Rassismus-Diskussionen "Lumumba"

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Wenn man weiß, dass Nguyen ein in Korea recht geläufiger Nachname ist, kann man an ihrem Namen zumindest erahnen, dass es in ihrer Ahnenreihe Menschen aus oder in Korea gibt.

Mai Thi Nguyen-Kim hat koreanische Eltern, ist aber in Deutschland geboren und aufgewachsen. Deutschland ist das Land, in dem sie sozialisiert ist und dessen Sprache sie als Muttersprache bezeichnet. Warum sollte also nicht auch Deutschland schlicht ihre Herkunft sein?

Ich hatte mal einen Arbeitskollegen, der sowohl einen in Deutschland gebräuchlichen Vor- als auch Nachnamen hatte, dessen Gesichtszüge aber auch stark auf Asien als "Wurzeln" hindeuteten. Fakt ist: Er wurde als Baby von einer Familie in Deutschland adoptiert, getauft, erzogen etc. Mit dem Land, wo er zwar geboren wurde, verbindet ihn gar nichts mehr, außer, dass da seine leiblichen Eltern lebten oder leben. Er spricht und versteht nicht die Sprache, die Kultur ist ihm ebenso fremd wie mir. Er ist in Deutschland aufgewachsen und sozialisiert. Warum sollte etwas anders seine Herkunft sein?



Ich muss gestehen: Ich würde durchaus danach fragen. Aber, wenn ich z.B. von einer asiatisch aussehenden Person die Antwort bekomme: "Ich komme aus Hildesheim." o.ä. wäre die Antwort für mich voll befriedigend und ich würde nicht weiter bohren.
Es heißen viele Vietnamesen ebenfalls Nguyen. Ich habe viele koreanische Kollegen , meist heißen sie Lee oder Park.
 
Und die Frage an sich mag harmlos sein und Interesse an der Person zeigen. Aber, wenn dann eben weiter gebohrt wird, weil nicht akzeptiert wird, dass jemand mit asiatischen Gesichtszügen oder dunklerer Haut als Herkunftsland Deutschland angibt, kann ich durchaus verstehen, warum das nicht mehr nur als Interesse o.ä. gewertet wird.
Stimme ich grundsätzlich zu.
Allerdings, in unserem Viertel hier sind viele Leute, deren Familien aus der Türkei kamen, sie selbst sind in den 70iger oder 80iger Jahren hier geboren, du hörst nichts, locker drauf, aber feiern Erdogan, religiöse Mann-Frau-Regeln und den Islam.
Man kann sagen, je näher man hinguckt, desto schlimmer werden die Ansichten, die ich da (z.T.) hören muss.
Und:
Neulich wieder erlebt, einer, dessen Eltern aus GR kamen, ein anderer mit türkischen Wurzeln, es dauerte keine 5 Minuten Gespräch, da haben die sich angefeindet, als ob sie persönlich im Krieg wären miteinander.
Türken und Griechen, die alte Feindschaft, und sie haben sie immer auf dem Schirm...
Deswegen, ich frage, wenn es mir in den Sinn kommt im Verlaufe des Gespräches.
Denn die Herkunftsgeschichten wirken in den Leuten, über viele Generationen, es ist NICHT egal, woher sie kommen und ihre Geschichten haben Auswirkungen auf ihre Einstellungen anderen gegenüber.
Treffen hier Leute serbischer, kroatischer oder sonstwie Herkunft aufeinader, ist es dasselbe.
Und ich kann sie äußerlich nicht auseinander halten..

Ich kann mich keinesfalls darauf verlassen, wenn ich keinen Akzent höre, davon ausgehen zu können, jemand weltoffenen mit demokratischer Haltung vor mir zu haben. Ich will wissen, mit wem ich es zu tun habe, und entscheide das daher im Einzelfall, wenn jemand das rassistisch findet, bekommt er eine Erklärung dafür und ggf. auch Fragen meinerseits, wenn es mir angezeigt scheint (!).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe eine Kollegin, die oft neugierig auf ihr "fremdländisches" Aussehen angesprochen wird. Sie ist Deutsche, ihre Familie lebt sein vielen Generationen hier. Die Neugier mancher Leute ist aber erst dann befriedigt, wenn sie erfahren, dass sie adoptiert wurde. Also eigentlich angeblich "nicht von hier" sei. Widerlich.
 
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Stimme ich grundsätzlich zu.
Allerdings, in unserem Viertel hier sind viele Leute, deren Familien aus der Türkei kamen, sie selbst sind in den 70iger oder 80iger Jahren hier geboren, du hörst nichts, locker drauf, aber feiern Erdogan, religiöse Mann-Frau-Regeln und den Islam.
Man kann sagen, je näher man hinguckt, desto schlimmer werden die Ansichten, die ich da (z.T.) hören muss.
Und:
Neulich wieder erlebt, einer, dessen Eltern aus GR kamen, ein anderer mit türkischen Wurzeln, es dauerte keine 5 Minuten Gespräch, da haben die sich angefeindet, als ob sie persönlich im Krieg wären miteinander.
Türken und Griechen, die alte Feindschaft, und sie haben sie immer auf dem Schirm...
Deswegen, ich frage, wenn es mir in den Sinn kommt im Verlaufe des Gespräches.
Denn die Herkunftsgeschichten wirken in den Leuten, über viele Generationen, es ist NICHT egal, woher sie kommen und ihre Geschichten haben Auswirkungen auf ihre Einstellungen anderen gegenüber.
Treffen hier Leute serbischer, kroatischer oder sonstwie Herkunft aufeinader, ist es dasselbe.
Und ich kann sie äußerlich nicht auseinander halten..

Ich kann mich keinesfalls darauf verlassen, wenn ich keinen Akzent höre, davon ausgehen zu können, jemand weltoffenen mit demokratischer Haltung vor mir zu haben. Ich will wissen, mit wem ich es zu tun habe, und entscheide das daher im Einzelfall, wenn jemand das rassistisch findet, bekommt er eine Erklärung dafür und ggf. auch Fragen meinerseits, wenn es mir angezeigt scheint (!).

Du weißt bei einem gebürtigen Deutschen, dessen Eltern und Vorfahren Deutsche waren, doch auch nicht, welche Gesinnung sie haben. Das erfährt man doch bei jedem Menschen erst im Gespräch.

Meine Nachbarin ist gebürtige Türkin, kam mit elf Jahren nach Deutschland und hasst Erdogan wie die Pest. Ihre Einstellung habe ich erst im Gespräch erfahren.
 
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