Organtransplantationen

Aber es betrifft den Spender ja nicht. Die Vorkommnisse sind in soweit gut, als dass man sich wird Gedanken machen müssen, ob man die Organisation verändern müsste.

Aber bei dem, was und wie hier diskutiert wird, stell dir mal vor, es wären nicht irgendwelche Leute auf der Liste sondern du oder deine Frau/Freundin. Mir würde echt die Hutschnur hochgehen, wenn ich sehen müsste, dass hier einige nicht wirklich kritisieren, sondern hetzen um des Hetzens willen und dadurch aktiv Leute vom Spenden versuchen abzubringen (Nicht Du!) oder aber komplett irrational agieren, und beim Hinweis darauf dann mit den Schultern zucken. So ist der Mensch eben.
Oder welche, die von irgendwelchen Lernaufgaben der Seele faseln. Und währenddessen sterben Leute, die eine reale Chance hätten. Das ist eine Tragödie.

Ein Beispiel:

Ich habe jetzt mehrfach hier im Thread gelesen, dass Menschen Angst haben, sie würden Schmerz während der Organentnahme erleiden müssen. Und davor haben sie Angst. Und das hält sie von einer Organspende ab. Weil, sie wissen, die Organentnahme erfolgt ohne Narkose.

Medizinisch gesehen ist eine Narkose bei Hirntod nicht notwendig. Und vermutlich auch kontraproduktiv im Hinblick auf die entnommenen Organe.

Nun gibt es ja die sog. schmerzlose Geburt. Bei der, durch eine Injektion ins Rückenmark, das Schmerzempfinden des Unterleibs ausgeschaltet wird.
Ich denke, dass diese Form auch höher im Rückenmark angesetzt werden kann (kennst du dich aber sicher besser aus.)

Man könnte also, medizinisch nicht notwendig, aber vertrauensbildend, Bedenkenträgern erklären, dass sie sicher keinen Schmerz fühlen werden. Weil man Vorkehrungen getroffen hat.

Und schon wären manche, irrationale Ängste beseitigt. Und man würde einige Organspender hinzugewinnen.
 
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Und man würde einige Organspender hinzugewinnen.
Mit Zitat antworten
Warum sollte man, ist das Organ es ein Objekt mit dem Geld gescheffelt werden darf? Und ist Ethisch vertretbar mit Organe die das einzige ist was der Mensch als sein Eigen nenne kann, so damit Werbung zu betreiben?
 
Zum mangelnden, verlorenen Vertrauen der potentiellen Organspender ind die Transplantationsmedizin:

2010: 1296 Organspender.
2011: 1200 Organspender
2012: 1046 Organspender.

Für das erste Halbjahr 2013 wird ein weiterer Rückgang von 18,6% gegenüber dem Vorjahreszeitraum berichtet. D.H., dass 2013 die Zahl der Organspender deutlich unter 900 liegen wird.

Organspende kann Leben retten. Und ist, im Prinzip, eine gute Sache.

Und deshalb ist an der Transplantationsmedizin uns potentiellen Spendern transparent, verständlich und deutlich darzustellen, dass alles mit rechten Dingen zugeht und alle Erkenntnisse der Wissenschaft berücksichtigt werden.

Denn, das Vertrauen wurde durch die Transplantationsmedizin verspielt.

Ich zum Beispiel denke da jetzt nicht an mangelndes Vertrauen in die Medizin - mir kam als erstes das Bewusstwerden in den Sinn.
Wenn sich immer mehr Menschen ihrer selbst bewusst werden und auch immer mehr Menschen anfangen aus sich selbst heraus zu leben (folglich auch hinterfragen usw.) ...

:o:dontknow:
 
Vllt. hab ich da ja auch ein Problem, aber ich krieg z.B. auch nicht die Beschreibung von Loop aus meinem Kopf -
hab gestern Abend im Bett gelegen und mir hat sich immer noch alles zusammengezogen, "Haut abziehen" usw.

Ich find das einfach nur "brutal" und "herzlos" alles. Tut mir leid, wenn ich das so sage.

Auch wenn jemand tot ist, hat dieser Jemand noch einen Schutz verdient.
Schutz ist in dem Sinne auch die Haut - auch wenn dieser Jemand eben "tot" ist.

Nur weil jemand tot ist, kann ich oder jemand anderes nicht machen, was ich/er/sie/es will. Mir fehlt da die "Grenze" im Denken.
Oder soll diese "Grenze" gerade nicht da/vorhanden sein? - Menschen die im Gefängnis sitzen, haben gewisse Grenzen auch nicht, oder?

:o
 
Ein Beispiel:

Ich habe jetzt mehrfach hier im Thread gelesen, dass Menschen Angst haben, sie würden Schmerz während der Organentnahme erleiden müssen. Und davor haben sie Angst. Und das hält sie von einer Organspende ab. Weil, sie wissen, die Organentnahme erfolgt ohne Narkose.

Medizinisch gesehen ist eine Narkose bei Hirntod nicht notwendig. Und vermutlich auch kontraproduktiv im Hinblick auf die entnommenen Organe.

Nun gibt es ja die sog. schmerzlose Geburt. Bei der, durch eine Injektion ins Rückenmark, das Schmerzempfinden des Unterleibs ausgeschaltet wird.
Ich denke, dass diese Form auch höher im Rückenmark angesetzt werden kann (kennst du dich aber sicher besser aus.)

Man könnte also, medizinisch nicht notwendig, aber vertrauensbildend, Bedenkenträgern erklären, dass sie sicher keinen Schmerz fühlen werden. Weil man Vorkehrungen getroffen hat.

Und schon wären manche, irrationale Ängste beseitigt. Und man würde einige Organspender hinzugewinnen.

Das Problem bei beiden Methoden (Spinalanästhesie und Periduralanästhesie) ist, dass der Patient irgendwie mitmachen muss. Ich denke nicht, dass das mit Toten irgendwie praktikabel ist, oder nur in Ausnahmefällen. Das sind Probleme hinichtlich der Durchführbarkeit.

Eine Periduralanästhesie wäre hier aber nicht ausreichend, die umflutet die Nervenstränge, die das Rückenmark verlassen und nicht mehr das Mark selber.

Die Methode, die man in der Geburtshilfe verwendet, also Spinalanästhesie macht man auf Höhe des Beckenkammes und die wirktdann von da abwärts. Deshalb können die die Arme bewegen, die Bein aber nicht mehr.
Mit anderen Medis könnte man die auch aufsteigend, statt absteigend wirken lassen, aber dann hat man immernoch das Problem mit der Durchführbarkeit, da irgendwie am Rücken eines auf eine spezielle Weise (am besten sitzenden) Toten arbeiten zu müssen, der an zig Leitungen hängt und massiv Kreislaufinstabil ist. Zudem bewirkt die Spinalanästhesie eine Sympathikolyse, der eh schon instabile Kreislauf geht also noch weiter in den Keller.

Kurzum:
Periduralanästhesie wäre nicht ausreichend.
Spinalanästhesie würde mit größter Wahrscheinlichkeit den Kreislauf vollends zum erliegen bringen.

Beide Methoden kaum an Patienten durchführbar, der nicht kooperieren kann.

Aber die Idee ist interessant. Ich musste selber erstmal nachdenken.
 
Das Problem bei beiden Methoden (Spinalanästhesie und Periduralanästhesie) ist, dass der Patient irgendwie mitmachen muss. Ich denke nicht, dass das mit Toten irgendwie praktikabel ist, oder nur in Ausnahmefällen. Das sind Probleme hinichtlich der Durchführbarkeit.

Eine Periduralanästhesie wäre hier aber nicht ausreichend, die umflutet die Nervenstränge, die das Rückenmark verlassen und nicht mehr das Mark selber.

Die Methode, die man in der Geburtshilfe verwendet, also Spinalanästhesie macht man auf Höhe des Beckenkammes und die wirktdann von da abwärts. Deshalb können die die Arme bewegen, die Bein aber nicht mehr.
Mit anderen Medis könnte man die auch aufsteigend, statt absteigend wirken lassen, aber dann hat man immernoch das Problem mit der Durchführbarkeit, da irgendwie am Rücken eines auf eine spezielle Weise (am besten sitzenden) Toten arbeiten zu müssen, der an zig Leitungen hängt und massiv Kreislaufinstabil ist. Zudem bewirkt die Spinalanästhesie eine Sympathikolyse, der eh schon instabile Kreislauf geht also noch weiter in den Keller.

Kurzum:
Periduralanästhesie wäre nicht ausreichend.
Spinalanästhesie würde mit größter Wahrscheinlichkeit den Kreislauf vollends zum erliegen bringen.

Beide Methoden kaum an Patienten durchführbar, der nicht kooperieren kann.

Aber die Idee ist interessant. Ich musste selber erstmal nachdenken.

Genau, das ist es, worum es mir geht.

Denn, das Bessere ist des Guten Feind. Und deshalb gibt es Fortschritt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin heilfroh, dass mein verstorbener Sohn schon so "tot" war, dass es für eine Organentnahme zu spät war, denn ich wäre damit heillos überfordert gewesen.

Für mich ist Sterben ein langsamer Übergangsprozess, der nicht mit dem festgestellten Hirntod, der besagt, dass man jetzt Organe entnehmen kann, beendet ist.

Kann ich verstehen. Ich wäre wahrscheinlich nicht überfordert gewesen, ich hätte da dann mit diesem Thema einfach nicht konfrontiert werden wollen. Ich sag ja, vllt. hab ich da auch ein Problem, zu starkes Schutzbedürfnis - kann ja alles sein. Und Arzt/Ärztin oder Ähnliches könnte ich z.B. auch eh nie sein/werden. Von daher ...

Ich könnte es - meinem Gefühl und meinem Gewissen nach - nicht bei Menschen zulassen, über die ich in dem Moment verantworte.
Das wäre meine persönliche Entscheidung. - Ansonsten muss es jeder so machen, wie er es mit sich selbst oder anderen vereinbaren kann.

Und wie gesagt, es ist manchmal vermutlich auch gut, dass wir alle ein Stück weit verschieden sind.
So haben auch die Menschen eine Chance, die ein Organ brauchen und auch nehmen wollen, die es versuchen wollen oder müssen.
 
@mondblume

Ich persönliche lege Wert auf den Schutz meiner Haut und meiner Organe während ich lebe und nicht während ich tot bin.

Welcher Schutz der Haut und der Organe besteht denn wenn nach dem Ableben eine Einäscherung stattfindet?
 
@mondblume

Ich persönliche lege Wert auf den Schutz meiner Haut und meiner Organe während ich lebe und nicht während ich tot bin.

Welcher Schutz der Haut und der Organe besteht denn wenn nach dem Ableben eine Einäscherung stattfindet?

Bis zur Einäscherung/Beerdigung liegt die Leiche ja wohl mindestens drei Tage rum...sollte der Tote nu doch nicht tot sein und Lebenszeichen von sich geben...wird er eben nicht verbrannt oder beerdigt...bei der Organspende kann es zu Fehlern kommen...Patient wird zu früh für (hirn)tot erklärt und ausgeschlachtet, obwohl er noch ne Chance hätte...und so toll ist ja das leben des Empfängers nach der Transplantation auch nicht...er muß weiterhin Tabletten schlucken etc...und wenn er das Organ dann doch noch
abstößt...ich weiß nicht...so toll, wie es immer beschrieben wird, ist das Ganze nicht...
Abgesehen davon...jeder hat das Recht, für sich selber zu entscheiden und ist niemandem darüber Rechenschaft schuldig...ob er nu spendet oder nicht...bei Kindern würde ich es aber ganz untersagen...sie können nicht wirklich selber entscheiden und es geht um ihr Leben und nicht um das ihrer Eltern und deren Ideologien....


Sage
 
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Ich glaube zu erahnen, was Mondblumen meint.

Wenn ich mich zu dieser Thematik und vor allem zu den diversen Beiträgen seitens "der Medizin" hinfühle, dann fühle ich mich auch schutzlos. Vollkommen nackt. Auch MIT Haut. Es liest sich - ja, zustim - brutal, herzlos, respektlos. So unter dem Motto "na räumen wir mal alles aus, was noch brauchbar ist, der Rest wird dann entsorgt".

Der Respekt dem Toten (Hirntoten) gegenüber fehlt. "Dem hilft das nix mehr" "der braucht das nicht mehr" "es sterben Leute, die eine reelle Chance haben, das ist eine Tragödie" usw. Respekt ist für mich wie eine energetische Hülle.

JA, es IST eine Tragödie. Nichtsdestotrotz wünsche ich mir Respekt nicht nur vor dem Leben, sondern auch vor dem Sterben. Das hat JEDER Mensch sich verdient. Und wenn jemand hirntot ist, ist er noch nicht völlig tot, ergo befindet er sich im Sterbeprozess.

Danke für diese Diskussion, ich werde an den entsprechenden Stellen deponieren, dass bei mir KEINE Organe zu holen sind.

LP
 
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