Mensch: Warum? Gott: Frag nicht; mach!

Hi, crossfire!

Zu 1. Die Möglichkeit zu fragen, beinhaltet nicht gleichzeitig das Erkennen. Abgesehen davon stellt sich die Frage, ob wir von Gott die Möglichkeit zu fragen erhalten haben. Weiters angenommen, wir könnten erkennen, ob dieses Erkennen die spirituellen Hintergründe, falls es diese gäbe, miteinschließe.

Zu 2. sehe ich ähnlich wie du. Ich meine auch, daß wir in uns "Gott" finden können.

Zu 3. Hier muß wieder unterschieden werden zwischen Grund, Begründung und Ursache. Die Philosophie unterscheidet hier strikt. Und deine logische Folgerung, die darauf beruht, diese drei seien eines, ist daher nicht korrekt. Die Philosophie fragt ob es einen letzten Grund geben kann, ob es ein Absolutes geben kann, ob es eine Erstursache geben kann. Sie geht nicht wie die Theologie davon aus, daß es das tatsächlich gibt! Und somit war sie nicht von Haus aus mit der Theologie verbunden, wie du sagst.

Außerdem der Reihe nach. Aristoteles war vor Kant und VOR dem Zeitpunkt, als die Philosophie zur Magd der Theologie erklärt wurde. Außerdem spricht Aristoteles von einer Erst- UND Finalursache.
Anselm war Theologe und philosophisch gebildet. Er fällt in die Zeit, wo die Phil die Magd der Theo war. Daher setzt sein unum argumentum einen Gott voraus. Das bekritelt unter anderem Kant, Descartes und noch weitere...

Und wenn du sagst, Kant hat die Irrtümer der Gottesbeweise erkannt und begründet, jedoch selbst einen geschaffen, so heißt das im Grunde nur, daß er ebenfalls der Meinung war, ohne einen Gottesbegriff im philosophischen Begründen nicht auskommen zu können. Für ihn wird Gott zu einem Ordnungsbegriff, ohne den Vielfalt nicht zu denken wäre.

Soviel zum genauen Ablauf der einzelnen Komponenten und Ansichten.

lbGr, Anna


Zu 1+2: In meiner Annahme war die Fähigkeit zum Erkennen enthalten. Und das macht Sinn, schließlich brachte der Mensch ja so eine Sache wie die Philosophie hervor. Der Mensch kann offensichtlich nicht nur Fragen stellen. Sondern er kann auch Antworten geben.
Was übrigens nicht zwangsläufig bedeutet, dass Gott in uns zu finden ist. Sondern nur, dass wir ein Wissen über die Frage nach Gott in uns tragen.

zu 3: Der Ablauf ist mir durchaus bewusst.
Die Suche nach dem "letzten Grund" ist durchaus mit der Suche nach der ersten Ursache verbunden. Die Frage nach dem Warum des Seins und warum das Sein so ist, wie es ist, führt zwangsläufig zum Anfang der Schöpfung.
Die Philosophie geht da ergebnisoffen heran. Die Theologie kennt das Ergebnis bereits, und versucht es zu beweisen.

:)

crossfire
 
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Zu 1+2: In meiner Annahme war die Fähigkeit zum Erkennen enthalten. Und das macht Sinn, schließlich brachte der Mensch ja so eine Sache wie die Philosophie hervor. Der Mensch kann offensichtlich nicht nur Fragen stellen. Sondern er kann auch Antworten geben.
Was übrigens nicht zwangsläufig bedeutet, dass Gott in uns zu finden ist. Sondern nur, dass wir ein Wissen über die Frage nach Gott in uns tragen.

zu 3: Der Ablauf ist mir durchaus bewusst.
Die Suche nach dem "letzten Grund" ist durchaus mit der Suche nach der ersten Ursache verbunden. Die Frage nach dem Warum des Seins und warum das Sein so ist, wie es ist, führt zwangsläufig zum Anfang der Schöpfung.
Die Philosophie geht da ergebnisoffen heran. Die Theologie kennt das Ergebnis bereits, und versucht es zu beweisen.

:)

crossfire

Wenn du so argumentierst, daß die Philosophen erkennen und weiters, daß sie Antworten geben hast du von der Philosophie reichlich wenig verstanden. Aber macht ja nix.

Hast dich zumindest damit beschäftigt.

Bei Punkt drei sind wir uns großteils einig. Bis auf den kleinen Unterschied, den ich anmerken würde: die Theologie MEINT das Ergebnis bereits zu kennen... und versucht es gar nicht mehr zu beweisen, sondern sagt: Glaube und Vernunft stehen zumindest nicht im Gegensatz.

lbGr, Anna
 
Wenn du so argumentierst, daß die Philosophen erkennen und weiters, daß sie Antworten geben hast du von der Philosophie reichlich wenig verstanden. Aber macht ja nix.

Hast dich zumindest damit beschäftigt.

Bei Punkt drei sind wir uns großteils einig. Bis auf den kleinen Unterschied, den ich anmerken würde: die Theologie MEINT das Ergebnis bereits zu kennen... und versucht es gar nicht mehr zu beweisen, sondern sagt: Glaube und Vernunft stehen zumindest nicht im Gegensatz.

lbGr, Anna


Ich habe argumentiert, dass der Mensch eben nicht nur Fragen stellen kann, sondern auch Antworten finden. Und nur aus dieser Fähigkeit heraus ist Philosophie überhaupt denkbar.

Macht aber nichts. Hast dich zumindest damit beschäftigt.

:D

crossfire
 

Ich habe argumentiert, dass der Mensch eben nicht nur Fragen stellen kann, sondern auch Antworten finden. Und nur aus dieser Fähigkeit heraus ist Philosophie überhaupt denkbar.

Macht aber nichts. Hast dich zumindest damit beschäftigt.

:D

crossfire

Hi, crossfire!

Nichts für ungut. Doch es ist eine Illusion zu glauben, die Philosophie hätte Antworten gefunden. Aber das habe ich anfangs auch nicht verstanden.

lbGr, Anna
 
Hi, crossfire!

Nichts für ungut. Doch es ist eine Illusion zu glauben, die Philosophie hätte Antworten gefunden. Aber das habe ich anfangs auch nicht verstanden.

lbGr, Anna


In meinen beiden Posts ist nie die Rede davon, dass die Philosophie Antworten gefunden hätte.

Sondern ich schreibe über das Potential des Menschen.

Und nur weil es dieses Potential des Menschen, Antworten zu finden, gibt, macht Philosophie einen Sinn. Sonst wäre sie sinnlose Hirmwichserei. Was sie aber nicht ist.
Die Frage nach dem letzten Grund wird weder von Philosophie noch Theologie beantwortet werden können.

Dazu bedarf etwas Neuem. Aber auch dies liegt in den Möglichkeiten der Menschen.

:)

crossfire
 
Anna Gartner
Theosophie heißt also: Gottesweisheit, oder die Weisheit Gottes; wobei wir wieder in der Theologie gelandent wären...
Theosophie ist die Weisheit Gottes - Theologie ist das Wissen von Gott - das eine ist innen erkanntes das andere ist scheinbar objektives - ganz egal was daraus von einzelnen gemacht wurde - aber Logos ist nun mal was anderes als Sophia.

Reisender
Gott ist Geist, und Gott ist inwendig in uns;
so sagte der Nazarener.
Meister Eckhart spricht vom Gottefunken im Seelengrund
und Goethe sagte; daß der Weltgeist sich ausprägt in lebendiger Form.
Wie auch immer, alles was wir haben, können wir uns vorstellen, auch nicht zu haben. Die Vorstellungen können real oder imaginär sein.
Wir können uns vorstellen, ein Baum zu sein, oder körperlos ein Strahl von Energie. Wir können uns alles mögliche vorstellen, nur eines, eines können wir uns unter keinen Umständen vorstellen, wir können uns nicht vorstellen, kein Bewußtsein zu haben.
Wir könnten das so interpretieren, daß wir ja auch kein Bewußtsein haben, sondern Bewußtsein sind.
Und es ist eben nicht möglich, sich vorzustellen, nicht zu sein.
Wenn wir uns unseren Tod vorstellen, sehen wir uns (Subjekt) als Leiche(Objekt) auf der Bahre liegen.
Das bewußte Subjekt betrachtet das tote Objekt, diesen Körper von begrenzter Haltbarkeit.
mal wieder ein schöner Beitrag danke!

LGInti
 
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Theosophie ist die Weisheit Gottes - Theologie ist das Wissen von Gott - das eine ist innen erkanntes das andere ist scheinbar objektives - ganz egal was daraus von einzelnen gemacht wurde - aber Logos ist nun mal was anderes als Sophia.

LGInti

Hallo, Inti!

Ist das deine persönliche Interpretation? Wäre es eine persönliche (du hast es nicht dazu geschrieben) ließe ich es so gelten.

Ist es eine Korrektur, solltest du mal ein Griechisch Wörterbuch für antike Begriffe zur Hand nehmen, bevor du meinen Beitrag korrigierst.

Danke.
 
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