Natascha Kampusch - Öffentlichkeit u. Familie

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Möglicherweise halfen diese Umstände - so paradox das auch erscheinen mag - ihr in der Gefangenschaft besser, mit der Gewalt ihres Entführers umzugehen.
Sie erkannte Gewalt schon bald als Schwäche.

Auf jedenfall . So plöd es klingt genau die Schläge und die unfähigkeit der Mutter halfen ihr wahrscheinlich über die Jahre ihrer Folter hindurch .


Dennoch kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es für die Mutter dann doppelt schlimm war, die Entführung und auch das schlechte Gewissen im Zusammenhang mit dem Abschied davor zu verkraften.
Das schlechte Gewissen begleitet sie wahrscheinlich bis heute und das kann ihr niemand abnehmen, auch alles Geld nicht, das sie vielleicht verdient hat.

Mir tut sie dennoch sehr leid.

lg Sunny[/QUOTE]


Das Verhalten der Mutter , das ins Abseits drängen des Vaters ,
die Enthüllungen von Geheimnissen der Tochter die der Mutter im Vertrauen erzählt wurden , die diversen Buchlesungen bei Thalia und Co von der Mutter , die Lügen ? über den Vater , das alles passt zu dem Bild
das ich vorher von der Mutter schon hatte .

Eine geldgeile Tussi die über Leichen geht .
 
Werbung:
Zitat: Die Heimkinder gingen zur Polizei ( viele Zumindest) die Zustände waren bereits in den 70er Jahren amtsbekannt und der Politik bekannt .


Einige vielleicht, aber das ändert nichts an dem was ich gesagt habe.
Dass es viele eben nicht tun. Sonst würde ja jeder sexuelle Mißbrauch (und andere Mißhandlungen) immer auffliegen, sobald das Opfer wieder Kontakt mit anderen Leuten hat. Und das ist ja definitiv nicht so.

Zitat:Was die einschüchterung angeht : ich selbst kann es nicht nachvollziehen weil ich mich nie einschüchtern lies egal was gemacht wurde .



Ok, mag ja sein, aber das ist erwiesenermaßen nicht die Regel. Zudem warst du garantiert nicht in einer wirklich vergleichbaren Situation. Selbst wenn die Heimmitarbeiter alle "Priklopils" gewesen sein sollten, hattest du immer noch Kontakt zu anderen Kindern. Und auch das gibt definitiv Stärke. ich war auch mutiger, wenn ich Freunde um mich herum hatte. Ich glaube das geht den meisten so. Der Mensch ist ein Gruppentier.

Zitat:Natascha hat selbst zu diesem Thema stellung bezogen in dem sie sagte sie hat gehofft das der Polizist es über ihre Augen merkt .
Also ziemlich naiv und die Erklärung recht dürftig wie ich meine .
Der entführer hatte keine Waffen und es wäre ein leichtes gewesen die Türe zu öffnen und zu entkommen .


Das ist mehr eine Aussage, die mit Angst zu tun hat, nicht mit Naivität. Ich kann mir sogar sehr gut vorstellen, dass ihr einfach nichts (mehr) über die Lippen ging, weil sie durch die Angst gelähmt war. Ich kenne das selbst, dass Ängste einen sprachlos machen. Und zu diesem Zeitpunkt war sie eben auch psychisch unter seiner Kontrolle. Dafür hat er gesorgt, durch (sexuelle) Gewalt, Gefangenschaft und Essensentzug.

Zitat:Natascha war während ihrer gesamten entführungszeit geistesgegenwärtig das hat sich mehrfach gezeigt . Sie hat imme rüberlegn müssen und war sich über den schmalen Grad im Umgang mit dem Täter bewusst . Die Frage ist jedoch wie so sie dann in den Entscheidenden Momenten nicht reagiert hat .


Ich habe ihr Buch nicht gelesen. Bezweifle aber, dass sie da jederzeit in irgendeiner Form die Kontrolle hatte. Ein kleines Kind hat keine Chance gegen einen Erwachsenen. Erst später wurde das wohl anders, als sie einen gescheiterten Fluchtversuch unternahm, und dann letztlich den einen, der zum Erfolg führte.

In den USA gab es vor einiger Zeit einen ähnlichen Fall, wo es auch so war, dass das Entführungsopfer keine Chance zur Flucht nutzen konnte. Da war es sogar noch wesentlich extremer. Dugard hatte anscheinend sogar zu Kunden Kontakt. http://de.wikipedia.org/wiki/Entführung_von_Jaycee_Lee_Dugard


Du schreibst sehr gute Beiträge, PsiSnake. :thumbup:
 
Eine Freundin von mir hatte mit ihrem Lebensgefährten gemeinssam etwas außerhalb von Linz auf einem Grundstück einen Wohnwagen.
In einem Sommer verbrachten sie und ich dort die Wochenenden, oft waren wir auch unter der Woche abends dort und schliefen auch schon mal da.
Dann meldete sich ein Freund ihres Lebensgefährten, der damals in D-land arbeitete und lebte und fragte an, ob er den Wohnwagen für ein verlängertes Wochenende haben könnte, um einen Heimatbesuch zu machen.
Diesen Heimatbesuch nutzte er, um seine Ex-Frau dorthin zu bringen, sie und sich selber im Wohnwagen zu erschießen.
Sämtliche Zeitungen brachten danach die Geschichte, und behaupteten, dass er bereits seit Monaten dort gehaust hätte.
Soviel zur Berichterstattung von Zeitungen und was davon stimmt.

:)

Ja, leider vergessen einige Journalisten in ihrer Gier nach "Neuigkeiten" vollkommen, dass dahinter menschliche Schicksale stehen.
Denen ist oft überhaupt nicht bewusst, was sie damit anrichten.

Ich war echt außer mir, wie meine Kinder quer durch Österreich mit der Kamera verfolgt wurden.
Ich selbst hab meinen Chef gefragt, ob er mich eh noch weiter beschäftigt oder ob ich untragbar geworden bin für die Firma....:D

Oft haben wir uns gefragt, was der größere Alptraum war:
der Todesfall oder das, was danach passierte...
:rolleyes:
 
Zu deiner Information :

Die Heimkinder gingen zur Polizei ( viele Zumindest) die Zustände waren bereits in den 70er Jahren amtsbekannt und der Politik bekannt .

Was die einschüchterung angeht : ich selbst kann es nicht nachvollziehen weil ich mich nie einschüchtern lies egal was gemacht wurde .

Natascha hat selbst zu diesem Thema stellung bezogen in dem sie sagte sie hat gehofft das der Polizist es über ihre Augen merkt .
Also ziemlich naiv und die Erklärung recht dürftig wie ich meine .
Der entführer hatte keine Waffen und es wäre ein leichtes gewesen die Türe zu öffnen und zu entkommen .

Natascha war während ihrer gesamten entführungszeit geistesgegenwärtig das hat sich mehrfach gezeigt . Sie hat imme rüberlegn müssen und war sich über den schmalen Grad im Umgang mit dem Täter bewusst . Die Frage ist jedoch wie so sie dann in den Entscheidenden Momenten nicht reagiert hat .

;)


Du selber hast hier im Forum mal geschrieben, daß Du wieder zurück zu Deinem Stiefvater wolltest, obwohl er Dich misshandelt hat, Du hast Schuldgefühle gehabt und ihn in Schutz genommen, Du wärst freiwillig wieder zurückgegangen.
Du müsstest das eigentlich kennen, daß man als Kind und auch als Jugendlicher da nicht einfach macht und sich so locker befreit, grad nicht, wenn es Gewalt gibt, und auch, daß man sich gefühlsmäßig an den Täter bindet, grad, wenn sonst niemand da ist.

Daß Du es nicht nachvollziehen kannst, ist logisch, schließlich warst Du nicht jahrelang in einem Keller eingesperrt, wie man sich da drinnen verändert, kann keiner sagen, der es nicht selber erlebt hat.

Geistesgegenwart hilft nicht, wenn man Angst hat und erstarrt ist, um da zu handeln, muß man sich auch bewegen können, man muß die Risiken abschätzen können, was ein Kind, das schwer traumatisiert ist, eben nicht so leicht kann. Das können auch Erwachsene nicht, schau Dir mal an, wie Menschen mit PTBS reagieren können, für Gesunde oft nicht nachvollziehbar.
 
Das ist die Geschichte, wie sie von (einigen) Medien transportiert wurde.

Niemand kann sagen, wie sehr die Eltern ihr Kind liebten oder auch nicht. Ein Streit sagt darüber gar nichts aus.


Wenn ich daran denke, was die Presse über meinen Mann und meine Familie damals alles so schrieb :rolleyes:....was Nachbarn da auf einmal wussten....wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus.

V.a. die Kronenzeitung - das Schmierblatt Österreich gabs damals gsd noch nicht...:D.. (und noch einige mehr, die schrieben aber ziemlich neutral) war mehrere Wochen lang täglich vollgepflastert mit Neuigkeiten, ohne ein einziges Mal mit mir selbst gesprochen zu haben.

Fotos, heimlich aufgenommen, wurden veröffentlicht und drohten im Internet zu erscheinen.
Meine Kinder trauten sich nicht mehr auf die Straße...

Ich dachte echt, ich wär im falschen Film.

Ich hab dem Chefredakteur mit einer saftigen Klage gedroht, wenn er das nicht sofort einstellen würde.
Der war ganz überrascht darüber und hat nur mehr eine Entschuldigung gestottert.

Seitdem genieße ich alles, was in Boulevardmedien so verbreitet wird, mit äußerster Vorsicht.


Leider ist es dann hinterher nur mehr sehr sehr schwer möglich, eine veröffentlichte Meinung wieder zurechtzurücken.

Ich denke, das ist u.a. auch ein Grund, warum N.K. immer wieder versucht, ihre Version in der Öffentlichkeit klarzustellen.

lg Sunny


Danke, SunnyAfternoon. :danke:

Echt schlimm. :(
 
Einige vielleicht,

Viele , in den 70ern gab es darüber eine Politsiche untersuchung .

Dass es viele eben nicht tun. Sonst würde ja jeder sexuelle Mißbrauch (und andere Mißhandlungen) immer auffliegen, sobald das Opfer wieder Kontakt mit anderen Leuten hat. Und das ist ja definitiv nicht so.

Ich spreche nur vom Heimkinderskandal und da du mich ja drauf ansprichst solltets du schon mir vertrauen .


Ok, mag ja sein, aber das ist erwiesenermaßen nicht die Regel. Zudem warst du garantiert nicht in einer wirklich vergleichbaren Situation.

Ich sage nicht das ich in einer vergleichbaren Situation war du hast argumentiert das ich das ja wissen müsste also habe ich dir geschrieben wie und ob ich mich einschüchtern lies .



Das ist mehr eine Aussage, die mit Angst zu tun hat, nicht mit Naivität.

Sehe ich ganz anders .

Ich kann mir sogar sehr gut vorstellen, dass ihr einfach nichts (mehr) über die Lippen ging, weil sie durch die Angst gelähmt war. Ich kenne das selbst, dass Ängste einen sprachlos machen. Und zu diesem Zeitpunkt war sie eben auch psychisch unter seiner Kontrolle. Dafür hat er gesorgt, durch (sexuelle) Gewalt, Gefangenschaft und Essensentzug.

Und ich hätte jede Gelegenheit ergriffen zu fliehen . Angst lähmt mich nicht angst macht mich stark.



Ich habe ihr Buch nicht gelesen. Bezweifle aber, dass sie da jederzeit in irgendeiner Form die Kontrolle hatte.

ich würde niemals ein Buch von ihr lesen , dennoch weiß ich das sie die situation psychisch gut und richtig einschätzte und zu kontrollieren wusste .

Ihr wird klar, dass sie mit einer Rebellion nichts erreichen würde.
..

Aus heutiger Sicht erscheint es mir beinahe befremdlich, wie meine Panik einem gewissen Pragmatismus wich. Wie schnell ich begriff, dass mein Flehen keinen Sinn haben und wie jedes weitere Wort an diesem fremden Mann abtropfen würde.
..
Er war meine Nabelschnur nach außen – Licht, Essen, Bücher, all das konnte ich nur von ihm bekommen, all das konnte er mir jederzeit kappen.

Buchauszüge die das was ich von einer gewissen Psychologischen Kontrolle schreibe nur bestätigen .;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Du selber hast hier im Forum mal geschrieben, daß Du wieder zurück zu Deinem Stiefvater wolltest, obwohl er Dich misshandelt hat, Du hast Schuldgefühle gehabt und ihn in Schutz genommen, Du wärst freiwillig wieder zurückgegangen.

Ja nachdem ich eine Nacht im Heim verbracht habe .

Du müsstest das eigentlich kennen, daß man als Kind und auch als Jugendlicher da nicht einfach macht und sich so locker befreit, grad nicht, wenn es Gewalt gibt, und auch, daß man sich gefühlsmäßig an den Täter bindet, grad, wenn sonst niemand da ist.

Ich habe jede nur erdenkliche gelegenheit ergriffen zu fliehen ich stahl lieber mein essen und schlief im Staub als nur eine Nacht dort zu verbringen .


Daß Du es nicht nachvollziehen kannst, ist logisch, schließlich warst Du nicht jahrelang in einem Keller eingesperrt, wie man sich da drinnen verändert, kann keiner sagen, der es nicht selber erlebt hat.

Gerade weil ich vom Typ anders bin genau deswegen kann ich es nicht nachvollziehen , kann es aber verstehen . ;)

Geistesgegenwart hilft nicht, wenn man Angst hat und erstarrt ist, um da zu handeln, muß man sich auch bewegen können, man muß die Risiken abschätzen können, was ein Kind, das schwer traumatisiert ist, eben nicht so leicht kann. Das können auch Erwachsene nicht, schau Dir mal an, wie Menschen mit PTBS reagieren können, für Gesunde oft nicht nachvollziehbar.

Ich habe nie irgendetwas abgeschätzt oder abgewägt ich wollte nur weg . Natascha war aber so geitesgegenwärtig und hat ihre Sitution meiner Meinung nach sehr gut eingeschätzt . Und genau dieser Umstand bringt mich zum Nachdenken warum sie nicht die erstbeste Gelegnheit zur Flucht ergriffen hat . Spätestens das mit den Bullen im Stau wäre ein guter Zeitpunkt gewesen , oder auch die anderen *touren* die Priklopil mit ihr unternommen hat .
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Und genau dieser Umstand bringt mich zum Nachdenken warum sie nicht die erstbeste Gelegnheit zur Flucht ergriffen hat . Spätestens das mit den Bullen im Stau wäre ein guter Zeitpunkt gewesen , oder auch die anderen *touren* die Priklopil mit ihr unternommen hat .

Sie wird schon alles abgewogen haben und auf eine 100%ige Aussicht auf Erfolg gewartet haben.
Es ist halt dann an Kleinigkeiten gescheitert, die wir nicht wissen und die wir nicht abschätzen können.
Man muss sich so etwas physisch wie psychisch zutrauen können, da muss alles zusammenpassen.
Denn wenn ein Fluchtversuch misslungen wäre, wärs ihr wohl nicht so gut bekommen.

Als es FÜR SIE dann wirklich passte, setzte sie ihren Plan ja um.
;)
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben