Liebe Kanon,
Ich bräuchte wieder die Hoffnung, das es besser wird und nicht immer schlechter, wenn ich dann noch einen Sinn entdecken würde,was es mir noch bringt, weiter zu machen, hätte ich wieder etwas. Aber es würde schon reichen, wenn die Hoffnung zurückkehren könnte und das ohne Angst, noch mehr zu verlieren...
Die Hoffnung ist nie verschwunden, denn sie stirbt zuletzt. Schau, wenn du keine Hoffnung mehr hättest, würdest du hier gar nicht schreiben und um Rat fragen. Das tust du, weil du dir Hilfe versprichst/erhoffst. Also, sie ist noch da, - schwer angeschlagen, so wie du, aber da ist sie noch. Und das ist gut so. Jedes Leid geht vorüber, und wenn das Tal auch noch so tief ist.
Die Sache mit der Angst, ja, das ist schon schwieriger. Wir Menschen sind ja alle voller Angst. Jeder, auch jeder hier in diesem Forum, hat irgendwie Angst vor irgendetwas. Die Angst gehört zu uns Menschen. Aber man kann lernen, mit ihr zu leben. Ganz gut sogar. Du wirst das schon hinbekommen. Da bin ich mir ganz sicher. Das eine ist, dass Du Dir wirklich erlauben solltest, traurig zu sein und zu weinen, soviel und so lange wie Dir danach ist. Das war vielleicht etwas unglücklich, die Reaktion Deiner Eltern, aber sie haben das nicht böse gemeint. Vielleicht sprichst du nochmal mit ihnen und sagst ihnen, dass du einfach mehr Zeit für Deine Traurigkeit und Deine Tränen brauchst und Dir wünschst, dass sie Dich damit nicht alleine lassen.
Das andere ist, dass es schön wäre, wenn du irgendwann - sobald es eben geht - Deinen Blick auch wieder auf etwas richtest, was Dir wirklich gut tun würde. Daneben darf ruhig weiter die Traurigkeit existieren, aber wenn Du etwas findest, was Dein Herz auch erfreut, dann wird der Kummer nicht überhand nehmen.
Katarina
