Aber dann kam der Frühling.Ich nahm alle Kraft die ich hatte und fing wieder mit dem Grosstrainer an und meine Spaziergänge dehnten sich wieder aus.Und meine Sammelleidenschaft packte mich wieder.Überall gab es Walderdbeeren Ich sammelte sie Kiloweise.Einmal kam ich in ein Gewitter und ich war anschließend pitschenaß.Aber merkwürdigerweise fand ich das gar nicht schlimm.Ich fand es eher zum Lachen.Schließlich konnte ich mich zu Hause umziehen.Und nasser wie nass konnte ich ja auch nicht werden.
Und dann sammelte ich Himbeeren.Meine wege wurden immer weiter.Meistens war ich jetzt 3 Stunden mit meinen Hunden unterwegs.Meine Kraft nahm mehr und mehr zu.Dann kamen die Brombeeren.Meine Schwiegermutter freute sich sehr wenn sie im Wald gesammelte Beeren bekam.Und das freute mich auch sehr.Die ersten Marmeladen von den Waldfrüchten hatte ich auch schon gemacht.Und diese Früchte schenkte mir auch die Natur.
Dann kam der Herbst und die Walnusszeit.Es waren bestimmt so um die 80 Kg die ich sammelte.Dazu noch Hasselnüsse.Und ich bemerkte immer mehr wieviel einem die Natur schenkte.Und dann Im November fand ich die schönsten Pilze im Wald.Riesenschirmpilze.Als Schnitzel paniert und gebraten eine absolute Delikatesse,die man nirgenswo kaufen konnte.Aber ich bekam sie geschenkt.Von der Natur.
Und dann gab es nichts mehr zum sammeln.Aber meine langen Spaziergänge im Wald machte ich weiter.Mit meinen Hunden durchforschte ich die ganze Gegend und fand wunderschöne Plätze.
Und so ging ich jeden Tag 3 stunden mit meinen Hunden spazieren.Mir fällt gerade auf,meine Krankheit habe ich ganz vergessen.Und das war dann zu diesem Zeitpunkt wohl auch so.Sie war ganz in den Hintergrund getreten,da ich mit ganz anderen Dingen beschäftigt war.Aber richtig,ich hatte immer mein Handy dabei,falls es mir auf einmal nicht gut gehen sollte.
Und während dieser Spaziergänge fingen auf einmal meine Gedanken an zu kreisen.
Begonnen habe ich damit,das ich über die menschliche Gesellschaft nachdachte.Wie das zusammen leben so ist.Wie sich Menschen Verhalten.Was ihnen am wichtigsten ist.Und da kam ich dann auf das Geld.Alles hängt davon ab:Menschen sterben deswegen.Geld bedeutet Macht.Kriege werden deswegen geführt,damit die Rüstungsindustrie und hiermit natürlich die Manager so viel wie möglich verdienen und damit Macht ausüben konnten.Wie ich so weiter dachte,kam mir der Gedanke,das Geldsystem ist falsch.Denn wegen des Geldes passieren so viel Dinge.Und andere Menschen sterben,weil sie nicht genug Geld hatten und andere wußten nicht,wohin mit ihrem vielen Geld.Wenn ich diese Schmuckbehängten Damen im Fernseh sah,fielen mir sofort die Bilder von diesen fast verhungerten Kinder ein,die man oft genug im Fernseh sah.Und ich dachte,statt Geld für so unnütze Dinge auszugeben sollte man doch lieber den Kindern etwas zu essen kaufen.Und immer weiter kreisten meine Gedanken.
Ich weiss alles gar nicht mehr so genau.Ich fing an über den Tod nachzudenken.Wie das wohl sein würde.Dann dachte ich über das Leben nach.was war der Sinn des Lebens.War es der Sinn geboren zu werden sich durch sein Leben zu kämpfen nur um dann zu sterben.Und da wurde ich wütend.Ich dachte an mein zurückliegendes Leben mit all den Schmerzen die mir zugefügt worden waren.Schmerzen an die ich gar nicht mehr denken wollte.weil sie immer noch so weh taten.War das wirklich der Sinn.Ich wurde wütend auf meine Mutter die mich geboren hatte,sich dann nicht mehr um mich kümmerte.Ich dachte warum bist du geboren worden um all das zu erleiden und dann zu sterben.Ich wünschte mir ich wäre nie geboren worden.Damit wäre mir viel erspart geblieben.Eine schreckliche Wut packte mich über alles.Ich wollte am liebsten irgend wohin wo ich ganz alleine war.Denn mit meinem jetzigen Leben war ich ja auch nicht zufrieden.Diese Krankheit,die mir soviel genommen hatte.Die solange Jahre mein Leben bestimmt hatte.Sollte das wirklich alles sein .Und ich ließ meine Wut an meinem Mann aus.Diese Unzufriedenheit.Ich wurde laut und agressiv.Ich wurde ein Mensch der lauten Töne.Etwas was ich eigentlich gar nicht war.Und ich hasste mich dafür.Das war so mitte bis ende November 2009 nach dem Ende des Pilze sammelns.
Aber meine Gedanken liefen jetzt immer schneller.Nein das war auch nicht das was richtig war.Und ich dachte wieder über das Leben nach.Ich überlegte was wichtig war im Leben.Was brauchte man um zu Leben.War es wichtig viel Geld zu haben.Bedeutete es Glück Geld zu haben.Und ich dachte an die Reichen.Waren sie wirklich glücklich.Und dann sah ich diese zur Fratze entstellten Gesichter von diesen sogenannten Promis,die um ewige Jugend kämpften und sich so etwas angetan hatten.Nein dachte ich die waren ja gar nicht glücklich.Die waren ja auch total unzufrieden.
Aber was brauchte man denn dann um glücklich und zufrieden zu sein.Immer tiefer drang ich in mich ein. Die Gedanken greisten und greisten.Ich fragte mich wer bist du eigentlich.Und wieder dachte ich über mein Leben nach.Wie zusammen mit meiner Schwester ins Heim kam.Wie man mich zwar nur kurz,aber doch von ihr trennte.Wie sehr ich sie vermißt habe.So sehr das ich ständig weinen mußte.Wie sie dann wieder da war und wie glücklich ich da war.Wie dann meine Mutter ins Heim kam mit meinen beiden jüngeren Schwestern.Über die Geburt meiner beiden Söhne.Den kampf um meine Schwestern damit es ihnen nicht so er ging wie meiner Mutter.Der Tod meiner Oma,die ich so sehr liebte.Meine Scheidung,die meine Familie zerriss.
Und dann ganz schlimm,der Tod meiner Schwester,die mit mir zusammen ins Heim gekommen war.Wie ich deren kleine Tochter bei mir aufnahm.Wie mich mein älterer Sohn verließ und zum Papa ging.Alles ging mir durch den Kopf.Über meine Krankheit dachte ich nach.
Und nach und nach war ich in der Lage mit all dem was ich erlebt hatte
meinen Frieden zu machen und ich erkannte das ich all das erleben mußte um zu dem Menchen zu werden der ich war.Und da war sie wieder diese Frage:wer war ich denn überhaupt?
Und dann entdeckte ich die Natur.Ich fing an meine Hunde zu beobachten.Fing an mit ihren Augen die Natur zu entdecken..Ich dachte über die Menschen nach.Warum waren sie so unzufrieden.Und keiner sah die Schönheit der Natur.Der natur die in jedem von uns war.Die uns das Leben geschenkt hatte.Waren wir nicht einzigartig.War nicht jeder Mensch schön in seiner Einzgartigkeit.Konnte man nicht mit dem zufrieden sein was einem die Natur schenkte.Ich dachte darüber nach wie das Leben auf dieser Erde entstanden war.Das nur die Erde das wasser auf dieser im zusammenwirken mit der sonne das Leben möglich gemacht hatte.Stammten wir nicht alle aus einem Topf.Waren wir nicht alle Teil eines Ganzen.War die Erde nicht das größte Wunder.Und das Leben auf der Erde war Bestandteil dieser Erde.Und der Mensch zerstörte sie.Und dann wußte ich was das Leben ausmachte.Das Leben selbst.Nur um zu Leben brauchte man nicht viel Geld.Man brauchte nur das um sein Überleben bis zum Tod zu sichern.Genug zu essen und zu trinken,ein warmes zu Hause und man brauchte in erster Linie sich selbst.Und den Einklang mit der Natur.Denn auch ich war Bestandteil dieser Natur,war Teil eines ganzen. Und ich nahm mein Leben an mit allem was noch kommen würde und vergab allen Menschen die mir weh getan hatten und ich vergab auch mir für die Fehler die ich in meinem Leben gemacht habe. Ich akzeptierte meinen Tod und erklärte mich damit Einverstanden mein Kommendes Leben so anzunehmen wie es kommen würde.