Danke,
@Neutrino
Dieser Text wäre für mich mal eine stabile Grundlage für eine sachliche Diskussion über diese wichtige Thematik.
Wie erhält man seine Kultur und die Reinheit seiner Traditionen?
Wie begegnen wir der Geschichte der europäischen Invasion und der daraus entstandenen Vulnerabilität?
Was spricht generell für Abgrenzung?
Was spricht generell für Entgrenzung?
Wie entwickeln sich spirituelle Praktiken im Zeitalter der Globalisierung?
Sollen sich die heiligen geistigen Kulturen weltweit vereinigen, oder doch besser getrennte Wege gehen?
Ich möchte gerne herausfinden, wie es grundsätzlich bestellt ist mit derlei Fragen.
Wäre es dir möglich, etwas zum Kontext deines Textes zu schreiben? Wie kam es dazu, und an wen ist er gerichtet? Und hast Du eventuell auch die englische Version des Textes grad zur Hand?
LG
Huhu, Sadariel, dieser Text ist nicht mein Text, sondern die Grundlage der Diskussion dieses Fadens und findet sich in original englischer Version im EB.
Ich habe ihn in Google übersetzt und hier her kopiert für Leute, die kein englisch können.
Tja, zum Kontext.... ich kenne mich dafür nicht gut genug bzgl. des Schamanismus aus. Schon gar nicht, wie er in dieser westlichen Kultur verstanden wird.
Aber aus dem Text geht hervor, dass sich "ein Naturvolk" durch die Übernahme kulturfremder Ideologien wie Kapitalismus und Kommerzialisierung auf gut deutsch "verarscht" fühlt und in der Folge den Begriff des Plastikschamanismus geprägt hat, um die eigene Tradition davon abzugrenzen. Plastik steht hier für "widernatürlich", "künstlich", "unecht" und "umweltschädigend" und ist eindeutig eine abwertende Form der Klassifizierung, um "den Missbrauch und die zügellose Ausbeutung zu prangern".
Ich habe diesen Faden selbst erst bei Recherchen zum Thema "Plastikschamanismus" entdeckt und kannte diese "Kriegserklärung" nicht oder erinnerte sie wenigstens nicht mehr.
Kriegserklärung finde ich ein hartes Wort und weiß das gar nicht so genau einzuordnen. Es werden Beispiele wie Wehrhaftigkeit durch Demos, Deklarationen usw... genannt, aber dann steht da auch " und durch direkte Eingriffe". Was ist aber damit gemeint? Etwa eine gezielte Geisterbeschwörung gegen sogenannte Plastikschamanen? Also, das behaupte ich nicht, sondern frage es. Sollte dem aber so sein, wäre das für mich ein weiteres Zeichen, mich tunlichst vom sogenannten Schamanismus fernzuhalten, und zwar nicht aus Angst und Respekt sondern aus Lächerlichkeit. Im übertragenen Sinne wäre es für mich so, wie wenn ich Patchwork- und NewAge-Christen bekämpfe, weil sie sich ihr eigenes Christentum unter Berufung auf Jesus und Gott zusammenzimmern und gleichzeitig alle christliche Tradition mit Füßen treten. Von dem Aspekt der reklamierten "Eigentumsrechte" auf Spiritualität mal ganz zu schweigen. Der Geist ist frei, es gibt sogar den Song, der die Freiheit der Gedanken besingt und wir können gleichzeitig alle nix für das, was uns dieser Geist ganz allgemein aber auch vielleicht sogar im Besonderen bezüglich Spiritualität eingibt. Um mal ein Beispiel zu nennen: Was kann ich dafür, wenn ich plötzlich völlig planlos bei der geistigen Schau eines Adler im Flug ganz original in diesen inkarniere und ganz wirklich als dieser bei mir auf der Couch hocke, meinen Schnabel sehe, meine Federn, den Körper und ein Adler BIN? Persönlich habe ich nun nicht daher irgendwas schamanisches vertieft. Aber es wird genug Leuts geben, die auf Grund derartiger Erlebnisse zum Schamanentum gefunden haben und sich dafür begeistern wollten. Ich kann da nix schlimmes dranfinden, schon gar nicht im Hinblick darauf, dass die Reinkarnationslehre ja auch zum Themenfeld gehört. Allein da hörts doch auf mit "Kriegserklärung und Eigentumsrechte".
Das zum Einen.
Zum anderen geht es aber um Ausbeutung und Scharlatanerie in Form von Kommerzialisierung und dem gemeinen Spiel mit "den Hoffnungen der Ahnungslosen". Es ist ein scheinbar kontext- und konzeptfreies Themenfeld, in der jeder nach Gusto irgendwas von irgendwelchen Spirits, Krafttieren und Kraftorten und scheinbar schamanischem "Pipapo" behaupten kann ohne einer validen Möglichkeit der Auseinandersetzung, weil jede kritische Stimme gleich als abwertende Kriegserklärung der eigenen Person gegenüber verstanden wird.
Offene und transparente Kommunikation und Austausch, auch mit Kritikern auf Augenhöhe ist, wie in diesem Schuf eindeutig die Regel, kaum möglich... stattdessen wird aber auf Seminare und einen Kreis der Eingeweihten verwiesen, mit denen man sich "ungestört" austauschen könne.
Ungestört wovon und wodurch? Von dem Fakt, dass jeder sich blindlinks als Geisterbeschwörer, Seelenheiler, Totenkultler, Kräuterhex und weiß der Geier was bezeichnen kann und Menschen auf dieser dünnen Grundlage "heilen, entblockieren, zusammenflicken" usw kann? Menschen nach Gusto manipulieren und seelisch sowie mitunter auch finanziell ausbeuten kann?
Wo sind die Resultate jahrzehntelanger schamanischer Tradition? Wieso kennen schamanisch praktizierende die Meinung und Befindlichkeiten der Natives zu ihrem Tun, diesen allgemeinen Diskurs nicht? Also schamanisch praktizierende, die auch noch vorgeben, sich seit 20 bis 30 Jahren mit diesem Themenfeld zu beschäftigen? Da stimmt doch etwas gewaltig nicht... wie sich an den Egobooster-Diskussionen immer wieder zeigt.
Und DA hat die Kritik und Abgrenzung der Stämme ihre absolute Gültigkeit und es ist nachvollziehbar, dass sie ihre Tradition hier unseriös nachgeäfft und der Lächerlichkeit preisgegeben fühlen, neben ausgebeutet und verschandelt.