Neue Eskalationsstufe: Koran-Verbrennung

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Ich denke das Problem ist die Moschee die geplant ist in der Nähe von Ground Zero. Auf der einten Seite muss man sagen, es ist ja nichts dahinter.
Auf der Anderen Seite ist es auch ein wenig respektlos gegenüber denen, die dort das Leben verloren haben. Es ist natürlich Provokation dahinter, ... .
Der Koran wurde geschändet und sicher ist das nichts schönes, aber die Menschen sind einfach zu emotional wegen der ganzen Geschichte.
http://www.20min.ch/news/ausland/story/17900596
Anhand der Plakate sieht man, wie emotional die Geschichte abgeht.
lg
Cyrill
 
Nun, ich denke, wir haben ja schon öfter und ausführlich darüber gesprochen. Und das Du ausgerechnet Bush als Verteidiger der Menschenrechte hinstellst, wo es doch so richtig ersichtlich war, wie kriegsgeil er in Bezug auf Irak war und wie die USA gelogen haben in Bezug auf die Waffen die Irak angeblich hatte und dann eben nicht hatte, das enttäuscht mich jetzt etwas.
Das denk ich mir...
Das Problem ist, dass die moralisch überlegenen Europäer es nie für nötig hielten, sich die Motive und Argumente der Kriegsbefürworter überhaupt nur anzuhören. Es wurde quasi per Definition festgelegt, dass Bush nur schlechtes im Schilde führt. Dabei liegen die Beweise vor. Es gibt die Bush-Doktrin, die die Verbreitung der Menschenrechte in der Welt zum dezidierten Ziel amerikanischer Außén- und Militärpolitik macht. Bezeichnend war, wie empörend man das damals fand. Aber damals fand man ohnehin alles Amerikanische empörend. Bush hätte auch sagen können, er verschenkt ein komplettes amerikanisches Staatsbudget. Auch darüber hätte man sich empört.

So Tatsache ist also die Bush-Doktrin. Tatsache ist auch, dass die rechtliche Lage der Menschen etwa im Irak heute wesentlich besser ist als zu Zeiten Saddams.

Während der deutsche Friedenskanzler Schröder Händchen hält mit den Diktatoren der Welt und ihnen Honig ums Maul schmiert, haben die Amerikaner tatsächlich etwas für die Menschenrechte getan. Das darf man ruhig anerkennen.
 
dass in den medien und hier im forum in diesem zusammenhang fast immer ausschließlich vom iran die rede ist, während die situation in ähnlich reaktionären oder noch reaktionäreren ländern offensichtlich scheissegal zu sein scheint, hat aber ganz, ganz, ganz sicher nix mit irgeneiner politischen doppelmoral oder blindheit auf einem aug oder ähnlichem zu tun.
Nein. Das hat allerdings viele Facetten. Zum einen die Bestrebungen des Regimes, in den Besitz von Atomwaffen zu kommen. Als nächstes das relativ unverblümt erklärte Ziel, Israel müsse vernichtet werden. Dann die indirekte Anzettelung des Angriffskrieges auf Israel im Jahre 2006. Nachwirkungen dürfte immer noch die illegale Machtergreifung der Mullahs haben, der eine Hetzjagd auf Kommunisten, Frauen und Juden im Land folgte, die alles übertraf, was man aus Persien bereits kannte.

Das sind eben die Dinge, die man als Alleinstellungsmerkmale bezeichnen darf.

Außerdem ist es ja der iranische Präsident, der keine Gelegenheit verstreichen lässt, die Weltöffentlichkeit zu provozieren, den Amerikanern seinen Hass entgegenzuschleudern, die Europäer abzuwatschen und die Juden zu beleidigen. Er ist eine Diva und kann es nicht ertragen, wenn man nicht über ihn spricht. Und den Gefallen kann man ihm doch tun.

Und schließlich bietet der Iran besser als jedes andere Land die Möglichkeit die Doppelmoral, von der du sprichst, anzuprangern. Allerdings meine ich das jetzt etwas anders als du...
 
In Amerika herrscht auch eine Doppelmoral, ... .
Das heisst man will allen anderen was aufzwingen. Anstatt Kriege zu führen, würden sie besser mal schauen, dass sie die Umweltverschmutzung besser in den Griff kriegen. Ich denke aber auch, dass Amerika eine sehr starke Waffenlobby hat und die verdient natürlich jedesmal massiv, wenn es wieder heisst auf in den Kampf. Amerika führt sich auch oft auf als den Sheriff der Welt, aber Ihr eigenes Land haben sie auch nicht wirklich im Griff.
Alleine das mit der Todesstrafe ist schon etwas was sich beisst, weshalb andere anklagen diesbezüglich? Ebenfalls auch was Menschenrechte angeht, denn es gibt in sozusagen keinem Land der Welt soviele Menschen die in Gefängnissen hocken wie in der USA.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/haftstrafen-in-den-usa-dicke-luft-in-der-zelle-1.922558
lg
Cyrill
 
Was will man denn allen aufzwingen?
Diese Floskeln haben wir ja nun zwanzig millionen mal gehört. Aber werd mal konkret: wer ist "alle". Und was genau soll denn "aufgezwungen" werden?

Man will wie im kalten Krieg andere Gesellschaften umwandeln in sogenannte Demokratien. Ebenfalls ist interessant, dass es bei den Kriegen oft auch um Resourcen geht, ... . Der Sheriff der Welt kämpft nicht für Ruhe und Ordnung sondern viel mehr für Resourcen, ... . Ebenfalls braucht man den Krieg um die Wirtschaft anzukurbeln, denn die amerikanische Wirtschaft ist nicht so rosig. Ebenfalls gibt es auch dort viel Filz, denn viele sind in der Waffenlobby tätig und verdienen am Schluss daran, wenn es irgendwo Krieg gibt. Ist eigentich tragisch. Ebenfalls wenn man objektiv ist, ist das Land noch nicht sehr zeitgemäss was Umweltschutz, Sozialsysteme etc.. angeht, verglichen mit Europa.
lg
Cyrill
 
Nein. Das hat allerdings viele Facetten. Zum einen die Bestrebungen des Regimes, in den Besitz von Atomwaffen zu kommen. Als nächstes das relativ unverblümt erklärte Ziel, Israel müsse vernichtet werden. Dann die indirekte Anzettelung des Angriffskrieges auf Israel im Jahre 2006. Nachwirkungen dürfte immer noch die illegale Machtergreifung der Mullahs haben, der eine Hetzjagd auf Kommunisten, Frauen und Juden im Land folgte, die alles übertraf, was man aus Persien bereits kannte.

Das sind eben die Dinge, die man als Alleinstellungsmerkmale bezeichnen darf.


Und schließlich bietet der Iran besser als jedes andere Land die Möglichkeit die Doppelmoral, von der du sprichst, anzuprangern. Allerdings meine ich das jetzt etwas anders als du...

wenn die die kritik sich auf die dinge, die du im ersten absatz aufgezählt hast, beschränken würde, wäre es ja auch was anderes. aber als erstes werden ja in der regel die menschenrechtssituation und der demokratiemangel hergenommen, und das ist und bleibt augenauswischerei, wenn man kein wort über die ebenso schlimme oder noch schlimmere diesbezügliche situation bei den eigenen verbündeten verliert.

was die begleiterscheinungen der mullah-machtergreifung betrifft, da haben wir gleich die nächste heuchelei. man hätte zwar von westlicher seite damals natürlich lieber weiterhin den diktator schah (der mit der opposition auch nicht viel freundlicher verfahren ist als später die mullahs) am thron gesehen, aber die islamischen extremisten waren dem westen ja immer noch lieber als die linke (und das nicht nur im iran). die hatz auf kommunisten, frauen und juden war da wohl weniger das problem als die tatsache, dass der neue brutale diktator khomenei zum unterschied vom alten brutalen diktator schah kein verbündeter war.

was dich betrifft, hab ich den eindruck, dass dir die menschenrechtssituation überall dort, wo keine feinde israels am werk sind, scheissegal ist.
 
Man will wie im kalten Krieg andere Gesellschaften umwandeln in sogenannte Demokratien.
Und das ist ja etwas ganz fürchterliches. Böse Amerikaner. Kämpfen gegen die guten Tyrannen, um böse Demokratie zu verbreiten.

Ebenfalls ist interessant, dass es bei den Kriegen oft auch um Resourcen geht, ... . Der Sheriff der Welt kämpft nicht für Ruhe und Ordnung sondern viel mehr für Resourcen,
Sorry, ich muss es dir so offen sagen: das ist gelogen. Gelogen deshalb, weil du die Wahrheit kennst und dennoch stur das Gegenteil behauptest. Es gibt die Bush-Doktrin, und in Übereinstimmung mit ihr wurden im Irak Demokratie und Menschenrechte verbreitet. Das ist nunmal die historische Wahrheit.

... . Ebenfalls braucht man den Krieg um die Wirtschaft anzukurbeln, denn die amerikanische Wirtschaft ist nicht so rosig. Ebenfalls gibt es auch dort viel Filz, denn viele sind in der Waffenlobby tätig und verdienen am Schluss daran, wenn es irgendwo Krieg gibt. Ist eigentich tragisch.
Krieg kurbelt keine Wirtschaft an. Diese Milchmädchenrechnung darf man langsam ad acta legen. Der Filz wird, soweit ich weiß, niemandem aufgezwungen. Insbesondere den Europäern nicht, die mit Wirtschaftskriminalität sehr viel großzügiger umgehen als das Land der bösen Menschen.

Ebenfalls wenn man objektiv ist, ist das Land noch nicht sehr zeitgemäss was Umweltschutz, Sozialsysteme etc.. angeht, verglichen mit Europa.
"objektiv" und "zeitgemäß" schließen einander irgendwie aus. Du müsstest schreiben: deinem subjektiven Empfinden nach sind die Amerikaner nicht sehr zeitgemäß. Ich weiß aber nicht, was das mit den aufgezwungenen Dingen zu tun haben soll.

Es bleibt also übrig, dass sie anderen die Demokratie "aufzwingen". Na das ist aber mal was ganz furchtbares... :rolleyes:
 
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wenn die die kritik sich auf die dinge, die du im ersten absatz aufgezählt hast, beschränken würde, wäre es ja auch was anderes. aber als erstes werden ja in der regel die menschenrechtssituation und der demokratiemangel hergenommen, und das ist und bleibt augenauswischerei, wenn man kein wort über die ebenso schlimme oder noch schlimmere diesbezügliche situation bei den eigenen verbündeten verliert.
Das verkennst du leider total.

Die Mehrheit der Europäer findet Pazifismus wichtiger als Menschenrechte. Als vor zwei oder drei Jahren die afrikanischen Taliban durch Somalia marodierten, war man nicht etwa darüber besorgt, sondern darüber, dass Äthiopien dies mit einem militärischen Eingreifen beantwortete. Man muss den Äthiopiern dankbar dafür sein, dass sie eine zweite Taliban-Hölle verhindert haben. Europäisches Pazifisten hätten es dagegen lieber gesehen, wenn alle zugeguckt hätten, wie dort ein weiteres Folter-Regime errichtet wird. Das meine ich, wenn ich sage, dass den Europäern der Pazifismus wichtiger ist als die Menschenrechte.

Das heißt, so niederschmetternd es ist, vor Europäern muss man den Kampf für die Menschenrechte immer erst rechtfertigen. Er ist in ihren Augen per se nichts gutes oder wünschenswertes. Wichtig ist nur der Pazifismus. Würde etwa ein amerikanischer General fordern, Saudi-Arabien anzugreifen, um das Königshaus abzusetzen und eine Demokratie zu errichten, dann wäre die Welt vereint in ihrer neuerlichen Empörung üder die unglaubliche Arroganz des LAndes der bösen Menschen. Und man müsste nichtmal über einen Angriff reden. Guck dich um hier im Forum. Die Mehrheit ist der Meinung, die Umsetzung der Menschenrechte sei eine Frage nationaler Souveränität. Sich einzumischen bedeutet, keinen Respekt vor anderen Kulturen zu haben.

Insofern ist der Iran momentan der einzige Kandidat, dessen haarsträubende Verbrechen gegenüber dem eigenen Volk überhaupt diskutiert werden können. Eben weil man als Feigenblatt Israel vorschieben kann.

Wie du siehst, warst du mit deinem Verdacht gar nicht so daneben. Du hast nur das Motiv mit der Ausrede verwechselt.
 
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