Mitgefühl

Hallo Sayalla,

er hat mit Massen-traumata gearbeitet, die aber bei jeden einzelnen in anderer Ausprägung vorhanden sein können. Blicke ich rückblickend auf meine Aufstellungen, wurde oft abgebrochen, weil ich nicht die Anführungen des AL ausgeführt habe. Heute weiß ich, dass hinter dieser Zurückhaltung meinerseits Traumata lagen, incl. Abspaltungen von Seelenanteilen. Oder es waren ungeklärte Themen von früheren Verfolgern, die noch in meiner Seele wirkten.

Ich möchte nochmals betonen, dass es hier um Innenwelten des Aufstellenden geht. Habe ich mein Thema gelöst, dann kann dies in der Realtiät durchaus noch bei anderen Familienmitgliedern vorhanden sein. Ihre inneren Seelenwelten kann ich mit meinen Aufstellungen nicht auflösen. Das muss einem erst einmal klar werden.

LG Pluto :umarmen:
 
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Erst einmal jemanden finden, der einem für das eigene Leid die Augen öffnet, das ist auch noch so eine Kunst. Hat man bei sich entdeckt, dass man damals nicht anders handeln hat können, hat man schon viel für sich gewonnen. Dann kann ich mich auch selbst verstehen und mein Herz für mich und meinen eigenen Schmerz öffnen. Das ist richtig. - Nach meinen Erfahrungen ist dies mit einer FA nicht möglich.

Nach meinen Erfahrungen ist das in FA sehr wohl möglich, noch dazu unter dem beschützenden Einfluss einer Gruppe von Menschen, die meist auch bereit sind, ein Netz der energetischen Geborgenheit auf zu bauen für den jeweiligen Klienten - aber das sind nur meine Erfahrungen - und ich freu mich schon auf morgen, wo ich so etwas wunder.volles wieder erleben darf.

Dazu bedarf es anderer Methoden, die vor allem in einem Zweiersetting stattfinden.

Damit eine schöne zusätzliche Doppelbelichtung und/oder Übernahme entstehen kann - oder warum sonst?

Dazu braucht es Therapeuten, die um das Ausmaß solcher Misshandlungen wissen und auch damit umgehen können. Diese sind sehr dünn gesät.

Und da bist dir jetzt ganz sicher?

Wobei - damit umgehen - bedeutet jetzt konkret was?

Das Opfer in seiner Opferrolle bestärken und sich dadurch einen willigen Dauer.Klienten züchten?

Habe ich dann zu mir gefunden, dann kommt das weiter oben beschriebene in Betracht. Dann geht es weiter, dass ich von dieser Opfer-Rolle frei werden kann.

Wie tragisch wäre es, wenns nicht Jahre dauern müsste, bis es so weit kommen darf?

Worauf müsste das Opfer verzichten, wenn es diesen Prozess mit Leichtigkeit bewältigen dürfte - ohne jahrelange mühsame Aufarbeitung?

Klar - und ich zitiere mal wieder "den Feind" - Leiden ist leichter als lösen - denn - wenn das Opfer nicht mehr Opfer ist, was wird es dann?

Es ist möglich, nachdem ich die Täter-Introjektionen wieder aus mir entfernt habe und indem ich Seelenanteile aus etwaigen damals entstandenen Abspaltungen wieder zurückgeholt habe.

Und wenns wer ohne Rückholung von Seelenanteilen schafft, hat er dann nur Glück gehabt - oder billigst du ihm zu, dass er einfach ein anderes Welt.Bild hat - und es eben nicht braucht, an abgespaltene Seelenanteile zu glauben, um trotzdem wieder "ganz" werden zu können - auf seine Art.

Hellinger hat nie mit Abspaltungen gearbeitet, und auch nie mit Trauma. (weil weiter oben er wieder einmal genannt wurde). Dazu bedarf es anderer Therapeuten.o

Womit mal wieder bewiesen wäre, alle, die mal mit Hellinger in irgend einer Form in Berührung gekommen sind, müssen absolut ident mit ihm arbeiten - ja sind sozusagen regelrechte Klone von ihm - menno, muss der Mann aber mächtig sein.

Oder könnte es vielleicht durchaus sein, dass es neben Hellinger zahlreiche Aufstellungsleiter gibt, die sich sehr wohl auch mit diesen Themen beschäftig(t)en - oder sie selbst durchlebt haben?

Ich weiß, ich bin schon wieder mal soooo böse - aber mir geht das noch immer aufn Keks, wenn immer nur von dem die Rede ist, was Hellinger macht - und dies 1:1 auf jeden anderen AL, der ähnlich arbeitet - oder auch ganz anders - projeziert wird.

Klar, jeder hat seine ureigensten Filter - auch ich - aber mir haben immer wieder AL weiter geholfen, die "nach Hellinger" gearbeitet haben - und es waren immer auch Runden, in denen ich mich absolut geborgen gefühlt hatte - und es auch noch immer tue.

Ich habe auch Bert Hellinger selbst mal erlebt - ja, er ist direkt - manchmal auch brutal - aber es gehen eh nur die zu ihm, die genau das brauchen - ich würde nie bei ihm selbst als Klient aufstellen wollen - aber er ist nicht Gott - und es gibt gottseidank viele, die nach ihm arbeiten und trotzdem ganz anders sind.
 
Hallo Eva,

ich möchte nur ein paar Ausschnitte deines Ursprungsposting aufgreifen
Für den Schrei nach Rache, für Feldzüge gegen was auch immer, gibt es Gründe und Motive. Lösend ist das aber nicht und gerechtfertigt ebenfalls nicht.

Sehe ich genauso - solange jemand glaubt, gegen irgend etwas ankämpfen zu müssen, ist das dazu gehörende Thema noch nicht gelöst - sonst wäre der Zwang auch schon weg - meine Erfahrungen.

Es ist nur eine weiter Variante von schuldig werden und sich unschuldig wähnen und das eigentliche Opfer gar nicht sehen....

Was naturgemäß aber dann von jenen, die das entüstet von sich weisen, nie gesehen werden kann, weil es einfach nicht sein darf.

Und - das eigentliche Opfer sehen - tja, wer will das schon?

Jetzt ernsthaft und Aug in Aug - nämlich nicht im Aussen - im bösen Feind - sondern ganz tief drinnen in den eigenen tiefsten Tiefen unserer schwärzesten Schatten.

Mit der Aufstellungsarbeit haben wir besondere Möglichkeiten, ohne Beschönigungen und ohne Leugnen, aber auch ohne Verurteilung, Schuld zu benennen, anzuerkennen und weg von sinnloser Sühne die im Geschehen gebundene Energie in Liebe und Mitgefühl der Heilung und Überwindung zufliessen zu lassen.

Das ist - meiner meinung nach - der Knackpunkt - das Thema auf den Punkt bringen - ohne Schnörkeln, ohne Verzierungen - aber auch ohne Augenbinden, die vor all zu grosser Erkenntnis schonen.

Für mich ist Schuld ein Begriff wie Liebe oder Zwetschkenknödel - der Begriff an sich kann nix dafür, dass er vom Großteil der Menschheit negativ besetzt wird - der Begriff ist einfach ein Wort.

Ich hatte dieses Thema vor ca. 2 Jahren, als mich eine Zeit lang nachhaltig Leute anpflaumten, wenn ich meinte - "eh klar, bin ich mal wieder selbst Schuld dran, dass das jetzt so eintrifft."

Und ich hatte es genau so gemeint - aus (m)einer Selbsterkenntnis heraus - mir selbst zugestehend, dass ich halt eine Ursache produziert hatte deren Wirkung mir jetzt nicht gefällt.

Oik - was solls - war passiert - damit muss ich leben - und was mach ich jetzt draus?

Ich glaub, das Problem mit "Schuld" ist das gleiche wie mit dem Sspiegelgesetz - solange ich es nur auf mich anwende, ist beides etwas durchaus wertvolles und positives - sobald ich glaube, es jemand anderen in die Schuhe schieben zu müssen - wirds kontra.produktiv.

Umärmel und drück
 
Liebe Sunny,

ich habe allergrößten Respekt vor dir! Was du an Schicksalsschlägen abbekommen hast und dass du immer noch stehst, das ist beeindruckend.
Vielleicht kannst du irgendwann noch (vielleicht mit anderer Stütze?) ohne die Stütze deiner Kinder auskommen. Denn eigentlich ist das nicht das, was Kinder sein sollten.

Lieber Gruß,
Eva

Hallo Melodie,

ich hab mich da vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt.

Ich sehe meine Mädels vielleicht 2x im Jahr.....aber wir sind uns in inniger Liebe verbunden, und das gibt mir einfach wahnsinnig viel Kraft und Freude und ich bin einfach froh, dass es sie gibt.
Es macht großen Spaß, immer mehr Ähnlichkeiten zwischen uns zu entdecken, weil eigentlich sind wir ja eher wie Schwestern (ich war ja erst 10 Jahre alt)...wir haben uns einfach wahnsinnig lieb und das ist schön....:)

lg
Sunny
 
Damit eine schöne zusätzliche Doppelbelichtung und/oder Übernahme entstehen kann - oder warum sonst?

:confused::confused::confused: Wo hast Du so etwas her?

Das Opfer in seiner Opferrolle bestärken und sich dadurch einen willigen Dauer.Klienten züchten?


Was soll das?
Ich fühle mich immer wieder bestärkt in meiner Annahme, daß FAler TATSÄCHLICH Menschen einreden, eine "gängige", krankenkassenfinanzierte Therapie sei nicht sinnvoll ... WARUM tu sie das nur ... :rolleyes:
 
Hallo Melodie,

ich hab mich da vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt.

Ich sehe meine Mädels vielleicht 2x im Jahr.....aber wir sind uns in inniger Liebe verbunden, und das gibt mir einfach wahnsinnig viel Kraft und Freude und ich bin einfach froh, dass es sie gibt.
Es macht großen Spaß, immer mehr Ähnlichkeiten zwischen uns zu entdecken, weil eigentlich sind wir ja eher wie Schwestern (ich war ja erst 10 Jahre alt)...wir haben uns einfach wahnsinnig lieb und das ist schön....:)

lg
Sunny


Liebe Sunny,

was du erlebt haben magst, und deine persönliche Leistung übersteigen mein Fassungs- und Vorstellungsvermögen.
Daneben erscheint mir mein Hinweis kleinlich.
Eure besondere Nähe und Verbundenheit berührt mich tief. Danke.

Herzliche Grüße,
Eva
 
Liebe Eva,

mir bereitet das Wort Schuld kein Unbehagen mehr, das hat es einmal. In meinem Denken ist Schuld nicht mehr vorhanden, nicht bei anderen und auch nicht bei mir. Dieses Tragen des Schuldpäckchens ist meiner Ansicht nach erst die halbe Miete - frei ist man erst, wenn man dieses Päckchen getrost ablegen kann.
Ich habe übrigens die Mutter des Mädchens, von dem ich erzählt habe, nicht verurteilt. Ich sagte ja - beide sind Opfer. Ich habe dem Mädchen, das ich ja noch nie zuvor gesehen hatte und überhaupt nicht kenne, lediglich meine Telefonnummer gegeben, und gesagt, bevor sie mal wieder solche tragischen Schritt macht, möge sie mich bitte anrufen. Daß ich sie retten könnte, das denke ich nicht.

Ich möchte auch niemandem hier etwas einreden oder ausreden, habe mir jedoch erlaubt, meine Sicht von (nicht vorhandener) Schuld darzulegen. Und erlaube mir auch, dabei zu bleiben.

ChrisTina - das ist schon wichtig, daß sich jemand als Opfer begreifen kann. Denn da sind sehr viele Menschen, die sich schuldig fühlen, und nicht sehen, daß sie Opfer sind. Das macht ja nicht schwach, wenn jemand sieht, daß er Opfer war, das kann sogar befreien aus diesem Kreislauf mit der Schuld.
Klar, das Wort Schuld kann nichts dafür, daß es negativ behaftet ist, nur sollte man, wenn man mit Menschen arbeitet, sich dieser negativen Behaftung bewußt sein. Und da ja auch dieses kollektive Feld mit einbezogen werden kann, so ist das Wort Schuld religiös mißbraucht worden zum Kleinhalten von Menschen, und das über Jahrtausende. Nur als Beispiel.

Aber wiegesagt, jeder kann seine Schuld gerne tragen, wenn er das als befreiend empfindet.

Liebe Grüsse, Alana
 
Was soll das?
Ich fühle mich immer wieder bestärkt in meiner Annahme, daß FAler TATSÄCHLICH Menschen einreden, eine "gängige", krankenkassenfinanzierte Therapie sei nicht sinnvoll ... WARUM tu sie das nur ... :rolleyes:

Weil eine Therapie böse ist und Jahre (wenn nicht Jahrzehnte) dauert. Und die, sie sie begleiten, sind erst recht böse. :D

:ironie:
 
Liebe Sunny,

was du erlebt haben magst, und deine persönliche Leistung übersteigen mein Fassungs- und Vorstellungsvermögen.
Daneben erscheint mir mein Hinweis kleinlich.
Eure besondere Nähe und Verbundenheit berührt mich tief. Danke.

Herzliche Grüße,
Eva

Liebe Eva,

Deine Worte berühren und beschämen mich.

Ich selber empfinde das gar nicht so. Vielleicht bin ich mit einer besonders robusten Konstitution ausgestattet, das mag sein.

Weißt Du, ich hab sehr bald erkannt, dass ich ja nicht das alleinige Opfer war.
Meine Mutter verlor mich (ich kam ins Heim) und ihren Mann (der kam ins Gefängnis) und sie mußte obendrein noch den Ort verlassen wegen der Schande....und meine Zwillinge, die bei sehr lieben Pflegeeltern aufwuchsen, hatten ja auch eine schwere Last zu tragen, nämlich die ihrer Entstehungsgeschichte.

Es war für uns alle sehr berührend, als wir alle gemeinsam zum Grab meines verstorbenen Stiefvaters gingen und ich zu meinen Töchtern sagte: es ist ok, wenn ihr für ihn eine Kerze anzündet. Er ist euer Vater......
 
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Liebe Sunny,:)



Ich kann mir vorstellen, dass das unendlich befreiend sein muss, nicht mehr an Situationen denken oder sich mit jemandem auseinander setzen zu müssen, dem man vielleicht mit die dunkelsten Stunden zu „verdanken“ hat.…..Von daher kann ich dir zu deiner heutigen Sicht nur gratulieren.:umarmen:



Dazu fällt mir gerade die kleine Geschichte ein, die ich zwar bereits in meinem Blog reingesetzt hatte, aber ich finde, sie passt dennoch gut in diesen Thread…..



Es ging ihr gar nicht gut. Wie sollte sie damit umgehen? Es einfach umgehen? Sie erzählte es ihrem Vater. Der sagte nicht viel, sondern ging mit ihr in die Küche.
Dort setzte er drei Töpfe mit Wasser auf den Herd. In den ersten warf er ein Bund Möhren, in den zweiten ein paar Eier, in den dritten schüttete er eine Hand voll Kaffeebohnen.

Die Möhren, erst hart und holzig, waren weich geworden. Die Eier, erst zart und zerbrechlich, waren nun fest und widerstandsfähig.
Die Kaffeebohnen hatten sich selbst kaum verändert, aber das Wasser....

"Was bist du?", fragte der Vater seine Tochter. "Eine Möhre, ein Ei oder eine Kaffeebohne?".

Und dann erklärte er ihr, was das alles mit ihrer schweren Situation zu tun hatte. "Der eine wird durch eine schwere Lebensphase weich, wird offen für die Gnade des Lebens, offen auch für andere Menschen. Lernt, gnädiger und barmherziger mit ihnen umzugehen.

Ein anderer wird durch eine schwere Lebensphase krisenfest, lernt Treue und Ausdauer, wird vielleicht sogar einer, der anderen Halt geben kann. Und ein Dritter geht durch solche Phasen scheinbar unbeeinflusst und unerschüttert. Aber: Er verändert seine Umgebung.

Und, was bist DU?



Lieben Gruß
Juppi

Liebe Juppi,

danke für diese Geschichte :umarmen:

Ich habe oft darüber nachgedacht: "Wie kommts, dass ich so fröhlich bin?"...:). Und ich bin zu der Erkenntnis gekommen, es gibt für mich nur eine Erklärung:
Ich habe trotz aller Widrigkeiten doch auch sehr viel Liebe erfahren in meinem Leben.
In erster Linie von meiner Mutter, auch wenn ich nur 10 Jahre bei ihr war als Kind. Aber diese Jahre haben mich geprägt.
Und dann von meinem Mann. 28 Jahre, die mitunter auch sehr konfliktbeladen waren, aber in letzter Konsequenz dennoch geprägt von einer tiefen Liebe, die uns verband.

Dieses "Geschenk" begleitet mich und meine Kinder weiterhin durchs Leben und gibt uns Kraft und Stärke und hält uns verbunden mit denen, die uns vorausgegangen sind und läßt mich Nachsicht üben mit denen, die mir (uns) Unrecht angetan haben.

Das Leben ist zu kurz und zu schön, um es in Verbitterung versinken zu lassen.

lg
Sunny
 


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