Psychosen Heilen

Und ja, ich finde das ist am Thema, weil: Psychosen haben multifaktorelle Ursachen, so mein Kenntnisstand. Und die beziehen das Umfeld, Lebenssituationen usw. mit ein. :)

LG
Any
Nach meiner Kenntnis ist es total am Thema vorbei weil ein Mensch der an einer Psychose leidet nicht mit einem Psychopath gleichzusetzen ist.
Einem Psychopath fehlt jegliche Empathie und somit Feinfühligkeit.
 
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Und das hat wer getan? Ich zumindest schon mal nicht.

Schade, wenn man so falsch gelesen wird.

LG
Any
Also bist du der Meinung das man eine Psychose nicht mit Psychopathie vergleichen kann.
Wie meinst du es denn wenn du schreibst:
Und ja, ich finde das ist am Thema, weil: Psychosen haben multifaktorelle Ursachen, so mein Kenntnisstand. Und die beziehen das Umfeld, Lebenssituationen usw. mit ein.
 
Suraja, für dich nochmal:

Es ist das Phänomen, dass entsteht, die Diskrepanz, wenn eine Gruppe von Menschen über eine gewisse Anzahl hinauswächst und so eine eigene Wesenheit entsteht, die der Gruppe. Hier wirken andere Meme hinein als im Individuum oder kleinsten Gemeinschaften.

Der persönliche Bezug ist in diesen großen Gebilden nicht mehr vorhanden, es gibt nur noch ein großes "Wir", das zum eigenständigen "ICH" wird. Die Regeln ändern sich. Von einem "seid nett zueinander" zum "seid nur nett untereinander", im Außen der imaginäre Feind, den es zu bekämpfen gilt. Und wie die Einzelperson, die soziopathisch ist, weil es ihr egal ist, wie es dem Individuum ergeht, so ist es der großen Gruppe ebenso egal. Sie wird und wirkt (Im Sinne von tatsächlichem Wirken) zunehmend soziopathischer.

Sensible Menschen nehmen diese Widersprüchlichkeit wahr, wo Regeln der Menschlichkeit, ehrlich sein, authentisch, nett zueinander plötzlich ihre Bedeutung verlieren oder sich gar umkehren.

Einen Menschen zu töten ist Mord, Soldaten in den Krieg ziehen zu lassen ist in Ordnung. Obwohl die Handlungen dieselben sind, ist das Eine nicht ok und das andere doch. Darüber zu reden ist schwierig, weil die wenigsten Menschen diese Zusammenhänge begreifen oder sie stillschweigend hinnehmen.

Nur eben jene Menschen, die reizoffen, intelligenter oft und sensibler sind, können an dieser Diskrepanz innerlich zerbrechen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass durch so einen inneren Druck, egal ob bewusst oder unbewusst, so manch ein Mensch eine psychische Krankheit entwickelt.

LG
Any

Der Bezug, den ich nahm, war nicht der Psychopathie zu Psychose, sondern auf die Diskrepanz menschlichen Verhaltens selbst zur Ausbildung der Erkrankung Psychose. Also das, was Hnoss zitierte, das Phänomen, das z.B ein Großkonzern, also keine natürliche Person, über die Gruppe (jeder Großkonzern wird automatisch zu einer recht anonymen großen Gruppe) soziopathische Verhaltensweisen zeigt. Das ist das, was u.a. Hare beobachten konnte.

Dem Individuum werden gemeinhin soziale Werte vermittelt. Wenn nun ein besonders reizoffener Mensch, der mehr wahrnimmt und fühlt, dieser Widersprüchlichkeit in dem Verhalten von Menschen und Gruppen (hier im Beispiel sind es Konzerne) wahrnimmt, kann dies "an der Seele rütteln".

Andere Leute nehmen solche Widersprüche kaum wahr oder es interessiert sie nicht, regen sich kurz auf, wenn ein Konzern "mal wieder über Leichen ging" und dann ist es wieder vergessen.

Der Bezug ist hier, dass Menschen, die an einer Psychose erkranken, möglicher Weise (ich habe mich schon extra so ausgedrückt, dass ich einen Zusammenhang vermute) diese Diskrepanz vermehrt wahrnehmen. Es scheinen zumindest oft solche und ähnliche Krisen zu sein, die eine Psychose auslösen können.

Warum also nicht auch dies?

LG
Any
 
Überhaupt scheinst du ja der Einzige oder einer der Wenigen zu sein.
in einem Heuhaufen könnte ich durchaus eine Nadel sein, oder auf der Nadelspitze ein Engel.

Das scheint dir nur zu sein. Meine unbedeutende Wenigkeit hat da nicht nur theoretische sondern auch praktische Erfahrungen, insbesondere auch damit, um was es mir geht, nämlich das esotörichter Unsinn solche Krankheitsbilder erheblich verschlimmern kann und zwar nicht nur durch die Implikation und Einfügung von magischem Denken sondern auch durch Behandlungsfehler. D.h. ausgehend davon daß deine esotörichte/magische/schamanische Behandlung wirkt, daß diese mehr Schaden anrichten kann als sie heilt. Das MUSS natürlich nicht sein, aber die Gefahr dafür ist imho mindestens genauso groß wie ein möglicher Nutzen. Das würde aber natürlich voraussetzen, DASS das wirkt.
das ist grundsätzlich natürlich möglich. Doch wäre das schon ein Killerkriterium dergestalt, dass man deshalb jegliche schamanische Arbeit abtun sollte?
Ist es doch eher der Ruf nach qualitativ hochwertiger schamanischer Arbeit. Also genausowenig wie ich für eine kritische Herz-OP oder einen epilepsiechirurgischen Eingriff einen x-beliebigen Chirurgen nehmen würde.

Natürlich, nur weil es möglich ist, auch schamanisch mit Menschen mit Schizophrenie zu arbeiten, heißt es nicht, dass jeder sich schamanisch betätigende weiß, was er da tut. Dementsprechend groß auch die Gefahr von Behandlungsfehlern. Aber das ist in jedem kritischen medizinischen Bereich so. Ok, nicht in jedem medizinischen Bereich vertraut man sich in so lebenswichtigen Dingen jemandem an, der vielleicht nur irgendwelche esotouristischen Aktivitäten betreibt.

Das ist die Crux an dem ganzen, die mir als der gefährliche Punkt erscheint. Und genau da beginnt meine Hauptkritik, weil ich erst mal das spezifische Beispiel hören wollen würde, also die Welt, die "Ebene" in der sich der Betroffene befindet, und was du ihm dann so antwortest, wie du auf seine Ebene eingehst. In welchem Zustand (seiner) bringst du ihm das dann bei? Akut? Unter Medikamenteneinfluß? Irgendwas dazwischen?
Wenn du 20 Patienten hattest, nenn doch mal ein Beispiel. Ich mein das jetzt auch eher ohne Häme sondern interessiert.
ok. Eine Patientin knapp an die 30, soweit bekannt keine drogeninduzierte Psychose, die letzten zweieinhalb Jahre praktisch bettlägerig, über Monate hinweg apathisch daliegend. Vorher lebhafte Symptomatik mit Halluzinationen und Verfolgungswahn bezogen auf Schilder, aber auch auf spezifische Farben, wurde vom Partner gepflegt. Der Partner wandte sich an mich, sie war dazu nicht fähig.

Ich reiste zu ihr hin, verschmolz mit ihrer Seele. Es war irgendwie ein gewaltiger Kraftakt, wie ein Gießen von Energie in einen endlosen Abgrund, ca. 2 Stunden lang. Dann kehrte ich zurück. Paradoxerweise fühlte ich mich trotz des enormen Kraftaktes eher gestärkt als erschöpft.

Ihr Partner berichtete am nächsten Tag, dass sie lebhafter geworden sei. Sie leide aber nun wieder sehr darunter, nicht nach draußen gehen zu können, weil dort die Schilder wären. Auch habe sie immer noch Angst vor jedem anderen Menschen als ihrem Partner, so dass sie sich nicht vorstellen könne, mit mir zu reden, weder persönlich noch am Telefon noch per chat. Ihr Problem waren auch bestimmte Wörter, die andere Menschen gebrauchen würden.

Im Abstand von einer Woche reiste ich wieder zu ihr, diesmal war ihre Seele deutlich anders, wie ein vorher abgestorbener Wald, der langsam zum Leben erwacht. Ich schaute wo der Abgrund geblieben war, und er war immer noch da. Ich sprang in den Abgrund und sah mir den "Kern" an, den Punkt, wo die Seele so stark verletzt worden war. Ich stellte die Verbindung wieder her zu dem Punkt der "himmlischen" Seele, oder dem rosenkreuzerischen Uratom, oder wie auch immer man den innersten Funken beschreiben mag, dann kehrte ich wieder zurück.

Nach der Reise hatte die Patientin auf einmal den Mut, mit mir zu chatten. Beim ersten Chat reiste ich zusätzlich zu ihr hin, verband ihr Bewusstsein mit meinem. Dadurch konnten wir störungsfrei kommunizieren.

Zwei Tage später wollte sie mit mir telefonieren. Es ging mit raschen Schritten voran. Nach weiteren zwei Wochen ging sie wieder nach draußen, sah keine bedrohlichen Schilder mehr und nahm Kontakt zu anderen Menschen auf. Sie merkte, dass sie noch nicht wieder ganz gesund war, begab sich freiwillig zum Psychiater und ließ sich ein Antidepressivum verschreiben (citalopram). Ein paar Monate später brauchte sie auch das nicht mehr, in Absprache mit dem Psychiater.

Das war also mal ein Fallbeispiel. Typisch würde ich es nicht nennen, einmal wegen der zu geringen Fallzahl, andererseits gehe ich bei jedem Patienten völlig anders vor, je nach dem, was da ist. Die meisten Patienten brauche ich nicht über die Ferne anzureisen, wenn sie direkt in meine Praxis kommen, ist das natürlich bequemer. Doch das, was ich im vorigen Beitrag beschrieben habe, diese Verbindung herstellen, das ist wesentlich für meine Arbeit. Das ist auch unerlässlich, sonst stochere ich wie blind in der Seele des anderen herum.

Ja, und wenn wir schon dabei sind, das ist im besten Sinne des Wortes auch als "tantrisch" zu bezeichnen, vernetzend, verbindend.

Du behauptest also allen Ernstes, du hast um die 10 paranoid Schizophrene mittels Psychotherapie und (magischer?) Intervention geheilt??
Respekt. Wenn das wirklich stimmt, hätte ich ein paar Klienten für dich die WIRKLICH Hilfe bräuchten.
Danke, die brauche ich nicht, ich bin völlig überlaufen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie gesagt, wenn man mit der Krankheit selbst nie konfrontiert war kann man gut über angebliche esoterische Behandlungsmöglichkeitem rumlabern und diese als ungeheuer wirksam und toll beweihräuchern.

Es gibt überhaupt KEINE ursächliche Behandlungsmöglichkeit, weder schulmedizinisch noch alternativmedizinisch noch esoterisch.

Einen Menschen betreuen der hardcore wahnhaft ist und halluziniert ist für Familienangehörige kaum bis nicht leistbar. Ausserdem, hier geht es nicth nur um "abweichendes", exzentrisches Verhalten. Hier geht es um MASSIVES Leiden, häufig zB durch einen Verfolgungswahn.

Immer vorausgesetzt, die Diagnose ist richtig. Das halte ich mal für das erste große Hindernis. Ich kenne jemanden, dem das diagnostiziert wurde und der in einer Rehamaßnahme ist. Die Ärzte glauben das heute noch, nur lebt derjenige mittlerweile bereits ohne Medikamente und wird täglich stabiler. Würde er es den Ärzten u. Therapeuten mitteilen, würden sie es nicht glauben, weil sie nicht nachvollziehen können. Nach Deiner Theorie ja unmöglich ;)

Ich frage mich schon häufiger mal, wer von beiden - Psychologe oder Patient - denn nun der ist, der die Hilfe benötigt. Nicht immer ist es der Patient.
 
Du übersiehst da was, und es ist genau in diesem Punkt: "falls noch wer weiss was das ist". Du hast natürlich recht in dem Punkt - aber die Konsequenz ist, wenn man sich tatsächlich liebt, dann macht man sich auch sperrangelweit auf für das, was da vom Gegenüber aussgeht. Und, wenn das stärker ist als du, dann wird es dich zerlegen, und du landest in Kliffoth.
das ist doch immer das Spannende dabei. Und doch darf man darauf vertrauen, wenn man nicht gerade leichtsinnig an die Sachen herangeht, dass das Leben einem exakt die Herausforderung gibt, die gerade noch im Rahmen des persönlich möglichen liegt. Das "Schlimmste" was mir dabei aber bisher passiert ist, war mit einer Patientin mit Sklerodermie. Hinterher hatte sie zwar keine mehr, aber meine Haut fing an skleroderm zu reagieren. Es brauchte tatsächlich Monate, bis das bei mir dann auch weg war.

Möglicherweise würde es da helfen, wenn man wirklich vorbehaltlos mit den Dingen umgehen könnte - aber da beinahe niemand überhaupt vorbehaltlos mit sich selber umgehen kann, um wieviel weniger dann erst mit einem Gegenüber?
das ist aber doch das Wichtigste überhaupt dabei, das "entmusterte" Wahrnehmen. Es ist die Voraussetzung zum Verschmelzen.

Irgendein Sufi hat mal gesagt, er erwartet von seinen Schülern, nicht etwa dass die Mitgefühl mit dem Sünder in der Hölle haben, sondern dass sie ihren Platz mit ihm tauschen. Bingo. Um nichts weniger geht es hier. Und es hat mit Tantra oder Neotantra gar nichts zu tun.
volle Zustimmung zum Tausch, aber doch, gerade das wäre die Essenz des Tantra, in diesem Fall des Candamaharosanatantra, des "Tantra des Großen und Schrecklichen".
 
Keine Selbstverantwortung zu übernehmen löst nicht zwangsläufig eine Psychose aus.
Ich denke ein innere Konflikt löst sie aus.
Wenn der Mensch erkennt was er mit seinem Verhalten anrichtet, es aber nicht wahrhaben will, entsteht ein innerer Konflikt.

Zumal sich dann noch das Gewissen einschaltet und darauf aufmerksam macht.
Anstatt sein Verhalten zu überprüfen und die Verantwortung für die Folgen des eigenen Handelns zu übernehmen,sich ggf. zu entschuldigen, dazu stehen was man angerichtet hat und daraus zu lernen, verdrängen sie alles, reden ihr Gewissen tot oder meinen andere würde ihnen ein schlechtes Gewissen machen.
Dieser Konflikt wird immer schlimmer weil sich ihr Verhalten nicht ändert, weil sie nicht lernen.

Irgendwann sind sie so in Selbstlügen verstrickt das eine Psychose entsteht.
Selbst wenn sie dann mehr oder weniger zugeben sich nicht korrekt verhalten zu haben (weil sie nicht mehr drumrum kommen) sind sie doch der Meinung die anderen haben ebenfalls psychische Probleme und sollten doch darauf gucken.

Was wieder dazu führt die volle Verantwortung für die Folgen ihres Handelns von sich zu weisen und den anderen die Schuld zu geben.
Nur, wenn es um Selbstreflexion, ums lernen aus den eigenen Handlungen geht, interessiert das Handeln anderer nicht.
Weil man sonst nicht die Lektionen lernen kann die man lernen wollte.
Was wieder zu weiteren Konflikten führt und weiteren und weiteren.......

das ist alles sehr interessant, so rein psychologisch betrachtet, aber es beschreibt Mechanismen von Neurosen, nicht Psychosen.

Um es in ein Bild zu packen, selbst wenn man den gesamten Inhalt eines Chemiebaukastens auf die möglichst verantwortungsloseste Art und Weise zusammenmischt, kommt keine Atombombe bei raus. Genausowenig erzeugen neurotische Vorgänge psychotische Zustände.
 
Ich denke etwas Empathie Menschen gegenüber die aus der "Norm" fallen, kann helfen zu erkennen, dass jeder Mensch auf seine Weise einzigartig ist.
Das kann im günstigsten Fall vielleicht dazu führen, dass Betroffene sich nicht verstoßen fühlen und deswegen nicht noch mehr Probleme mit ihrer Erkrankung bekommen.

Doch eine Frage beibt erstmal tatsächlich offen.
Kann man mit Schamanismus Psychosen heilen?
Insbesondere war zu Anfang auch die Frage, geht dies über eine schamanische Reise?

Ich kenne verantwortungsbewußte schamanisch Arbeitende, die speziell von schamanischen Reisen bei psyschichen Erkankungen abraten. Wäre auch meine Idee dazu.
Ob der "Schamane" selbst für den Betroffenen reisen sollte bzw. kann und damit ein Stück Heilung bringt, ist eine andere Sache.
Ich weiß von einem Bekannten, der an Schizophrenie erkrankt ist und mit dem ich schon einige Male gemeinsam in einer Schwitzhütte saß, dass ihm DAS recht gut geholfen hat. Er ist davon nicht geheilt worden, aber allein schon die Aufenthalte in diesem angenehmen Heilkreis, macht ihm einiges leichter.

LG
Waldkraut
das ist eine der Grundprobleme des Verständnisses von psychotischen Erkrankungen. Die Betroffenen "reisen" schon längst. Es geht aus meiner Sicht eher darum, mitzureisen und dann mal zu fragen wo die Reise denn hingehen soll.
Das ist sehr viel mehr als validierend, da bleibe ich ja immer noch in meinem Alltagsbewusstsein, schaue (überspitzt gesagt) über mein therapeutisches Mäuerchen rüber zum Patienten, und sage ihm, ja, das muss wirklich belastend sein, was Sie da gerade erleben. So wie man die Nachrichten über Kriege oder Hungersnöte oder Erdbeben liest oder hört, und das sicher "schlimm" findet.

Doch dadurch entsteht keine Verbindung. Nein, ich steige mit ein, auf das Pferd, das gerade durchgeht, und wir schauen zusammen.

Die andere Sicht der Dinge ist die Angst vor diesen mächtigen Pferden, und dann steht da ein hilfloses "ruhig Fury" nicht gut.
 
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