PEGIDA

Im Gegensatz zu dir unterscheide ich zwischen einer Religion und ihrer Instrumentalisierung für machtpolitische Zwecke.
Auch der Klerus des damaligen Christentums hatte nicht das Geringste mit der Religion am Hut.

Ich unterscheide da auch, das will dir nur nicht auffallen. ;)

Religion darf immer nur Privatangelegenheit sein, nie mehr.

Sie wird aber mehr, wenn ganze Staaten sich nach dem Koran und der Scharia richten und Auswanderer in fremden Staaten versuchen, ein parallelles Rechtssystem nach dem Koran und der Scharia zu etablieren. Das hat mit freier Religionsausübung nichts mehr zu tun dann.

Freie Religionsausübung betrifft so Sachen wie Feiertage, Gebete, feierliche Anlässe, Kleidung oder auch Zeichen tragen und Zeremonien (wobei ein Heirat erst standesamtlich rechtskräfitg wird, wenn jemand hier lebt), solange keine Lebewesen (Tieropfer, Steinigung oder Auspeitschung von Menschen) dabei beschädigt werden, egal durch was.

Der Klerus damals war das Christentum und außer ein paar Christen, die ihre eigene Geschichte nicht ertragen und darum krampfhaft versuchen zu trennen, sieht das auch jeder Mensch so. Sonst würde man nicht von islamischen Staaten reden, sondern nur von Diktaturen oder einer Monarchie. Die Religion mischt aber gewaltig in diesen Ländern mit und gibt weitgehend vor, wie Menschen zu leben haben. Das ist in allen großen Religionen so. Religion an sich bringt die Machtbessessenheit schon über den Missionierungsauftrag und der wahnhaften Idee, nur dieser eine Blickwinkel auf irgendwas von Menschen gemachtes Heiliges sei der beste und einzig wahre.

Lg
Any
 
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Ich werd wahnsinnig, es zermartert mir den Schädel, bei dem Versuch, zu einer eindeutigen und klaren Meinung zu kommen. Das hat keinen Sinn, das bringt mich um. In der Ferne gibts dies und das, da gibts auf der einen Seite die christliche Kirche im Arabischen Raum, auf der anderen Seite die Auspeitschung und Kerker für freie Meinungsäußerung, da gibts, wie ich heute wieder gelesen hab, Christen, die Beschneidungen durchführen und - wer weiß - vielleicht sogar Moslems, die dagegen demonstrieren. Das zieh ich jetzt mal an den Haaren herbei. Ich zerschlage mir wirklich den Kopf, aber was kann ich wirklich tun, gegen die Dinge, die mir in der Ferne nicht gefallen? Ich komm ja nicht mal hier mehr zurande, mit den Schwierigkeiten, die es in einer multikulturellen Gesellschaft natürlich auch gibt, neben den zahlreichen, kulturellen Bereicherungen.

Aber i werd wirklich wahnsinnig, wenn i ned bald die Kurven dawisch, die mi aus dem leidigen Thema auße führt, in die Zielgerade zur fröhlichen Gelassenheit. Drum bring i jetzt nur noch zwei Beispiele für Wien und dann denk ich nicht mehr drüber nach. Namen frei erfunden, die Gschichten ned.

Der Mustafa, a netter Mensch, ned überfreundlich aber umgänglich, sagt: "ja, i bin Moslem, passt, is halt so... i waß selber ned genau warum, aber irgendwie bin i halt aus dem Kulturkreis, bin von der Familie her so und die Familie is ma natürlich scho wichtig. Aber was ander`s Willi... hast am WE Zeit, kannst ma helfen, hab mir a Heimkinosystem kauft und blick mi da ned ganz durch.

Ich komm also rauf, betrete die Wohnung, auf den ersten Blick sehr nett, so genau schau ich mich nicht um, etwas orientalisch/westlich gemischt, seine Frau ist auch zu Hause, wirkt sympatisch, nicht verschlossen, zwei Kinder rennen durch die Wohnung, ein Bub ein Mädel, gastfreundlich, aber ned schleimig, so gehts. I mach mei Ding, ma red no a bissl und i geh wieder. Ohne schlechtes Gfüh im Bauch.

Der Ali. sehr freundlich, herzlich, fast scho weltoffen wirkend, frag mi: "Willi, du haben Zeit am WE? Meine SAT Spiegel musst versetzt und neu richten. Sei Frau steht dick vermummt neben ihm. I denk ma nix, sag ja wie immer. Ich komm rauf, der Ali freundlich wie immer, sei frau ned in Sicht. Wir machen des Ding mit der SAT Anlage und derweil wir am Dachboden mit der Schüssel raufen, muss unten jemand Wunder gewirkt haben. Der Tisch biegt sich durch vor Gastfreundschaft, Hendlhaxen, Salate, Getränke für 15 Leut, aber ich seh nur drei. Den Ali, seinen Sohn und ich bin auch noch da. ich frag ganz gedanlenlos: "Na, wo ist deine Frau, nix essen? Is fortgegangen?

Na... nix fortgegangen. Muss warten, andere Zimmer, bis fertig mit arbeit.

Und das ist genau der Moment, wo mir persönlich schlecht wird und zwar wirklich übel wird und mir der Appetit auf Hendlhaxen vergeht und ich auch die ganze, aufgesetzte Freundlichkeit vom Ali nimma brauch. Wenn sich wegen mir ein Mensch in seiner eigenen Wohnung in ein anderes Zimmer zurück ziehen muss, weil ich zufälliger Weise männlichen Geschlechts bin, dann will ich in dieser Wohnung nicht sein, weil ich mich dort nur als Störfaktor fühlen kann und mi außerdem no wegen mein Geschlecht diskriminiert fühlen darf und womöglich schuldig. Und wenn dann vielleicht noch die Religion als Motiv für Zwanghaftigkeit herangezogen wird, dann kann i afoch nimma.

Andere Länder, andere Traditionen, andere Sitten, soll mir recht sein, aber i glaub, des steht ma zua, dass i mi von gewissen Zwangstraditionen distanzieren darf und nachdem ich nicht einen jeden Menschen aus einem anderen Kulturkreis, mit dem ich im Wiener Alltag zu tun haben könnte, kriminalistisch ausfragen kann, wie tief er denn in seiner Tradition verwurzelt ist und wie streng er nach den alten Regeln lebt, ehe ich einen natürlichen, ungezwungenen Umgang mit ihm pflege, bleibt mir nur der Rückzug in die eigenen vier Wände und die Besinnung auf die eigenen verstaubten Werte und die paar Freund, mit denen i halt umgeh kann.

Und jetzt scheitere ich bereits in der Nähe, im Wiener Alltag, bei dem Versuch, Brücken zu schlagen und soll mich gleichzeitig bemühen, in der Ferne Brücken zu bauen. Nein, ich kann nicht mehr, mir ist das zu viel. Da bin ich voll überfordert.
 
Anevay schrieb:
Meinste, das ist die Motivation für alle Muslime? Wieso etabliert sich dann hier ein so frauenverachtendes Rechtssystem wie die Scharia

Was genau verstehst du unter sich etablieren? Hört sich an, als würde das mehr und mehr gesellschaftlich und staatlich geduldet werden und der Kreis derer, die davon betroffen sind, stetig wachsen. Ist das denn so? Woran machst du das fest?

Anevay schrieb:
Wir haben Gesetze zum Schutz der Familie und der Frauen, dann sollte das doch reichen, wenn Muslime deswegen hier her auswandern. Wieso gibt es dann so viele Beratungsstellen z.b. in Hamburg für muslimische Frauen, die sich extra auf die islamistische Problematik konzentrieren und darin auch ausgebildet sind, diesen Frauen, denen Gewalt angetan wird, zu helfen?

Ja, warum? Weil Muslime im Schnitt gewalttätiger sind als andere? Vielleicht ist ja einfach bei den Frauen mit "Migrationshintergrund" der Anteil derer, die aus arabischen Ländern oder der Türkei kommen, rein zahlenmäßig so groß, das es sich mehr lohnt, für die spezielle Beratungsstellen einzurichten, als welche für Hinduistinnen.
Und das, obwohl es z.B. in Indien auch nicht gerade gut um Frauenrechte bestellt ist. Dort werden Mädchen zwangsverheiratet, nach einer Vergewaltigung von ihren Angehörigen verstoßen, oder umgebracht, weil sich die Familie die Mitgift nicht leisten kann. In China werden wegen der Ein-Kind-Politik so viele Mädchen abgetrieben, dass dort schon ein bedrohlicher Männerüberschuss entstanden ist und arme Bauerntöchter aus Vietnam "importiert" weden. Das sagt eine Menge über den gesellschaftlichen Status der Frau dort aus. Und in Deutschland ist es noch keine 100 Jahre her, dass wir von einem Kaiser von Gottes Gnaden (!) regiert wurden und Frauen nicht viel besser gestellt waren, als Leibeigene. Mein Vater hätte meiner Mutter noch in den 1970er Jahren von Gesetzes wegen verbieten dürfen, Arbeiten zu gehen. Dass gerade der Islam mehr Gewalt im Allgemeinen und gegen Frauen im Besonderen hervorbringt, als andere Religionen oder Ideologien, kann ich nicht erkennen.

Gruß
McCoy
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich unterscheide da auch, das will dir nur nicht auffallen. ;)

Religion darf immer nur Privatangelegenheit sein, nie mehr.

Da neige ich auch immer mehr dazu, wenngleich das nicht alle Reibungspunkte beseitigt. Wie ich in meinem obigen Bericht beschrieben habe, kann ein Mann mir im öffentlichen Raum freundlich und weltoffen begegnen. Und trotzdem muss ich seine Einladung in seine Privatsphäre ausschlagen, denn wenn er wegen mir seine Frau in ein anders Zimmer schicken muss oder auch wenn sie das freiwillig macht und dann noch die Religion als Grund für dieses Verhalten benutzt wird, bekomm ich dort schwere Beklemmungen.

Was kann man da machen, wie löst man so ein Problem? ich weiß nicht mehr weiter.
 
ch unterscheide da auch, das will dir nur nicht auffallen. ;)
Nein, du wirfst es immer wieder durcheinander. So auch hier wieder:
Der Klerus damals war das Christentum und außer ein paar Christen, die ihre eigene Geschichte nicht ertragen und darum krampfhaft versuchen zu trennen, sieht das auch jeder Mensch so
Religion darf immer nur Privatangelegenheit sein, nie mehr.

Sie wird aber mehr, wenn ganze Staaten sich nach dem Koran und der Scharia richten und Auswanderer in fremden Staaten versuchen, ein parallelles Rechtssystem nach dem Koran und der Scharia zu etablieren.

Es gibt die Religion und deren Missbrauch.
Egal, welche Religion es ist und von wem sie missbraucht wird, um Menschen zu unterdrücken.
Das will dir nur nicht auffallen. Und du tust alles, um Christen in einen Topf zu werfen mit den Verbrechen, die im Namen des Christentums begangen wurden und werden. Und so ist es auch mit dem Islam. Da hast du eine Betonwand im Kopf.
Ich selbst sehe die im Namen des Christentums begangenen Verbrechen nicht als meine Geschichte an, wie du es gern hättest. Ebensowenig, wie ich mich für Naziverbrechen verantwortlich sehe, weil ich Deutsche bin.
 
nd außer ein paar Christen, die ihre eigene Geschichte nicht ertragen und darum krampfhaft versuchen zu trennen, sieht das auch jeder Mensch so.
Nein, das siehst du so, und jeder, der was gegen Religion an sich hat, und Argumente sucht, um die Religion zu diskreditieren. Es gibt sehr viele Menschen, die das anders sehen, auch wenn dir das stinkt. Sogar Leute, die selbst nicht religiös sind. Da solltest du vielleicht mal deine Traumata bearbeiten.
 
Na Willi,

ich kann dich sehr gut verstehen. Eine persische Freundin aus der Schule, ich zu Besuch, wir durften nicht alleine im Zimmer reden miteinander... wir durften nicht mal gemeinsam alleine irgendetwas machen. Nicht mal einen Spaziergang.

Wie soll so eine Integration stattfinden können?

Ich musste mich deren Gepflogenheiten vollständig unterordnen. Das konnte ich damals schon nicht. Mir widerstrebte das. Es kam zu keiner vertieften Freundschaft.

Mit einer Türkin und Muslima, einige Jahre später, im Waschraum des Mehrfamilienhauses, wir brauchten uns ein wenig gegenseitig die Sprache bei. Es waren geheime Treffen, ihr Mann wollte nicht, dass sie Kontakt zu Deutschen hat noch die Sprache lernt.

Wie soll so eine Integration stattfinden können?

Vorgestern beim Einkauf, ich guck bei den Schminktaschen, zwei fast voll verschleierte Frauen probieren Lippenstifte aus und zucken zusammen, als sie merken (aufgrund des stark eingeschränkten Blickfeldes durch den Schleier), ich steh daneben. Schauen mich kurz an, unsicher, dann aufatmend, ich tu denen nix. Wen auch immer sie da statt meiner erwartet haben weiß ich nicht, aber wohl wer, der ihnen Angst macht.

Wie soll so eine Integration stattfinden können?

Lg
Any
 
Einfach weitertun wie bisher. Sich in einem oberflächlichen Nebeneinander bewegen, die einzelnen Individuen beobachten, gelassen zusehen, nach und nach mehr erfahren, weitergehen. In Zukunft, wenn mich ein Ali oder Mustafa um einen Gefallen bittet, gleich vorher fragen: "Wie schauts aus bei dir, muss deine Frau wegen mir in ein anders Zimmer gehen? Wenn ja, dann such dir bitte einen anderen, das schau ich mir nicht an. Genau so, anders gehts nicht. Klartext reden, aber um das zu können, muss man erst entsprechende Erfahrungen machen.
 
Nein, du wirfst es immer wieder durcheinander. So auch hier wieder:



Es gibt die Religion und deren Missbrauch.
Egal, welche Religion es ist und von wem sie missbraucht wird, um Menschen zu unterdrücken.
Das will dir nur nicht auffallen. Und du tust alles, um Christen in einen Topf zu werfen mit den Verbrechen, die im Namen des Christentums begangen wurden und werden. Und so ist es auch mit dem Islam. Da hast du eine Betonwand im Kopf.
Ich selbst sehe die im Namen des Christentums begangenen Verbrechen nicht als meine Geschichte an, wie du es gern hättest. Ebensowenig, wie ich mich für Naziverbrechen verantwortlich sehe, weil ich Deutsche bin.

Es gibt in allen größeren und vielen kleineren Religionen jeweils Leute, die ihre Religion friedlich leben.

Aber will mich auch nicht dazu genötigt fühlen, alle Religionen als grundsätzlich tolle Erfindung zu betrachten. Ich bin weder der Meinung, dass das Christentum noch der Islam jeweils und jemals mehr Sinn als Unsinn gemacht haben, sowohl was die Lehre als auch das Verhalten vieler Gläubigen betrifft. Wenn Islam so gelebt wird wie Christentum von den meisten Christen heut habe ich damit aber kein Problem.

Nur nein, diese Religionen sind keine großartigen Errungenschaften der menschlichen Kultur. Sufismus finde ich ja noch spannend, aber der käme auch ohne Mohammed klar.

LG PsiSnake
 
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Na Willi,

ich kann dich sehr gut verstehen. Eine persische Freundin aus der Schule, ich zu Besuch, wir durften nicht alleine im Zimmer reden miteinander... wir durften nicht mal gemeinsam alleine irgendetwas machen. Nicht mal einen Spaziergang.

Wie soll so eine Integration stattfinden können?

Ich musste mich deren Gepflogenheiten vollständig unterordnen. Das konnte ich damals schon nicht. Mir widerstrebte das. Es kam zu keiner vertieften Freundschaft.

Mit einer Türkin und Muslima, einige Jahre später, im Waschraum des Mehrfamilienhauses, wir brauchten uns ein wenig gegenseitig die Sprache bei. Es waren geheime Treffen, ihr Mann wollte nicht, dass sie Kontakt zu Deutschen hat noch die Sprache lernt.

Wie soll so eine Integration stattfinden können?

Vorgestern beim Einkauf, ich guck bei den Schminktaschen, zwei fast voll verschleierte Frauen probieren Lippenstifte aus und zucken zusammen, als sie merken (aufgrund des stark eingeschränkten Blickfeldes durch den Schleier), ich steh daneben. Schauen mich kurz an, unsicher, dann aufatmend, ich tu denen nix. Wen auch immer sie da statt meiner erwartet haben weiß ich nicht, aber wohl wer, der ihnen Angst macht.

Wie soll so eine Integration stattfinden können?

Lg
Any
Und ich kenne eine Türkin, mit der ich mich offen über Gott unterhalten kann. Sie nennt ihn Allah und ich Gott, und keinen stört es.
Und jetzt? Wollen wir hier Beispiele und Gegenbeispiele aufrechnen?
 
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