Hallo
als Fotsetzung:
Jedenfalls, etwas wird man bei Pluto oft finden: Den Bezug zur eigenen Fehlerhaftigkeit. Oder das, was uns zum Menschen macht... der ganze Dreck in uns. Ich bin übrigens der Meinung, dass dieser Dreck zwar wirklich ein solcher ist, aber wir uns dessen nicht schämen dürfen. Es verhilft uns ja zur Selbsterkenntnis. Wo ein Haken ist, da ist ein Grund. Meist bedeutet Pluto etwas, was wir noch ausformen müssen. Er verbindet uns mit einer x-beliebigen Haltung, und die ist oft so, als würden wie Lebenslang darauf warten, diesbezüglich eine angemessene Haltung aufzubauen.
Vielleicht ist er auch jener Faktor, der uns was vorsetzt, und wir wollen das nicht. Wir neigen dazu, darüber hinweg zu gehen, und es hat uns dennoch im Bann.
In anderen Fällen neigen wir dazu, dass wir den GRUND , warum wir etwas sehen, auf andere projizieren. Wir erleben was, wir denken was, aha, es muss seinen Grund im Anderen haben.
Wir werden angerührt und instinktiv glauben wir, dass es seinen Grund darin hat, weil da draussen etwas ist. Dort ist auch etwas. Hmmm, was ist das. Wir schauen näher hin. Wir gucken unter die Oberfläche. Wir müssen es nur noch wie im Bergbau zutage fördern. Dabei könnten wir denjenigen, den wir "untersuchen", vor den Kopf stoßen. Etwa indem wir gewisse Stützen, die derjenige psychologisch braucht, zu Fall bringen, oder einfach indem wir impertinent werden .
http://de.wikipedia.org/wiki/Impertinenz
Dann bricht die Grube ein. Und es wird nicht ans Licht geholt, sondern mehr verschüttet.
Jene Stützen, die man manchmal braucht, schützen uns vor der Wucht einer Einsicht. Es ist vermessen von anderen zu verlangen, sie sollen der Einsicht sich unterwerfen, und wir selbst würden es auch nicht so gut hinkriegen, uns fremden Einsichten widerspruchslos zu unterwerfen. Im letzten Sinne spielt dabei auch die Genauigkeit eine Rolle. Wenn wir nicht "getroffen" werden, in dem, was einer bei uns entlarven will, fühlen wir uns einfach nicht in der Lage, diesem Ungenügenden, das uns hingehalten wird, ohne Vorbehalte oder Widerspruch zuzustimmen. Vielleicht ist Pluto damit auch ein gesunder Selbstschutz. Man könnte sich sonst sehr vieles einreden lassen, was ja nicht immer wahr und gültig ist.
Auf der Kehrseite steht, dass man bei Pluto sich oft gehen lässt und geradezu diesen Rebellen auspackt (aus Selbstschutz aggresiv werden), anstatt einfach Distanz zu üben . Man muss also nicht den Anderen , der Lügen über einen erzählt, zum Karton stapeln.
Mir ist aufgefallen: Es fällt jedenfalls leicht, den anderen gewähren zu lassen, wenn man vertrauen kann, dass die Welt diesem einen nicht vorbehaltlos glauben wird.
Weil Pluto oder Skorpion nimmt insgeheim gerne an, dass sich eine Ansicht akkumulieren kann, verdichtet wird. Das es so stehen bleibt wie es erfunden wird. Was ja geschieht, wenn alle in dasselbe Horn blasen würden. Aber in der Realität können wir auch auf Vernunft vertrauen.
Naja, Pluto ist der Entlarver. Wenn es gut läuft, also wenn man eigenes und fremdes auseinanderhalten kann, wenn man erkennen will und nicht nur Bestätigung will, wenn man genügend Wissen hat (über den Menschen oder zB Astrologie), und auch genügend Distanz zu inneren Regungen, dann ist der Pluto-Mensch ein hervorragender Psychologe. Und er kennt sich selbst so gut wie seine Westentasche.
Bei Pluto muss man genau hingucken. Als Horoskopeigner.
Um bei Pluto voranzukommen, muss man manchmal in den Schmerz beissen oder zulassen, dass man gebissen wird. Zum Beispiel handelt es sich dabei um die Einsicht, dass etwas doch nicht so ist, wie man es lange halten wollte. Das kann auch eine Wichtigkeit sein,. Dass etwas doch nicht so wichtig ist... (alles kann wichtig sein oder unwichtig ; Pluto kennt anscheinend keine allgemeingültigen Gesetze ausser denen des Menschlichen; )-
Das ist die Wandlungsphase, wenn man durch das Tal der Tränen geht. Man muss nicht weinen. Aber man lässt zu, damit man eine Erfahrung abschliessen kann. Man häutet sich, lässt los, findet neue Bindungen, zB an Lebensweisheiten, und ist ein neuer Mensch.
Diese Wiedergeburt kann täglich stattfinden.
Umso länger man in der Nacht ausharrt , desto stärker wird das Potential der Wandlung. Es kann auch über einen schicksalsmässig hereinbrechen. Dieser Zwang zur Veränderung.
Überlegen wir mal: Würden wir nicht festhalten, und deswegen eine gewisse Erwartung aufbringen, oder eine Lebenshaltung fixieren, oder ein Lebensgefühl bewahren wollen, wäre dasselbe schicksalsmässige Ereignis oft gar nichts! Es wären Pimperlitzken.
Unsere Resonanz bringt jedoch oft auch aussen eine Resonanz. Andere verhalten sich, weil wir etwas bestimmtes ausstrahlen. Auch aggressive Stimmungen können erst recht andere ermuntern, ebenso aggresiv aufzutreten, oder im Gegenteil dass diese ermuntert sind, entsprechend beschwichtigend oder betörend auf den einzuwirken, der diese Austrahlung hat. In jedem Fall steht damit eine Resonanz in Verbindung. Meist sind es keine offenen Aggressivitäten, sondern versteckte - da grüsst Pluto. Es lauert und wie bei einem Pulverfass spüren wir: der ist zum Ausbrechen geneigt. Er braucht nur den richtigen Reiz (wie bei einem Hund). Da auf dieser Ebene des Pluto reagieren wir also wirklich fast wie Tiere.
Vielleicht bringen wir uns mit Pluto zum Leben. Vielleicht geht es um die richtigen Saaten. Was wir also zum Leben bringen wollen. Das Leben kann sich selbst vernichten. Oder als Gegenreaktion, diese Vernichtung aufhalten wollen.
Schaut man zu lange in den Abgrund, schaut der Abgrund auch mal zurück.
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/378111
per Aspera ad astra. Durch die Nacht zum Licht.
ps. :
Ich hatte grad einen plutonischen Schreibkrampf und nicht gemerkt wie viel das schon an Text ist. Ich glaube, manchmal schreibt man viel, weil man auf der Suche nach dem zwingenden Punkt ist und glaubt man könne ihn noch finden.