Neue Wehrpflicht - Sklaverei für Männer?

Wenn wirklich ein Krieg ausbricht (und natürlich sollten wir ihn nicht anfangen), wird jeder Mann (soweit derjenige nicht zu alt ist) eben wieder gebraucht. Gibt dann auch keine Wahl. Aber ist nicht notwendig jetzt, und das Geld sollte man besser in die Ausbildung von Drohnenpiloten usw. stecken (moderne effektive Waffen, die die Verluste in Konflikten gering halten).

Wobei ein Weltkrieg wegen Atomwaffen sowieso katastrophal enden würde, aber möglicherweise hat atomare Abschreckung den "kalten Krieg" auch kalt gelassen. Kann man sich jedenfalls die Frage stellen, ob dann überhaupt noch ein konventioneller Krieg stattfinden würde.

Frauenwehrpflicht (keine Ahnung ob dann irgendwer auch dafür argumentiert, aber ist nicht ausgeschlossen) mag ich übrigens noch weniger. Von mir aus können sich weibliche Freiwillige melden. Aber Frauen sollten generell zuhause bleiben im Ernstfall. Einmal würden Männer versuchen die Frauen in besonderer Weise zu schützen, soweit dass es die Kampfkraft schwächt (ich würde jedenfalls so handeln). Zweitens sind Frauen, wie man auch im Sport sieht, körperlich im Durchschnitt weniger leistungsfähig (das ist mit Schusswaffen weniger relevant als früher allerdings). Märsche mit Gepäck usw. können dennoch besser von Männern bewältigt werden, wobei es natürlich Ausnahmen gibt. Aber letztere sind dann eher sowieso die Frauen, die sich schon freiwillig melden. Drittens droht ihnen eher Vergewaltigung bei Gefangennahme und viertens kann sich eine Nation viel schwerer erholen was die Bevölkerungszahl betrifft, wenn zu viele Frauen im Krieg sterben.
 
Werbung:
war selbst bei der bundeswehr und finde es nicht richtig wieder junge leute zu einen wehrdiest zu verpflichten..
obwohl ja etwas disziplin einigen nicht schaden würde..:)
dennoch..als soldat wirst du ausgebildet zu töten..und wer dies durchlaufen hat ist alles andere als ein weichling..
und dann wird geschimpft zb. auf das ksk.."haufenweise radikale"!..tja, man hat sie doch dazu gemacht!
 
Ich würde sozialen Dienst ebenfalls als "Bildung" sehen.

Was das Thema Zwang betrifft: Ich fände gut so ein Dienstjahr sehr weit zu fassen, viele verschiedene Bereiche abzudecken. Und dann gäbe es durchaus auch mehr Wahlmöglichkeiten, könnte in Teilen fast wie ein Praktikum sein.
Wie gesagt, es sollte freiwillig sein.
Unter Bildung versteh ich dann eher Studium und Ausbildung.
Dienst als Begriff ist auch schon wieder imperativ.
Ich wäre auch eher dafür, dass junge Leute die Möglichkeit haben sollten, durch die Welt zu reisen.
 
Ich würde sozialen Dienst ebenfalls als "Bildung" sehen.

Was das Thema Zwang betrifft: Ich fände gut so ein Dienstjahr sehr weit zu fassen, viele verschiedene Bereiche abzudecken. Und dann gäbe es durchaus auch mehr Wahlmöglichkeiten, könnte in Teilen fast wie ein Praktikum sein.

Gibt genug Arbeitslose.

Wenn man etwas nicht anständig bezahlen kann, so dass es Leute auch tun wollen, dann wird es auch entsprechend nicht gebraucht (alternativ läuft etwas schief in der Gesellschaft, wenn nicht genug in die Versorgung von Alten und Kranken investiert wird). Nicht genug zu zahlen und Leute dazu zu zwingen passt wiederum nicht in einen freiheitlichen Staat.

Zivildienst existierte nur, weil man dem Wehrdienstleistenden nicht verkaufen konnte, dass ein Kriegsdienstverweigerer gar nichts macht.
 
Gibt genug Arbeitslose.

Wenn man etwas nicht anständig bezahlen kann, so dass es Leute auch tun wollen, dann wird es auch entsprechend nicht gebraucht (alternativ läuft etwas schief in der Gesellschaft, wenn nicht genug in die Versorgung von Alten und Kranken investiert wird). Nicht genug zu zahlen und Leute dazu zu zwingen passt wiederum nicht in einen freiheitlichen Staat.

Zivildienst existierte nur, weil man dem Wehrdienstleistenden nicht verkaufen konnte, dass ein Kriegsdienstverweigerer gar nichts macht.

Ja, Du hast da natürlich einen Punkt. Etwa was Pflegeheime betrifft usw. Dennoch: Es kann Menschen helfen und würde jenen die so ein Jahr machen sicherlich nicht schaden.
 
Wer bei der Musterung abgelehnt wurde war damit auch vom Zivildienst befreit, sagte mir ein Unwilliger: Ein Bekannter hatte sich vor der Musterung ein Attest über Herzschwäche besorgt, hatte die Nacht vor der Musterung durchgemacht mit viel Kaffee und irgendwelche Tabletten geschluckt. Man hat ihn dort traurig angeschaut und alles Gute für sein weiteres Leben gewünscht, sagte er später.
 
Dennoch: Es kann Menschen helfen und würde jenen die so ein Jahr machen sicherlich nicht schaden.

Verstößt gegen Freiheitsrechte aus meiner Sicht.
Ließ sich für den Wehrdienst noch rechtfertigen, weil Krieg ein Notstand ist, und eine alternative Lösung nicht wirklich existierte. Und wie gesagt: Zivildienst existierte nur, weil man dem Wehrdienstleistenden nicht verkaufen konnte, dass ein Kriegsdienstverweigerer gar nichts macht.

Schulpflicht wiederum existiert, weil wir nicht annehmen, dass das Kind mündig ist. Und de facto wären sehr viele Kinder da nicht vernünftig, würden den eigenen Fehler dann später aber einsehen. Zusätzlich reicht eine Bildungspflicht (Homeschooling als Alternative) aus meiner Sicht nicht aus, weil Eltern nicht qualifiziert genug sind um auch gleichzeitig Lehrer zu sein (zusätzlich gibt es ein Zeitproblem), und es zusätzlich so ist, dass die Schule Kinder vor Isolation, Misshandlung und Indoktrination durch entsprechende Eltern bis zu einem gewissen Punkt schützt.
 
Jemand meinte, daß die Wehpflicht noch keinem geschadet hat.

Ich sah anderes: Viele junge, verzweifelte Männer, die damals mit etwa 300DM auskommen mußten, fern der Heimat.

Ein Freund aus der Jugendzeit war als Wehrpflichtiger als Lagerwache eingesetzt, musste bewaffnet bei Regen Kontrollpunkte abgehen. Die Munitionswache erwischte ihn unter einem Schleppdach, wo er rauchte, und wurde erschossen. Angeblich war es ein Warnschuß, der von einem Stahlpfeiler abprallte.

Zwei Bekannte wurden während der Grundausbildung und kurz danach ausgemustert, weil sie psychisch auffällig wurden.
 
Finanziell Bessergestellte konnten sich vom Wehrdienst freistellen lassen, Menschen die vom (Familien-) Betrieb für unabkömmlich erklärt wurden und solche die ein passendes Attest vorweisen konnten, psychisch oder körperlich nicht geeignet zu sein. Der Juniorchef eines Versandhandels für Elektronikartikel hatte mir über die Möglichkeit erzählt. (Er hatte sich trotzdem für den Wehrdienst entschieden, als der kalte Krieg noch aktuell war.) Wehrdienst also nur für die, die sich nicht wehren können?
 
Werbung:
Wer bei der Musterung abgelehnt wurde war damit auch vom Zivildienst befreit, sagte mir ein Unwilliger: Ein Bekannter hatte sich vor der Musterung ein Attest über Herzschwäche besorgt, hatte die Nacht vor der Musterung durchgemacht mit viel Kaffee und irgendwelche Tabletten geschluckt. Man hat ihn dort traurig angeschaut und alles Gute für sein weiteres Leben gewünscht, sagte er später.

Ja, ich hatte ein Attest von einem Psychologen. War allerdings kein Trick, denn ich hatte wirklich Probleme. Glaube nicht, dass die einen Sozialphobiker und selektiven Mutisten (wegen Asperger, und Mobbing als Kind auch) wirklich gebrauchen konnten. :rolleyes: Theoretisch hätten sie mich später wieder vorladen können, aber passierte nie.

War aber sonst fit und die Ärztinnen dort machten mir Komplimente. ;) Keine Ahnung, ob das politisch korrekt war, aber hat mich nicht gestört. Bin aber nicht darauf eingegangen, war ja viel zu sozialphobisch (wie gesagt nicht gelogen).

Denke, dass man sich zu der Zeit aber auch schon zurückstellen lassen konnte wegen Uni-Besuch.
Machte glaube ich mein Bruder (jedenfalls konnte der weiter studieren), und den ließen sie dann auch in Ruhe.
Als mein Bruder dort bei der Musterung war, war dort auch ein wohl naiver Neonazi mit entsprechender Aufmachung, der ehrlich enttäuscht war, als er ausgemustert wurde. Als Trick zur Ausmusterung perfekt, und glaubte mein Bruder auch, dass das dessen Ziel war. Aber nein, der hat dann später gejammert bei den anderen Personen (inklusive meinem Bruder) dort. :LOL:
 
Zurück
Oben