Begräbnis

Sandra92

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9. Mai 2019
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Hallo!

Ich habe mich gerade eben neu registriert, da ich langsam ein schlechtes Gewissen habe.

Mein Uropa ist vor 3 Tagen verstorben. Beerdigung ist am Samstag.
Meine Eltern und Geschwister sind heute gefahren (Opa lebte im Ausland). Ich wollte nicht mit, aber nicht, weil mir der Uropa egal war, sondern weil ich eine fürchterliche Angst vor Toten habe und seit seinem Tod auch auf Medikamente bin.

Trotz Medikamenten vom Psychologen kann ich nachts nicht schlafen. Ich schlafe erst in der Früh ein, wenn es draußen hell ist. Sogar wenn 2 Familienmitglieder in meinem Zimmer schlafen, habe ich Angst. Im Ausland (wo Opa lebte) hätte ich noch mehr Angst, (war auch bei meiner Uroma (seiner Frau)) so). Das allerschlimmste ist, dass es dort ein Dorf ist und wir haben in dem Haus leider kein TV, kein Internet. Nachts wenn meine ganze Familie schläft, bleibe ich wach die ganze Nacht und schaue mich im Zimmer um bzw. halte meine Ohren hoch - ob ich etwas hören werde. Ohne TV ist das halt noch schlimmer, da man in einem großem Haus jedes Geräusch mitbekommt.

Zurück zum Thema: Meine Familie ist gefahren, ich wollte nicht mit, weil ich eine sehr große Angst davor habe. Bei mir ist das so schlimm, dass ich dort im Ausland nachts wach bleibe und weine bzw. mir vor der Angst übel ist. Nun habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht mitgefahren bin, weil es sozusagen der letzte Abschied vom Opa ist. Ich bin auch traurig und mir geht das seit heute Früh nicht mehr aus dem Kopf.

Vor allem, weil ich mir denke, dass es mein Uropa sehen kann und dann vielleicht selber enttäuscht oder wütend wird - was mir ehrlich gesagt auch noch mehr Angst macht. Falls er böse wird, dass ich nicht gekommen bin und ich dann nachts irgendetwas höre (was mir schon paar Mal passiert ist - aber nicht jetzt beim Uropa). Vor allem auch, weil ich vor 6 Jahren bei seiner Frau, meiner Uroma auf die Beerdigung war und bei ihm jetzt nicht, aber ich kann mich nicht mehr erinnern, aber ich glaube, dass ich jetzt eine noch größere Angst davor habe. Ich bin aber auch traurig und mache mir jetzt Vorwürfe, dass ich nicht ein letztes Mal gefahren bin, da ich ihn wirklich geliebt habe.

War es ein Fehler von mir? Sollte ich trotzdem mitfahren?
 
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wenn die Angstzustände nur mal für ein paar Tage um den Tod eines Angehörigen herum sind,
dann gehts ja noch. geht ja vorbei. es gibt Leute, die plagen sich über Monate und Jahre mit
Angstzuständen herum. was meinst du, was das für ein Leben ist! also wenn es bei dir bald wieder
vorbei geht, dann ist ja alles super. noch ein paar Tage, und es geht dir wieder gut. keine Sorge.

wenn deine Familie akzeptiert, daß du nicht mitfährst, na dann ist das doch prima. wäre nicht
schön, wenn sie dir deswegen Vorwürfe machen würden. gegen Angst kann man wenig tun.

interessehalber eine Frage: was hat der Psychologe dir denn verschrieben?
 
wenn die Angstzustände nur mal für ein paar Tage um den Tod eines Angehörigen herum sind,
dann gehts ja noch. geht ja vorbei. es gibt Leute, die plagen sich über Monate und Jahre mit
Angstzuständen herum. was meinst du, was das für ein Leben ist! also wenn es bei dir bald wieder
vorbei geht, dann ist ja alles super. noch ein paar Tage, und es geht dir wieder gut. keine Sorge.
wenn deine Familie akzeptiert, daß du nicht mitfährst, na dann ist das doch prima. wäre nicht
schön, wenn sie dir deswegen Vorwürfe machen würden. gegen Angst kann man wenig tun.

Bei mir dauert es aber leider auch jedes Mal ein paar Monate nach dem jemand verstorben ist, den ich kannte, bis ich wieder keine Angst habe. Naja, meine Familie meinte, wie ich möchte, wäre aber schön wenn ich dabei bin, mich sorgt mehr die andere Frage, ob es die Verstorbenen sehen, habe oft gelesen und gehört, dass die verstorbenen die eigene Beerdigung ansehen.
 
Liebe Sandra,

Dein Uropa ist nicht sauer oder wütend. Er hat vollstes Verständnis für Dich. Er lässt Dir ausrichten, dass Du zum Einen kein schlechtes Gewissen haben musst und zum Anderen, dass Du die Angst aus einem vorherigen mit Dir herumschleppst. In wieweit eine Rückführung helfen oder schaden kann, sagt Dein Opa (er spricht wohl mit seinem Engel) sollte man mit einem Arzt klären. Ob sowas überhaupt für Dich in Frage kommt. Ich persönlich sehe das zwiegespalten. Aber ich bin nur Vermittler.

Für Fragen stehe ich Dir zur Verfügung

Alles Gute

Assil
 
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Bei mir dauert es aber leider auch jedes Mal ein paar Monate nach dem jemand verstorben ist, den ich kannte, bis ich wieder keine Angst habe. Naja, meine Familie meinte, wie ich möchte, wäre aber schön wenn ich dabei bin, mich sorgt mehr die andere Frage, ob es die Verstorbenen sehen, habe oft gelesen und gehört, dass die verstorbenen die eigene Beerdigung ansehen.

wenn du dir langfristig Angstzustände einhandelst, ich kann dir sagen, dann ist dein Leben versaut.
so gesehen ist es eine für dich wichtige Entscheidung, ob du an der kindlichen Glaubensvorstellung
festhalten möchtest, der tote Uropa würde vom Himmel her zugucken und wäre böse auf dich, weil
du nicht bei seiner Beerdigung bist, oder ob du selbstbewußt die Entscheidung triffst, dir tut diese
belastende Fahrt nicht gut, und deshalb bleibst du zuhause. dein eigenes Wohl muß im Vordergrund
stehen. niemandem ist damit genützt, wenn du dich mit Ängsten quälst. davon wird nichts gut. der
Uropa ist tot, so ist das, wenn Menschen sehr alt sind, dann sterben sie irgendwann. du aber lebst,
und daß es dir gut geht ist das Wichtigste. mit Ängsten, die lange andauern ist das Leben verdorben.
das willst du bestimmt nicht. vielleicht klingt das von mir jetzt etwas hart, aber ich meine es gut.
 
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