Psychiatrie für alle - Artikel in der taz

@Mönch David
Dein Medikament ist leider schon wegen Gerichtsverfahren bekannt. Erzähle das bitte deiner Ärztin – sie sollte darüber Bescheid wissen. Ich habe dazu einige Infos und ein PDF angehängt.

Schaue selsbt:

WARNING: INCREASED MORTALITY IN ELDERLY PATIENTS WITH DEMENTIA-RELATED PSYCHOSIS
See full prescribing information for complete boxed warning.
• Elderly patients with dementia-related psychosis treated with antipsychotic drugs are at an increased risk of death. ZYPREXA is not approved for the treatment of patients with dementia-related psychosis. (5.1, 5.12, 17.2)
When using ZYPREXA and fluoxetine in combination, also
refer to the Boxed Warning section of the package insert for
Symbyax.
FULL PRESCRIBING INFORMATION
WARNING: INCREASED MORTALITY IN ELDERLY PATIENTS WITH DEMENTIA-RELATED PSYCHOSIS
Elderly patients with dementia-related psychosis treated with antipsychotic drugs are at an increased risk of death. Analyses of seventeen placebo-controlled trials (modal duration of 10 weeks), largely in patients taking atypical antipsychotic drugs, revealed a risk of death in drug-treated patients of between 1.6 to 1.7 times the riskof death in placebo-treated patients. Over the course of a typical 10-week controlled trial, the rate of death in drug-treated patients was about 4.5%, compared to a rate of about 2.6% in the placebo group. Although the causes of death were varied, most of the deaths appeared to be either cardiovascular (e.g., heart failure, sudden death) or infectious (e.g., pneumonia) in nature. Observational studies suggest that, similar to atypical antipsychotic drugs, treatment with conventional antipsychotic drugs may increase mortality. The extent to which the findings of increased mortality in observational studies may be attributed to the antipsychotic drug asopposed to some characteristic(s) of the patients is not clear. ZYPREXA (olanzapine) is not approved for the treatment of patients with dementia-related psychosis [see Warnings and Precautions (5.1, 5.12) and Patient Counseling Information (17.2)].
When using ZYPREXA and fluoxetine in combination, also refer to the Boxed Warning section of the package insert for Symbyax.
Es gab erhebliche Gerichtsverfahren gegen den Hersteller von Zyprexa, Eli Lilly, wegen illegaler Vermarktung des Medikaments für nicht zugelassene Anwendungen, insbesondere bei älteren Patienten mit demenzbedingter Psychose. Im Jahr 2009 bekannten sich die USA schuldig und zahlten 800 Millionen Dollar zur Beilegung von Klagen mit staatlichen und kommunalen Behörden, sowie rund 615 Millionen Dollar an Strafen und Bußgeldern. Dies führte zur Einleitung von Produkthaftungsklagen und betraf die Zulassung des Medikaments und die Aufklärung über Risiken.
Der Bundesgerichtshof hat das Neuroleptikum Olanzapin (Zyprexa®) der Firma Lilly in Deutschland wieder unter Patentschutz gestellt. Es hob ein Urteil des Bundespatentgerichts auf, das das Patent im vergangenen Jahr für nichtig erklärt hatte. Damit müssen nach Angaben von Lilly Generikahersteller ihre Olanzapin-haltigen Medikamente ab sofort vom Markt nehmen. Die Hersteller reagierten sofort, allerdings mit unterschiedlichen Maßnahmen. Während zum Beispiel Neuraxpharm sämtliche Olanzapin-Präparate zurückruft, gab Ratiopharm gegenüber der Pharmazeutischen Zeitung an, eine nächstmögliche Änderung in der Lauer-Taxe zum 15. Januar 2009 veranlasst zu haben. Bis dahin könnten die vorhandenen Bestände in den Apotheken abgegeben werden.

"Dem US-amerikanischen Pharmaunternehmen Eli Lilly droht wegen der Vermarktung von Zyprexa (Olanzapin) offenbar eine neues Gerichtsverfahren. Während der Konzern im Rechtsstreit gegen die Regierung vor einer Einigung steht, haben Medienberichten zufolge zwei Aktionäre Klage gegen den Konzern erhoben.

Eli Lilly soll bei der Werbung für Zyprexa Risiken des Neuroleptikums verschwiegen haben. Das Präparat steht im Verdacht, Diabetes zu verursachen. Das Unternehmen bestätigte die Klage der Anteilseigner, äußerte sich aber nicht zu angeblichen Einigungsgesprächen. Seit 2005 hat der Konzern bereits 1,2 Milliarden US-Dollar für gerichtliche Vergleiche bezahlt."
This label may not be the latest approved by FDA.
For current labeling information, please visit https://www.fda.gov/drugsatfda


Nicht besonders lustig:




"Nach jahrelangen Auseinandersetzungen wegen früherer Vermarktungsmethoden für das Schizophrenie-Mittel Zyprexa will der US-Pharmakonzern Eli Lilly einem Pressebericht zufolge den Streit beilegen. Eli Lilly werde eine Strafe von 1,4 Milliarden Dollar (gut eine Milliarde Euro) zahlen, berichtete die «New York Times» am Donnerstag unter Berufung auf Verhandlungskreise. Bereits im dritten Quartal 2008 hatte der Konzern die Strafe in seinen Bilanzen verbucht und war deshalb in die roten Zahlen gerutscht. Die Untersuchungen der Behörden zu Zyprexa liefen mehr als fünf Jahre lang.





Die Vorwürfe richteten sich gegen das Marketing für das Medikament. Eli Lilly soll zwischen den Jahren 2000 und 2003 Ärzte ermuntert haben, das Medikament unter anderem bei altersbedingter Demenz zu verschreiben. Es war jedoch nur für die Behandlung von Schizophrenie und manisch-depressive Erkrankungen zugelassen."


Olanzapin (ZYPREXA) - Risikodaten unterdrückt: Unterdrückung von Negativdaten (a-t 2005; 36: 1-2) behindert die objektive Information zu Nutzen und Schaden von Arzneimitteln. Die New York Times berichtet aktuell über interne Unterlagen der Firma Eli Lilly, nach denen diese ihr bekannte Risiken des Neuroleptikums bewusst verharmlost hat. Bereits 1999 wertete demnach der damalige wissenschaftliche Leiter Gewichtszunahme und Hyperglykämie (s. a-t 1998 Nr. 1: 11) als Gefahr für den ökonomischen Langzeiterfolg des für die Firma wichtigen Produktes. Die Auswertung von Studien hatte ergeben, dass 16% der Anwender von Olanzapin mehr als 30 kg zunehmen. Nach anderen internen Daten erhöht sich bei 30% der Patienten das Gewicht pro Jahr um mehr als 10 kg. Zudem sei eine Inzidenz von Hyperglykämien unter Olanzapin von 3,6% versus 1,05% unter Plazebo für Gespräche mit Ärzten und für die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA auf 3,1% vs. 2,5% "revidiert" worden (New York Times, 17., 20. und 21. Dez. 2006). In der Fachinformation werden im Abschnitt "Warnhinweise" Hyperglykämie oder Entwicklung oder Verschlechterung eines Diabetes nach wie vor als "sehr seltene" Störwirkungen (unter 0,01%) bezeichnet (Lilly: Fachinformation ZYPREXA, Stand Sept. 2006). Obwohl die Firma 28.500 Patienten, die wegen Diabetes oder anderer Störwirkungen unter Olanzapin geklagt hatten, mit insgesamt 1,2 Milliarden Dollar entschädigt, verbreitet sie weiterhin, dass es keine Evidenz dafür gäbe, dass Olanzapin Diabetes verursache (New York Times, 8. Jan. 2007). Ein Experte, der in einem Gerichtsverfahren Einsicht in Eli Lillys Unterlagen zu Olanzapin hatte, betont, dass die gefährlichsten Effekte von ZYPREXA der Öffentlichkeit und den verschreibenden Ärzten vorenthalten würden. Auch der FDA wirft er Unterdrückung von Negativdaten zu Olanzapin vor. Die Behörde weigere sich bis heute, Ergebnisse zu Suizidversuchen aus Studien vor der Marktzulassung offenzulegen (FURBERG,C.: http://www.icspp.org/index.php). Dies wurde schon 2002 von einem Kritiker der Pharmaindustrie bemängelt. Seines Wissens liegt die Todesrate unter Olanzapin in den von Eli Lilly der FDA übermittelten Studiendaten höher als unter jedem anderen Neuroleptikum (HEALY, D.: http://www.ahrp.org/ethical/ HealyResponseToPfizer.pdf). Auch eine amerikanische Expertin vermisst im FDA- Gutachten Angaben zu Suizidversuchen, obwohl 12 von 20 Todesfällen bei 3.139 Olanzapinanwendern durch Suizide bedingt sind (JACKSON, G.E.: http://psychrights.org/states/Alaska/CaseOne/30-Day/Exhibit D-Olanzapine.htm). Vergleichsdaten gibt es aus einer zweijährigen Studie mit knapp 1.000 schizophrenen oder schizoaffektiven Patienten mit hohem Suizidrisiko: Unter Clozapin (LEPONEX u.a.) treten signifikant weniger kombiniert ausgewertete Suizide, Suizidversuche oder Hospitalisierungen wegen Suizidalität auf als unter Olanzapin (Hazard Ratio: 0,76, 95% Konfidenzintervall 0,58-0,97; MELTZER, H.Y. et al.: Arch. Gen. Psychiatry 2003; 60: 82-91).
© 2007 arznei-telegramm





15.01.2009 l dpa


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Und wieder ein 20 Jahre alter Artikel über etwas, was sich schon längst erledigt hat. Die Risiken und Nebenwirkungen sind im Kern dieselben wie bei vergleichbaren Mitteln. Der Hersteller war allerdings nicht so „ausführlich“ bei der Bekanntgabe. Dafür wurde er verklagt und verurteilt. Das ist 20 Jahre her und wurde längst behoben.Problem war das Verhalten des Unternehmens, nicht das Medikament an sich.
 
Mir geht es sehr gut. Ich wäre gerne frei von Olanzapin, aber dann wird leider die unreine Energie, die ich wegen meinen Sünden bekommen habe, wieder stärker. Ich habe andere Wirkstoffe ausprobiert, aber sie konnten die unreine Energie nicht reduzieren. :(
 
Mir geht es sehr gut. Ich wäre gerne frei von Olanzapin, aber dann wird leider die unreine Energie, die ich wegen meinen Sünden bekommen habe, wieder stärker. Ich habe andere Wirkstoffe ausprobiert, aber sie konnten die unreine Energie nicht reduzieren. :(
Naja, über die Erklärung kann man streiten :D Aber grundsätzlich zählt nur, dass es dir besser geht. Und du weißt, dass weniger dir nicht unbedingt hilft. So geht es den meisten Menschen mit Psychopharmaka. Ich muss Herzmedikamente nehmen, mit einem bunten Strauß an Nebenwirkungen. Manchmal Schwindel, manchmal müde, manchmal Augen, manchmal Magen, aber eben kein Bluthochdruck, Herzrasen oder Herzinfarkt. Auch gute Dinge kommen mit einem Preis 🤷‍♂️
 
Mir geht es sehr gut. Ich wäre gerne frei von Olanzapin, aber dann wird leider die unreine Energie, die ich wegen meinen Sünden bekommen habe, wieder stärker. Ich habe andere Wirkstoffe ausprobiert, aber sie konnten die unreine Energie nicht reduzieren. :(

Jeder wäre lieber frei von Erkrankungen.
Jeder wäre lieber frei von Medikamenten. Und doch ist es ein Segen, dass es sie gibt, weil die Alternative eben sehr viel schlimmer wäre.
Und wenn man ein Medikament was einem hilft alles in allem gut verträgt, dann kann man dankbar sein.
 
Mir geht es sehr gut. Ich wäre gerne frei von Olanzapin, aber dann wird leider die unreine Energie, die ich wegen meinen Sünden bekommen habe, wieder stärker. Ich habe andere Wirkstoffe ausprobiert, aber sie konnten die unreine Energie nicht reduzieren. :(
Ich habe doch auch erzählt, wie mir dieses „Gift“ – entschuldige, dieses Medikament – nach weniger als zehn Minuten Gespräch einfach aufgedrängt wurde. Und zwar sofort.
Darin liegt für mich das Verbrechen. Deswegen habe ich die Verpackung sofort in die Schublade verbannt.
Schon wenn man nur das Beipackzettelchen liest, gefriert einem das Blut in den Adern.


Gute Nacht!

@Mönch-David – du hast mich gefragt, und ich habe geantwortet. Entscheiden musst du das aber selbst zusammen mit deinem Arzt.


Ich persönlich hätte es nie eingenommen. Es gibt sehr bewährte Methoden, auch mit sehr niedrigen Dosierungen. Diese haben sich in der Praxis bereits gut bewährt.


Von Prof. Volkmar Aderhold – du kannst ihn kontaktieren, denke ich. Er ist Psychiater, kein User im Forum.


Mach’s gut!

Dr. Volkmar Aderhold​


Jahrgang 1954, Dr. med., Arzt für Psychiatrie Psychotherapie und Psychotherapeutische Medizin, arbeitet seit 1982 in der Psychiatrie. 10 Jahre Oberarzt im der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf Aktuell Mitarbeiter der Instituts für Sozialpsychiatrie an der Universität Greifswald.
Qualifizierungsmaßnahmen und Beratung von ambulanten Trägern und Kliniken bei der Strukturentwicklung. Interessenschwerpunkte: das Modell des Need adapted treatment, "Offener Dialog", Familientherapie der Psychosen, Einzeltherapie der Psychosen, Ätiologie und Neurobiologie der "Schizophrenie", Trauma und Psychose, Wirkung und Nebenwirkung von Neuroleptika, Möglichkeiten minimaler Anwendung von Neuroleptika, Soteria, Ambulantisierung, pharmaindustrieller Komplex.

 
Ich habe doch auch erzählt, wie mir dieses „Gift“ – entschuldige, dieses Medikament – nach weniger als zehn Minuten Gespräch einfach aufgedrängt wurde. Und zwar sofort.
Darin liegt für mich das Verbrechen. Deswegen habe ich die Verpackung sofort in die Schublade verbannt.
Schon wenn man nur das Beipackzettelchen liest, gefriert einem das Blut in den Adern.


Gute Nacht!

@Mönch-David – du hast mich gefragt, und ich habe geantwortet. Entscheiden musst du das aber selbst zusammen mit deinem Arzt.


Ich persönlich hätte es nie eingenommen. Es gibt sehr bewährte Methoden, auch mit sehr niedrigen Dosierungen. Diese haben sich in der Praxis bereits gut bewährt.


Von Prof. Volkmar Aderhold – du kannst ihn kontaktieren, denke ich. Er ist Psychiater, kein User im Forum.


Mach’s gut!



Zum Glück habe ich keine Nebenwirkungen.
 
Klar, David, ich wünsche dir von Herzen alles gute.
Die Links sind reine Wissenschaft.
Mit dem Betreiber von
Arzneimittel Telegramm habe ich auch persönlich kommuniziert.
Das war interwiew im SWR Leute.
Ich habe auch sehr viele Berichte meiner Therapeutin geschickt. Sie konnte nicht kontern. Die Fakten.. war wütend. Ich hoffe nur, mit der letzten wird's besser. Alles hat Ende.
Mein bester Freund.. Neuroleptika. Meine einzige Freundin. Neuroleptika. Wann diese Hyänen werden satt? Wie viele Leute sollen noch vor die Hunde gehen?
In USA ist die finanzielle Entschädigung möglich.
In Deutschland war nur der einzige Fall. Dank Frontal 21.
 
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Und wenn man ein Medikament was einem hilft alles in allem gut verträgt, dann kann man dankbar sein.
Ich bin sehr dankbar für ein Leben ohne viele Medikamente. Das stimmt absolut!

Auf deutschen Straßen werden pro Jahr rund 8.000 Menschen getötet. Mehr als dreimal so viele, nämlich bis zu 25.000, sterben durch einen der größten Killer in den Industrieländern. Eine Todesursache, die Statistiker offenbar lange übersehen haben: Nebenwirkungen, genauer: Neben- und Wechselwirkungen von Arzneimitteln. Rund eine Million Menschen werden deswegen pro Jahr in Krankenhäuser eingeliefert und die Hälfte der Patienten in akuter Lebensgefahr. Sie haben schädliche, falsche oder zu viele Medikamente eingenommen.
(Pharmakologe)

"Wie müssen davon ausgehen, daß im Bundesgebiet 25.000 Patienten jedes Jahr an unerwünschten Arzneimittelwirkungen sterben und daß es zu 500.000 schweren arzneimittelbedingten unerwünschten Wirkungen kommt. Das Bemerkenswerte daran ist, daß die Hälfte dieser unerwünschten Arzneimittelwirkungen vermeidbar sind."

Patientenschützer​


Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert den Umgang mit Fehlern in der Medizin scharf. "Patientinnen und Patienten werden hierzulande im Stich gelassen. Denn eine Fehlerkultur in Praxen und Pflegeheimen ist nicht existent", äußerte der Vorstand der Stiftung, Eugen Brysch. Damit Betroffene entschädigt werden könnten, brauche es einen Härtefallfonds, wie er im Koalitionsvertrag versprochen sei.


Das Bundesgesundheitsministerium verweist auf bestehende Meldeketten: "Sowohl im vertragsärztlichen Bereich als auch in Krankenhäusern verdeutlichen Auswertungen einen hohen Umsetzungsstand von Fehlermanagement und Fehlermeldesystemen", heißt es aus dem Ministerium.


Der renommierte Bremer Pharmakologe Prof. Peter Schönhofer ist einer der schärfsten Kritiker der Arzneimittel-Industrie. Seit Jahren erforscht er Nebenwirkungen von Medikamenten. Sein Ergebnis: Der Profit ist oft wichtiger als der Patient, Medikamente kommen häufig vorschnell auf den Markt:

"Das ist in der letzten Zeit mehr und mehr ein Problem. Unter dem Druck der Industrie haben sich weltweit die Zulassungsbehörden in einen Wettlauf der schnellen Zulassung begeben. Und deshalb werden die Mittel nicht mehr auf Sicherheit hinreichend geprüft, wenn sie zugelassen werden. Der Effekt ist der, daß kurz nach der Zulassung schwere unerwünschte Wirkungen auftauchen und das Mittel muß wieder vom Markt genommen werden."
 
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