Hallo miteinander,
ich bin dankbar für die vielen weiteren Beiträge. Ich werde individuell antworten.
@heugelischeEnte Bist du durch Gnosis oder Aleister Crowley inspiriert? Ich meine aus deiner Frage herauszulesen, ob ich gegen fremde Übergriffe gewappnet sei. Nun, die wenigsten Menschen, die mir je begegnet sind, machten den Anschein mir schaden zu wollen. Ich habe in der Regel sehr gute Beziehungen zu meinen Mitmenschen. Sobald ich jemanden "fühle", entstehen Resonanz und Verständnis. Etwas Dunkeles habe ich da noch nicht wahrgenommen. Aber vielleicht missverstehe ich dich ja?
@Waldkraut
Ich war in mehreren naturheilkundlichen Kliniken und bei zahlreichen Heilpraktikern. Ich wurde auf Dinge wie Kryptopyrrolurie und auch das von dir genannte getestet. Mein Darm ist seit 2013 gesund, ich versorge ihn gut und mache regelmäßig Kuren. Tatsächlich entstand die Erstarrung unmittelbar nach der Gesundung. Und Asthma habe ich seit ich 11 bin, was ich zu 90% auf meine damalige psychische Belastung zurückführe. MS haben Menschen, die ich gut kenne. Ihr Krankheitsbild äußerst sich wesentlich anders als bei mir. Ferner wurden diagnostische Verfahrungen unternommen, um MS bei mir auszuschließen.
@Holztiger
Du bist ein guter Beobachter und hast richtig erkannt: Ich lebe in Extremen. 2009 traf ich eine junge Künstlerin in Thailand, die mir empfahl, ein Schweigeretreat zu machen. Sie habe das geheilt. Ich war damals unzufrieden und niedergeschlagen und sehnte mich nach etwas mehr Farbe. Aus diesem Sehnen heraus nahm ich am Achtsamkeitsretreat teil. Von Meditation kann zu dem Zeitpunkt eigentlich keine Rede gewesen sein, da ich mit Anapanasati (Atemnbeobachtung) meinen Geist zu beruhigen versuchte. Zwar hatte ich vorher auch Tendenzen, nach "oben oder "unten" auszubrechen, allerdings wurden diese Extreme durch die Retreaterfahrung überproportional. Ich empfand tatsächlich eine Art Unbesiegbarkeit. Viel Später fand ich heraus, dass diese Rauschzustände häufig in den frühen ñāṇas (Stufen) auftreten und vergleichbar mit Herointrips sein können. Ein möglicher Sinn wäre die Anfütterung des Praktizierenden, der daraufhin weiter macht, um an den Zustand des Leidens zu kommen (5. ñāṇa), indem er die allumfassende Vergänglichkeit (anicca) erfährt. Sowas wie diese Rauschzustände, die glaube ich Pitti und Sukkha genannt werden, ist mir danach auch nicht mehr begegnet. Lediglich das Gegenteil, schließlich sogar Dharma-Furcht, die als eine nicht von dieser Welt stammende Furcht beschrieben wird. Ich beziehe mich übrigens auf die Ausführungen in der Visuddhimagga. Die Erfahrung von Lebens ist Leiden habe ich endgültig letztes Jahr im Retreat gemacht und das war eine Katastrophe, da ich ohnehin erstarrt war und obendrauf dann eine derartige Vernichtungsangst kam.
Du hast also Recht, dass ich meine Mitte nicht gesucht habe. Nun aber ist sie Thema. Und vielleicht sollte der bisherige Weg so verlaufen, dass ich das verstehe...
Ich habe, wie im Anfangspost beschrieben, jede Form von Heipraktiker und Alternativmedizin ausprobiert, natürlich auch TCM. Da war ich gar in Kliniken und habe sehr viel Geld ausgegeben. Alle weiteren kostenspieligen Therapieverfahren, die pro forma Geld kosten - also nicht erst nachdem eine tatsächliche Heilung erreicht wurde, wie das häufig bei Medizinmännern alter Stämme der Fall ist, muss ich aus praktischen Gründen ausschließen.
@Luftsegen
Da sagst du was. Ich bin nach den schweren Erkrankungen ein richtiger Pessimist geworden und stark auf Gefahren und Probleme orientiert. Das wollte meine Psychotherapeutin mit mir abschaffen, leider ohne Erfolg. Da mein Nervenkostüm dürr und meine Psychovegetation dauergereizt ist, erreichen mich sg. positive Events kaum noch. Die kleinen Freuden, die ich früher geliebt und gefeiert habe, verpuffen hinter einer Wand aus Angst, Schmerz und Verzweiflung. Manchmal aber kommen sie schon noch durch. Ich erinnere mich an einige Situationen, in denen ich mich freuen konnte. Die sind leider sehr selten geworden. Das, was du sagst, stimmt aber. Und ich wünsche das allen.
@Garfield
Ja, dasselbe hat mir auch ein Tibetischer Arzt erklärt. Er wollte den Wind runterfahren, musste aber zunächst am Feuer arbeiten. Denn das sei auch zu stark in mir vorhanden. Leider ist eine merhmonatige Therapie, die er mir verordnete, nicht angeschlagen. Schließlich sprach er von Besetzung und davon, ich müsse eine Divination bei einem uralten Lama in den Bergen des Himalayas durchführen. Das ist selbst mir zu extrem.
Der praktische Umgang, den du mir empfielst, habe ich lange ausprobiert. Eine tibetische Nonne, mit der ich mal im Kontakt stand, hat mir das auch geraten. Sie sagte ferner, ich solle fett essen, damit ich zunähme und ein ordentliches Körpergewicht entwickele, um mich besser fühlen zu können. Erst, wenn man etwas richtig habe, könne man es auch wieder los lassen.
Ich erinnere mich daran, dass es etwas geholfen hat. Aber die Kontraktion ist immer und dauernd da. Und sie fühlt sich wie ein Signal an, mich um meine Tiefen zu kümmern, anstatt davon abzulenken.
Und ja, es war unverantwortlich.
@Pfeil
Also dann habe ich mich falsch ausgedrückt. Wenn ich auf den Bus wartete, im Flugzeug saß, beim Arzt, auf einer Bank, der Couch und so weiter - da meditierte ich. Ich bin Läufer und betreibe seit vielen Jahren Ausdauersport. Bewegungsmangel war nie ein Problem bei mir. Leider hat Sport auch keinen Einfluss auf die Symptomatik.
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Ich danke euch noch mal sehr. Ihr seid eine tolle Community. Be happy.