Überhaupt scheinst du ja der Einzige oder einer der Wenigen zu sein.
in einem Heuhaufen könnte ich durchaus eine Nadel sein, oder auf der Nadelspitze ein Engel.
Das scheint dir nur zu sein. Meine unbedeutende Wenigkeit hat da nicht nur theoretische sondern auch praktische Erfahrungen, insbesondere auch damit, um was es mir geht, nämlich das esotörichter Unsinn solche Krankheitsbilder erheblich verschlimmern kann und zwar nicht nur durch die Implikation und Einfügung von magischem Denken sondern auch durch Behandlungsfehler. D.h. ausgehend davon daß deine esotörichte/magische/schamanische Behandlung wirkt, daß diese mehr Schaden anrichten kann als sie heilt. Das MUSS natürlich nicht sein, aber die Gefahr dafür ist imho mindestens genauso groß wie ein möglicher Nutzen. Das würde aber natürlich voraussetzen, DASS das wirkt.
das ist grundsätzlich natürlich möglich. Doch wäre das schon ein Killerkriterium dergestalt, dass man deshalb jegliche schamanische Arbeit abtun sollte?
Ist es doch eher der Ruf nach qualitativ hochwertiger schamanischer Arbeit. Also genausowenig wie ich für eine kritische Herz-OP oder einen epilepsiechirurgischen Eingriff einen x-beliebigen Chirurgen nehmen würde.
Natürlich, nur weil es möglich ist, auch schamanisch mit Menschen mit Schizophrenie zu arbeiten, heißt es nicht, dass jeder sich schamanisch betätigende weiß, was er da tut. Dementsprechend groß auch die Gefahr von Behandlungsfehlern. Aber das ist in jedem kritischen medizinischen Bereich so. Ok, nicht in jedem medizinischen Bereich vertraut man sich in so lebenswichtigen Dingen jemandem an, der vielleicht nur irgendwelche esotouristischen Aktivitäten betreibt.
Das ist die Crux an dem ganzen, die mir als der gefährliche Punkt erscheint. Und genau da beginnt meine Hauptkritik, weil ich erst mal das spezifische Beispiel hören wollen würde, also die Welt, die "Ebene" in der sich der Betroffene befindet, und was du ihm dann so antwortest, wie du auf seine Ebene eingehst. In welchem Zustand (seiner) bringst du ihm das dann bei? Akut? Unter Medikamenteneinfluß? Irgendwas dazwischen?
Wenn du 20 Patienten hattest, nenn doch mal ein Beispiel. Ich mein das jetzt auch eher ohne Häme sondern interessiert.
ok. Eine Patientin knapp an die 30, soweit bekannt keine drogeninduzierte Psychose, die letzten zweieinhalb Jahre praktisch bettlägerig, über Monate hinweg apathisch daliegend. Vorher lebhafte Symptomatik mit Halluzinationen und Verfolgungswahn bezogen auf Schilder, aber auch auf spezifische Farben, wurde vom Partner gepflegt. Der Partner wandte sich an mich, sie war dazu nicht fähig.
Ich reiste zu ihr hin, verschmolz mit ihrer Seele. Es war irgendwie ein gewaltiger Kraftakt, wie ein Gießen von Energie in einen endlosen Abgrund, ca. 2 Stunden lang. Dann kehrte ich zurück. Paradoxerweise fühlte ich mich trotz des enormen Kraftaktes eher gestärkt als erschöpft.
Ihr Partner berichtete am nächsten Tag, dass sie lebhafter geworden sei. Sie leide aber nun wieder sehr darunter, nicht nach draußen gehen zu können, weil dort die Schilder wären. Auch habe sie immer noch Angst vor jedem anderen Menschen als ihrem Partner, so dass sie sich nicht vorstellen könne, mit mir zu reden, weder persönlich noch am Telefon noch per chat. Ihr Problem waren auch bestimmte Wörter, die andere Menschen gebrauchen würden.
Im Abstand von einer Woche reiste ich wieder zu ihr, diesmal war ihre Seele deutlich anders, wie ein vorher abgestorbener Wald, der langsam zum Leben erwacht. Ich schaute wo der Abgrund geblieben war, und er war immer noch da. Ich sprang in den Abgrund und sah mir den "Kern" an, den Punkt, wo die Seele so stark verletzt worden war. Ich stellte die Verbindung wieder her zu dem Punkt der "himmlischen" Seele, oder dem rosenkreuzerischen Uratom, oder wie auch immer man den innersten Funken beschreiben mag, dann kehrte ich wieder zurück.
Nach der Reise hatte die Patientin auf einmal den Mut, mit mir zu chatten. Beim ersten Chat reiste ich zusätzlich zu ihr hin, verband ihr Bewusstsein mit meinem. Dadurch konnten wir störungsfrei kommunizieren.
Zwei Tage später wollte sie mit mir telefonieren. Es ging mit raschen Schritten voran. Nach weiteren zwei Wochen ging sie wieder nach draußen, sah keine bedrohlichen Schilder mehr und nahm Kontakt zu anderen Menschen auf. Sie merkte, dass sie noch nicht wieder ganz gesund war, begab sich freiwillig zum Psychiater und ließ sich ein Antidepressivum verschreiben (citalopram). Ein paar Monate später brauchte sie auch das nicht mehr, in Absprache mit dem Psychiater.
Das war also mal ein Fallbeispiel. Typisch würde ich es nicht nennen, einmal wegen der zu geringen Fallzahl, andererseits gehe ich bei jedem Patienten völlig anders vor, je nach dem, was da ist. Die meisten Patienten brauche ich nicht über die Ferne anzureisen, wenn sie direkt in meine Praxis kommen, ist das natürlich bequemer. Doch das, was ich im vorigen Beitrag beschrieben habe, diese Verbindung herstellen, das ist wesentlich für meine Arbeit. Das ist auch unerlässlich, sonst stochere ich wie blind in der Seele des anderen herum.
Ja, und wenn wir schon dabei sind, das ist im besten Sinne des Wortes auch als "tantrisch" zu bezeichnen, vernetzend, verbindend.
Du behauptest also allen Ernstes, du hast um die 10 paranoid Schizophrene mittels Psychotherapie und (magischer?) Intervention geheilt??
Respekt. Wenn das wirklich stimmt, hätte ich ein paar Klienten für dich die WIRKLICH Hilfe bräuchten.
Danke, die brauche ich nicht, ich bin völlig überlaufen.