C
Condemn
Guest
Eigentlich müsste sie zurücktreten, ja. Bzw. die Grünen müssten sich zu einem Kick-Ass durchringen, um nicht in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Eigentlich.
Werden sie aber nicht. Sie werden das Schiff nicht wechseln, sondern auf der Titanic bleiben. Schließlich ist die Baerbock ja mal vom Parteivorstand zur Kanzlerkandidatin gewählt worden. Also wird das Ding auch durchgezogen - bis zum bitteren Ende. Eine gewisse Unbeweglichkeit und Sturheit ist mir bei den Grünen immer schon aufgefallen. Diese Charaktereigenschaft wird ihnen jetzt zum Verhängnis.![]()
Man sollte aktuell nicht zu sehr aus dem Schließen was Grüne öffentlich sagen oder sonstwie kommunizieren. Intern werden viele der einflussreichen Grünen pausenlos beraten und herumtelefonieren und unterschiedlichste Szenarien durchdenken und viele werden wütend auf Baerbock sein. Denn selbst wenn einige tatsächlich denken sollten, dass die Vorwürfe eigentlich Lappalien sind, werden sie ihr dennoch übel nehmen dass Baerbock die ohne Not verursacht hat, nicht einkalkulierte wie riskant ihr Buch ist.
Wenn man sich fragt was Grüne Politiker im Kern sind, dann würde ich vor allem auf zwei Aspekte schauen:
1) Die meisten sind tatsächlich insofern Idealisten, als dass sie überzeugt davon sind die Grünen hätten die besten Antworten. Und sie denken dabei auch und v.a. an Themen die sie für existenziell halten (Klimawandel).
2) Einflussreiche Grüne sind natürlich auch Karrieristen und wollen Ämter. Die arbeiten ja nicht alle nur um Baerbock zur Kanzlerin zu machen. Die arbeiten auch um selbst irgendwo zu landen, z.B. an der Spitze irgendwelcher Ministerien (Finanz z.B.).
Beide Persönlichkeits-Aspekte fragen nun danach welche Bedeutung diese Situation um Bearbock haben wird. Idealisten fragen sich welche Auswirkungen dieses verdammte Buch auf ihre wichtige Mission hat. Karrieristen fragen sich welche Auswirkungen dieses verdammte Buch auf ihre Karriere hat. Und beide Aspekte sind in den einzelnen Persönlichkeiten vereint. Dagegen fällt der Persönlichkeits-Aspekt "Ich bin ein guter Freunde von Baerbock" oder "Ich glaube die wäre EIGENTLICH gut..." stark ab.
Sobald die mächtigen Grünen glauben, dass Baerbock zu schädlich ist bzw. sie nach einer Auswechslung mehr Prozent holen können, wird sie sicherlich zum Rücktritt gedrängt. Ich glaube aber, dass die sich unsicher sind. Denn die können sich natürlich auch ausrechnen wie sie wirken wenn sie Baerbock erst mit voller Kampfmontur verteidigen und alle Vorwürfe relativieren und von Kampagne reden, um nur kurze Zeit später wie ein Intrigantenstadl zu wirken. Die Grünen haben nahezu alles falsch gemacht und sich in eine echt fiese Ecke manövriert.
Wäre ich ein einflussreicher Politiker der Grünen würde ich sagen: Auswechseln... so schnell wie möglich. Damit man das Thema dann auch hinter sich bringen kann. Wäre ich zudem noch strategisch-böse würde ich genau das an die Medien durchstechen lassen, denn sobald in den Medien berichtet wird das intern an Baerbocks Stuhl gesägt wird ist es schon so gut wie passiert.