Migräne und Narkose?

Liebe Räubertochter,

ich hatte 27 Jahre Migräne!!!! 1x im Monat!!!
Später, kurz nach meiner Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) sogar alle 10 Tage....

Eine Freundin hat mir geraten, natürliche Progesteroncreme (2 oder 3%ige), hergestellt aus der Yamswurzel, zu cremen, und nur die und keine andere Progesteroncreme!! Lies mal nach unter google, wie die Zusammenstellung ist. Sie wird nur auf Rezept in Apotheken hergestellt.

Ausserdem muss ich noch ein östrogen cremen (in gelform, aber nur die Mindestdosis).

Hätte ich vor 27 Jahren gewusst, dass ich eine Östrogendomonanz habe, und mir natürliches Progesteron fehlt, hätte ich mir 27 Jahre die Migräne "ersparen" können!!!

Ich bin mit der Creme voriges Jahr im August begonnen: ich habe seit dem nie!!!!! mehr Migräne gehabt. Ich bin migränefrei.

Jedem rate ich, es auszuprobieren, jedem, der Migräne hat.

http://www.ht-mb.de/forum/showthread.php?p=1154390&mode=linear

unter diesem Link findest Du praktisch fast alles Wissenswertes.

Mir hat es geholfen, ich lebe ohne Migrâne, und das nach 27 Jahren!

LG
Fee

PS. Ich habe auch gelesen, dass Männer, die unter Migrâne leiden, auch eine östrogendominanz haben können....
 
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Hallo Fedelta,

Allerdings wird nicht nur ein Trauma so eine Anspannung und Starre auslösen, sondern auch eine "normale" Stress-Situation.
Levines Argumente haben schon einiges für sich. Er sagt, dass ein traumatisierter Organismus auch mit "normalem" Stress nicht mehr so gut umgehen kann. Das würde bedeuten, dass normale StressSituationen nicht die eigentlichen Auslöser für Angst-Starre sind, sondern die Trauma-Reaktion wieder produziert wird. Levine sagt, der traumatisierte Mensch begibt sich immer wieder invergleichbare Situationen, reproduziert die ursprüngliche Erregung, auch, um eine Lösung zu suchen. D.h. der Unfähigkeit, mit normalem beruflichen oder familiären Stress umzugehen, geht ein Trauma voraus.

Wenn du das deutlich fühlst, dann wirst du damit schon richtig liegen.
Ja :), das denke ich auch.

Wichtig ist ja, die Verspannung weg zu kriegen oder so gut wie möglich zu reduzieren. Hast du es schon mal mit Entspannungstechniken wie Autogenem Training oder Progressiver Muskelentspannung versucht?
Joga hilft tatsächlich ein bisschen. Ich werde eben jetzt eine osteopathische Behandlung machen lassen. Ich bin recht zuverlässig, dass das helfen wird.

Noch ein möglicher Zusammenhang: Hast du Amalgamplomben?
Nein, nie gehabt :)

Ich hatte auch jahrelang Migräne, bei mir setzte sie prompt nach einer heftigen Zahnbehandlung in ganz jungem Alter ein. Ich vermutete zwar damals einen Zusammenhang, wusste aber noch nicht genug über alternative Zahnbehandlungen, um etwas zu unternehmen und so lief ich jahrelang mit Migräne herum, verstärkt wurden die Beschwerden noch durch Stress, Abwehrspannung und einseitige Körperhaltung durch viel PC-Arbeit im Beruf.
Es freut mich, dass du deine Migräne loswerden willst. Es gibt immer Mut zu lesen, dass einige Migräne-Patienten sich von den Beschwerden befreien konnten. (Aber wie gesagt, ich glaube nicht, dass die äußeren Reize die Ursache sind, sondern vielmehr die Unfähigkeit des Organismus, diese gesund zu verarbeiten. Gifte wie Amalgam mögen da eine Ursache sein. Vielleicht ja auch Narkosemittel?)

Es ist nicht so einfach, permanent auf eine "gesunde" Körperhaltung zu achten aber man kann es versuchen.
Man sollte es sogar versuchen. Ich kann nur Joga empfehlen.

Außerdem, fällt mir noch ein: Hast du schon mal ein CT oder eine Kernspintomographie deiner Halswirbelsäule machen lassen? Könnte ja sein, dass da irgendwas aus den Fugen geraten ist bei deinem Sturz damals.
Ein CT nicht, nein. Aber die Osteopathie will ich auch deshalb machen, weil ich mehrere Erfahrungsberichte über Zusammenhang von Halswirbelsäule und Migräne gelesen hatte.


Liebe Grüße :flower2:

Raeubertochter
 
Hallo Fee,

freut mich, dass auch du deine Migräne loswerden konntest! Ich möchte lieber keine künstlichen Hormone nehmen und hoffe erstmal, dass sich meine auch anders lösen lässt

Beste Grüße :daisy:

Raeubertochter
 
Hallo Gnadenhof,

Käse kann auch ein Auslöser sein...
Ja, über die Trigger weiß ich bescheid, aber wie gesagt: Ich bin ja nun auf der Suche nach Ursachen und Gründen :)

Es gibt den Narkoseschock... Auch Tiere können davon betroffen sein...
Darüber habe ich nix brauchbares googeln können, außer der Aussage, dass es sich dabei um einen umgangssprachlichen Begriff handelt dafür, dass man ein Medikament nicht richtig vertragen hat. Das kann natürlich gut sein. Kannst du mir dazu mehr sagen?

Hast Du schon einmal REIKI bekommen ?
Ja, gelegentlich.

Sitzt der Atlaswirbel gerade ?
Ich sach ja: Osteopthie :D

Ich bin froh, keine Migräne mehr zu haben...:)
Freut mich auch für dich! :banane: Wie bist du denn deine losgeworden?

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
Hallo Fee,

freut mich, dass auch du deine Migräne loswerden konntest! Ich möchte lieber keine künstlichen Hormone nehmen und hoffe erstmal, dass sich meine auch anders lösen lässt

Beste Grüße :daisy:

Raeubertochter


Liebe Räubertochter,

Da Du Deine Eierstöcke noch hast und auch noch Deine Gebärmutter, brauchst Du keine "künstlichen" Hormone.....

Du hast Dir den Link leider gar nicht angesehen oder weisst nichts von NATÜRLICHER PROGESTERONCREME (das ist keine Gestagen, sondern ein natürlich hergestelltes Progesteron).

Frauen, die eine Östrogendominanz haben, leiden oft unter Migräne, so war es auch bei mir. Da ich Totaloperiert bin, hatte ich durch das cremen von Östradolhaltigem Gel einen Östrogenüberschuss und dadurch alle 10 Tage Migräne.

Seit ich dazu auch noch die natürliche Progesteroncreme 1x morgens nach dem Duschen auf die Haut creme (erbsengross, mehr nicht!), habe ich keine Migräne mehr!!!! Da muss doch was dran sein, oder??? Wenn man 25 Jahre lang monatlich starke Migräne hatte und dann auf einmal keine mehr (juhu, juhu :) ist es mir schei....egal, ob ich ein natürliches Hormon creme, Hautsache, migränefrei.

http://www.dr-scheuernstuhl.de/01_hormone_01.htm

schau doch bitte erst mal hier rein, bevor Du gleich weitergehst....

LG
Fee

PS. Frauen mit Periode sollten natürliches Progesteron cremen, wenn sie Migrâne haben, das steht aber alles beschrieben wieviel und an welchen Tagen (auch unter dem ersten Link, den ich dir geschrieben hatte).
 
Levines Argumente haben schon einiges für sich. Er sagt, dass ein traumatisierter Organismus auch mit "normalem" Stress nicht mehr so gut umgehen kann. Das würde bedeuten, dass normale StressSituationen nicht die eigentlichen Auslöser für Angst-Starre sind, sondern die Trauma-Reaktion wieder produziert wird. Levine sagt, der traumatisierte Mensch begibt sich immer wieder invergleichbare Situationen, reproduziert die ursprüngliche Erregung, auch, um eine Lösung zu suchen. D.h. der Unfähigkeit, mit normalem beruflichen oder familiären Stress umzugehen, geht ein Trauma voraus.

Das ist ein interessantes Argument, das würde ja heißen, dass nur Menschen, die mal ein Trauma erlitten haben, im Alltag angespannt sind - jedenfalls so sehr, dass es zu Beschwerden führt. Da ist nun wieder die Frage, wie man ein Trauma definiert. Es wird wohl mit der persönlichen Empfindlichkeit zu tun haben, was ein Mensch als Trauma empfindet.

Auch die Behauptung, dass der traumatisierte Mensch sich immer wieder in entsprechende Situationen begibt, um nach einer Lösung zu suchen ist interessant. Kann ja sein, dass das unbewusst geschieht, als seelische oder psychische "Lernaufgabe" quasi. Das könnte ich mir schon vorstellen. Eine Art Schocktherapie. Aber spätestens wenn man merkt, man kann das nicht lösen bzw. erleidet dann Schmerzen, sollte man doch die Notbremse ziehen, oder?

Meine AT-Anleiterin hat allerdings letztens noch gemeint, dass jeder Mensch im Alltag, hauptsächlich im Berufsleben, extrem angepannt ist, weil das einfach noch ein Flucht- oder Angriff-Reflex aus Urzeiten ist, den wir heute noch erleben, wenn wir mit fremden Menschen unbekannte Situationen erleben, Zivilisation hin oder her.

(Aber wie gesagt, ich glaube nicht, dass die äußeren Reize die Ursache sind, sondern vielmehr die Unfähigkeit des Organismus, diese gesund zu verarbeiten. Gifte wie Amalgam mögen da eine Ursache sein. Vielleicht ja auch Narkosemittel?)

Du, für möglich halte ich das schon. Ich halte vieles für möglich, aber man kann es nicht beweisen. Mir hat mal eine Heilpraktikerin erzählt, dass Narkosemittel wesentlich länger im Körper verbleiben und auch viel mehr Schaden anrichten als man uns so allgemeinhin sagt.

Ein daraufhin befragter Arzt antwortete mir dann wiederum, so ein Narkosemittel sei nach spätestens 3 Wochen komplett vom Körper abgebaut und würde auch keine bleibenden Schäden anrichten. Was soll man nun glauben, ich weiß es auch nicht.

Ein CT nicht, nein. Aber die Osteopathie will ich auch deshalb machen, weil ich mehrere Erfahrungsberichte über Zusammenhang von Halswirbelsäule und Migräne gelesen hatte.

Wenn du Lust hast berichte doch mal wie es abgelaufen ist und wie die Behandlung angeschlagen hat, das würde mich interessieren.

Ich wünsch dir jedenfalls Heilung von deiner Migräne, ich kann mich noch erinnern, wie fürchterlich das war.

Liebe Grüße
 
Ihr Lieben,

ich habe eine Zeit lang gebraucht, bevor ich euch nun berichten kann - es fühlte sich falsch an, auch nur an Migräne oder Narkose zu denken. Trotzdem wollte ich euch natürlich von meiner Therapie-Erfahrung berichten:

Es war unglaublich.

Die Therapeutin hat einen kombinierten Ansatz verfolgt zwischen Osteopathie und Traumaarbeit, unterstützt durch energetische Arbeit. Sie hat mit osteopathischen Mitteln den Prozess in Gang gesetzt - es dauerte gar nicht lange, da kamen die ersten Gefühle hoch. Und dann hat sie Trauerarbeit nach Irvine angewandt, d.h. ich habe die Gefühle durchlebt, die da kamen, sollte das tun, was ich gerne tun wollte, d.h. schreien, weinen, hauen etc. Der Punkt an dieser Sorte Trauerarbeit ist aber, dass sie mich regelmäßig "zurück" geholt hat, indem ich meinen Körper spüren sollte und von einem schönen Erlebnis berichten sollte. So soll eine Retraumatisierung verhindert werden, die automatisch entstehen kann, wenn man sich in den furchtbaren inneren Bildern verliert. Und dann passierte es tatsächlich: Mein Körper fing an, sich taub zu fühlen (ja, genau: Wie bei einer Narkose) und langsam kribbelten dann die Körperteile. Einige Muskeln zuckten oder verzogen sich (ich glaub, ich hab ziemliche Grimassen geschnitten). Und nach und nach spürte ich meinen Körper immer besser, es stieg eine wohlige Wärme auf und am Ende fühlte ich mich glücklich, leicht und frei.

D.h. die Therapeutin hat mit dem vorsichtigen Lösen von Verspannungen durch Osteopathie und durch das Hinein- und Hinausgleiten in/aus traumatische Erinnerungen einen Prozess in meinem Körper ausgelöst, der mich von uraltem Ballast befreit hat.

Sicher bin ich nun nicht völlig gesund, aber es war ein sehr sehr wichtiger Schritt. Ich habe immer noch gelegentlich ein Stechen im Kopf, aber erstens denke ich, dass der Körperprozess auch noch nicht abgeschlossen ist, und zweitens habe ich zumindest eine echte Migräne seither nicht mehr gehabt. Vorher hatte ich zuletzt wirklich gut zwei Wochen pro Monat Migräne.

Stellt sich die Frage: War es wirklich die Narkose? Natürlich kann ich das nicht eindeutig beantworten, es gibt ja keinen echten Beweis. Und das herauszufinden war ja auch gar nicht das Ziel. Ziel war ja: Heilung. Aber trotzdem meine Vermutung hat sich trotzdem bestätigt: Es passte alles zusammen.

Bei jedem Einzelnen mag die Migräne durch andere Dinge ausgelöst worden sein, aber bei mir war es wohl genau das. Wir haben dann in einer weiteren Sitzung angefangen, an meinem Asthma zu arbeiten - auch der Effekt war umwerfend und meine Körperreaktion ziemlich stark, aber das ist noch nicht ganz verschwunden. Das Ganze hat mich aber unglaublich positiv gestimmt - und auch meine trübe, bedrückte, pessimistische Stimmung von jetzt auf gleich in eine zufrieden-glückliche Grundstimmung verwandelt.

Liebe Grüße und gute Heilung

Raeubertochter
 
Hallo Fedelta,

Das ist ein interessantes Argument, das würde ja heißen, dass nur Menschen, die mal ein Trauma erlitten haben, im Alltag angespannt sind - jedenfalls so sehr, dass es zu Beschwerden führt. Da ist nun wieder die Frage, wie man ein Trauma definiert. Es wird wohl mit der persönlichen Empfindlichkeit zu tun haben, was ein Mensch als Trauma empfindet.
Hm.... nicht unbedingt. Erstens ist Anspannung in bestimmten Situationen sicherlich normal, aber die Frage ist eben, wie die wieder abgebaut wird. Wenn das, was der Organismus als Gefahr wahrnimmt (der Alltagsstress, der nervige Boss etc.) vorbei ist (abends vor dem Fernseher ;)), dann sollte sich der Körper entspannen. Viele von uns aber entspannen sich nie richtig, haben immer das Gefühl, es lauere irgendeine Gefahr im Hintergrund etc. Und das, so denke ich, kann gut dadurch verursacht sein, dass wir traumatisiert sind.

Ich glaube sogar, dass die meisten Menschen in unserer Gesellschaft traumatisiert sind. Unsere Eltern oder Großeltern sind vom 2. Weltkrieg traumatisiert, diese haben ihre Kinder geschlagen oder vernachlässigt - auf diese Weise vererbt sich Trauma ja auch. Je mehr man mit seinem eigenen Trauma beschäftigt ist, man gefangen ist darin, desto weniger kann man ja auch die Bedürfnisse von Kindern wahrnehmen und bemerkt möglicherweise gar nicht, dass sie traumatisiert werden.

Davon abgesehen gibt es eben nicht-eurppäische Gesellschaften, die mit Trauma anders umgehen: Dann geht man eben mal zum Schamanen, wenn man ein außergewöhnlich bedrohliches Erlebnis hatte. Oder man ist eben eine Weile krank - hier heißt es: Stell dich nicht so an. Ich selber habe eine ganze Weile in Afrika verbracht und mich dort mit Freunden auch über solche Dinge wie Existenzangst unterhalten - die ist dort (zumindest wo ich war) nicht vorhanden. Das ständige Bedrohungsgefühl, das viele von uns mit sich herumtragen, gibt es dort nicht. Ich sehe da einen Zusammenhang: Furchtbare Erlebnisse hatten meine dortigen Freunde sicher auch mal, aber sie sind eben immer mal wieder zu einem Heiler gegangen. Ich will nicht exotisieren - nicht alles ist gut in Afrika, sicher nicht. Aber vieles ist anders.

Auch die Behauptung, dass der traumatisierte Mensch sich immer wieder in entsprechende Situationen begibt, um nach einer Lösung zu suchen ist interessant. Kann ja sein, dass das unbewusst geschieht, als seelische oder psychische "Lernaufgabe" quasi. Das könnte ich mir schon vorstellen. Eine Art Schocktherapie. Aber spätestens wenn man merkt, man kann das nicht lösen bzw. erleidet dann Schmerzen, sollte man doch die Notbremse ziehen, oder?
Viele Menschen begeben sich ständig in Gefahr und merken es nicht: Frauen, die immer wieder an schlagende Männer geraten. Oder Menschen, die zu viel Alkohol trinken und damit ihrem Körper schaden. Oder sich in andere gefährliche Situationen begeben: Zu schnell Auto fahren oder oder oder. Während man das tut, glaubt man, dass man Spaß hat. Und "überhört" einfach das dumpfe Gefühl, dass da irgendwas nicht stimmt.

Ein daraufhin befragter Arzt antwortete mir dann wiederum, so ein Narkosemittel sei nach spätestens 3 Wochen komplett vom Körper abgebaut und würde auch keine bleibenden Schäden anrichten. Was soll man nun glauben, ich weiß es auch nicht.
Schulmedizinisch mag das stimmen - das Mittel selbst mag abgebaut sein, aber die Reaktion des Körpers auf das Mittel wird vielleicht aufrecht erhalten?

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
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Hallo Räubertochter, also erst mal schön zu lesen dass es dir besser geht. :)

Wenn das, was der Organismus als Gefahr wahrnimmt (der Alltagsstress, der nervige Boss etc.) vorbei ist (abends vor dem Fernseher ;)), dann sollte sich der Körper entspannen. Viele von uns aber entspannen sich nie richtig, haben immer das Gefühl, es lauere irgendeine Gefahr im Hintergrund etc. Und das, so denke ich, kann gut dadurch verursacht sein, dass wir traumatisiert sind.

Das denke ich auch. Leider.

Ich glaube sogar, dass die meisten Menschen in unserer Gesellschaft traumatisiert sind. Unsere Eltern oder Großeltern sind vom 2. Weltkrieg traumatisiert, diese haben ihre Kinder geschlagen oder vernachlässigt - auf diese Weise vererbt sich Trauma ja auch. Je mehr man mit seinem eigenen Trauma beschäftigt ist, man gefangen ist darin, desto weniger kann man ja auch die Bedürfnisse von Kindern wahrnehmen und bemerkt möglicherweise gar nicht, dass sie traumatisiert werden.

Das ist zwar starker Tobak, würde ich aber auch mal so unterschreiben. Darüber hab ich mir auch schon Gedanken gemacht. Viele der älteren Generation sind traumatisiert, erstens vom Krieg, da stimme ich dir zu, zweitens weil fast alle noch regelmäßig von ihren eigenen Eltern oder sogar von Lehrpersonen geschlagen bzw. regelrecht gezüchtigt worden sind. Und das wurde dann nicht ausreichend reflektiert oder in Frage gestellt. Ich habe mit einigen älteren Leuten gesprochen, die heute noch sagen, sie wurden geschlagen, aber "ich hatt's ja auch verdient" ... mit traurigem Gesicht. Das spricht Bände. Es wurde zwar annähernd ein Unrecht erkannt, aber es wird nicht ausgesprochen, weil die Autoritätsperson damit infrage gestellt würde. Und wahrscheinlich auch die Liebe der Autoritätsperson (zumindest im Falle der Eltern) zum Geschlagenen. Und damit, die Liebe ihrer Eltern in Frage zu stellen, wollen sie sich nicht auseinander setzen.

Irgendwie klar, dass viele es unreflektiert an ihre Kinder weitergeben, mitunter sogar über Generationen. Ich habe von einem Fall gehört im Kindergarten, da besprachen die Erzieherinnen mit den Kindern die Situation zuhause ... ob die Kinder denn mal zuhause "Popo voll" kriegen würden. Ein einziges Kind war in der ganzen Gruppe, dass zuhause nicht "Popo voll" bekam.

Davon abgesehen gibt es eben nicht-eurppäische Gesellschaften, die mit Trauma anders umgehen: Dann geht man eben mal zum Schamanen, wenn man ein außergewöhnlich bedrohliches Erlebnis hatte. Oder man ist eben eine Weile krank - hier heißt es: Stell dich nicht so an.

Du sagst es.

Ich selber habe eine ganze Weile in Afrika verbracht und mich dort mit Freunden auch über solche Dinge wie Existenzangst unterhalten - die ist dort (zumindest wo ich war) nicht vorhanden. Das ständige Bedrohungsgefühl, das viele von uns mit sich herumtragen, gibt es dort nicht. Ich sehe da einen Zusammenhang: Furchtbare Erlebnisse hatten meine dortigen Freunde sicher auch mal, aber sie sind eben immer mal wieder zu einem Heiler gegangen. Ich will nicht exotisieren - nicht alles ist gut in Afrika, sicher nicht. Aber vieles ist anders.

Ja, ich denke der Anteil neurotischer Menschen ist wesentlich kleiner als hier in unseren Gefilden. Vielleicht ist die gesamte Gesellschaftsform nicht so neurotisch wie unsere. Ich war noch nie in Afrika, find ich aber interessant.

Viele Menschen begeben sich ständig in Gefahr und merken es nicht: Frauen, die immer wieder an schlagende Männer geraten.

Frauen, die immer wieder an schlagende Männer geraten, haben wohl irgendwie verinnerlicht sie hätten es nicht anders verdient, weil sie früh eingetrichtert bekommen und nicht voll und ganz in Frage gestellt haben, dass "Liebe" und körperliche Züchtigungen miteinander einhergehen - oder die Züchtigung sogar aus dem Grund der Liebe geschehen würde.

Schulmedizinisch mag das stimmen - das Mittel selbst mag abgebaut sein, aber die Reaktion des Körpers auf das Mittel wird vielleicht aufrecht erhalten?

Ich schätze dass es die Nerven schädigt, ähnlich wie ein Vollrausch ... und diese dann eben eine gewisse Zeit brauchen um sich zu regenerieren.

Liebe Grüße
Fedelta
 
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