Neue Wehrpflicht - Sklaverei für Männer?

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Wer bei der Musterung abgelehnt wurde war damit auch vom Zivildienst befreit, sagte mir ein Unwilliger: Ein Bekannter hatte sich vor der Musterung ein Attest über Herzschwäche besorgt, hatte die Nacht vor der Musterung durchgemacht mit viel Kaffee und irgendwelche Tabletten geschluckt. Man hat ihn dort traurig angeschaut und alles Gute für sein weiteres Leben gewünscht, sagte er später.
In Berlin war man von der Wehrpflicht früher befreit, deshalb war es Zufluchtsort für viele Verweigerer. :)
 
als soldat wirst du ausgebildet zu töten..und wer dies durchlaufen hat ist alles andere als ein weichling..
und dann wird geschimpft zb. auf das ksk.."haufenweise radikale"!..tja, man hat sie doch dazu gemacht!
Richtig! Das Argument, eine allgemeine Wehrpflicht würde eine Radikalisierung stoppen:

Die neue Wehrbeauftragte Eva Högl will über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht debattieren. Die Aussetzung 2011 sei ein "Riesenfehler" gewesen, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Wehrpflicht könne auch vor rechtsextremistischen Tendenzen schützen.
https://www.zeit.de/politik/deutsch...eutschland-wiedereinfuehren-rechtsextremismus

ist hochgradig bescheuert. Das Gegenteil ist der Fall. Es führt zu einer weiteren Durchmilitarisierung und Verrohung der Gesellschaft. Und eine Wehrpflicht für Frauen ist vollends barbarisch.
Das haben sich ja nicht einmal die Faschisten damals einfallen lassen. Ich krieg die Krätze, wenn ich so eine Scheisse lese. :nudelwalk
 
Ja, Du hast da natürlich einen Punkt. Etwa was Pflegeheime betrifft usw. Dennoch: Es kann Menschen helfen und würde jenen die so ein Jahr machen sicherlich nicht schaden.
Es hilft dabei, den Krankenhaus- und Pflegesektor weiter kaputt zu sparen, denn man hat ja dann ein ganzes Heer von so gut wie unbezahlten Arbeitskräften zur Verfügung, die man einsetzen kann mit dem Hinweis: "Was wollt ihr denn? Wir haben doch genug Pflegepersonal."
 
hier bei uns z.B. schießen neue Alten/ Pflegeheime wie Pilze aus dem Boden. Und es werden immer und immer wieder händeringend Pflegekräfte gesucht.
Ich könnte mir vorstellen, daß neu gewonnene Zivildienstleistende ein Segen wären für die Heime und andere Einrichtungen. Und vielleicht bleibt ja doch der eine oder andere dort "hängen" und bleibt für lange.
selber würde ich das begrüßen, aber nur eben mit der Alternative für den Zivildienst, wie es war früher. Weil wer nicht in die Kaserne will und keine Waffe anfassen will, der sollte das niemals tun müssen, mM.
Andererseits kenne ich es noch von früher von Bekannten, da war die Bundeswehr ein sehr attraktiver und beliebter Arbeitgeber. und es gab nicht wenige, die sich dort verpflichteten und es gerne getan haben. Kann man wohl heute auch noch tun, aber durch die Wehrpflicht/ Zivildienst gibt es mM gute Perspektiven und Chancen. Und für einige, die mit wenig Antrieb und Ehrgeiz gesegnet sind oder nur vor dem pc kleben, ist es vielleicht auch erstmal ein "Schubs" nach vorne, daß sie sich Gedanken machen müssen und eben überhaupt was tun müssen/ können im RL.
 
Hm, sehe ich mir den heutigen "Aufstieg" des Rassismus und des Rechtsradikalismus mal an, sage ich klar: NEIN !

Ich halte es für keine gute Idee in Zeiten der Krisen (Corona, Schutzsuchende), wo sich eh schon viele radikalisieren, den Menschen per Wehrpflicht auch noch sowas wie Skrupel jemanden zu töten, abzuerziehen, denn beim Bund muss man töten können, dafür wird man "ausgebildet" für den Kriegsfall.

Und Zivildienst, damit das Gesundheitssystem noch mehr kaputtgespart werden kann? Zivis kosten nichts und werden dann beim heutigen Pflegepersonalnotstand eh nur ausgebeutet werden, bis sie völlig überarbeitet und auch ggf. wütend dann böse Fehler machen werden.

Pflege muss in den Händen von Menschen liegen, die das auch wollen und nicht nur "zur Not machen" damit sie nicht an die Waffe müssen.

So kaputt wie Europa momentan auch sozial ist, (kein Gemeinschaftssinn der Leute mehr, Radikalisierung) würde dies völlig falsche Signale senden.
 
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Zivildienst existierte nur, weil man dem Wehrdienstleistenden nicht verkaufen konnte, dass ein Kriegsdienstverweigerer gar nichts macht.
Zu meinen Zeiten musste man sich den Zivildienst erst mühsam erkämpfen. Da gabs die sog. "Gewissensprüfung", die herausfinden sollte, ob man sich nur drücken wollte, oder ob die Verweigerung eine Gewissensentscheidung war.
In erster Instanz fiel so gut wie jeder durch, wenn nicht gerade Zeuge Jehovas war. In der zweiten noch sehr viele, erst in der dritten gab es reale Chancen auf Anerkennung. Man wollte damit die Kriegsdienstverweigerer zermürben und ihren Verweigerungswillen schwächen. Über die perfiden und absurden Methoden solcher Verhöre hat Degenhardt seinerzeit ein treffendes Lied geschrieben. Wer jetzt denkt, Degenhardt hätte übertrieben, der ist schief gewickelt. Genauso wars!
 
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