Psychiatrie - Schizophrene Psychose oder doch Hellhörig?

es wird überhaupt nichts ausgeglichen sondern überdeckt/gedämpft ....


Eine Akutbehandlung ist keine Dauermedikation, so wie du es hier dargestellt hast.
Im Link steht sogar, dass man so kurz u wenig wie möglich nehmen soll, eben weil das Hirn sonst degeneriert.
Wenn das Hirn sich unter der Medikation verändert, kann das auch zur umgekehrten Wirkung führen. Die Symptome werden dann noch schlimmer ... alles eine Frage der Zeit.

Alternativen? 1:1 - Betreuung durch professionelle Therapeuten.

Wo schreib ich was über Akutbehandlung? Die Leute, die ich kenne, nehmen dauerhaft Neuroleptika ein, mit immer wieder Versuchen gemeinsam mit dem Arzt, die Dosis zu senken und vielleicht doch irgendwann ohne klar zu kommen. Glaubst Du echt, die Leute nehmen die Medikamente, die teilweise heftigste Nebenwirkungen haben, einfach aus Spaß? Die sind schwer krank und ohne Medikamenten geht es ihnen beschissen.

Welche Betreuung hilft denn gegen Stimmen, die sagen, man soll vom Dach springen? Welche Betreuung hilft, wenn Bücher mit einem reden und man ist vor Angst außer sich? Welche Betreuung hilft, wenn man glaubt, daß jeder auf der Straße einen anstarrt und was böses will, und in der verzerrten Wirklichkeit, die Schizophrene über der normalen Wirklichkeit liegen haben, ist es so?
Das ist völlig utopisch zu glauben, da kann man mit Betreuung allein helfen.
 
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???
Diese von mir zitierten 80% gehören zu dem schwereren Formenkreis der Schizophrenie, haben viele Medikamente und trotzdem Schübe, oder sind deine 80% die, die ein *normales und gutes Leben* führen können?
( Ich lass es jetzt gut sein, brauchst nicht mehr zu antworten...)

Sie gehören zu den schwerst Erkrankten, mit vielen Medikamenten und meist Depotspritzen, Medikamenten gegen die Nebenwirkungen der anderen Medikamente, und bis zur fertigen Einstellung natürlich auch immer wieder Schüben und vielen und langen Krankenhausaufenthalten.

Ja, sie haben jetzt ein "normales und gutes" Leben, mit eigener Wohnung, mit Freunden, Hobbys, Partnerschaften, manche gehen arbeiten, ein Freund hat es geschafft, wieder auf die Uni zurück zu kehren und weiter zu studieren, es sind alles "normale" Leben, nur daß diese "normalen" Leben mit Medikamenten geführt werden, weil es anders nicht funktioniert hat. Das sind alles Leute, die ganz unten waren, in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie, völlig am Ende, nicht mehr ansprechbar. Sie haben sich da wieder rausgekämpft und sind froh über ihre "normalen" Leben. Man merkt ihnen normal nicht an, daß sie schwer krank sind, wenn nicht grad Nebenwirkungen wie Unruhe oder Müdigkeit von den Medikamenten da sind, grad die Depotspritzen dürften ziemlich belastend sein. Natürlich wären sie alle lieber gesund und ohne Medikamente, wer wäre das auch nicht. Aber die Wahl lässt einem das Leben nicht immer.
 
Wo schreib ich was über Akutbehandlung? Die Leute, die ich kenne, nehmen dauerhaft Neuroleptika ein, mit immer wieder Versuchen gemeinsam mit dem Arzt, die Dosis zu senken und vielleicht doch irgendwann ohne klar zu kommen. Glaubst Du echt, die Leute nehmen die Medikamente, die teilweise heftigste Nebenwirkungen haben, einfach aus Spaß? Die sind schwer krank und ohne Medikamenten geht es ihnen beschissen.

Welche Betreuung hilft denn gegen Stimmen, die sagen, man soll vom Dach springen? Welche Betreuung hilft, wenn Bücher mit einem reden und man ist vor Angst außer sich? Welche Betreuung hilft, wenn man glaubt, daß jeder auf der Straße einen anstarrt und was böses will, und in der verzerrten Wirklichkeit, die Schizophrene über der normalen Wirklichkeit liegen haben, ist es so?
Das ist völlig utopisch zu glauben, da kann man mit Betreuung allein helfen.

Bislang galt bei behandelter Schizophrenie die "Drittel-Regelung": ein Drittel kann ein ganz normales Leben führen, ein Drittel leidet unter Beeinträchtigungen, ein Drittel behält schwere Langzeitfolgen.
Allerdings gibt es unterschiedliche Schizophrenien und diese Drittel- Regelung schert sie quasi über einen Kamm, was den unterschiedlichen Formen nicht wirklich gerecht wird.

Aber generell wird von Psychopharmaka hochgradig profitiert:
Ohne Behandlung mit antipsychotischen Medikamenten erleiden etwa 85 % der Schizophrenie-Patienten einen Rückfall, mit hingegen nur 15%.
https://www.neurologen-und-psychiat...e-und-schizophrene-psychosen/verlaufprognose/

Man sollte bedenken, dass viele Schizophrene so gut von ihren Medikamenten profitieren (selbst wenn sie noch Beeinträchigungen haben und nicht regulär arbeiten gehen können), dass sie sich so gesund fühlen, dass sie ihre Medikamente mit der Zeit einfach nicht mehr nehmen und das ist das ganz besonders Fatale - dann kommen die Rückfälle und dann wird es schwieriger (mit jedem Mal mehr).

Es gibt eine Form mit einem einzigen Schub im Leben, aber die ist relativ selten.
 
Wo schreib ich was über Akutbehandlung? Die Leute, die ich kenne, nehmen dauerhaft Neuroleptika ein
.. ja genau das habe ich verstanden und genau das ist das Problem.
Die Medis sind nur dafür da, dass alle ihre "Ruhe" haben, von Heilung kann man hier nicht sprechen.
Geh mal zurück, ich meinte und schrieb es genau so, dass es KEINE Dauermedikation sein sollte!!!
Das ist völlig utopisch zu glauben, da kann man mit Betreuung allein helfen.
Betreuung? ich schrieb professionelle Therapeuten und da haben wir schon das größte Problem.

Hilfe sieht für mich anders aus.

... Loop lass gut sein, wir reden völlig aneinander vorbei
 
.. ja genau das habe ich verstanden und genau das ist das Problem.
Die Medis sind nur dafür da, dass alle ihre "Ruhe" haben, von Heilung kann man hier nicht sprechen.
Geh mal zurück, ich meinte und schrieb es genau so, dass es KEINE Dauermedikation sein sollte!!!

Betreuung? ich schrieb professionelle Therapeuten und da haben wir schon das größte Problem.

Hilfe sieht für mich anders aus.

... Loop lass gut sein, wir reden völlig aneinander vorbei
Ich weiß nicht, ob du schon einmal einen Schizophrenen im Schub erlebt hast?

Eine Fixierung dauert ca. 20 min, dafür braucht man (wenn es ohne Gefährdung für Personal und Patient laufen soll) mindestens sieben Personen, ausgebildetes und erfahrenes Pflegepersonal.
Die Sieben sind nach diesen 20 min. fix und fertig (in der Regel hat man mehr Personen und es kann zwischendurch getauscht werden).
Dazu braucht man immer einen Arzt, der dem Kranken sedierende Medikamente verabreicht - alles andere wäre unmenschlich.
Da die Kranken es trotz kompletter Fixierung mitunter schaffen, sich doch etwas anzutun (die hierbei entwickelten Kräfte können enorm sein), ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass permanent eine ausgebildete Pflegekraft am Bett des Patienten sitzt, ihn nicht aus den Augen läßt und zudem viertelstündlich Atmung, Puls, RR und O2 Sättigung kontrolliert und dokumentiert.

Es gibt doch gute Gründe dafür, dass die verzweifelten Behandlungsmethoden (Aderlass, Elektroschocks bis hin zur Lobotomie) vor dem Finden der ersten Psychopharmaka so krass waren - man hatte nur die Alternative, dass sich die Kranken auf die ein oder andere Weise selbst töteten/ verstümmelten.

Professionelle Therapeuten sind in diesem Fall genauso machtlos wie jemand völlig Unausgebildetes - diese Krankheit kann grausam sein.
 
Ich denke jeder Mensch gerät in Panik wenn ihn andere irgendwo festbinden wollen. Wenn derjenige noch in einem Zustand ist in dem er Sachen sieht oder hört die nicht existent sind, könnte die Panik den Umständen entsprechend stärker ausgeprägt sein.
Alle Behandlungsmethoden wie Aderlass, Lobotomie, Elektroschock.. sind Foltermethoden, die den betroffenen erst richtig Matsch im Gehirn machen.
Selbsttötungsabsichten hat einer in diesem Zustand bestimmt nur deswegen, weil er das alles nicht mehr ertragen kann und deswegen dies als einzigen Ausweg sieht.
In diesem Fall geht es nie um eine Depression oder Unlust am Leben, es ist aus der Sicht der betroffenen Person die einzige Möglichkeit von seinen Qualen erlöst zu werden.
In manchen Fällen bezweifle ich, dass Menschen mit dieser Diagnose wirklich eine Krankheit haben.
Sagen Sie es kommt von außen, dann werden sie erst recht als krank abgestempelt.
 
Ich weiß nicht, ob du schon einmal einen Schizophrenen im Schub erlebt hast?
Ja habe ich und auch andere Schübe anderer Krankheitsbilder.

Allerdings wird heute die chemische Fixierung viel schneller vorgenommen als früher, da die 5-Punkt-Fixierung nur noch wenig angewendet wird, da sich die Patienten da oft verletzt haben und auch stranguliert - ich weiß sehr wohl welche Kräfte diese Menschen da entwickeln.
Die chemische Fixierung ist nicht weniger grausam als alte unmenschliche Methoden, da der "Schub" damit nicht vorbei ist, sondern sich der Patient einfach nur nicht mehr äußern kann - Ängste, Schmerzen und Wahn sind deswegen nicht plötzlich weg.
 
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Ich denke jeder Mensch gerät in Panik wenn ihn andere irgendwo festbinden wollen. Wenn derjenige noch in einem Zustand ist in dem er Sachen sieht oder hört die nicht existent sind, könnte die Panik den Umständen entsprechend stärker ausgeprägt sein.
Alle Behandlungsmethoden wie Aderlass, Lobotomie, Elektroschock.. sind Foltermethoden, die den betroffenen erst richtig Matsch im Gehirn machen.
Selbsttötungsabsichten hat einer in diesem Zustand bestimmt nur deswegen, weil er das alles nicht mehr ertragen kann und deswegen dies als einzigen Ausweg sieht.
In diesem Fall geht es nie um eine Depression oder Unlust am Leben, es ist aus der Sicht der betroffenen Person die einzige Möglichkeit von seinen Qualen erlöst zu werden.
In manchen Fällen bezweifle ich, dass Menschen mit dieser Diagnose wirklich eine Krankheit haben.
Sagen Sie es kommt von außen, dann werden sie erst recht als krank abgestempelt.

Von "Selbsttörungsabsichten" kann keine Rede sein, weil ein Mensch in so einem akuten Zustand noch nicht mal mehr ein Bewußtsein hat und nicht mehr kommunizieren kann, also überhaupt keine "Absicht" entwickeln kann.
Er kann Halluzinationen, Wahn un Realität nicht mehr auseinanderhalten - das ist das Leitsymptom dieser Erkrankungen.
Suizide und auch Tötungen/ Verletzungen von anderen sind somit nicht beabsichtigt, sondern passieren "aus Versehen".
Deshalb gibt es richterliche Beschlüsse für freiheitsentziehende Maßnahmen bei Sebst- und/ oder Fremdgefährdung.
Auch damals wollte niemand diese Menschen foltern, man wollte sie irgendwie am Leben erhalten und hatte sonst keine Methoden.

Diese Menschen sind nicht nur "vielleicht" krank, sie sind schwerkrank.

Wenn du eine bessere Idee hast, dann mach einen Vorschlag.
 
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