Moral predigen oder begründen?

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Und dass du zwischen Meinung und für jeden geltenden Wahrheiten nicht zu unterscheiden vermagst, das ist auch eine Fähigkeit des Denkens. Allerdings nicht meine.

Gut für dich! :)
Ich frage mich auch immer wieder, ob ich etwas nur meine oder tatsächlich weiß und ob es nur für mich, für viele oder für alle gilt.
 
Arthur Schopenauer soll den Satz geprägt haben, Moral predigen sei leicht, doch Moral begründen schwer. - Doch was ist der Unterschied? Hat es überhaupt einen Sinn, Moral begründen zu sollen? Was macht der Unterschied für uns aus?

Ich denke Du verstehst das Zitat hier nicht so ganz richtig. Mit Moral begründen ist hier nicht gemeint, sie zu erklären, sondern moralisch zu leben und sie dadurch unter das Volk zu bringen.

Moral hat halt immer unterschiedliche Ebenen, und basiert letztendlich auf einem Wertesystem das uns beigebracht, vielleicht sogar erzwungen wurde (Gesetze), das aber nur in einem begrenzten Umfang Gültigkeit hat. D.h. das persönliche Moralvorstellungen NIE universell sind, sondern immer eine spezifische Adaption allgemeiner Regeln der Eltern, der Gruppe, des Volkes, einer politischen Ideologie etc.
D.h. im Umkehrschluss aber auch, dass persönliche Moral nicht mit jener der Gesellschaft, des Staates oder einer Gruppierung (Religion, Ideologie etc.) übereinstimmen muss und in den seltensten Fällen übereinstimmen wird.

Der Unterschied zwischen gepredigter und gelebter Moral ist halt, die "anderen" wegen Steuerhinterziehung zu verurteilen, aber selber "steuerschonend" zu agieren (wie die meisten Politiker - reine Prediger). Dagegen ist die Steuern halbwegs korrekt zu bezahlen gelebte Moral in der Gruppe.
 
Hallo zusammen!

Dann will ich mich auch mal äußern. Also ich handle Nach dem sogenannten "Reinheitsgebot". Nein, nicht nach dem der Brauereien. Sondern nach der Reinheit des eigenen Herzens. Ich handle nach Prinzipien, sodass sich meine Moral immer sauber heraus arbeiten kann. Ich predige weder meine Moral noch brauche ich sie begründen. Ich PRÄGE meine Moral wie eine Münze in der Stanzmaschine. Meine Moral will immer sauber sein und keine dreckigen Dinger drehen. Deswegen hänge ich die Moral bei mir immer besonders weit nach oben.

Sie ist sozusagen der Schutzschirm, der Filter für das Negative. Meine Moral ist das Radar, der Weiteste Sensor, der sofort etwas abfängt, wenn etwas meiner Moral nicht entspricht. Dann schaue ich mir dieses Gebilde näher an und ziehe meine Rückschlüsse daraus. Aber niemals zum Nachteil meiner Moral. Wenn ich schon nicht sonderlich gut aussehe, dann sieht wenigstens meine nackte Moral umso besser aus, im Vergleich zu mir, lach!

Deswegen verzichte ich darauf, anderen meine Moral vorzupredigen, weil das eh nix bringt. Und erklären bringt da genauso wenig. Ich liebe ja die Moralprediger, die meinen sie hätten DIE Wahrheit mit Löffeln gefressen dabei gibt es die Absolute Wahrheit gar nicht m.E. Natürlich gibt es deine Wahrheit, aber das ist auch nur eine subjektive Wahrnehmung und nicht zu Verallgemeinern.

Viele Grüße,
Wortdoktor
 
Wenn ich mich gewehrt habe, frage ich mich hinterher auch oft, ob 's berechtigt war und ob ich 's hätte anders machen können.... seufz .....
Ich würde vermuten, das hier dein Gewissen seinen Einfluss geltend macht, denn ich kenne dasselbe von mir und von meiner Gewissensstimme. Forsche ich in mir selber nach, so bemerke ich, dass es eine Empfindung eines Schuldgefühls aufkeimen lässt. Hinterfrage ich mich weiter, gehe ich dem Gefühl nach, statt es zu leugnen, dann spricht mein Gewissen nicht von einer Berechtigung, sondern von meinem Egoismus meines Abwehrens.
 
Ich würde vermuten, das hier dein Gewissen seinen Einfluss geltend macht, denn ich kenne dasselbe von mir und von meiner Gewissensstimme. Forsche ich in mir selber nach, so bemerke ich, dass es eine Empfindung eines Schuldgefühls aufkeimen lässt. Hinterfrage ich mich weiter, gehe ich dem Gefühl nach, statt es zu leugnen, dann spricht mein Gewissen nicht von einer Berechtigung, sondern von meinem Egoismus meines Abwehrens.

Findest du Abwehren egoistisch?
Bzw, es kommt doch sicher darauf an, wann man wie was abwehrt.
Nicht jeder ist ein Jesus, der sich willig ans Kreuz nageln lässt.
 
Für mich ist Die Moral wie eine Münze zu verstehen.
Du kannst diese Münze in die Luft werfen, und raten, welche Seite unten auf dem Boden aufschlägt.
Moral ist für mich wie die Münze mit zwei Seiten behaftet. Du hast entweder Kopf oder Zahl. Du kannst deine Zeit prägen oder es sein lassen. Und es geht immer darum, die Münze sauber zu halten und zu bewahren.

Die Moral verstehe ich wie ein Antreiber. Ein Dynamo. Solang sie am Rad entlang schleift, lässt sie das Licht leuchten. Ist deine Moral beschmutzt oder verdreckt, dann kann es ggf. sein, dass das Licht am Fahrrad nicht leuchtet und damit du nicht leuchten kannst. Es kann durchaus dazu kommen, dass ein Kabel reißt oder die Batterie leer wird. Das sind aber alles Entwicklungen, die völlig menschlich sind und somit keine größeren Schuldgefühle entstehen lassen sollten.

Sehe dich wie ein Dynamo eines Fahrrades, der zusammen angeschlossen ist an die Leuchte und wenn du strampelst, das Licht zu leuchten beginnt. Die Moral ist nichts anderes als ein Lichtlein, das erstrahlt, wenn du sie nicht beschwerst oder belastest. Die Moral kann auch eine sensible Frau sein, die gern mit dir zu tun haben will. Oder, oder, oder.... ich könnte noch X Beispiele aufführen. Aber das würde den Raum sprengen..
 
Nun, ich war damals ein Mädchen.
Ach so! Ja, Mädchen können sich auch an Menschenjagden beteiligen.

;)
Und ich bin mir sicher, dass da nichts auf mich eingewirkt hat, außer dem Blick des Gehetzten.
Ich meinte nicht, dass Äußeres, wie etwa die Erziehung, auf dich eingewirkt hätte, sondern etwas, das in dir selbst war, das aber dennoch in dir irgendwie gebildet worden sein musste, wie auch einst bei mir als Junge.
 
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