Precht fragt, wie wir die Welt haben wollen....

Ich glaube, da hast du ihn missverstanden.
Wenn ich mich nicht ganz falsch erinnere, sprach er ausdrücklich von der Zeit NACH dieser Vermittlung.
3. Klasse Deutsch und Chemie ... war welche Klasse? Erinnere ich jetzt nicht.

Ich bin der Ansicht, dass es kein unnützes Wissen gibt. Und nur, weil die Leute (und ich ebenso) viele Sachen vergessen haben, reicht das für mich als Maßstab nicht aus um zu sagen, dann kann man es gleich ganz weglassen und nur denen vermitteln, die es wirklich wissen wollen - denn wer wäre das denn? Die Elite? Die Reichen und Gebildeten, die es sich leisten können?
Oh nee, dahin möchte ich nicht zurück...

Ich bin froh, dass es eine Schulpflicht gibt.

Habe mich über dieses Thema intensiv bereits auch mit Aussteigern unterhalten und finde es sehr, sehr spannend.

Verstehe das nicht als dicht-machen, denn ich bin offen für Neues. Spannendere Lehrmethoden und innovative Lehrer befürworte ich uneingeschränkt.
 
Werbung:
Genau DAS wird an der (zumindest an unserer) Waldorfschule genau so umgesetzt...
die ersten Jahre keine Stühle und Tische, andere Unterrichtsinhalte, sehr viel wird draußen und praktisch erklärt...
z.B. eine Wiese urbar machen, eine Hütte darauf bauen und dabei nebenbei Mathe lernen
viel körperliches Lernen (Handarbeiten jeglicher Art, Werken, Kunst, Musik, Sport nehmen in den ersten Jahren sehr großen Raum ein...)

Englisch und Russisch vom 1. Schuljahr an, bei einer Russin und einer Britin...
bis zum 6. Schuljahr keine Noten, sondern individuelle textliche Einschätzungen...
Es gibt erst mal keine Schulbücher, die werden selber geschrieben und gestaltet...

Regelmäßig kommen Fachleute in die Schule (oder die fahren in einen Betrieb) und erklären und zeigen ihre Berufe, üben die praktisch mit den Kindern aus... (Bäcker, Schmied, Imker, Schreiner, Koch, Gärtner, Bauer hatten wir schon bisher) und ab der 7. Klasse gibt es für die Kinder jedes Jahr mindestens 2 Praktika in Betrieben... also bis zur 13. Klasse mindestens 14 Berufspraktika, die absolviert wurden...

Sehr vieles was er da beschreibt, wird in den Waldorfschulen schon lange so praktiziert... nicht umsonst müssen Lehrer, die an der Waldorfschule unterrichten wollen, eine mehrjährige Zusatzausbildung machen... also quasi "umlernen" ... leider sind die auch dort gezwungen, spätestens ab dem 6. Schuljahr den Leistungs-Druck auf die Kinder zu erhöhen, Noten zu geben, und die geforderten Stoffe für die späteren Prüfungen in die Kinder rein zu prügeln... da führt nun mal (noch?) kein Weg dran vorbei... in unserem System...

Seinen Aussagen über unser Schulsystem kann ich ich nur voll bestätigen...
und bin froh, dass ich mich bei meiner Jüngeren für diese Alternative entschieden habe...
allerdings frage ich mich schon, warum sein Sohn dann auf ein Regelgymnasium geht? :confused4
 
3. Klasse Deutsch und Chemie ... war welche Klasse? Erinnere ich jetzt nicht.

Ich bin der Ansicht, dass es kein unnützes Wissen gibt. Und nur, weil die Leute (und ich ebenso) viele Sachen vergessen haben, reicht das für mich als Maßstab nicht aus um zu sagen, dann kann man es gleich ganz weglassen und nur denen vermitteln, die es wirklich wissen wollen - denn wer wäre das denn? Die Elite? Die Reichen und Gebildeten, die es sich leisten können?
Oh nee, dahin möchte ich nicht zurück...

Ich bin froh, dass es eine Schulpflicht gibt.

Habe mich über dieses Thema intensiv bereits auch mit Aussteigern unterhalten und finde es sehr, sehr spannend.

Verstehe das nicht als dicht-machen, denn ich bin offen für Neues. Spannendere Lehrmethoden und innovative Lehrer befürworte ich uneingeschränkt.


Spontan würde ich mal sagen, dass Wissen nützlich und nutzlos sein kann, je nach Kontext.
Zu wissen, dass "manche" ein Pronomen ist, ist für Sprachwissenschaftler nützlich, aber mir nützt es garnichts.
Ich hatte das übrigens auch nicht mehr gewusst, aber, so, wie er 's erklärt hat, kann ich es mir jetzt merken. :)
 
Genau DAS wird an der (zumindest an unserer) Waldorfschule genau so umgesetzt...
die ersten Jahre keine Stühle und Tische, andere Unterrichtsinhalte, sehr viel wird draußen und praktisch erklärt...
z.B. eine Wiese urbar machen, eine Hütte darauf bauen und dabei nebenbei Mathe lernen
viel körperliches Lernen (Handarbeiten jeglicher Art, Werken, Kunst, Musik, Sport nehmen in den ersten Jahren sehr großen Raum ein...)

Englisch und Russisch vom 1. Schuljahr an, bei einer Russin und einer Britin...
bis zum 6. Schuljahr keine Noten, sondern individuelle textliche Einschätzungen...
Es gibt erst mal keine Schulbücher, die werden selber geschrieben und gestaltet...

Regelmäßig kommen Fachleute in die Schule (oder die fahren in einen Betrieb) und erklären und zeigen ihre Berufe, üben die praktisch mit den Kindern aus... (Bäcker, Schmied, Imker, Schreiner, Koch, Gärtner, Bauer hatten wir schon bisher) und ab der 7. Klasse gibt es für die Kinder jedes Jahr mindestens 2 Praktika in Betrieben... also bis zur 13. Klasse mindestens 14 Berufspraktika, die absolviert wurden...

Sehr vieles was er da beschreibt, wird in den Waldorfschulen schon lange so praktiziert... nicht umsonst müssen Lehrer, die an der Waldorfschule unterrichten wollen, eine mehrjährige Zusatzausbildung machen... also quasi "umlernen" ... leider sind die auch dort gezwungen, spätestens ab dem 6. Schuljahr den Leistungs-Druck auf die Kinder zu erhöhen, Noten zu geben, und die geforderten Stoffe für die späteren Prüfungen in die Kinder rein zu prügeln... da führt nun mal (noch?) kein Weg dran vorbei... in unserem System...

Seinen Aussagen über unser Schulsystem kann ich ich nur voll bestätigen...
und bin froh, dass ich mich bei meiner Jüngeren für diese Alternative entschieden habe...
allerdings frage ich mich schon, warum sein Sohn dann auf ein Regelgymnasium geht? :confused4


Soweit mir bekannt, gibt 's keine Waldorfschulen, die auch Gymnasien sind oder wenn, dann nur sehr wenige.
Man muss auch eine in der Nähe haben, wenn man nicht extra deshalb umziehen kann oder möchte.
 
Wenn wir die Vermittlung von Grundwissen abschaffen, er nannte 2 Bsp. in seinem Vortrag, dann fördern wir ausschliesslich die Begabten.
Nö, es gibt immer auch Mittelwege...
in unserer Klasse wird sowohl Grundwissen vermittelt (halt nur anders und bei weitem nicht jedes nutzlose Zeug) als auch die Begabten gefördert (mit freiwilligen Zusatzaufgaben, damit die nicht unterfordert sind) und die Schwächeren werden von den Begabteren unterstützt, das läuft also unter den Schülern untereinander, was das Sozialverhalten und das Gemeinschaftsgefühl stärkt ...da wird keiner zurück gelassen... :)
 
Nein, die Trennung nach Begabung darf meiner bescheidenen Ansicht nach nicht so früh ansetzen, nicht in der 5. oder 6. Klasse...
Nachtrag: bei uns findet diese Trennung probeweise in der 7. Klasse statt, d.h. die Unterstufe geht bis einschließlich 6. Klasse, die 7. Klasse gilt als Erprobung und es kann sich noch umentschieden werden bei Feststellung, dass der Schüler sich irrte...

Ach ja, ab der 7. Klasse haben die Eltern da bezüglich dessen, was das Kind lernen will, nur noch wenig Mitspracherecht... das entscheiden die Kinder dann selbst, die Zeugnisse werden übrigens auch hauptsächlich für die Schüler geschrieben... und gemeinsam mit dem Lehrer wird die Einschätzung der Stärken, Schwächen und Interessen, sowie der Problembereiche ausführlich beredet, in Anwesenheit der Schüler... und wenn der Schüler das später nicht mehr möchte, dass die Eltern immer dabei sind, dann redet der ohne die mit dem Lehrer (kam aber bisher wohl eher selten vor) ... wie gesagt, das läuft da alles ein wenig anders, die Ansichten der Schüler und deren Willen haben dort wesentlich mehr Gewicht als an anderen Schulen... Stichwort: Eigenverantwortung entwickeln...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Logisch, du bist ja a) nicht in der 3. Klasse und b) entspricht das Thema ansich deinen derzeitigen Interessen :)


Na ja, ich weiß auch so nur noch relativ wenig von dem Stoff aus der Schule.
Und soweit ich mich erinnere, hab ich das, was ich dort gelernt habe, außerhalb der Schule seltenst gebraucht.
Außer den Grundkenntnissen natürlich.
 
Nachtrag: bei uns findet diese Trennung probeweise in der 7. Klasse statt, d.h. die Unterstufe geht bis einschließlich 6. Klasse, die 7. Klasse gilt als Erprobung und es kann sich noch umentschieden werden bei Feststellung, dass der Schüler sich irrte...

Ach ja, ab der 7. Klasse haben die Eltern da bezüglich dessen, was das Kind lernen will, nur noch wenig Mitspracherecht... das entscheiden die Kinder dann selbst, die Zeignisse werden übrigens auch hauptsächlich für die Schüler geschrieben... und gemeinsam mit dem Lehrer wird die Einschätzung der Stärken, Schwächen und Interessen, sowie der Problembereiche ausführlich beredet, in Anwesenheit der Schüler... und wenn der Schüler das später nicht mehr möchte, dass die Eltern immer dabei sind, dann redet der ohne die mit dem Lehrer (kam aber bisher wohl eher selten vor) ... wie gesagt, das läuft da alles ein wenig anders, die Ansichten der Schüler und deren Willen haben dort wesentlich mehr Gewicht als an anderen Schulen... Stichwort: Eigenverantwortung entwickeln...
Die Vergleichszahlen derer, die von der Waldorfschule aus später ein erfolgreiches Studium absolviert haben mit denen von herkömmlichen Schulen, sind leider, leider denkbar schlecht.
Das hört und liest sich alles sehr, sehr gut - ich war mal nebenberuflich Hortnerin in der Waldorfschule - aber auf dem Markt schneiden die naturwissenschaftlichen Fächer unterdurchscnittlich schlecht ab. Was gut läuft, sind die Kreativen, die Künstler. :)
Das alles weiss man mittlerweile, daher meine Einwände ;)
 
Werbung:
Soweit mir bekannt, gibt 's keine Waldorfschulen, die auch Gymnasien sind oder wenn, dann nur sehr wenige.
Man muss auch eine in der Nähe haben, wenn man nicht extra deshalb umziehen kann oder möchte.
Hm, ich habe da jetzt bei anderen Waldorfschulen noch nie nach geschaut, bei uns bleiben die Kinder von der 1. bis zur 13. Klasse an dieser Schule... 1 - 6 Unterstufengebäude, 7 - 13 Oberstufengebäude, jeweils mit eigenem Schulhof... und legen dort auch die Zentralprüfungen ab, die das System halt fordert...
 
Zurück
Oben