HintermHorizont
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Ich kann mich leider an keinem Glaubenssystem festhalten - die Religionen passen nicht, der Atheismus ist mir auch zu absurd...
Religionen sind auch nicht zum festhalten da. ;-)
Aber hast Du Dich bereits mit jeder intensiv beschäftigt? Zum Beispiel in einem buddhistischen Kloster bereits gelebt? Oder in einem christlichen?
Irgendeinen Sinn wird es schon geben, sonst wären wir nicht hier. ;-)Ich hätte gerne so einen Halt, der würde alles so viel einfacher machen, aber mein Gehirn zweifelt alles an. Ich zweifel sogar an, dass es so etwas wie Sinn überhaupt gibt - ist das nicht auch nur ein etwas subtileres Glaubenssystem? Warum muss irgendetwas Sinn machen? Ich kann nur festhalten, dass etwas ist. Sinn ist eigentlich nur ein Konstrukt.
Der Glaube verlieren- aus Enttäuschung und Frust oder weil etwas "schöneres und größeres" gekommen ist?Zuletzt habe ich meinen Glauben in die romantische Liebe verloren. Früher habe ich mal geglaubt, dass für jeden Menschen genau ein anderer bestimmt ist. Dann habe ich zumindest noch an die Macht der Liebe geglaubt, die plöztlich und unerwartet zuschlägt. Mittlerweile glaube ich, dass das weder ohne unser Zutun noch schicksalhaft ist. Man harmoniert halt mit einigen Menschen und mit anderen nicht. Es muss noch nicht mal "der Blitz einschlagen", damit ein Paar glücklich wird. Es muss auch nicht bis zum Tode zusammenbleiben, damit die Beziehung "was gilt". Damit habe ich mich befreit von den Glaubenssätzen, die wir mit der Muttermilch aufnehmen (bzw. mit alten Märchen wie Schneewittchen - der Prinz auf dem Schimmel-Gesülze) und auch vom Diktat der Hormone (Verliebtheit als einziges Einlasstor zur Liebe). Ja, ich glaube sogar, das ist eine, wenn nicht DIE Falle in diesem Leben - die Sehnsucht nach einer Person, die einen erfüllt, anstatt seine defizitären Seiten selber in die Hand zu nehmen. Nachdem ich ein paaarmal schlucken musste, habe ich das Gefühl, befreit zu sein. Auswirkung: alle meine sozialen Beziehungen haben sich intensiviert.
Theorie bleibt solange Theorie, wie wir nicht in die Praxis gehen.Wahrscheinlich meine ich das gleiche wie die Userin, die von Herzensliebe sprach. Das "pure" Leben sozusagen ohne theoretischen Überbau, der eh nur auf Spekulationen beruht. Aber wahrscheinlich ist genau das die Crux des Menschseins. Einerseits sind wir körperliche Wesen, andererseits geistige. So richtig passt das einfach nicht zusammen. Hat ja schon Nietzsche gesagt.
Zum Beispiel kann ich etwas über Asanas und ihre Wirkungen lesen und dann sagen- Alles bloße Theorie und Spekulationen! Oder ich beginne mit den Asanas praktisch und erlebe eben die Wirkung die in den Schriften beschrieben stehen.
Aber solange man etwas nicht erprobt, bleibt alles Theorie und Spekulation. ;-)