Wenn der Tisch begreift, dass er nicht vollendet ist und der Geist des Tischlers weiterhin in ihn einfließt und ihn weiter formt, dann wär das rechte Tischlichkeit. Der Tisch würde dann nach und nach erkennen, das er eins wird, mit dem Tischler. Und zwar nicht in dem Sinne, dass er jetzt Tischler aller Tische ist, sondern dem Tischler als individuelle Form dient, in der sich der Tischler ausdruck verleiht.
Dann wäre aber auch wieder Demut gefordert, vom Tischlein, aber nicht so, dass es sich hinwirft, vor den großen Tischler und ihn anflennt und bittet: "mach mich größer, mächtiger, schöner, reicher gedeckt, stabiler, mach mir die Holzwürmer raus, mach dies und mach das, oh du mein großer Tischler, auf das ich ein guter, edler und Tisch werde. Demut braucht es viel mehr in der Selbstbegegnung und in der Begegnung mit den anderen Tischen, wenn man weiß, dass man eins ist, mit dem Geist des Tischlers, egal, ob man ein guter Tisch oder ein böser Tisch ist.
Einen bösen Tisch kann nur der Tischler gut machen und ein guter Tisch ist nur ein Tisch, der weiß, dass der Geist des Tischlers in ihm wirkt.
Gut Holz