Nerds an die Macht!

Sehe ich nicht so. Ich sehe es so, dass ich demokratische Strukturen erläutern wollte. Da ist es gut m.E., wenn man etwas als Vergleich heranzieht.

Und wieso wolltest Du das nochmal erläutern und mit was vergleichen? Das ergibt auch nur dann Sinn, wenn DMn meine Wünsche diese demokratischen Strukturen nicht erfüllen würden.

Verschiedene Bürger haben verschiedene Interessen für die sich mehr oder minder einsetzen. Manche gehen in die Politik um andere zu überzeugen von ihren Vorhaben. Das dürfen in einer Demokratie auch Wissenschaftler. Sie dürfen und können sich demokratischen politischen Prozessen stellen, um Politik zu machen, wenn sie es wollen.

Und ich schrieb, dass ich mir wünsche, dass wissenschaftliche Erkenntnisse verstärkt in die politische Entscheidungsfindung einbezogen werden - mehr als es aktuell der Fall ist. Denn wenn wissenschaftliche Erkenntnisse aus "politischen Gründen" - z.B. auch weil die AfD an die Macht kommt - ignoriert, negiert oder geleugnet werden, hätte das mitunter drastische negative Konsequenzen.
 
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Und wieso wolltest Du das nochmal erläutern und mit was vergleichen? Das ergibt auch nur dann Sinn, wenn DMn meine Wünsche diese demokratischen Strukturen nicht erfüllen würden.
Nein, ich wollte dir mitteilen, dass deine Wünsche ja schon erfüllt werden können, wenn Wissenschaftler politisch tätig werden wollen.
Im Grunde müßtest du also bei Wissenschaftlern werben.

Und ich schrieb, dass ich mir wünsche, dass wissenschaftliche Erkenntnisse verstärkt in die politische Entscheidungsfindung einbezogen werden - mehr als es aktuell der Fall ist.

Ja.
Denn wenn wissenschaftliche Erkenntnisse aus "politischen Gründen" - z.B. auch weil die AfD an die Macht kommt - ignoriert, negiert oder geleugnet werden, hätte das mitunter drastische negative Konsequenzen.

In der demokratisch politischen Entscheidungsfindung werden Interessenslagen ausgewogen.
 
Nein, ich wollte dir mitteilen, dass deine Wünsche ja schon erfüllt werden können, wenn Wissenschaftler politisch tätig werden wollen.
Im Grunde müßtest du also bei Wissenschaftlern werben.

Vor allem bei den Wählern. Es gibt schon mindestens eine Partei, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, wissenschaftliche Erkenntnis als wichtige Grundlage von Entscheidungen zu nutzen: Die Partei der Humanisten - also (noch?) eine Kleinpartei. Darüber hinaus nehmen die Grünen und die Linken den Klimawandel und wissenschaftliche aussagen darüber immerhin in ihrem Parteiprogramm ernst genug.

In der demokratisch politischen Entscheidungsfindung werden Interessenslagen ausgewogen.

Und das führt leider mitunter auch zu schlechten/dummen Entscheidungen. sollte die AfD Regierungsmacht bekommen, die wissenschaftliche Erkenntnisse sogar aktiv negiert, wird die Gefahr dazu größer. wissenschafts-affine Menschen in politischen Positionen reduzieren das Risiko dazu.
 
Vor allem bei den Wählern. Es gibt schon mindestens eine Partei, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, wissenschaftliche Erkenntnis als wichtige Grundlage von Entscheidungen zu nutzen: Die Partei der Humanisten - also (noch?) eine Kleinpartei. Darüber hinaus nehmen die Grünen und die Linken den Klimawandel und wissenschaftliche aussagen darüber immerhin in ihrem Parteiprogramm ernst genug.
Ist doch toll.

Und das führt leider mitunter auch zu schlechten/dummen Entscheidungen.
Das kann in Demokratien passieren.
 
Also ich habe nichts von einer Gefahr oder Bedrohung geschrieben und fühle mich auch nicht durch deine Aussagen gefährdet oder bedroht.
Wenn Wissenschaftler das alleinige Monopol aufs Regieren bekämen, hätte das jedenfalls nichts mehr mit dem am Hut, was ich unter Demokratie verstehe.

Selbst wenn es dann immer noch unterschiedliche Parteien von konservativer bis linker Gesinnung gäbe, die ihre jeweils für sie subjektiv am geeignetsten erscheinenden, wissenschaftlich gebildeten Parteimitglieder für sich in den Wahlkampf schicken würden.
 
Das beste Beispiel, dass es Wissenschaft in die Politik schafft, ist Frau Merkel.
Da Wissenschaft nah an der Wirtschaft ist,
war sie CDU.
Unter anderem Bundesministerin für Umwelt u. Reaktorsicherheit.
Als Physikerin genau richtig.
 
Ihre CDU Zugehörigkeit hat sicher auch den Hintergrund, dass ihr Vater Theologe
war.
Na ja, Theologie ist eine Glaubenswissenschaft, was für mich eh - erstmal ziemlich paradox klingt.

Zitat:
„Ob die Lehre von Gott überhaupt eine Wissenschaft ist, untersucht Benedikt Göcke.“
 
Wenn Wissenschaftler das alleinige Monopol aufs Regieren bekämen, hätte das jedenfalls nichts mehr mit dem am Hut, was ich unter Demokratie verstehe.

Es geht nicht ums alleinige Monopol aufs Regieren für Wissenschaftler, mir ginge es darum, wissenschaftliche Erkenntnis stärker in die Entscheidungen einzubeziehen. Das wäre u.a. dann gewährleistet, wenn eben mehr "Nerds" in den betreffenden Ämtern wären (und mehr ist nicht zu verwechseln mit monopolhaft ausschließlich).

Die wissenschaftliche Erkenntnis ermöglicht es die Folgen des eigenen Tuns gut abschätzen zu können. Im Beispiel Klimawandel ist der Input der Wissenschaft: Wie groß wird die globale Erwärmung bei welcher Menge an Treibhausgasen, und welche Folgen wird oder kann das noch nach sich ziehen. Dasierend darauf sollten Politiker die Handlungen abwägen - welche Erwärmung ist noch tolerierbar, wann ist Klimaschutz zu priorisieren, welche Branche kann/muss wieviel Emissionen schnell oder nicht so schnell einsparen, was ist eine sozial gerechte CO2-Bepreisung?

Das sind alles Fragen, die nach wie vor demokratisch diskutiert werden müssen und können. Die Naturgesetze - also wie viel Treibhausgase welche Erwärmung hervorrufen wird/würde - sind nicht verhandelbar. Die sind fix, und die Wissenschaft hat da tatsächlich eine Art Monopol drauf, das zu ergründen.

Politiker und Parteien, die diese Erkenntnisse bestreiten und dann z.B. in ihrem Wahlprogramm sinngemäß haben: "Wir brauchen weiter Kohlekraftwerke, Windräder sind des Teufels, und der Klimawandel ist eh nicht menschengemacht, also wird es sicher nicht diese Folgen haben, die die Wissenshaftler und vorlügen." mögen zwar im Rahmen demokratischer Diskurse korrekt agieren... aber ihr Programm basiert schlicht auf Unwahrheit.

Und mir wird bange um die Demokratie, wenn eine solche Partei, die nicht nur dahingehend wissenschaftliche Erkenntnis mit Füßen tritt, sondern auch immer wieder durch rassistische Äußerungen auffällt, in Wahlen und Umfragen ein zweistelliges %-Ergebnis bekommt. Sollte sie Regierungsmacht bekommen, dann sind die damit verbundenen Entscheidungen schlicht dumm zu nennen - basierend auf falschen/schlechten Prämissen und Grundlagen. Dann hätte die Demokratie schlicht wirklich das grob falsch zu nennende Ergebnis. Die Naturgesetze ändern sich nicht, weil sie einer Partei nicht gefallen. Und die Politiker verstehen die Naturgesetze sicher nicht besser als die große Mehrheit der Wissenschaftler, die sich täglich den A... aufreißen, die Naturgesetze zu ergründen, eben um u.a. einen solchen Input für die Politik geben zu können, wie oben beschrieben.

Und die AfD mit ihrer offenen und expliziten Leugnung ist nur ein Extrembeispiel. Merz Aussage, dass Klimaschutz ja noch Zeit hätte, ist auch nicht wirklich wissenschaftlich gedeckt. Und Lindners Hoffnung auf technische Innovation als Deus ex machina ist auch etwas wackelig.

Die Grünen sind zwar anhand ihrem Parteiprogramm im Klima-Thema auf der Höhe der Wissenschaft - in anderen Themen negieren sie leider aber auch einiges...

Und Entscheidungen, die auf falschen Prämissen beruhen, sind weiterhin fragwürdig zu nennen - egal, wie demokratisch der Entscheidungsprozess stattgefunden hat.

So kommt mein Wunsch zustande. Und ich glaube nicht, dass es demokratische Prinzipien verletzen würde.
 
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Na ja, Theologie ist eine Glaubenswissenschaft, was für mich eh - erstmal ziemlich paradox klingt.

Zitat:
„Ob die Lehre von Gott überhaupt eine Wissenschaft ist, untersucht Benedikt Göcke.“

Meiner Meinung nach ist Theologie zumindest in Teilen als (Geistes-)Wissenschaft zu bezeichnen. Es wird dabei dann nicht unbedingt Gott oder Gottes Wille gesucht und untersucht, sondern die Entwicklung der Religion und der detailierten Inhalte wird anhand der Quellen zeitlich und räumlich verfolgt und rekonstruiert. Das ist dann mehr eine Wissenschaft der Entwicklung des Gottesbildes der Menschen, als über Gott selber.

Das kann dann auch sehr spannend sein. Eine mir bekannte Theologin hat z.B. mal mir refferiert, dass die verschiedenen Texte über Jesus, die bekannt sind - nicht nur die biblischen, sodnern auch die apokryphischen - umso wundersamer werden, je jünger sie sind. Die ältesten bekannten Texte erscheinen geradezu profan im Vergleich zu den jüngsten niedergeschriebenen Überlieferungen. Das ist schon in den biblischen Evangelien sichtbar, wird aber deutlicher, wenn man auch die Apokryphen mit einbezieht.

Sobald es um Gott selber gehen soll... tja, da müsste dann erst einmal klar sein, dass es sie oder ihn (oder welches Pronom auch immer am besten passt) wirklich gibt, bevor das zur Wissenschaft erhoben werden könnte.
 
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