Mundart

Verstehe ich nicht. Da spricht jemand "Mundart" - ich nehme an, damit ist ein Dialekt gemeint - und darf zu Hause nicht so sprechen.
Wo hat denn der-/diejenige den Dialekt gelernt, wenn nicht zu Hause?

Ich hätte das bei meinen Kindern auch nicht gewollt. Bei uns wurde Hochdeutsch gesprochen, so dass man von jedem, der die dtsch Sprache einigermaßen beherrscht auch verstanden werden kann, sei es im Ausland oder in anderen Regionen unseres Landes.

So ein Hardcore-Dialekt wirkt auf mich sehr abstoßend und primitiv. Wenn der Klang der Sprache auf die ursprüngliche Heimat verweist, finde ich das OK und fast nicht vermeidbar.

R.
 
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Colombi schrieb:
Wenn man daheim seine Mundart nicht reden darf ...

Ich finde so etwas immer dumm und auch grausam von Eltern.

Seinem Kind die eigene Sprache auszutreiben - aus Standesdünkel oder sonstwas ....

Mundart ist NICHTS SCHLECHTES - wie manche Leute wohl immer noch denken.

Oder - was meint ihr dazu?

Dass das Blödsinn ist. Wenn ein Kind sich nicht mit Hochdeutsch auseinandersetzt (Sprechen, Lesen... ob TV dazu beitragen könnte, weiss ich nicht, wage ich zu bezweifeln), tut es sich im Deutschunterricht ungleich schwerer als ein Kind, das gelernt hat, damit umzugehen.

Bei uns zuhause wurde Hochdeutsch gesprochen, auch bei den Grosseltern. Auch war Lesen für uns Kinder nie ein Reizthema, wir haben es geliebt. Der "Lohn" dafür zeigte sich in der Schule - in Deutsch immer sehr gute Noten, kein Lernen oder Üben der Grammatik, kein Üben vor Schuldiktaten - wogegen Nachbarkinder dann zuhause "ellenlang" Deutsch lernen und üben durften.
 
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Finde es nicht schlimm wenn mit einem Kind im Dialekt gesprochen wird. Dass sie es dadurch in der Schule schwerer haben kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen. Mit mir sprach man zu Hause nicht Hochdeutsch, und Probleme im Deutschunterricht gab es nicht. Eher im Gegenteil, war eins meiner Lieblingsfächer.

In meinem Umfeld sprechen viele nach der Schrift, ich hingegen meine "Sprache" - im Dialekt eben. Bin auf dem Land aufgewachsen und möchte meine Herkunft auch nicht "verleugnen". So wie es viele machen, kaum sind sie in der Stadt, wechseln sie von Mundart auf Hochdeutsch.. dabei kann ich nur den Kopf schütteln.
 
Dass das Blödsinn ist. Wenn ein Kind sich nicht mit Hochdeutsch auseinandersetzt (Sprechen, Lesen... ob TV dazu beitragen könnte, weiss ich nicht, wage ich zu bezweifeln), tut es sich im Deutschunterricht ungleich schwerer als ein Kind, das gelernt hat, damit umzugehen.

Bei uns zuhause wurde Hochdeutsch gesprochen, auch bei den Grosseltern. Auch war Lesen für uns Kinder nie ein Reizthema, wir haben es geliebt. Der "Lohn" dafür zeigte sich in der Schule - in Deutsch immer sehr gute Noten, kein Lernen oder Üben der Grammatik, kein Üben vor Schuldiktaten - wogegen Nachbarkinder dann zuhause "ellenlang" Deutsch lernen und üben durften.


Ich glaube, dass das ein Vorurteil ist, das sich auch mittlerweile als falsch herausgestellt hat.
Ich finde, gerade die lokale/regionale Mundart ist etwas, das als kulturelles Erbe unbedingt erhalten bleiben muss. Und wo, wenn nicht zu Hause, könnte das seinen Anfang nehmen?
Kinder lernen rund um die Uhr.... auch durch Vorlesen, Singen, Rollenspiele (alles in Schriftsprache) mit den Eltern. Spätestens mit dem Eintritt in den Kiga rückt die mundartliche Umgangssprache ohnehin in den Hintergrund.

Wir haben mit meiner Tochter nur "schön" gesprochen. Sie hat es allerdings vorgezogen, sich sprachlich ihren jeweiligen Freundinnen anzupassen und hat problemlos zwischen steirisch und hochdeutsch geswitcht.....je nachdem, was die Situation gerade erfordert hat.

Ich glaube, dass gerade diese sprachliche Anpassungsfähigkeit sehr zum erleichterten Erlernen von Fremdsprachen beiträgt.

Also, so gesehen - es hat nur Vorteile :-)
 
Bin auf dem Land aufgewachsen und möchte meine Herkunft auch nicht "verleugnen". So wie es viele machen, kaum sind sie in der Stadt, wechseln sie von Mundart auf Hochdeutsch.. dabei kann ich nur den Kopf schütteln.
Wieso verleugnet jemand, der keinen Dialekt (mehr) spricht seine Herkunft? Da kann ich gar keinen Zusammenhang erkennen.

Aber es kommt natürlich auch darauf an was jemand in/aus seinem Leben machen will. Z. B. als Verkäuferin in einem Dorfladen, erreiche ich die (vor allem alte) Kundschaft eher wenn ich Dialekt spreche, will ich Pilot werden habe ich mit irgendeinem breiten Slang null Einstellungschance.

Ich war halt immer der Ansicht dass meine Kinder alle Chancen haben sollen, was sie dann daraus machen, obliegt im Endeffekt ihnen selbst.

R.
 
Nach meiner Erfahrung kann man sehr gut bi-lingual sein. :)

Hochdeutsch und Mundart muss sich nicht gegenseitig ausschließen - beides kann seinen eigenen Platz haben.

Verbieten alle Eltern ihren Kinder die Mundart, so sterben alle Mundarten.

Wäre das nicht schade?
 
Bei Freunden, Schulkollegen etc.
Weiß ich nicht. In meiner alten Heimat spricht man z. T. auch Dialekt, meine Kinder wären aber niemals auf die Idee gekommen, nur weil irgendwelche Klassenkameraden so sprechen, diesen Dialekt anzunehmen.

Kein Lehrer auf einer weiterführenden Schule lehrt im Dialekt. Das ist schon eine ganz bestimmte Schicht, die keinen Wert auf eine für jeden ( auch außerhalb der eigenen Welt) klar verständliche Sprache legt und mit irgendeinem Kauderwelsch durch die Welt marschiert.

R.
 
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