefangen in ihrer eigenen Vorstellung von Recht und Unrecht. Der Satz: "Wer Hitler und die Nazis verteufelt, bindet sich und uns an Hitler und hält ihn wach in uns." gefällt mir allerdings nicht. Alle, die über eine gewisse Bildung und Moral verfügen, sind verpflichtet daran zu arbeiten, dass so etwas nie wieder passiert. Aber vielleicht siehst Du das ja genau so. Und dem Satz "Liebe deine Feinde" stimme ich vorbehaltlos zu.
Ich sehe keinen Sinn darin, dem Krieg als Vater aller Dinge einen Platz einzuräumen. Es gibt genügend Leute, die schon den nächsten Krieg vorbereiten. Und wenn's nicht gleich der dritte Weltkrieg ist, so sind es viele kleinere Kriege auf der ganzen Welt. Selbst der dritte Weltkrieg ist nicht auszuschliessen. Ich jedenfalls gehe nicht davon aus, dass alle Politiker so vernünftig sind und die Waffen nie einsetzen werden. Darum sollten wir versucht sein, das Bewusstsein über die Gefährlichkeit unserer Situation wach zu halten. Aber die grosse Masse der Bevölkerung befindet sich sowieso im Tiefschlaf.
@Mara
Natürlich hast Du recht. Die Menschen waren natürlich mit ihrem Überleben beschäftigt. Ausserdem war es eine Zeit, in der die Vorstellungen von Pflicht und Gehorsam schon mit der Muttermilch aufgesogen wurden. Und das streift man nicht so einfach ab.
AL Goldfisch