JustInForAll
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Ich mach mal ein einfaches Beispiel: BGE 1.000 /Monat, dafür Mwst. von 19 auf 50%
Ein Auto, dass jetzt 10.000 kostet, kostet dann 12.600 , also 26 %
Der Hersteller hat ca. 30 % Lohnanteil an dem Auto. Ziehen wir also das BGE von den Löhnen ab. Nun liegt der Durchschnittslohn in der Automobilindustrie bei 3.500 (von der Putzfrau bis zum Vorstand). Bringt ne Ersparnis von noch nicht mal 10%. Also hätte der Hersteller noch einen Lohnanteil von etwas über 20%. Gibt er jetzt diese Ersparnisse an den Kunden weiter, wird das Auto max. 10% billiger.
Also kostet es jetzt 11.300 , also immer noch 16 % mehr als jetzt.
Nur, ein Vorstand, der auf die Idee kommt, die Ersparnis voll an den Kunden weiter zu geben, steht am nächsten Tag vor verschlossenen Türen. Weil er gefeuert ist.
Bei Lebensmitteln sieht es noch viel schlimmer aus. Denn, der ermäßigte Satz von 7% Mwst. würde wegfallen. Und die Lohnkostenanteile sind noch wesentlich geringer, also auch ein mögliche Ersparnis.
Nein, das BGE darf nicht von den Löhnen abgezogen werden, sondern nur der Einkommensteueranteil, den die Arbeitgeber für ihre Arbeitnehmer jeden Monat vom Lohn abziehen und an das Finanzamt zahlen.
Das sind ca. 10 - 20 % (je nach Einkommen), nehmen wir als Beispiel 10 %.
Diese 10% Einkommensteueranteil wird dann in der Kalkulation vom Warenpreis abgezogen. Würden die Durchschnittsgehälter sagen wir mal 100000,- Euro den Arbeitgeber kosten, würde er 10000,- Euro an Einkommenssteuer sparen. Die zieht er dann von den Preisen seiner Waren ab, da er sie nicht mehr als Kosten verbuchen muss.
Wenn er nun Waren im Werte von z.B. 1.000.000,-Euro anbietet, zieht er die 10.000,- E davon ab und bietet die Waren zukünftig für noch 990.000,- Euros an.
Dann kommen z.B. wieder diese 10% Steuer, die er vom Einkommen seiner Arbeitnehmer gespart hatte, als erhöhte USt. wieder auf die Preise drauf und du hast den selben Verkaufspreis wie zuvor.
Dabei verdient der Arbeitnehmer nicht weniger als zuvor, weil sein Netto-Einkommen gleich geblieben ist, nur am Brutto hat sich was geändert, weil die Einkommensteuer nicht mehr bezahlt wird.
Im Endeffekt
- bleiben die Warenpreise gleich.
- die Nettoeinkünfte bleiben gleich
Nur aus den 10 % Einkommensteuer, die zuvor bezahlt wurden, wird jetzt mehr USt.. Rein theoretisch sollte sich da nichts ändern. Im Endeffekt wurde nur was umgebucht.
Wie wird aber die Praxis aussehen, wie du oben bereits geschrieben hast?
Werden die Anbieter tatsächlich auch genau so verfahren?
Wenn einer allzu gierig wird, dann nicht. Daher ist das Modell für mich sehr gewagt.