mein mann hat seine dualseele gefunden

Tut mir leid, aber ich habe damit echt ein Problem, wenn man Gefühle mit einer wissenschaftlichen Schautafel zu erklären versucht. Wenn mir jemand sagt, dass ich nicht so nachtragend sein soll, soll ich mich dann verteidigen mit: "Ich kann nichts dafür. Mein 5-HTT pumpt nicht richtig ab." ;)

Warum nicht, da soll erst mal jemand was dagegen sagen. :D
 
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Wenn man durch sie hindurchgeht und sie fühlt bzw. zum Kern dessen kommt, wieso das Gefühl überhaupt da ist und dieses (Grund -) Gefühl dann fühlt, ist es nicht mehr als Schatten da sondern ist integriert und verliert somit seinen Schrecken. Auf diese Weise kann man die längst verloren geglaubte Vergangenheit auch jetzt noch bearbeiten und die alten Sachen hochholen(meist kommen sie wirklich von alleine, alles hat seine Zeit. Körper und Geist müssen bereit sein dafür, zwanghaft bringt es nix). Manche nennen es auch "Gefühle löschen". Aber es ist eher einen Schatten ins Licht bringen. Transformation von Energie. Löschen kann man Energie nämlich nicht.
Ich möchte noch kurz etwas zur Schattenarbeit loswerden (und dafür Werbung machen :D): Aus Erfahrung kann ich auch sagen, dass Schatten = etwas Negatives - nicht stimmt (Erfahrung also...es wird mir gerade selbst so klar):
"Schattenarbeit" an sich ist zwar nicht einfach, aber nicht nur deswegen, weil Unangenehmes hochkommt.
Sondern in erster Linie ist das Unangenehme der Fakt, dass das "Kartenhaus zusammenstürzt" und unsere lang gelebte Realität nicht mehr haltbar ist.
Das Selbstbild ist nicht mehr stabil und je mehr man in die Tiefe geht, desto unsicherer wird man am Anfang der Schattenarbeit (auch wenn eine gewisse, sehr angenehme und unumstößliche Sicherheit am Ende wartet).
Das für wahr geglaubte "Ich" geht flöten - die für wahrgenommenen "anderen" gehen flöten - Beziehungen können plötzlich in einem ganz anderen Licht, ja diametral gegenüber der alten Sicht auf sie erscheinen. Man fühlt sich plötzlich wie auf den Kopf gestellt, zweifelt.
Daraus können und sollten dann Emotionen wie Enttäuschung, Kränkung, Trauer (unabdingbar, dass getrauert wird !) und viel Wut und Angst (vor dem Neuen, dem Wahren) entstehen.
Schatten sind ja die Persönlichkeitsanteile deren wir uns nicht (mehr) bewusst sind, die wir durch unbewusste Glaubenssätze die Existenz verboten oder stark eingeschränkt haben.
Aber, das Wunderschöne an der Schattenarbeit ist ja das Licht, was kommt...Licht auch inForm von schönen, guten, starken, weisen, helfenden, intelligenten, ganz ganz selbstbewussten Anteilen, die dann erst zum Vorschein treten.
Denn auch diese werden desintegriert (es wird das desintegriert, was nicht "wünschenswert ist" - und das ist komplett willkürlich und kommt auf die Individuen an, mit denen mal als Kind Zeit verbracht hat, von denen man abhängig war - ist quasi abhängig von deren Ängsten, deren Schatten, die nie integriert worden sind).
Aus dem Glaubenssatz, dass man seine Eltern nicht übertreffend darf, z.B. oder aus dem Glaubenssatz, dass man keine starke Anführerin sein darf, die selbstbewusst genau immer das sagt, was sie denkt und was sie will - weil dann ist man ja eventuell nicht mehr bereit die Bedürfnisse der oben genannten zu erfüllen (was meist ja gar auch wieder gar nicht der Realität entspricht - aber stell dir vor deine Eltern hatten genau diese Angst und haben dir dann, mehr oder minder bewusst mitgeteilt: " los, werde schwach und befriedige unsere Bedürfnisse - sonst kommt unsere Angst hoch..")
Also das sind jetzt Beispiele...Schattenarbeit macht Angst, Wut und Trauer, das ist normal und da muss man durchgehen, weil du auf der anderen Seite für immer gestärkt herauskommst. Und dazu gewinnst - und zwar alles, was zählt. :)
 
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Könntest du kurz erklären, wie man Schattenarbeit macht? Wie geht die Übung?
Hallo @Scarabeus
puuh- das ist eine gute Frage und natürlich auch jetzt sehr naheliegend, das gebe ich gerne zu.

Wie du gemerkt hast, konnte ich nicht gleich antworten und auch jetzt fühle ich mich ehrlich gesagt noch nicht dazu bereit. Ich glaube eine pauschale Antwort kann es auch gar nicht geben, weil dieser Prozess eben so individuell ist. Es gibt wahrscheinlich nicht "die eine Übung".

Die traurige Antwort ist glaube ich bei den meisten Menschen (so war es jedenfalls bei mir): Wenn der Schmerz zu groß ist, wenn man "so nicht mehr Leben kann" - dann geht die "Übung" von alleine los.

Und die Schmerzgrenze ist bei jedem unterschiedlich - je nach grad der Sensitivität und nach grad der Möglichkeit der Verdrängung. Ich bin ziemlich sensibel und ich kann nicht gut verdrängen, bzw. mich langezeit an etwas anpassen, was nicht ich bin (authentisch). Das überwältigt mich emotional so sehr und schmerzt. Das sind eigentlich günstige Voraussetzungen für den beginn der Übung, will heißen, dass dieser Prozess bei mir doch recht schnell losging. Andere können mehr Schmerz aushalten. Oder ganz anders gesagt: Für manche ist das Gefühl, was andere als schmerzlich interpretieren /fühlen, gar nichts und dann brauchen sie die "Übung" (ich nenne es jetzt mal so) nicht, weil ihr Leben bzw ihre Interpretation vom Gegebenen nicht = Schmerz ist.

Jetzt, wenn ich anfange darüber zu schreiben, worin dieser große Schmerz eigentlich besteht, erkenne ich, dass da ja ein "Erkenner" sein muss.
Weil wenn es den nicht gäbe, dann wäre da nur Schmerz und das wäre normal, also wäre es Normalität und nicht schmerzhaft.
Um die "Übung" zu beginnen muss die Diskrepanz zwischen diesem Erkennenden (deinem Ich ohne fremde Glaubenssätze) und dem "falschen Leben" (damit meine ich das Leben nach Glaubenssätze, die nicht deine sind, sondern übernommen=inauthentisch=Schmerz) so groß sein, dass der Erkennende in dir sagt: "so geht das nicht weiter, das kann nicht wahr sein so. Ich übernehm da jetzt hier mal und bringe "uns" auf Linie"...oder so ähnlich eben.

Wenn ich jetzt noch weiterdenke, ist es vielleicht nicht nur die Diskrepanz, zwischen Erkennenden und Inauthentizität, sondern, dass der Großteil deiner Selbst dem Erkennenden mehr Vertraut.
Ja, ich denke das ist vielleicht der eigentliche Schlüssel. Sonst kann es nicht beginnen. Hingabe an diese Stimme, die vielleicht da ist und die sagt: "Der schmerz ist da. Er ist riesig. Aber das bist nicht du. Komm, lass uns dahinter schauen."
 
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Als das bei mir der Fall war, also der Erkennende anfing zu übernehmen, weil der Schmerz mich so leiden ließ, habe ich mich erstmal aktiv in Therapie begeben. Meine Therapeutin war nur der Spiegel und hat fast nie etwas gesagt. Meine "Übung" bestand dann darin, etwas loszuwerden. Also man beginnt dann irgendwann die "fremden" Schichten abzulegen, bist du wieder beim Kern bist. Wie beim Häuten einer Zwiebel. Oder bei einer Schlange :). Der Prozess hat vor 5 Jahren begonnen. Und ja, es ist Arbeit.
Natürlich kann man unterstützend noch andere hilfreiche "Übungen" machen, die diese Häutung beschleunigen (Yoga, Mediation! haben mir sehr viel geholfen). Und auch assoziatives Schreiben direkt morgens nach dem Aufwachen als erste Übung: Man schreibt alles auf, was im Kopf ist, ohne Bewertung. Wenn dir nichts einfällt, dann schreibst du "mir fällt nix ein". Das Prinzip habe ich von Julia Cameron : https://schreibenwirkt.de/morgenseiten/. Es half mir, Blockaden zu lösen durch radikale Akzeptanz von dem, was ist!

Ich weiß nicht, ob das hilfreich ist. Ich glaube, dass es leider alles nicht viel bringt, wenn da nichts intern in einem wirklich drauf drängt. Und wenn dieses Drängen da ist, dann kann es nicht überhört werden und leitet dann die nötige Hilfe auch ein. Nein, sie kommt sogar zu einem, weil das Universum möchte, dass du heilst und expandierst und wieder zu dir findest. :)
 
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Blöd - ich kann meinen letzten Beitrag nicht mehr editieren - entschuldigt diese Postreihung, aber die Übung, die ich pauschal jedem empfehle sind geführte innere-Kind-Meditationen (auch wenn es abgekaut klingt). Ist es nicht, sie wirken! Gerne wiederholen.
 
Tut mir leid, aber ich habe damit echt ein Problem, wenn man Gefühle mit einer wissenschaftlichen Schautafel zu erklären versucht. Wenn mir jemand sagt, dass ich nicht so nachtragend sein soll, soll ich mich dann verteidigen mit: "Ich kann nichts dafür. Mein 5-HTT pumpt nicht richtig ab." ;)

Wie soll der Wissenschaftler sonst ans Futter drankommen, wenn er dir das nicht glauben machen kann?
Der braucht auch hin und wieder was zwischen den Zähnen und eine Villa über den Kopf.
 
Danke für die tolle Beschreibung, @Xena! :)

Was ich noch mal betonen möchte: tatsächlich ist es unumgänglich, BEVOR man mit der Integration des Schattens beginnen kann, eine höhere Instanz in sich selbst zu etablieren, die ohne Verurteilung auf den verletzten, bedürftigen Teil schaut. Du nennst das "den Erkennenden". Möglicherweise ist es auch das, was andere das höhere Selbst nennen. Um diesen Teil zu stärken ist es sehr hilfreich, den eigenen Verstand mit hilfreichen, sachlichen Botschaften zu füttern. Wenn etwa das verletzte Selbst das tiefe "Wissen" - also den Gedanken und das dazugehörige Gefühl - hat "ich bin nichts Wert", dann braucht es jemanden IN einem selbst, der dagegenhält, und zwar mittels objektiver Betrachtung und der Richtigstellung: "du bist wertvoll, einfach weil du ein Mensch bist, weil du da bist. Weil du von Gott gewollt bist, genau so, wie du bist." Zugegeben, das ist erst mal nicht leicht zu akzeptieren, vor allem, weil man ja zu Beginn vollkommen mit diesen Gefühlen/Glaubenssätzen identifiziert ist.

Wie man den Zugang zu dieser höheren Instanz in einem selbst erhält, ist sehr unterschiedlich. Das kann über wissenschaftlich fundierte Information geschehen, oder auch über eine Gotteserfahrung. Je nachdem, woran man eher glaubt, wird man eher den Zugang finden. Manche schaffen es auch über Impulse durch andere Menschen. Da aber Menschen oft die Ursache von Trauma sind, halte ich es für weniger Wahrscheinlich, dass man ihnen in diesem Stadium derart vertraut, dass sie etwas so fundamentales anstoßen könnten. Wenn man es also etwa schafft, die Erfahrung zu machen, dass man in der göttlichen allumfassenden Liebe aufgehoben ist, dann kann auch dies jene Stütze, jener Fels werden, auf den der "Erkenner" sich berufen kann, wann immer die Zweifel des verletzten Selbst zu groß werden und ihn zu untergraben drohen.

Aber mir dämmert es gerade - tatsächlich ist das Heraustreten des Erkenners nicht aktiv herbeizuführen. Es muss in einem selbst die Sehnsucht nach Erlösung da seins, die einen öffnet für dieses Art von Erfahrung. Wenn es dann tatsächlich passiert, ist das ein Geschenk - Gottes Gnade, in meinen Augen. Aber wenn es mal geschehen ist, kann man beginnen, den Erkenner zu stärken und zu fördern. Und er ist es dann, im zweiten Schritt, der einen heilt - durch das urteilslose Wahrnehmen der Vorgänge im Inneren. Durch das "Durchfühlen" von alten Gefühlen, und das anzweifeln von für Wahrheit gehaltenen Gedanken. Durch liebevolle Zuwendung. Durch radikale Akzeptanz des eigenen, verletzten Selbst. Diese Praxis ist schließlich, was ich als "Schattenarbeit" bezeichnen würde.

Bei mir hat es vom ersten Kontakt mit dem "Erkenner" bis zu dem Schritt, wo ich mit der tatsächlichen Arbeit beginnen konnte etwa 10 Jahre gebraucht. 10 harte Jahre, die mich mitunter an den Rand der Verzweiflung getrieben haben - und darüber hinaus. Seit ich aber begonnen habe mit ihm zu arbeiten, ging es rasant weiter mit meiner Entwicklung. Mittlerweile habe ich schon begonnen zu ernten. :)
 
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Ich fände es viel schöner, wenn diese Thema einen eigenen Thread bekäme. Es ist viel zu bedeutsam, als dass es hier im Faden untergeht.
@Loop oder @SoulCat (ich weiß gerade nicht, wer dafür zuständig ist): könnte man für das Thema "Schattenarbeit" vielleicht ein eigenes Thema machen, vielleicht unter "Psyche und Persönlichkeit", und die bisher zu dem Thema geschriebenen Beiträge dorthin verschieben? Das wäre voll super! :)
 
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