Mundart

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ich schäme mich nicht dass ich schwäbisch gelernt habe. Ich spüre eher noch dem ganz alten Dialekt nach, denn da hört man dann die Sprachwurzeln, auch viel französisches..viel Geschichte.


warum solltest du dich dafür schämen?

Du bist in guter Gesellschaft: Auch F. Schiller hat seine Sprachwurzeln nie verleugnet (y)
 
auf Papua Neuguinea gibt es über 800 Sprachen.
Die Vielfältigkeit der Sprache nimmt weltweit ab.
Die Sprache ist rund um den Äquator am dichtesten. Unabhängigkeit ist der wichtigste Faktur zum kultivieren der eigenen Sprache.

Dialekt ist orientieren.

Nimm einem Volk seine Sprache.
Siehe indigene Völker.
Ist eine Sprache verloren, kommt sie nicht mehr.

bewahrt euren Kindern euren Dialekt, eure Verbundenheit. Gebt ihnen Orientierung.

Nirgends wird Welt sein als Innen
Rilke
 
Bärndütsch kenne ich aus den Büchern von Jeremias Gotthelf. :)

Und ich konnte das meiste davon gut verstehen - und es hat mir sehr gefallen! (y)

Du kennst Gotthelf ? Ich staune...
....der hat in Lützelflüh, das ist 2 Dörfer weiter, gepredigt, war dort Pfarrer - ein Unbequemer!
Und heute muss sein Name (ein Pseudonym) für alles herhalten, was irgendwie "kulturell" daherkommt. Da gibts die Gotthelf-Tracht, den Gotthelf-Märit, das Gotthelf-Rockkonzert usw....
 
Ich empfinde Mundart als sehr charmant. Eben kein Einheitsbrei, dem man angehört, sondern einer bestimmten regionalen Gruppe. Das ist spannend und vor allem authentisch.
Es ist doch goldig, wenn da z.B. ein kleiner Steppke - wenn ich jetzt meine Heimat zugrunde lege - niederdeutsches Platt "snackt" und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Eltern dieses missfallen sollte. Falls doch, haben sie sicher ein Problem mit ihrem Status oder dem Selbstwert oder ihrem sozialen Hintergrund, dem sie entstammen.

Liebe Grüße
Urajup
 
Ich empfinde Mundart als sehr charmant. Eben kein Einheitsbrei, dem man angehört, sondern einer bestimmten regionalen Gruppe. Das ist spannend und vor allem authentisch.
Es ist doch goldig, wenn da z.B. ein kleiner Steppke - wenn ich jetzt meine Heimat zugrunde lege - niederdeutsches Platt "snackt" und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Eltern dieses missfallen sollte. Falls doch, haben sie sicher ein Problem mit ihrem Status oder dem Selbstwert oder ihrem sozialen Hintergrund, dem sie entstammen.

Liebe Grüße
Urajup

So beim Schnacken ist ein Kind bestimmt niedlich. Im täglichen Geschäftsverkehr unter Erwachsenen kann manch ein Mundartungetüm am Telefon die Kommunikation durchaus vollständig lahmlegen.

Beim Sex... also mit mancher Mundart könne ich nicht intim werden, es gibt so Mundarten, die sind sind schlicht Nogo's. :D

Lg
Any
 
Shania schrieb:
Also, so gesehen - es hat nur Vorteile

Für dich persönlich. Das heisst nicht, dass dies Allgemeingültigkeit hat. Abgesehen davon habe ich nirgendwo geschrieben, man solle mit aller "Gewalt" mit Kindern Hochdeutsch sprechen. Und wenn man diversen Umfrageergebnissen glauben kann, ist es mit den Deutschkenntnissen nicht ganz so weit her. Ich glaube nicht, dass man alles den Migranten "in die Schuhe schieben" kann.

http://www.mz-web.de/halle-saalekreis/bildung-nicht-viel-ahnung-von-grammatik,20640778,22089796.html

Shania schrieb:
Ich glaube, dass das ein Vorurteil ist, das sich auch mittlerweile als falsch herausgestellt hat.
Ich finde, gerade die lokale/regionale Mundart ist etwas, das als kulturelles Erbe unbedingt erhalten bleiben muss. Und wo, wenn nicht zu Hause, könnte das seinen Anfang nehmen?
Kinder lernen rund um die Uhr.... auch durch Vorlesen, Singen, Rollenspiele (alles in Schriftsprache) mit den Eltern. Spätestens mit dem Eintritt in den Kiga rückt die mundartliche Umgangssprache ohnehin in den Hintergrund.

Wir haben mit meiner Tochter nur "schön" gesprochen. Sie hat es allerdings vorgezogen, sich sprachlich ihren jeweiligen Freundinnen anzupassen und hat problemlos zwischen steirisch und hochdeutsch geswitcht.....je nachdem, was die Situation gerade erfordert hat.

Bei uns zuhause wurde auch nicht krampfhaft "schön" gesprochen, davon halte ich sowieso nichts, weil es nicht echt wirkt. In meiner Familie war Hochdeutsch normal, ich kenne mehr Wiener als "Weana". Mit meinen Freundinnen habe ich auch Dialekt gesprochen, auch zuhause teilweise. Zwang gab es keinen. Allerdings habe ich natürlich durch Hochdeutsch-Gespräche und auch durch das Lesen von Büchern sehr viel mitbekommen.

Shania schrieb:
Ich glaube, dass gerade diese sprachliche Anpassungsfähigkeit sehr zum erleichterten Erlernen von Fremdsprachen beiträgt.

Habe ich anders erlebt, Fremdsprachen waren immer ein Problem für mich. Insofern denke ich, dass Dialektsprache nicht unbedingt eine Auswirkung auf Fremdsprachen hat, sondern dass da andere Aspekte maßgeblich sind.
 
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lumen schrieb:
du versäumst aber die Erfahrung mit Mundart aufgewachsen zu sein

Nein, habe ich nicht versäumt. :)

Ruhepol schrieb:
Weiß ich nicht. In meiner alten Heimat spricht man z. T. auch Dialekt, meine Kinder wären aber niemals auf die Idee gekommen, nur weil irgendwelche Klassenkameraden so sprechen, diesen Dialekt anzunehmen.

Ich hab Dialekt von klein auf gelernt... in der Sandkiste bzw. auf der Spielwiese hinter dem Haus. Hab' mehr Dialekt als Hochdeutsch gesprochen. Trotzdem habe ich zuhause die "schöne" Sprache mitbekommen, mitsamt Grammatik.

Ruhepol schrieb:
Kein Lehrer auf einer weiterführenden Schule lehrt im Dialekt. Das ist schon eine ganz bestimmte Schicht, die keinen Wert auf eine für jeden ( auch außerhalb der eigenen Welt) klar verständliche Sprache legt und mit irgendeinem Kauderwelsch durch die Welt marschiert.

Eben, sehe ich auch so. Im Geschäftsleben wäre es undenkbar, mit irgendwelchen unverständlichen Dialektausdrücken anzutanzen. Man muss schon wissen, wann man Dialekt sprechen kann und wann eine gewählte Ausdrucksweise angebracht ist.
 
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