Neue Wehrpflicht - Sklaverei für Männer?

  • Ersteller Ersteller Gast060422
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"Erwachsen" im Sinne von harter Mann (so wie man Männer früher sehen wollte) vielleicht
Keiner wird zum Harten Kerl wegen ein paar Monate Wehrpflicht. Trotzdem war es für viele die erste Erfahrung wo sie auf eigenen Füsse stehen müssen. Oder von zu Hause weg sind. Selber aufräumen, selber Bettenmachen, etc pp.

Verantwortung impliziert, dass man für seine Handlung verantwortlich ist.
Natürlich, neben etwaigen Befehlen, gibt es auch normale Aufgaben und Pflichten die man zu erledigen hat. Spind aufräumen, Hemden falten, Betten machen, Stube putzen. Machst du es nicht, kommt keine Mama, die es dann macht, dann kommt der Spieß und du darf den Hof fegen..etc pp Handlungen haben Konsequenzen. Steht ja nicht die ganze Zeit jemand mit gezogener Waffe hinter dir^^
Jedenfalls denke ich nicht, dass ein Wehrpflichtiger wirklich in die Position kommt eigene Entscheidungen treffen zu müssen. Im Gegenteil muss er gehorsam sein.

Das kann dir aber auch in einer ganz normalen Ausbildung passieren. Ich habe auf Dächern gestanden, mit Strom gearbeitet und an Maschinen gearbeitet, die mir locker hätten zerreißen können.
Wenn der Meister was gesagt hat, dann war das so. Da gabs auch keine Widerrede. Es gibt Dinge die machen halt einfach Sinn, auch ohne stundenlanges Diskutieren^^ Schlussendlich wurde auch in der Wehrpflicht keiner standrechtlich erschossen oder jahrelang in den Knast gesteckt. Extradienst und Wochenendsperre gabs da schon eher^^
 
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warum sollen Frauen eigentlich nicht auch zur Bundeswehr gehen ?
bei der polizei sind sie ja auch,
und Uniform steht mancher Frau doch recht gut.
 
Ach komm.:rolleyes: Als wenn es beim Militär darum geht, zu lernen, wie man Betten macht oder verantwortlich zu handeln. Das sind doch Sprüche aus der Mottenkiste der Militärapologeten. Blödsinn. Darum geht's - Jackson:

„Es ist eine der wenigen Situationen im Leben, wo man komplett von jemand anderem kontrolliert wird“, so Jackson. „Wo jemand vom Moment des Aufwachens bis zum Schlafengehen daran arbeitet, jeden Funken Individualität an einem auszuradieren.“
https://www.welt.de/gesundheit/psyc...ienst-macht-Maenner-dauerhaft-unsozialer.html

Der Wille muss gebrochen werden, das ist Sinn und Zweck der Ausbildung, da der Soldat im Ernstfall auf Befehl Menschen umbringen muss, und zwar ohne Widerrede, rein mechanisch, nach Maßgabe von Befehl und Gehorsam, während ihm die Tötungshemmung ausgetrieben wird. Wenn man so will, eine Ausbildung zum Mörder.

Jackson hat zusammen mit deutschen und amerikanischen Kollegen eine Langzeitstudie durchgeführt mit Erebnissen, die mich nicht überrachen.



https://www.welt.de/gesundheit/psyc...ienst-macht-Maenner-dauerhaft-unsozialer.html

Das stimmt nicht. Mein Partner war beim Heer, ist sogar Reservist, und trotzdem einer der freundlichsten, sozialsten und warmherzigsten Menschen, die ich kenne. Mein bester Freund, der für mich ein Bruder ist, war ebenfalls beim Heer und kümmert sich jetzt beruflich um körperlich und geistig Behinderte, er ist ebenfalls ein Goldstück unter den Menschen.
Das Heer hat viele Aufgaben, nicht nur Krieg führen, da gehört auch Einsatz bei Naturkatastrophen, Grenzschutz, und jetzt in der Corona-Krise haben die Soldaten in den Supermärkten ausgeholfen, überall da, wo sie gebraucht wurden, Anliefern, Regale einräumen, oder sich um Ältere kümmern, alles mögliche.
 
Neue Wehrpflicht - Sklaverei für Männer?

Wie man ja deutlich sieht, kann man hier verschiedener Meinung sein...


Ich selber war 1978/79 bei der Bundeswehr und habe meinen Grundwehrdienst von 15 Monaten abgeleistet. Die ersten 3 Monate Grundausbildung in Bostedt und danach in Neumünster - beides liegt in Norddeutschland. (Panzer)

Die Grundi war recht hart, da zu der Zeit ein strenger Winter herrschte - der Vorbote zum Jahrhundertwinter 78/79.

Eine Geschichte werde ich wohl nie vergessen. Um 2.00 Uhr wurden wir aus den Betten gerissen. Alarm!!! Sofort wurden die Fenster zugehängt und das Licht gelöscht. Mit Feuerzeugen und Taschenlampen bemühten sich die Kameraden so schnell wie möglich unter dem Geschrei des Unteroffiziers voll ausgerüstet auf dem Flur anzutreten.

Ich hatte einen Fehler gemacht.... Ein Zahlenschloss am Spind! :confused:

Als alle in voller Ausrüstung auf dem Flur standen, kurbelte ich immer noch im Schlafanzug unter den wütenden Blicken des Uffz an meinem Zahlenschloss..... Na ja.

Die Grundausbildung war schon recht hart. Für manche auch zu hart, denn nach einigen Wochen hörten wir neidisch, dass sie ausgemustert worden waren.

Ich denke dass es für einige junge Männer ganz gut ist, gewisse Strukturen zu bekommen und Verantwortung für gewisse Dinge übernehmen zu müssen. Manche brachten es halt schon mit und für sie war es im Prinzip nichts Neues.

Danach in der sogenannten "Stammeinheit" war es ein lauer Job, der nur manchmal durch Übungen oder diesen strengen Winter 78/79 seine Spitzen bekam. Für einige war es recht langweilig, besonders nach Dienstschluss. Wer sich nicht sportlich oder anderweitig interessiert sah, verfiel auch schon mal dem Alkohol.

Was ich als Positives mitgenommen habe, war der Führerschein für LKW's, den ich nach der BW-Zeit zunächst für mich nutzen konnte. Aber ganz ehrlich gesagt war ich froh, als ich die 15 Monate hinter mir hatte. 195.- DM Wehrsold in 1 freie Zugfahrt in 3 Monaten waren nicht gerade reichlich.

Ich bin mir garnicht sicher, ob ich eine neuerliche Wehrpflicht befürworten sollte. Es hat halt zwei Seiten.

Mein Vater hat seine Wehrzeit als Unteroffizier beendet und mal zu mir gesagt: "Ihr seid nur dazu da die Stellung so lange zu halten, bis die richtigen Soldaten da sind."

Vielleicht hatte er ja Recht?!
 
Man kommt dort zwangsläufig in schlechte Gesellschaft. "Dienste" waren an Zeitsoldaten interessiert, die nicht verlängern wollten. Aufforderungen zum Diebstahl und zur Informationbeschaffung, herumlungernde Provokateure, seltsame Schreiben im Briefkasten zuhause. Das Türschloß plötzlich schwergängig, jemand hatte sich Zutritt verschafft. Hartnäckig. Das ging zwei Monate vor Dienstzeitende los. Vielleicht wollte man dort die Abfindung sparen, hat nicht geklappt.
Wehrpflichtige bekamen in den 80ern keinen höheren Dienstgrad als Obergefreiter. Unteroffizieranwärter mussten auf etliche Lehrgänge, mehrere Monate, ab Z4. Den LKW-Führerschein gab es ebenfalls erst ab 4 Jahre Dienstverpflichtung.
 
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Der neue Wehrbeauftragte in Deutschland meint, die Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden, auch weil es vielleicht zu viele Rechtsradikale unter den Berufssoldaten geben könne. Genau hat er das nicht belegt, vielleicht auch noch nicht so genau durchdacht: Drei von vier Kasernen sind in der Zwischenzeit abgerissen oder als Studentenbuden umgebaut worden. Sollen neue Wehrpflichtige nun von Vorgesetzten, die vielleicht Berufs-Radikale sind, angeleitet werden, auch im Winter bei Regen und Schnee in Zelten wohnend? Oder sollten vielleicht „nur“ zehn oder zwanzig Prozent der jungen Männer zur Sklavenarbeit verpflichtet werden? Söldner im Auslandseinsatz, Interessen multinationaler Konzerne vertreten. Was meint ihr?
Ich finde es wichtig das derStaatsich verteidigen kann wenn es nötig sein sollte und ja ein Mann sollte dazu auch verpflichtet werden.
Denn wenn es brennt ist keine Zeit mehr für Vorbereitung.
Wie man an den Ereignissen seid Jahresanfang sieht sind wir vor nichts sicher und die Welt kann plötzlich Kopfstehen... Von daher bin ich für Wehrpflicht als reine Vorsorge und Fingerzeig für mögliche Angreifer.
Was ist schon diese kurze Zeit beim Bund.
Ich sehe es nicht als Slavereisondern als eine Maßnshmefürden Staatsschutzwer wer hier lebt und das eh sehr gutsollte auch die Verantwortung übernehmen all das zu schützen.

Es ist sowieso albern von Sklaverei zusprechen. Das ist doch lächerlich anders wäre jedes Kind was eingeschult wird ein Sklave denn stell dir nur mal vor wie haben hier eine Schulpflicht.
Schrecklich was... Und auch noch Steuerpflicht...

Ich halte nichts von Gewalt oder Waffen aber in einer Welt wiedieser ist es nun mal nicht ausgeschlossen das man sich gegen Verrückte verteidigen muss... Die Wahrscheinlich das dieser Fall eintrifft ist extrem gering... Aber manweiß nie was morgen ist.
 
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Ok, einen freiwilligen Wehrdienst kann man natürlich einführen. Aus meiner Sicht macht der aber höchstens insofern Sinn, dass man Leuten die Berufsarmee schmackhaft machen kann.
Das muss man nicht einführen, denn einen „Freiwilligen Wehrdienst“ gibt es bei der BW ja schon (7-24 Monate).

Für eine generelle Wehrpflicht müsste man die Bundeswehr jedoch personell, materiell und in der Infrastruktur erheblich aufstocken. Es müssten damit auch ausgebildete Zeit- und Berufssoldaten zur Ausbildung abgestellt werden, die dann an wichtiger Stelle wieder fehlen würden.

Nebenbei wurden die Wehrpflichtigen mit einer persönlichen Bekleidung ausgestattet, die nach deren Dienstzeit nicht mehr an andere Soldaten weitergegeben werden konnten. Bei den kürzeren Durchlaufzeiten der Wehrpflichtigen entstünden so höher Unterhaltskosten der Soldaten insgesamt.

Alles Kosten, die sich dann am Ende nicht auszahlen, da die Wehrpflichtigen gleich nach der Ausbildung wieder entlassen werden. Solche Zusammenhänge waren dann auch mit ein Grund, warum die Wehrpflicht abgeschafft wurde.

In der vormaligen Wehrpflicht war es schon so, dass nicht alle Wehrpflichtige Männer eingezogen werden konnten und somit eine Ungerechtigkeit entstand. So stellten auch viele Betriebe keine Auszubildende ein, die noch keinen Wehrdienst abgeleistet hatten. Auf diese Weise verzögerte sich für manche die Berufsausbildung über längere Zeit.

Wer nach seiner Berufsausbildung eingezogen wurde, musste dann noch damit rechnen, dass er nach seinem Wehrdienst unter fadenscheinigen Gründen nicht mehr in seinem Betrieb eingestellt wurde. Da nützte dann auch nicht die Verpflichtung der Betriebe zur Wiedereinstellung. Gerade für kleine Betriebe war es oft nicht möglich, eine Stelle für mehrere Monate vakant zu halten. Ja und so gab es auch für Studenten einige Fallstricke, die ein Studium ungewollt in die Länge ziehen konnten.

Wenn Mann nun diesen Aufwand mit der Wehrpflicht betrachtet, ist sie für die Einsatzkräfte mehr Last, als Nutzen. Dort werden gut ausgebildete, durchtrainierte und erfahrene Soldaten gebraucht.

Nach meinem Verständnis kann ein soziales Jahr auch nur auf freiwilliger Basis bestehen, um gerecht zu sein. Ja und da wird ein lustloser „Praktikant“ auch mehr ein Klotz am Bein der Fachkräfte sein. Man sollte auch nicht vergessen, dass zu einem verpflichtenden Jahr auch ein entsprechender organisatorischer Unterbau erforderlich wäre.

Ich denke bei alledem, dass die Nebelkerze „Wehrdienst“ ziemlich unbedacht geworfen wurde. Eine Armee ist nicht dazu da, um als Schulmeister Fehlentwicklungen in der Gesellschaft zu bereinigen und es gibt sie auch nicht zum Nulltarif.



Merlin
 
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