Hi Abendsonne,
mein ganz persönlicher Eindruck - du nimmst deine Eltern nicht so wie sie sind
ja, das kann sein, es ist auch schwer, denn wie gesagt sind meine eltern so grundverschieden, dass ich immer zwischen den beiden polen herpendeln würde. anstatt ausschließlich dankbar zu sein, dass ich beide extreme kennenlernen darf, kann ich damit nicht wirklich umgehen.
.... sondern suchst Verbündete, welche dir Recht geben, dass deine Eltern Schuld haben an dem, was du selbst nicht bereit bist zu ändern
nicht unbedingt schuld, aber ich hätte - BEVOR ich gehe vom leben hier -sofern erforderlich - den teil des mosaiks gerne fertiggestellt, der mir besagte, dass ich aufgrund der kindlichen prägungen ("du bist nichts wert") eine situation gewählt habe (beziehungen, ehe....), die jetzt nicht mehr stimmig ist. und ich wollte mir ansehen, ob ich tatsächlich schon weg bin von diesen nachwirkungen.... . ansonsten würde ich mir ja - genau wie es nordluchs beschrieben hat - wieder die genau gleiche situation freiwillig wählen.
und wenn du jett angst hast, so zu werden, wie sie, dann ist diese Angst nicht nur begründet - sondern wird mit ziemlicher Sicherheit eintreffen - da kannst nicht drum rum.
naja, man kann sein, vorstellen kann ich es mir nicht. aber wenn man vielleicht an das ende des lebens kommt, und da sieht, dass vieles ungelebt war, dann könnte man vielleicht aufgrund des schmerzes diese nach außen hin menschenverachtetende person werden, wie sie mein vater darstellt,
oder eine mitleidhaschende, leiderfüllte mutter, die von anderen liebe und mitgefühl erwartet und es gerade deshalb nicht bekommt. ihr meint jetzt bestimmt, mir geht es jetzt schon so, nicht wahr????

so ist es aber nicht, ich bin schon stark genug, dass ich nicht unbedingt abhängig bin vom zuspruch anderer. und ich tu mir auch selber nicht wirklich leid, denn ich wachse ja ungemein aus all den erfahrungen.
Jetzt hast die Möglichkeit, Zeit deines Lebens gegen deine Eltern ankämpfen zu wollen - und dir so dein eigenes Leben mehr oder weniger schwer zu machen, wen nicht sogar selbst zu zerstören - oder du kannst endlich akzeptieren, dass deine Eltern nun eben mal deine Eltern sind - und an fangen, das Beste für dich und dein Leben draus zu machen.
ich denke, ich hab es noch immer nicht richtig rübergebracht, meine eltern sollen bitte so bleiben wie sie sind, DA BIN ICH DURCH, aber bitte OHNE mich, und dieses bedürfnis, das ich da so intensiv habe, stelle ich absolut in frage!°!!

und die andere seite ist die, dass es mir vielleicht DOCH mal leid tut, nicht MEHR versucht zu haben,....
erinnere euch an den part, der von euch kam, betreffend tränen am grab.... . ich könnte vielleicht mal tränen weinen, weil es mir einfach so leid tut, dass wir es nicht "geschafft" zu haben. das verschafft mir AUCH unbehagen.
anderseits sagt mir die situation momentan, dass ich schon viel zu viel gegeben habe, dass ich nicht mehr WILL!! , nciht mehr kann.
ich bin meine Eltern - zu 50 % meine Mutter und zu 50 % mein Vater - und da fährt die Eisenbahn drüber.
.... ja, wenn du dich aber absolut fremd fühlst diesen menschen gegenüber, dann ...... ist es schwer zu erreichen, sich ob dieser tatsache auch zu freuen.
Aber du musst deinen Weg selbst gehen - die Entscheidung, wie du zu deinen Eltern stehst, wird dir niemand abnehmen können. Und erst, wenn du dich vor ihnen (mental) auf den Boden hockst, hoch blickst - und die Liebe spürst, die von ihnen kommt (nicht unbedingt nur ihre - sondern die von allen Generationen davor) dann kannst du wirklich sagen, dass du deine Eltern annimmst - dann bist du das Kind, welches klein ist, welches anerkennt, dass es das Produkt iher Eltern ist - dann kann das Leben eine neue Fülle bekommen.
das würde so kommen, ja, das weiß ich, im augenblick des aufstellens, und da würde ich die liebe spüren, und dieses postitive empfinden haben für einen augenblick, und dann würde ich rausgehen, und wieder alleine dastehen mit all meiner liebe, weil ich keinen "abnehmer" habe dafür (so hat es jemand mal genannt), und ich kann mir jetzt schon vorstellen, WIE man sich da fühlt. DA würde dann wahrscheinlich tatsächlich selbstmitleid aufkommen, bzw. sehr großes mitleid mit dem inneren kind.
Ich hab mal ne andere Frage - was wäre, wenn alles so wäre, wie du es jetzt bewusst sagst, dass du es gerne hättest. Glaubst wirklich, dass sich dein Leben in Wohlgefallen auflösen könnte?
ich denke, ich bräuchte eine umgebung, in der ich mich wohlfühle, mit meinen kindern, und einen partner, der vielleicht doch so etwas ist wie ein vaterersatz.... . nicht, dass ich mich abhängig machen würde von dessen liebe, aber es täte einfach mal gut, diese liebe, die ich nicht gehabt habe, doch zu spüren und von herzen zurückgeben zu können.
Was wäre, wenn dir andere Menschen zustimmen, dass deine Eltern Schuld sind an deinem Unvermögen, diese aktuelle Situation zu ändern? MM hats ja schon gemacht - wie reagierst du drauf? Du meinst - sie ist zynisch.
ich war nicht angewiesen, verständnis zu bekommen, mir reicht es oft, übers schreiben meine gedanken zu ordnen - aber es hätte es mir erleichtert, wenn mir jemand gesagt hätte, kein wunder, dass du mit deinen eltern brechen möchtest (so höre ich nur die worte anderer, meiner mutter z.b. WAS, du willst mit deinen eltern brechen?? es sind deine ELTERN!!!!).
MM sprach von verfluchen, das liegt fernab jeder vorstellung von mir.
reinfriede sprach mal in einem anderen thread, wo eltern ansatzseise vorkamen, von einer art "richter", den ich mir wünschen würde, --: dass ich JA sagen kann zu dem was ich mache.... . ja, dann bräuchte ich wahrscheinich nicht mal die nach meiner vorstellung nach dienliche wut, um zu dem zu stehen, was ich tun möchte. doch da würde einer nicht ausreichen.
Oder noch anders gefragt - was erwartest du dir konkret, was mit und in dir passiert, sobald dir *die richtige Person* die Freigabe gibt, dass du dich von deinen leiblichen Eltern lossagen darfst?
dass ich einen teil meines riesenballastes abwerfen kann.
ein wenig hat mein vater schon dafür gesorgt, als er mir definitiv mit seinem telefonat ZEIGTE, dass ich ihm völlig egal bin. denn bisher hatte ich immer angst, dass es meinen vater verletzen könnte, wenn ich mich aus seinem leben stehle, so wie es meine schwester gemacht hat.
(er hatte wie gesagt ja auch nie etwas geredet mit seinen enkeln, und als der eine sich das leben nahm, ´weinte er sehr nahegehend...).
Oder noch anders gefragt - was erwartest du dir konkret, was mit und in dir passiert, sobald dir *die richtige Person* die Freigabe gibt, dass du dich von deinen leiblichen Eltern lossagen darfst?
.... "die richtige person", die eine, wird wie gesagt nicht reichen. es ist der gesamte tenor.
wenn jake z.b. sagt, die "eltern ehren" ist irgendwie "hergeholt", in diese richtung, dánn ist das jakes meinung, aber generell ist dieses "die eltern ehren" ja doch bestandteil der aufstellungen. also wird jakes aussage nicht so viel gewicht haben, weil nicht "überwiegend".
schwierig ist generell die moralische ausrichtung in bezug auf eltern. man darf/soll sich von lebenspartnern loseisen, die einem nicht guttun, aber wehe man tut das bei eltern!! das stellt für mich eine massive schwierigkeit dar, weil man ja nicht weiß, was passiert..... . nachher meine ich. lebensrückschau, etc.etc. ... .
man will daher bestimmt ziemlich bedacht an die sache gehen. dadurch wirds aber kompliziert.