Nichts als Glaubenssysteme...

Also Okkultist war R.Steiner nach dieser Feststellung einer. Ist ein Okkultist ein Wissenschaftler? Ich kenne die Einstellung Steiners, nur wissenschaftlich orientiert zu sein, meine aber, das hat nur mit seiner Auffassung vom naturwissenschaftlichen Denken zu tun. Ich weiß, meine Mutter hat sich immer auf die wissenschaftliche Sicht Steiners berufen. Die hochoffizielle Wissenschaft versteht sich anders.

Das ist ja klar, dass die sich anders versteht. Weil deren Grunddogma ist ja es kann nur Materielles wissenschaftlich verifiziert und bewiesen werden.

Das kann er ja festhalten, aber ich sehe enorme Widersprüche. Wie kann er das als Okkultist sagen, wo er selber über so einen Mediumismus verfügt?

Er verfügte über gar keinen Mediumismus. Seine Methode geht, wie gesagt, vom reinen Denken aus. Das ist was viele an ihm nicht verstehen. Die meisten können sich eine Erkenntnis der geistigen Welt ohne Mediumismus nicht vorstellen. Sein Grundansatz war philosophisch und eigentlich war es für ihn ein Kompromiss, dass er sich der Theosophie angeschlossen hat. Wäre es nur nach ihm gegangen, hätte er alle seine Erkenntnisse in philosophischer Form veröffentlicht. (Gewiss gab es Gründe warum er davon abkam, aber die hier auszuführen würde zu weit führen)

Meiner Meinung nach, und die ist sicher von einer inneren Distanz zu Steiner geprägt, sind vielleicht Einzelteile seiner Erkenntnisse präzise und zutreffend, aber im Gesamten gesehen ist seine Lehre von der Erlösung eben auch vage. Der große Anthropos, der alles kann. Da stimmt etwas nicht.
Hier ist nichts vage ausser deiner eigenen Beschreibung. Diese resultiert aus eben nur oberflächlicher Kenntnis.

Ja das wäre sicher so gewesen. Aber es hätte nichts geholfen, dieses Channeln zu unterbinden. Es exstiert ganz einfach.

Ich habe ja nichts davon gesagt, dass er das Channeln hätte unterbinden wollen, nur seine Sache dagegen abgrenzen.
Naturwissenschaftliches Denken reicht da nicht. Ein klares Wertedenken wird aber Wertvolles vom weniger Wertollen trennen.
ja und genau da setzt der Steiner'sche Ansatz ein.
Ich glaube, meine Ahnung reicht aus. Aber es ist immer so: Es wird verlangt, dass man sich genauen Einblick verschaffen muss, bevor man den Mund aufmachen darf.
Genau vielleicht noch nicht mal, aber wenigstens ausreichend. Und wer solche Lügen über Steiner verbreitet, wie er hätte Vorstand von Europa werden wollen und als ihm dies nicht gewährt wurde, hätte er seine eigene Gesellschaft gegründet, der sollte sich wirklich erst mal mit den geschichtlichen Fakten auseinandersetzen.
Das haben auch andere Leute ohne Steiner herausgefunden.
Wo bitte habe ich das in Abrede gestellt?
Ja, es ist so, dass der Atheismus nur materiell sieht. Aber um diese Sicht zu wandeln, da gibt es tausende Bemühungen, von allen möglichen Richtungen.
Ich weiß, dass Steiner oft davon redet. Aber ist denn das das Höchste oder das Tiefste, was es gibt?Nach meinem Dafürhalten wirklich nicht. Ich gebe mich nur nicht zufrieden mit den erdnahen Geistebenen. Über ihnen liegen viel höhere. Und deswegen sind sie "niedere" oder "untere" Sphären. Dies mit teuflischen Sphären zu verwechseln, das ist ein schwerer Fehler.
Nur wenn ich gesagt hätte, dass die Naturwesen-Ebene etwas besonders Verwerfliches und Nichtiges sei, dann wärs wirklich ein Schlag unter die Gürtellinie gewesen, das sei betont.
Ich habe ja nicht von unter der Gürtellinie gesprochen sondern von unterster Gürtellinie
Ebenso betont sei: Wenn jemand der Philosophie und dem Weltbild Steiners verbunden ist - soll er es doch sein. Denn es gibt sehr viele positive Seiten der Anthrophosophie, wie z.B. die alternative Medizin, rein biologisch-dynamische Landwirtschaft und ein alternatives Schulwesen.
Das ist richtig. Das wird oft auch von Menschen zugestanden, die der Anthroposophie als Weltanschauung ganz fern stehen.
Viele Menschen gestehen eben nur sichtbaren materiellen Erfolgen einen Wert zu. Eine Anschauung die auf Denken und seelischer Beobachtung beruht ist für sie abstrakt und "schwierig".
 
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Steiner wollte nicht "Vorstand für Europa" werden.
Er war Generalsekretär der theosophischen Gesellschaft in Deutschland.
Er distanzierte sich von der Ernennung Krishnamurtis zur Reinkarnation Christi (Wie auch später Krishnamurti selbst) durch den theospophischen Orden "Stern des Ostens" unter Annie Besant. Daraufhin wurde Steiner mitsamt denen, die ihm zustimmten, durch Annie Besant aus der theosophischen Gesellschaft ausgeschlossen.
Also ich habe mich jetzt klug gemacht. Die Stelle im Buch von Rudolf Passian, auf die ich bezog, habe ich eigentlich nur verschwommen im Gedächtnis gehabt. Im Wesentlichen stimmt sie aber in Wirklicheit mit der obigen Richtigstellung meiner Aussage überein. Hier muss ich mich entschuldigen.
R.Steiner war dann nicht einmal Leiter oder Vorstand seiner Anthroposophischen Gesellschaft. Er war zur Hauptsache Vortragsredner. Seine Vorträge wurden mitstenografiert. Das war dann aber nicht alles. In seinen späten Jahren fand er dann zu den enormen Anregungen auf vielen Gebieten.

Über die tiefere spirituelle Geistigkeit seiner Lehren lässt sich streiten.
Bei der gelebten Anthroposophie meiner Mutter sah es so aus: Sie lehnte den christlichen Liebesaspekt ab. Sie betonte oft, sie brauche keine Liebe. Sie sprach dagegen vom Wunder Mensch, der nur auf der Erde Erkenntnis erreiche. Karma und Reinkarnation waren fest verankert. Wenn überhaupt Gott, dann meinte sie mit Christus das Luzifer-Licht. Jesus sei nur der oberste Geist der Sonne. Und wissenschaftlich sei bewiesen, dass es zwei Jesus-Buben gab, die dann zusammenschmolzen.
Mein Vater ging überhaupt nicht darauf ein. Und weil sie das trotzem immer sagte, gab es unendlichen Unfrieden. Arg. - Am Totenbett hatte sie dann Angst. Angst, Angst hauchte sie.
 
Also ich habe mich jetzt klug gemacht. Die Stelle im Buch von Rudolf Passian, auf die ich bezog, habe ich eigentlich nur verschwommen im Gedächtnis gehabt. Im Wesentlichen stimmt sie aber in Wirklicheit mit der obigen Richtigstellung meiner Aussage überein. Hier muss ich mich entschuldigen.
R.Steiner war dann nicht einmal Leiter oder Vorstand seiner Anthroposophischen Gesellschaft. Er war zur Hauptsache Vortragsredner. Seine Vorträge wurden mitstenografiert. Das war dann aber nicht alles. In seinen späten Jahren fand er dann zu den enormen Anregungen auf vielen Gebieten.

Ja jetzt ist es richtig, das freut mich :)

Über die tiefere spirituelle Geistigkeit seiner Lehren lässt sich streiten.
Bei der gelebten Anthroposophie meiner Mutter sah es so aus: Sie lehnte den christlichen Liebesaspekt ab. Sie betonte oft, sie brauche keine Liebe. Sie sprach dagegen vom Wunder Mensch, der nur auf der Erde Erkenntnis erreiche. Karma und Reinkarnation waren fest verankert. Wenn überhaupt Gott, dann meinte sie mit Christus das Luzifer-Licht. Jesus sei nur der oberste Geist der Sonne. Und wissenschaftlich sei bewiesen, dass es zwei Jesus-Buben gab, die dann zusammenschmolzen.
Mein Vater ging überhaupt nicht darauf ein. Und weil sie das trotzem immer sagte, gab es unendlichen Unfrieden. Arg. - Am Totenbett hatte sie dann Angst. Angst, Angst hauchte sie.


Verstehe! Aber natürlich ist nicht Luzifer im Zentrum der anthroposophischen Lehre, sondern Christus. Und natürlich ist es keineswegs so, dass der christliche Liebesaspekt nicht gelehrt wird. Und das mit den Zwei Jesusknaben ist nicht einfach zu erklären, das ist eine der allerkompliziertesten Geschichten, die es auf dem Gebiet überhaupt gibt. Natürlich kann man da leicht in Einseitigkeiten verfallen. Und natürlich macht man es Anderen nicht leicht, wenn man sie damit zwanghaft missionieren will.
 
Über die tiefere spirituelle Geistigkeit seiner Lehren lässt sich streiten.
Bei der gelebten Anthroposophie meiner Mutter sah es so aus: Sie lehnte den christlichen Liebesaspekt ab. Sie betonte oft, sie brauche keine Liebe. Sie sprach dagegen vom Wunder Mensch, der nur auf der Erde Erkenntnis erreiche. Karma und Reinkarnation waren fest verankert. Wenn überhaupt Gott, dann meinte sie mit Christus das Luzifer-Licht. Jesus sei nur der oberste Geist der Sonne. Und wissenschaftlich sei bewiesen, dass es zwei Jesus-Buben gab, die dann zusammenschmolzen.
Mein Vater ging überhaupt nicht darauf ein. Und weil sie das trotzem immer sagte, gab es unendlichen Unfrieden. Arg. - Am Totenbett hatte sie dann Angst. Angst, Angst hauchte sie.

Es war sicher nicht einfach für Dich das mitzuerleben und wahrscheinlich ist Deine Geschichte ein gutes Beispiel was Glaubenssätze anrichten können, naja ich versuch nur beim Thema zu bleiben...:)
Dementsrechend fixiert man(n) sich dann auf etwas wie Rudolf Steiner und seine Aussagen, aber dahinter steht etwas tieferes, denn es spielt nicht wirklich eine Rolle ob er nun recht hatte oder auch komische Sachen erzählte, das sind nur Ablenkungsmanöver oder Hinweise auf die Blockaden der Glaubenssätze im Innern....
 
Für mich sind Glaubenssätze nicht primär. Sie sind sozusagen Leichname. Sie entstehen durch die Versuche, unmittelbares Erleben des Geistigen oder Göttlichen mit Worten und Begriffen zu fixieren. Was eigentlich nicht möglich ist. Also haftet ihnen immer etwas Fehlerhaftes an. Das Problem beginnt erst da wo man diesen Ursprung von Glaubenssätzen vergisst und sie als DAS EIGENTLICHE und ALLEIN Wahre auffasst.
 
Es ist wie mit allem - es werden die Bösen gesucht um sich von denen abwenden zu können :D

Es geht nicht darum irgendetwas wie z.B. Glaubensätze zu verteufeln und sie damit in einen Tabu-Bereich zu schieben, Argumente und Wege zu suchen um sich von diesen loszusagen und zu befreien. Aber wie mit vielem ist auch hier der Glaubenssatz ein Hilfskonstrukt um eine Welt zu basteln wie sie einem zusagt. Es geht um Bewusstwerdung und da sind sich eigentlich alle von Steiner bis Osho einig. Es geht nicht darum etwas zu verbannen oder zu glorifizieren (die beiden Richtungen Ahriman und Luzifer), sondern es geht darum etwas zu erkennen.

LGInti
 
Ja jetzt ist es richtig, das freut mich :)




Verstehe! Aber natürlich ist nicht Luzifer im Zentrum der anthroposophischen Lehre, sondern Christus. Und natürlich ist es keineswegs so, dass der christliche Liebesaspekt nicht gelehrt wird. Und das mit den Zwei Jesusknaben ist nicht einfach zu erklären, das ist eine der allerkompliziertesten Geschichten, die es auf dem Gebiet überhaupt gibt. Natürlich kann man da leicht in Einseitigkeiten verfallen. Und natürlich macht man es Anderen nicht leicht, wenn man sie damit zwanghaft missionieren will.

Kannste du vielleicht was näheres sagen zu den zwei Jesus Knaben und Christus-Luzifer... oder hast du Links... ? :danke:
 
Kannste du vielleicht was näheres sagen zu den zwei Jesus Knaben und Christus-Luzifer... oder hast du Links... ? :danke:

In den Fällen wo ich das zu erklären versuche (was selten vorkommt, denn hausieren geh ich damit nie) gehe ich gerne von den zwei Stammbäumen in den Evangelien aus: Matthäus führt seinen Stammbaum von Jesus über die Salomonische Linie des Hauses David, Lukas über die Nathanische Linie.
Im einen Evangelium flieht die heilige Familie nach Ägypten, im andern nicht.

Die Vereinigung der beiden Knaben wird in der Szene angedeutet, wo die Eltern den Jesusknaben aus den Augen verlieren und im Tempel unter den Schriftgelehrten finden, wo er plötzlich eine Weisheit an den Tag legt, die alle überrascht.

http://wiki.anthroposophie.net/Zwei_Jesusknaben

Mehr vielleicht lieber nicht hier, will nicht noch mehr offtopic gehen.
 
Für mich sind Glaubenssätze nicht primär. Sie sind sozusagen Leichname. Sie entstehen durch die Versuche, unmittelbares Erleben des Geistigen oder Göttlichen mit Worten und Begriffen zu fixieren.

für mich sind das jenige welche, denn sie wirken verdeckt und unbewusst und nach meiner Meinung, enstehen sie in den ersten Lebensjahren, was danach kommt ist nur noch Wiederholung...

Was eigentlich nicht möglich ist. Also haftet ihnen immer etwas Fehlerhaftes an.

und doch geben sie uns Halt im Ritual wie jetzt auch wieder in der Weihnachtszeit wo jeder weiss bei uns ist Winter, wir wollen weisse Weihnachten und es ist die Zeit der Familienzusammenkünfte usw.
Alles Orientierungen die nur dann negativ ausarten wenn sie, wie Du sagst als das Wahre betrachtet werden... :

Das Problem beginnt erst da wo man diesen Ursprung von Glaubenssätzen vergisst und sie als DAS EIGENTLICHE und ALLEIN Wahre auffasst.

(wobei man nichts vergessen kann was noch nicht bewusst geworden ist)
...oder gelebt werden und nichts anderes daneben Platz hat, weil jede Kultur hat ihre Zeremonien und Rituale, sie sind antrainiert...
Aber, ich denke, dass das Problem der enstehenden Glaubensstrukturen daher kommt weil der Mensch alles anhäuft und dann in der Vergangenheit damit lebt und einfach nicht mehr weiss was das Hier und Jetzt ist.
 
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