Da gibt es den Spruch mit den Schuhen des anderen, in denen man erst mal eine zeitlang gelaufen sein soll, bevor man sich ein Urteil über ihn erlaubt ...
Damit wird wohl nicht gemeint sein, dass man direkt in seine Fussstapfen tritt, sondern wohl eher, dass man sich kein Urteil erlaubt, weil einem klar wird, dass man nicht in der Haut des anderen steckt.
Es ist ein Ist-Zustand, meiner Meinung nach. Was auch immer passiert ist, hat den Täter dazu gebracht sich im entscheidenden Moment so zu entscheiden, wie er es getan hat. Ich habe nicht erlebt, was er erlebt hat, ich fühle nicht, was er gefühlt hat, ich bin nicht, was er war. Deshalb kann ich ihn nicht verurteilen - wohl aber sein Verhalten und das beschreibt der Ausschnitt in Jakes Post ganz anschaulich. Der Rest wird da reininterpretiert und warum das so ist, muss sich jeder selbst fragen, der so bereitwillig wieder einen Schuldigen sucht und "Werft die Steine" ruft und das obwohl er nicht verstanden hat.
Aber das ist ja eine allseits beliebte Vorgehensweise - egal wo man hinschaut, trifft man solches Verhalten wieder und es ist kein anderes Verhalten als das, was man dem anderen vorwirft. Wer immer einem anderen eine "braune Gesinnung" unterstellt, sollte man tunlichst bei sich selbst reinschauen.
Denn wäre das Auge nicht sonnenhaft, wie könnte es je die Sonne erblicken ? (weiß nicht vom wem das ist - Goethe maybe)