Projektion gibt es nicht?

  • Ersteller Ersteller SPIRIT1964
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Ja - ich halte beides für möglich ....In diesem Fall aber, den ich beschrieb wurde ja damals sogar aktiv gehandelt und dann war es plötzlich 2 Jahrzehnte lang weg ...
Also wurde etwas verdrängt , was nicht Verdrängung genannt wird heutzutage ....
Deshalb meine Frage :
WAS wär es denn dann?

stimmt nicht, es wurde widerlagt das es das gibt

also würde ich das Einbildung nennen:coffee:
 
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Ja - ich halte beides für möglich ....In diesem Fall aber, den ich beschrieb wurde ja damals sogar aktiv gehandelt und dann war es plötzlich 2 Jahrzehnte lang weg ...
Also wurde etwas verdrängt , was nicht Verdrängung genannt wird heutzutage ....
Deshalb meine Frage :
WAS wär es denn dann?

Schutz vielleicht, um daran nicht zu zerbrechen.....
 
Das mit den Erinnerungen kennt ja wahrscheinlich sogar jeder ....
Da sitzt man im Familienkreis und erzählt von früher und plötzlich erzählt Muttern von Vorfall xy und verknüpft ihn mit Bruder A während Bruder B lauthals interveniert, die Geschichte sei doch ihm passiert ....
Oder meine Mutter und ich haben an ein und dieselbe Geschichte zwei verschiedene Erinnerungen .... Macht mich wahnsinnig, weil ich mich da frage- wer von uns hat jetzt den Knall im Kopf?


Aber: bei uns in der Familienhistorie gibt es den Fall von Missbrauch ....
Die Person, um die es geht konnte sich aber jahrelang nicht erinnern....
Es kam erst im Zuge einer stationären psychosomatischen Kur zutage, ursprünglich ging es um ein Suchtproblem, weshalb behandelt wurde ...


Für mich ist bis heute da vieles unklar .... Ich war damals 19 Jahre, als es ans Tageslicht kam und zu dem Zeitpunkt des Vorfalls war ich eh noch ein Baby ....

Ich habe gelesen, dass selbst diese "Erinnerung" rein theoretisch eine Lüge sein könnte, die der Missbrauchte für wahr hält ....
Widerspricht aber dem Fakt, dass er sich damals meiner Mutter anvertraute .... Und wohl auch damals als Teenager psychologische Hilfe bekommen haben soll....
Es geht um meinen ältesten Bruder ...
Meine Schwester wiederum kann sich auch nicht daran erinnern, dass sie alle damals in eine größere Stadt mussten, um dort einen Therapeuten aufzusuchen ...
Tja, und auch mein Bruder hat dieses Erlebnis fast 2 Jahre "verdrängt".... Ich nenn es so, weil ich dann nicht wüsste, wie sonst zu benennen?
Was ist es aber dann???

Wenn jemand sich nicht erinnert, dann ist das Vergessen oder "nur" nicht drüber sprechen oder "nur" sich damit nicht beschäftigen.
Vergessen hat in der Regel einen "negativen Beigeschmack" ("hab ich vergessen, war wohl nicht so wichtig") - zu Unrecht wie ich finde.

Ich würde gern deinen Bruder fragen wollen, was in dieser Zeit genau passiert ist und was er tatsächlich gedacht hat (auch das wird "nur" Erinnerung sein, also auch nicht genau das treffen, was in dieser Zeit in ihm passiert ist, aber es ist auf jeden Fall wertvoller, als ihm vorab zu unterstellen, dass er verdrängt hat).

Die Mißbrauchsopfer, die ich kenne und denen der Mißbrauch ab ca. der Pubertät passiert ist, haben definitiv nichts vergessen (aber ich kenne bei weitem nicht alle). Sie sind nur sehr unterschiedlich damit umgegangen.

Kleinere Kinder gehen in der Regel noch mal anders damit um, weil ihnen das, was "normal" ist, ja nicht so präsent ist, wie Erwachsenen (und auch die haben mitunter Probleme damit, was noch in den Bereich des Normalen fällt und was nicht - langes Thema).
Kinder, die ab Säuglingsalter mißbraucht werden, entwickeln (so erschreckend das auch ist) zu dem Mißbrauch ein ganz normales Verhältnis - es ist ihre Normalität (sie kennen ja nichts anderes).
Hinzu kommt, wie den Kindern der Mißbrauch "verkauft wird" ("das ist doch ganz normal", "das machen alle" u.ä.).

Ist das alles "Verdrängen"?
Oder ist das was anderes?
Da "Verdrängen" a priori ganz viel Wertung (auch Abwertung) beinhaltet, bin ich dafür, es als etwas anderes zu bezeichnen und das sollte der Betroffene selbt formulieren, wenn er mag und idealerweise, bevor man ihm das Konstrukt der Verdrängung anbietet (in dem Augenblick passiert schon etwas mit seinen Erinnerungen - sie landen in einer bestimmten "Schublade").

Vor etlichen Jahren hatte ich eine junge, psychisch völlig gesunde Kollegin, die seit ihrer Kindheit von ihrem Vater mißbraucht wurde. Sie wohnte noch zu Hause und der Mißbrauch hielt an.
Ich erinnere mich so gut, weil ich so entsetzt seltenst war (mir ist ja schon vieles untergekommen, aber da wußte ich definitiv nicht mehr weiter, ich war nur wenig älter als sie) - sie fand das völlig ok, hatte keinen Leidensdruck und wollte kein Hilfsangebot annehmen.
Sie verzieh mir, dass ich eine vertrauenswürdige Vorgesetzte einschaltete (ich hatte größte Not), die mit ihr sprach, aber zu dem Ergebnis kam, dass man gegen den ausdrücklichen Willen der Betroffenen nichts unternehmen kann.
Von dieser Kollegin lernte ich mehr bzgl. Mißbrauch als aus Büchern und bin deutlich vorsichtiger geworden.
Für mich ist das immer noch eine der schlimmsten Sachen, die einem passieren können, keine Frage, aber die Brachialgewalt, mit der die Gesellschaft auch auf die Opfer einwirkt, kann nach hinten losgehen.
 
Das sehe ich differenzierter. In dem Moment, wo du als Privatperson hier bist (gilt auch für jeden anderen), geht es eben NICHT darum, von dir zu lernen und auch nicht darum, dass du uns an deinem Wissen teilhaben lässt oder dergl.
Es geht dann reinweg um deine private Ansicht, die dann genauso viel oder wenig Küchenpsychologiepotential stellt wie jede andere auch. Insofern hat deine Ansicht tatsächlich nicht mehr oder weniger Gewicht als bspw. meine. Wäre dem nämlich so, würdest du dann doch wiederum einen Nutzen aus deiner Profession ableiten, was die Aussage, du seist ja privat hier, ab absurdum führen würde.
Das ist aber schwer ... .
Das hieße ja, all meine Ansichten, die ich im Laufe meines Berufslebens gesammelt habe, auszublenden und wieder auf die Stufe der ca. 23jährigen Ireland zurückzugehen (das kann ich nicht, so etwas kann gewiss niemand).
Ich dürfte nichts über Krankheitsbilder schreiben, nichts über Forschungsergebnisse, nichts über Veränderungen in den Psychotherapien, in der Welt der Psychiatrien usw., was ich nicht gegoogelt habe (?).
Meinst du das?
 
Wenn jemand sich nicht erinnert, dann ist das Vergessen oder "nur" nicht drüber sprechen oder "nur" sich damit nicht beschäftigen.
Vergessen hat in der Regel einen "negativen Beigeschmack" ("hab ich vergessen, war wohl nicht so wichtig") - zu Unrecht wie ich finde.

Ich würde gern deinen Bruder fragen wollen, was in dieser Zeit genau passiert ist und was er tatsächlich gedacht hat (auch das wird "nur" Erinnerung sein, also auch nicht genau das treffen, was in dieser Zeit in ihm passiert ist, aber es ist auf jeden Fall wertvoller, als ihm vorab zu unterstellen, dass er verdrängt hat).

Die Mißbrauchsopfer, die ich kenne und denen der Mißbrauch ab ca. der Pubertät passiert ist, haben definitiv nichts vergessen (aber ich kenne bei weitem nicht alle). Sie sind nur sehr unterschiedlich damit umgegangen.

Kleinere Kinder gehen in der Regel noch mal anders damit um, weil ihnen das, was "normal" ist, ja nicht so präsent ist, wie Erwachsenen (und auch die haben mitunter Probleme damit, was noch in den Bereich des Normalen fällt und was nicht - langes Thema).
Kinder, die ab Säuglingsalter mißbraucht werden, entwickeln (so erschreckend das auch ist) zu dem Mißbrauch ein ganz normales Verhältnis - es ist ihre Normalität (sie kennen ja nichts anderes).
Hinzu kommt, wie den Kindern der Mißbrauch "verkauft wird" ("das ist doch ganz normal", "das machen alle" u.ä.).

Ist das alles "Verdrängen"?
Oder ist das was anderes?
Da "Verdrängen" a priori ganz viel Wertung (auch Abwertung) beinhaltet, bin ich dafür, es als etwas anderes zu bezeichnen und das sollte der Betroffene selbt formulieren, wenn er mag und idealerweise, bevor man ihm das Konstrukt der Verdrängung anbietet (in dem Augenblick passiert schon etwas mit seinen Erinnerungen - sie landen in einer bestimmten "Schublade").

Vor etlichen Jahren hatte ich eine junge, psychisch völlig gesunde Kollegin, die seit ihrer Kindheit von ihrem Vater mißbraucht wurde. Sie wohnte noch zu Hause und der Mißbrauch hielt an.
Ich erinnere mich so gut, weil ich so entsetzt seltenst war (mir ist ja schon vieles untergekommen, aber da wußte ich definitiv nicht mehr weiter, ich war nur wenig älter als sie) - sie fand das völlig ok, hatte keinen Leidensdruck und wollte kein Hilfsangebot annehmen.
Sie verzieh mir, dass ich eine vertrauenswürdige Vorgesetzte einschaltete (ich hatte größte Not), die mit ihr sprach, aber zu dem Ergebnis kam, dass man gegen den ausdrücklichen Willen der Betroffenen nichts unternehmen kann.
Von dieser Kollegin lernte ich mehr bzgl. Mißbrauch als aus Büchern und bin deutlich vorsichtiger geworden.
Für mich ist das immer noch eine der schlimmsten Sachen, die einem passieren können, keine Frage, aber die Brachialgewalt, mit der die Gesellschaft auch auf die Opfer einwirkt, kann nach hinten losgehen.
Auch ich würde ihn gerne fragen, aber ich habe zuviel Hemmung, all das wieder hervorzukramen....
Es war damals, als all das dann über die Familie einbrach, keine einfach Zeit ....
Meine Schwester zum Beispiel hatte danach massive Probleme .... Es liegen nur 11 Monate zwischen den beiden, und sie fing plötzlich an sich Sorgen zu machen... Sie hatte massive sexuelle Probeme, konnte keinen Sex haben .... Könnte man, auch wenn s sie nicht gibt, da nicht denken, sie hätte etwas auf sich projiziert?

Ich finde es jedenfalls komplex und spannend und verwirrend ....
Und durchblicken .... ?
Ich tu s jedenfalls nicht ....
 
Das sehe ich differenzierter. In dem Moment, wo du als Privatperson hier bist (gilt auch für jeden anderen), geht es eben NICHT darum, von dir zu lernen und auch nicht darum, dass du uns an deinem Wissen teilhaben lässt oder dergl.
Es geht dann reinweg um deine private Ansicht, die dann genauso viel oder wenig Küchenpsychologiepotential stellt wie jede andere auch. Insofern hat deine Ansicht tatsächlich nicht mehr oder weniger Gewicht als bspw. meine. Wäre dem nämlich so, würdest du dann doch wiederum einen Nutzen aus deiner Profession ableiten, was die Aussage, du seist ja privat hier, ab absurdum führen würde.

komische Einstellung, ich bin froh wenn ich was lernen kann, wozu schreibt man dann über bestimmte Themen wenn nicht um seinen Blickwinkel zu erweitern...?
Man kann Privat und Beruf nicht einfach trennen, als Gärtner schreibt man wie ein Gärtner, deshalb hat man den Beruf gewählt, man ist doch nicht ein Beruf und eine Privatperson getrennt, naja, vielleicht einige, aber die meisten sicher nicht, das geht ineinander über...
 
Ist das alles "Verdrängen"?
Oder ist das was anderes?
Da "Verdrängen" a priori ganz viel Wertung (auch Abwertung) beinhaltet, bin ich dafür, es als etwas anderes zu bezeichnen und das sollte der Betroffene selbt formulieren, wenn er mag und idealerweise, bevor man ihm das Konstrukt der Verdrängung anbietet (in dem Augenblick passiert schon etwas mit seinen Erinnerungen - sie landen in einer bestimmten "Schublade").

Verdrängen ist erstmal ein ganz neutraler Begriff.

doch ich weiß echt nicht wie ich damit umgehen soll, jetzt gibt es also doch Verdrängung?
Diese Frage ist jetzt eine ganz ernste,
weil es hieß es ist widerlegt, sie gibt es nicht,
und jetzt kann ich mir das aussuchen......
und darf es anders formulieren, nur nicht verdrängung,

wäre ja , nur ein Beispiel,
die Sonne ist eine Scheibe,
das wird widerlegt
aber ich kann es mir aussuchen?

ich verstehe das jetzt wirklich nicht,
ich glaub ich geh jetzt ins Bett :censored:
 
Das ist aber schwer ... .
Das hieße ja, all meine Ansichten, die ich im Laufe meines Berufslebens gesammelt habe, auszublenden und wieder auf die Stufe der ca. 23jährigen Ireland zurückzugehen (das kann ich nicht, so etwas kann gewiss niemand).
Ich dürfte nichts über Krankheitsbilder schreiben, nichts über Forschungsergebnisse, nichts über Veränderungen in den Psychotherapien, in der Welt der Psychiatrien usw., was ich nicht gegoogelt habe (?).
Meinst du das?

Ein Pfarrer hält mir, wenn ich mich mit ihm austausche, jedenfalls keine Vorträge über die Bibel. Im Gegenteil: er lässt sein Wissen ganz bewusst aussen vor! Und die Zeugen Jehovas schicke ich i.d.R. direkt wieder weg. Magst du die, magst du sowas? Vllt. wäre für dich bspw. ein Austausch über Projektion im Kollegenkreis fruchtbarer als auf dieser privaten Ebene, denn da kann einfliessen, was da einfliessen mag. Das ist keine Vorschrift, um Himmels Willen, nur eine Anregung!
Dass das für dich HIER schwer ist, kann ich mir vorstellen. Daran zweifle ich nicht mal eine Sekunde! Und doch: welches Interesse hast du denn daran, dich mit Leuten "auszutauschen", wo ca. 80% nun mal nicht deinen Wissensstand haben? Da ist doch für dich gar kein Austausch möglich. Worum geht es also stattdessen? Suchst du im Internet nach *Gleichgesinnten*? Also nach Menschen, die ebenso wie du (auf gesellschaftlicher Ebene vllt.?) den radikalen Konstruktivismus fördern wollen? :)
 
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Verdrängen ist erstmal ein ganz neutraler Begriff.

doch ich weiß echt nicht wie ich damit umgehen soll, jetzt gibt es also doch Verdrängung?
Diese Frage ist jetzt eine ganz ernste,
weil es hieß es ist widerlegt, sie gibt es nicht,
und jetzt kann ich mir das aussuchen......
und darf es anders formulieren, nur nicht verdrängung,

wäre ja , nur ein Beispiel,
die Sonne ist eine Scheibe,
das wird widerlegt
aber ich kann es mir aussuchen?

ich verstehe das jetzt wirklich nicht,
ich glaub ich geh jetzt ins Bett :censored:

flimm, darum hat sie es doch in Anführungszeichen gesetzt, hat sie mir doch vor 20 Seiten (oder so) schon erklärt. ;)
Hab dann dieselbe Frage gestellt, willste wissen was ich als Antwort bekommen habe?
Keine. ;)
 
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