Weil sich für Özil morgen keiner mehr interessieren wird, und der DFB viel zu mächtig ist als dass er wegen dieses Vorfalls nachhaltig Schaden erleidet.
Versteh mich nicht falsch, ich bin alles andere als ein Freund dieses „Sports“.
R.
Ich glaube das Du da sehr falsch liegst. Özil tritt ja nicht als Fußballer ab. Er ist extrem erfolgreich beim FC Arsenal und sein Vertrag läuft noch für einige Jahre. Mit gerade mal 30 Jahren ist er auch im besten Fußballer-Alter. Je besser er dort weiterhin spielt, und diese ganze Sache wird ihn eher motivieren als das Gegenteil, desto mehr wird er in der Nationalmannschaft vermisst. Es ist ja nicht so das er keine Fans in Deutschland hat und er war ein bedeutender Spieler für die Nationalmannschaft.
Das ist die sportliche Seite.
Bedeutender ist die Kontroverse die er ausgelöst hat. Das ist ohne Beispiel, denn mit so einem harten Aufschlag hat sich noch kein Spieler aus der dt. Nationalmannschaft verabschiedet. In aller Regel geben die ihren Rücktritt bekannt wie etwa Lahm oder werden einfach nicht mehr nominiert. Die ausgelöste Kontroverse hat zudem noch politische Aspekte und dann auch noch eines der heikelsten Themen überhaupt: Rassismus. Ich will gar nicht behaupten das all seine Vorwürfe gerechtfertigt sind - aber er hat das Thema mit aller Härte auf den Tisch geknallt.
Das Interessante daran ist das es jetzt zwei Szenarien gibt:
1) Die Nationalmannschaft beweist sich als integrativer Teil Deutschlands. In der Vergangenheit war das ja eigentlich "immer" so und Mesut Özil war ein Beispiel dafür. Wenn es in Zukunft einfach nur positiv läuft dann wird ihm das positiv angerechnet werden, im Sinne von
"Özil hat auf den Tisch gehauen und die Dinge haben sich verbessert" (selbst wenn es vorher gar nicht so falsch lief).
2) Angenommen es sollte an der Front noch weitere Probleme geben, wird Özil recht gegeben im Sinne von: "
Özil hat es schon 2018 gesagt."
Und sicher, das Thema wird kontrovers bleiben. Die Menschen werden sich nie einig darüber sein. Aber genau das führt eben auch dazu dass er nicht in der Versenkung verschwinden wird sondern eher im Gegenteil.
Fußball betreffend wird das in die Geschichtsbücher eingehen und auch Menschen die sich nicht besonders für Fußball interessieren werden sich weit länger an diesen "Abschied" erinnern als an andere.