Und tatsächlich ist es "ihnen" passiert und sie haben es verdrängt. In dem Wikibeitrag wird von "Abspaltung" gesprochen, was m.E.n. bei Dissoziation eine Verdrängungsform ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dissoziation_(Psychologie)
Dissoziation bedeutet eine Unterbrechung des Stroms des Bewusstseins, die Abspaltung von Gefühlen, Körperwahrnehmung und Emotionen, der Erinnerung, der Identität und der Wahrnehmung der Umwelt.
Was du zum Vergessen diesbezüglich schreibst stimmt auch nicht, denn es gibt die dissoziative Amnesie, Alles im selben Artikel unter "Dissoziation":
https://de.wikipedia.org/wiki/Dissoziation_(Psychologie)
Bei der dissoziativen
Amnesie (F44.0) fehlen der betreffenden Person ganz oder teilweise Erinnerungen an ihre Vergangenheit, v. a. an belastende oder
traumatische Ereignisse. Die
Amnesie geht weit über das Maß der normalen Vergesslichkeit hinaus, d. h. dauert länger an oder ist stärker ausgeprägt. Das Ausmaß der Amnesie kann jedoch im Verlauf schwanken.
Und nun dazu:
1.
Stimmt nicht, was du behauptetest, das traumatische Erlebnisse nicht vergessen werden können, bzw.: sie unterliegen einer Amnesie oder Verdrängung! Punktum! Wie man das nun nennt, ob vergessen, verdrängen oder Amnesie ist m.E. nach dasselbe. Ich persönlich bin mir bestes Beispiel dafür. Ich habe auf der Leber eine 7 cm lange Narbe, die auf einen Unfall zurückzuführen ist (ärztlich bestätigt), an den ich keine Erinnerung habe und der höchstwahrscheinlich in den Zeitraum meiner dissoziativen Amnesie fällt. Abgesehen davon steht hier klar und deutlich im selben Artikel, DEN DU auch hier verlinkst:
Bei der dissoziativen Amnesie (F44.0) fehlen der betreffenden Person ganz oder teilweise Erinnerungen an ihre Vergangenheit, v. a. an belastende oder traumatische Ereignisse. Die
Amnesie geht weit über das Maß der normalen Vergesslichkeit hinaus, d. h. dauert länger an oder ist stärker ausgeprägt. Das Ausmaß der Amnesie kann jedoch im Verlauf schwanken.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dissoziation_(Psychologie)
Was so viel heißt wie: Traumatische Erlebnisse können vollkommen verdrängt oder vollkommen vergessen werden, nur umschreibt man das "Verdrängen" heutzutage etwas ausführlicher und genauer und gebraucht dafür andere Termini. Grob gesehen ist eine, in dem Bezug erfolgte Abspaltung aber nix anderes als ein Art Verdrängung.
Beispiele für dissoziative Alltagsphänomene:
Ein Marathonläufer
blendet in einer Art von
Trance seine Schmerzen aus.
Beispiele für dissoziative Störungen:
Ein Vergewaltigungsopfer hat noch nach Jahren psychogene Schmerzen im Unterleib, obwohl das auslösende Ereignis
aufgrund einer traumatisch bedingten Amnesie nicht erinnerbar ist.
2.:
Im medizinischen Nomenklatursystem DSM wird der Begriff der Dissoziation beschrieben als „eine Unterbrechung der normalerweise integrativen Funktion des Bewusstseins, des Gedächtnis, der Identität oder der Wahrnehmung.“
Im ICD-10 wird das Dissoziationskonzept auch auf neurophysiologische Systeme der
Motorik, der
Sensibilität und der
Sensorik ausgeweitet.
Da sowohl den dissoziativen Störungen, wie auch den Konversionsstörungen sowie den somatoformen Störungen komplexe Konzepte zugrunde liegen, sind diese Begriffe nur schwer gegeneinander abgrenzbar und werden zurzeit noch je nach Nomenklatursystem in unterschiedliche Störungsgruppen eingeteilt und zusammengefasst. Beispielsweise wird im ICD-10 nicht zwischen dissoziativen Störungen und Konversionsstörungen unterschieden.
Trotzdem werden in der Literatur diese Begriffe häufig weiterhin unterschiedlich verwendet. Von Konversion wird in der Literatur eher dann gesprochen, wenn ein Konflikt wie z. B. ein belastendes Ereignis oder ein belastender Beziehungskonflikt unbewusst in ein körperliches Symptom konvertiert, welches neurologische Symptome zu imitieren scheint. Diese Symptome können als symbolische Lösung des unbewussten Konfliktes verstanden werden, welche Angst reduzieren soll, indem der eigentliche Konflikt außerhalb des Bewusstseins gehalten wird. Von Dissoziation wird in der Literatur oft dann gesprochen, wenn ein nichtintentionaler und
autoregulativer Verarbeitungsmechanismus des belastenden Ereignisses stattfindet. Von somatoformen Störungen wird allgemein vor allem dann gesprochen, wenn sich äußere psychische Belastungen in körperlich spürbare Belastungen umwandeln. Eine Festlegung in Bezug auf die symptomverursachenden innerpsychischen Prozesse wird bei diesem Begriff nicht getroffen.
Dann weiters steht da:
Abzugrenzen ist der Begriff der Dissoziation von dem Begriff der
Verdrängung, welcher auf ein Modell
Freuds zurückgeht.
Während beim Konzept der Verdrängung ein nicht bewältigbar scheinender Konflikt ständig verdrängt gehalten wird, wird beim Modell der Dissoziation davon ausgegangen, dass manche Erlebnisse gar nicht erst auf bewusster Ebene erscheinen.
Was aber nicht da steht ist: Das es Verdrängung nicht gäbe und auch nicht, dass der Begriff nicht mehr genutzt wird, sondern genau das Gegenteil!
Verdrängung:
Als
Verdrängung wird in der
Psychoanalyse ein angenommener psychologischer
Abwehrmechanismus bezeichnet, durch den
tabuierte oder bedrohliche
Sachverhalte oder Vorstellungen von der bewussten Wahrnehmung ausgeschlossen würden.
Verdrängung wird hier als gewöhnlicher, bei allen Menschen auftretender, Vorgang aufgefasst.
Andere psychologische Schulen benutzen den Begriff mit abweichenden Definitionen und Erklärungen. In einigen spielt er keine Rolle.
Das Konzept der Verdrängung geht auf
Sigmund Freud zurück und gilt als zentraler Bestandteil der psychoanalytischen Theorie.
Wegen der bildhaften und unscharfen Begrifflichkeit des Konzepts sind bislang keine Möglichkeiten bekannt geworden, wie dieses mit den Mitteln der empirischen Forschung überhaupt getestet werden könnte. In der Gedächtnisforschung überwiegen die Zweifel, ob es verdrängte Erinnerungen – zumindest bei wichtigen Ereignissen – überhaupt gibt.
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ZWEIFEL BEDUETET NICHT, DASS ES KEINE VERDRÄNGUNG GIBT!
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weiters:
Von der Verdrängung werden gewöhnliches Vergessen (Gedächtnis), willkürliches „Abschalten“ und verschiedene Formen der Hemmung (Lernpsychologie) unterschieden.
Auf die Existenz eines Verdrängungsphänomens könne nicht zwingend aus der Beobachtung unterschiedlicher Erinnerungsleistungen bezüglich negativer oder positiver Erfahrungen geschlossen werden.
Zur Erklärung solcher Beobachtungen reiche es bereits aus, anzunehmen, dass angenehme Erinnerungen häufiger abgerufen werden und daher weniger stark einem
Vergessensprozess unterliegen.
Das Vergessen sei ein inaktiver Prozess, der an Vorstellungsinhalten ablaufe, welche von der Person unbewusst als weniger relevant bewertet würden. Die Bewusstseinsinhalte verblassten bei der weiteren
Enkodierung. Sie würden abstrakter und bildeten gemeinsam mit anderen assoziierten Vorstellungen schließlich eine verschmolzene
Erinnerungsspur, die nicht wieder in Einzelheiten aufgelöst werden könne. In der
Lernpsychologie gelte die Fähigkeit, Einzelheiten zu vergessen und generalisierte Erinnerungsspuren zu bilden, als wichtige Voraussetzung für eine auch im Alter aktive Lernfähigkeit.
Die Verdrängung wird im Unterschied zur Erinnerung als aktiver Prozess gesehen, der einen ständigen psychischen Aufwand erfordere, die so genannte Verdrängungsarbeit. Unter ihrer Wirkung konservierten sich die Vorstellungen. Sie gingen nicht in einen Bewusstseinsstrom der Erinnerung, eine generalisierte Erinnerungsspur, ein. Dies hemme und verfälsche die Aufnahmebereitschaft für neue Vorstellungs- und Bewusstseinsinhalte und behindere die Lernfähigkeit ganz allgemein.
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Dann kann man sich den Artikel weiter durchlesen um das freudsche Konzept nachvollziehen zu können, was eigentlich nicht so blöd ist, aber trotzdem einige Fragen aufwirft, wenn man sich schon mit "Mehr" befasst hat.
Aber nun kommen wir zur Kritik:
Das Konzept der Verdrängung beinhaltet mehrere Schwierigkeiten. Zunächst gibt es keine Möglichkeit der
Operationalisierung, die einen empirischen Nachweis liefern könnte, dass sich das menschliche Gehirn tatsächlich in irgendeiner Weise entsprechend dem Konzept verhält.
Einige der Theorie zugrunde liegende Begriffe sind unscharf definiert und daher verschieden interpretierbar. Darüber hinaus lässt sich – wenn es sich um den Fall des Nicht-Erinnerns handelt – mit den heutigen wissenschaftlichen Methoden nicht differenzieren, ob dazu keine Informationen im Gedächtnis vorliegen, oder aber diese vorliegen, jedoch nicht zugänglich sind.
In der Gedächtnispsychologie wird das Konzept äußerst kontrovers diskutiert, und es mehren sich eher die Zweifel daran, dass Verdrängung überhaupt existiert.[2][3][4] Auch in Bezug auf psychische Störungen lassen sich beide Annahmen wiederfinden. Zum Teil wird Verdrängung als Mechanismus für manche Störungen angenommen (z. B. die dissoziativen Störungen). Gegen ein Verdrängen von negativen Erfahrungen sprechen jedoch andere Störungen, wie die Posttraumatische Belastungsstörung, bei welcher aktuelle Schwierigkeiten gerade aus dem Nicht-Vergessen-Können von Erlebtem resultieren. Crombag & Merckelbach (1997) vertreten die Auffassung, dass man zum Beispiel (sexuellen) „Missbrauch nicht vergisst“.
[5]
Darüber hinaus wurde vielfach - inzwischen seit über zwei Jahrzehnten - darauf hingewiesen, dass Therapeuten bzw. auch Medien (z. B. Selbsthilfebücher wie „The Courage to Heal“ von Bass & Davis) selbst an der Entstehung von
Pseudoerinnerungen beteiligt sein können, die dann als „verdrängte Erlebnisse“ bezeichnet werden.
[6][7] Eine Folge dieser Erkenntnisse war die Gründung der
False Memory Syndrome Foundation.[8]
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Was so viel bedeutet wie: Die Einen nutzens die anderen nicht, in ein Konzept passts in ein anderes nicht. Bedeutet aber noch lang nicht, dass es widerlegt ist oder nicht mehr verwendet wird!
Du musst doch zugeben, dass es nicht klar ist, dass diese von dir kritisierten Begriffe nicht mehr genutzt oder gebraucht würden, wenn man diese Erklärungen liest, denn bei der dissoziative Amnesie wird der Termini "vergessen" gebraucht, da man nicht klar "sagen kann" ob es abgespaltet oder vergessen wurde. Ebenso steht da ganz klar und deutlich, dass man traumatische Erlebnisse vollkommen "nicht erinnern" kann und es gar nicht stimmt, dass traumatische Erlebnisse IMMER stark und erinnert werden und die Bilder einen verfolgen. Es sbesteht auch die Möglichkeit, dass diese Erinnerung über emotionale Zustände in bestimmten Situationen auftauchen oder auch über "Phantomschmerzen" oder sich über andere körperliche Symptome äußern......uswusf...........
Ich bin nicht der Ansicht, dass du vollkommen unrecht hast und das, bevor man generalisiert bei Jemandem eine Verdrängung postuliert man sehr vorsichtig sein muß und differenzierter hinschauen soll, speziell wenn man vom Fach ist. Es bedeutet aber nicht, dass es Verdrängung (od. Projektion) nicht gibt und dass Das widerlegt sei. Und was Degen dazu schreibt, ist mir relativ Schnurz. Es dient mir nicht mal dazu differenzierter zu gucken, weil das tue ich sowieso, wenn mich "Etwas" interessiert.