Schau Condemn, am Anfang scheine ich Deiner Ansicht nach optimistisch zu sein und am Ende legst Du mir Optimismus fest, den Du nicht teilst.
Kein einziger Krieg stimmt mich optimistisch, OK?
Das war nicht als Kritik gemeint und sollte nicht den Eindruck erwecken, als ob ich glaube, Du fändest Krieg positiv. Aber da Du den Einsatz doch eher gutheißt, mit aller Kritik die Du hast, musst Du doch optimistisch sein, dass das was Du Dir davon erhoffst
("Es geht auch darum, das, was ausser Kontrolle geraten ist, "zu entfernen".
Der schöne Nebeneffekt, die Bevölkerung muss nicht mehr unter dem Krebsgeschwür der "Islamisten" leiden...") auch erreicht wird. Ansonsten wärst Du dagegen.
Wie gesagt, das ist keine Kritik. Ich glaube eben nur nicht, dass das passieren wird. Ich glaube sogar im Gegenteil, dass auf diese Art Fanatiker "gezüchtet" werden.
Und ob das Islamisten-Problem gelöst werden kann, wie es derzeit abläuft, wage ich zu bezweifeln, auch da bin ich nicht optimistisch, weil immer wieder irgend eine depperte Organisation meint, mit Islamisten spielen zu können, um ihre Waffengeschäfte zu boosten...
"" dass es der Bevölkerung ohne die Islamismus-Schurken besser geht.
Oben sagst Du, dass Du bezweifelst dass das Islamisten-Problem gelöst werden kann und sagst gleich darauf, Du seist sehr optimistisch dass es der Bevölkerung ohne die Islamismus-Schurken besser gehen wird. Du setzt also dann vermutlich darauf, dass die Islamisten zumindest eingeschränkt, gestört, möglicherweise kontrolliert werden können. Richtig interpretiert?
Was Ausbeutung angeht, glaubst Du, dass die Islamisten, neben den ganzen anderen Verbrechen, die sie begehen, NICHT ausbeuten würden?
Nein, niemals nicht ....
Ich halte die keinesfalls für die besseren Menschen. Aber ich halte die religiöse Komponente für überschätzt. Meiner Ansicht nach geht es bei islamischen Fanatismus vor allem Widerstand. Die können sich bestens an dem Feindbild der Ungläubigen hochziehen, weil diese "Ungläubigen" nun mal seit Jahrzehnten muslimische Gebiete besetzen und ausbeuten. Die Unordnung im nahen Osten ist ja nicht zuletzt ein Resultat dessen und in Afrika ist das gar nicht so anders. Soll nicht heißen, dass die ansonsten untereinander paradiesische Zustände hätten, aber das Feindbild des Westens haben sie nicht ohne Grund. Und das wird jetzt auch noch auf Afrika ausgeweitet bzw. wird es intensiviert. Das kann nur nach hinten losgehen.
Dazu kommt, dass ich glaube, dass das Islamismus-Problem hochgeschrieben wird, zumindest was deren Stärke betrifft. Würde man tatsächlich mal Hilfe leisten, Bevölkerungen zu mehr Wohlstand verhelfen ohne mit großem Profit zu rechnen, würde der Einfluss der Islamisten schwinden. Selbst Saudi-Arabien braucht westliche Hilfe damit das Regime nicht weggefegt wird.
Ich will damit aber gar nicht sagen, dass man nie eingreifen sollte. Es wäre richtig gewesen beim Völkermord in Ruanda einzugreifen. Ich finde es auch nicht wirklich falsch in Mali einzugreifen. Aber das geschieht alles auf eine falsche Art und wird m.A.n. Ergebnisse bringen die gegenteilig zu dem sein werden was Du Dir anscheinend erhoffst.
Heute vor 80 Jahren ist ein gewisser Hitler zum Reichskanzler ernannt worden, was mich zu einem Vergleich animiert.
Briten, Holländer und andere haben ihn, wohl wissend, was er anzetteln könnte, dabei unterstützt und sogar finanziert. Ihr Ziel war, dass sich die Deutschen und die Bolschewiken gegenseitig aufreiben und sie selbst, für was auch immer, freie Hand hätten. Wie wir wissen, ist das kräftig in die Hose gegangen, das "Projekt Hitler" ist außer Kontrolle geraten. Die Folgen kennst Du.
Hitler musste bekämpft werden....!
Osama bin Laden wurde von den USA und anderen unterstützt, aufgebaut und finanziert als es in Afganistan gegen die Russen ging. Danach ließ man ihn fallen und Osama verselbständigte sich zum Terror-Islamisten.
Auch außer Kontrolle geraten, die Folgen kennst Du.
Die Lage ist etwas anders, da die Islamisten (noch) keinen Staat haben, aber das Prinzip ist das gleiche und wenn sie einen Staat hätten...gute nacht.
Islamisten müssen bekämpft werden.
Was Bin Laden betrifft sehe ich die Dinge ein bisschen anders. Ich glaube, dass seine westlichen Verbindungen bis zuletzt sehr gut waren und ich glaube nicht, dass er die Bedrohung war zu der man ihn politisch und medial machte.
Was die Nazis betrifft: Die sind schon ein gutes Beispiel. Aber selbst da ist es doch so, dass die vor allem deshalb so stark werden konnten, weil die deutsche Bevölkerung sich durch den Versailler Vertrag als gedemütigtes und entrechtetes Volk empfand (es geht mir jetzt nicht darum ob das gerechtfertigt war oder nicht). Das führte schon zu einem Kollektiv-psychologischem Druck der von Hitler kanalisiert werden konnte. Dazu kommt die Finanzierung der Nazis. Die ist ja nicht nur auf deutschem Mist gewachsen. Noch während des Krieges wurden die Nazis auch von US-Banken und Konzernen unterstützt. Und als die Alliierten Deutschland angriffen haben sie genau jenen, die am meisten litten, lange nicht geholfen. Die Schienen zu den Konzentrationslagern wurden Jahrelang nicht bombardiert so dass fast bis zuletzt Juden deportiert werden konnten.
Auch da war also viel Verlogenheit im Spiel.
Willst Du die Hände in den Schoß legen und die Islamisten einfach gewähren lassen? Nur weil die Gefahr besteht, dass die Frenchmänner das Uran ausbeuten wollen?
Eine derartige Haltung kann ich nicht teilen.
Es geht ja lange nicht nur um die Franzosen und nicht nur um Uran. Das mag jetzt der Anlass sein, aber Afrika steht sowieso auf der Liste sowohl der USA als auch von China. Und es geht mir auch nicht darum, dass man die Hände in den Schoß legen sollte. Ich weiß momentan nicht mal genau welche Haltung ich zu dem aktuellen Einsatz haben soll. Aber so oder so läuft es m.A.n. eben sehr falsch.
Wie ich oben schon sagte: Ich glaube, dass Konfliktgebiete vor allem ein Resultat materieller Armut sind und eines kollektiven Gefühls der Demütigung. Ausbeutung, wie sie die westliche Welt betreibt, erzeugt beides. Und das Verrückte dabei ist doch auch, dass gerade Terrorfürsten aller Art von westlichen Konzernen "angestellt" und bewaffnet werden damit auch ja Ruhe herrscht. Die destruktivsten Kräfte solcher Gebiete werden instrumentalisiert was logischerweise extreme Spannungen erzeugt, so dass es nie sehr lange dauert bis ein Bürgerkrieg ausbricht.
Und momentan ist der Westen dabei sich zu überschätzen. Das Spiel wird weitergespielt, aber es kann nicht mehr lange gut gehen. Allerdings habe ich weniger Sorge was islamischen Fundamentalismus betrifft. Ich glaube, dass das wirkliche Problem die Weltmächte sein werden.... China und Russland. Die Muslime kommen dabei "nur" unter die Räder. Und Europa steht ebenfalls zwischen diesen Weltmächten... was übel ausgehen könnte.