Meditation und Psychotherapie

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Hallo,

hier noch einmal die letzte Übersicht:

Auf den ersten ca. 15 Seiten wurden vor allem die folgenden Fragen diskutiert:

A. Verhältnis Psychotherapie und Meditation

Allgemein betrachtet könnten hier 4 Positionen unterschieden werden:
1. Psychotherapie führt nicht zur Heilung, weder zur absoluten noch zur relativen, schrittweisen Heilung. Einzig Meditation führt zur Heilung.
2. Psychotherapie und Meditation sind austauschbar.
3. Psychotherapie und Meditation zielen auf unterschiedliche Prozesse, Phasen und Ebenen der Heilung des Menschen und können sich eventuell ergänzen..
4. Meditation führt nicht zur Heilung, sondern lediglich zu einer Beruhigung. Alleine Psychotherapie kann Heilung bewirken.

Es wurden in diesem Thread schon alle 4 Positionen vertreten.


B. Verhältnis von Psychotherapeut und Klient/Patient

1. Der Psychotherapeut kann dem Klienten helfen, kann ihn aus seinen Problemen herausziehen, kann ihm alle Last abnehmen.
2. Der Psychotherapeut kann den Klienten unterstützen und teilweise Leistungen vollbringen, die dem Klienten in seinem Heilungsprozess helfen, der Klient muss jedoch gerade auf der Ebene der Selbsterkenntnis selbst aktiv sein.
3. Zwischen Psychotherapeut und Klient (Interaktion) entsteht eine soziale Sphäre aufgrund von Leistungen des Klienten und des Psychotherapeuten, die dem Klienten in seinem Prozess hilfreich ist.
4. Der Psychotherapeut ist eher eine Art Gesprächspartner, der eigentlich nicht helfen, sondern nur begleiten kann. Letztlich muss der Klient seinen eigenen Weg gehen und sich ganz alleine selbst heilen.
5. Der Psychotherapeut hat selbst viel zu viele Probleme, wird durch sein Ego selbst zu sehr geleitet, steht eventuell unter Erfolgsdruck, möchte Geld verdienen und Anerkennung: er kann den anderen Menschen nicht wirklich helfen, sondern manipuliert sie lediglich, um sie in das System einzugliedern.

Es wurden hier die Positionen 2-5 vertreten. Niemand nahm an, dass ein Psychotherapeut vollkommen helfen und der Klient in einer passiven Rolle bleiben könne.

C. Verhältnis von Psychotherapeut und Gesellschaft: Psychotherapeut als Mensch.

1. Der Psychotherapeut ist ein vollkommen gesunder Mensch. Der Klient ist ein kranker Mensch.
2. Der Psychotherapeut ist in der Regel ein Mensch, der wie alle anderen Menschen aufgrund der Sozialisation Problemen ausgesetzt ist, jedoch konnte er sich aufgrund von unterschiedlichen Prozessen (Erziehung, Therapie, Meditation, etc.) so sehr selbst heilen bzw. therapieren, dass er den Klienten anhand von Techniken und seiner friedlichen, anerkennenden, offenen Präsenz unterstützen kann.
3. Der Psychotherapeut hat genau die gleichen Probleme wie die Klienten, wurde also in seiner Sozialisation genauso verletzt und konnte sich bisher nicht selbst helfen, er unterscheidet sich überhaupt nicht von den Klienten. Daher kann er den Klienten auch nur sehr eingeschränkt unterstützen bzw. nicht helfen.

Es wurde hier vor allem die Position 2, und vereinzelt auch die Position 3 vertreten.


Darüber hinaus wurden seither weitere Fragen gestellt, die vor allem darauf zielten, das zu konkretisieren, was wir meinen, wenn wir über Psychotherapie und Meditation sprechen.


4. Erläuterungs-Themen

a) Erfolgt der Prozess der Heilung als gesellschaftlicher Prozess insgesamt?

Hier wurde die zeitdiagnostische Frage aufgeworfen, in was für einem gesellschaftlich-spirituellen-kosmologischen Prozess wir uns gerade befinden. Ist die Gesellschaft gerade dabei, sich mit Meditation und Psychotherapie selbst zu heilen? Oder sind das alles nur versteckte Manipulationsmechanismen, welche die alten Macht- und Herrschaftsstrukturen mit neuen, getarnten Mechanismen fortsetzen?
(Mr.B.Rasta, Kinnarih, Sirya, Energeia)

b) Was ist Meditation und welche Formen der Meditation haben welche Wirkung?

So wurde beispielsweise gefragt, was denn die Meditation bewirke und wie man sich vorstellen kann, dass Meditation in einer Konfliktsituation hilfreich ist. (Joey)
Es wurde gefragt, ob die Probleme nur durch den Verstand entstehen oder ob es nicht tiefere Ebenen gibt, welche die Probleme im Verstand verursachen (Anatol, Jogurette, Joey, Energeia, Troubleshooter Mr.B.Rasta, Zugvogel)
Außerdem wurde darauf aufmerksam gemacht, dass durch Meditation gerade starke Probleme überhaupt erst bewusst werden können, die – im Extremfall - eventuell auch zu Psychosen führen können. (Golfhina, Energeia)
Es wurde auch erneut darauf hingewiesen, dass es mittlerweile Zentren gibt, in welchen Psychotherapie und spirituelle Ansätze gemeinsam eingesetzt werden. (Troubleshooter)
Generell blieben hier noch viele Fragen offen.

c) Was ist Psychotherapie und gibt es einen Unterschied zwischen psychiatrischer und psychotherapeutischer Behandlung?

Die Frage war unter anderem von großer Bedeutung, da dieses Thema nach dem Verhältnis von Psychotherapie und Meditation fragt.
Hier kam die Frage auf, ob Psychotherapie nur darin bestehe, Medikamente zu verabreichen und die Menschen ruhig zu stellen. Es wurde hier vermittelnd ausgesagt, dass es Fälle gibt, in denen es nicht anders möglich ist (bluecaffeine, Energeia), dass es aber generell zwei unterschiedliche Wege gibt: das psychiatrische Modell (Krankheitsbeseitigung durch Medikamente) und das psychotherapeutische Modell (Heilwerdung und Problembewältigung durch Therapie) – die auch in Kombination eingesetzt werden.
Es wurde auch gefragt, was man in der „Psycho“-Therapie zu heilen versucht. (Allegrah)

Liebe Grüße,
Energeia
 
Hallo an alle!

Ich wollte mal als kleine Auflockerung zwischendurch etwas wunderschönes reinstellen, was für mich auch ein künstlerischer Beitrag der Welt von morgen ist.
Denn es stellte sich ja die Frage, wo soll denn all das Ge-therapiere hinführen...
Ich hoffe da hin, wenn das Leid der Kriege das über die Generationen vererbt wurde und der Neid vergangen ist.

Dann wenn Angst nicht mehr existiert und die Freude in pulsierenden Wellen durch das Meer der Menschen wogt:banane:

http://www.youtube.com/watch?v=zlfKdbWwruY

Viel Spaß
Mr.B.Rasta

Ja, ist schön anzusehen und anzuhören. Uns fehlt oft das Lachen und die Freude! Aber ob wir durch das Ge-therapiere so weit kommen?
Es ist doch so, daß es bei den Kindern anfangen sollte. Freie, glückliche Kinder. Das werden dann auch freie, glückliche Menschen. Falls die Eltern jemals therapiert werden sollten (wobei ich ja meine Vorbehalte gegenüber einer Therapie habe), ist das wohl schon zu spät und die Kinder schon wieder geprägt durch die Neurosen der Erwachsenen.
Und die jungen Leute, die ich teils kenne, die einfach nur ruhiggestellt sind - werden sie jemals Kinder haben? Die Tabletten haben ja z.t. auch u.a. Impotenz zur Folge neben Stoffwechselstörungen , Gleichgewichtsstörungen und Übergewicht), und ich kenne junge Leute, die schon jahrelang ihre Psychopharmaka nehmen.

Liebe Grüsse, Sirya
 
Noch komischer ist die Tatsache, dass gerade die Oben sich eher eine Therapie leisten können, als Herbert von nebenan.
Alles hat einen Sinn, denn gerade die benötigen eine gute Therapie am Dringensten, wenn es allen gut gehen soll.


Jaaaa! Und da fängt das Übel schon wieder an - die Ruhigstellung. Weil billig und effektiv.

Liebe Grüsse, Sirya
 
Hier kam die Frage auf, ob Psychotherapie nur darin bestehe, Medikamente zu verabreichen und die Menschen ruhig zu stellen.

Diese Frage scheint im Moment noch immer zentral zu sein.

Ist es möglich, einen Konsens zu finden für diesen Thread - dahingehend, daß Psychotherapie nicht ausschließlich medikamentös dominiert sein muß? Ich fände es schade, angesichts der vielen Arbeit, die in diesen Zusammenfassungen steckt, wenn wir nun alle zwei Seiten wieder mit dieser Grundsatzfrage von vorn anfangen müßten...
 
Ich denke, daß du mißverstehst. Es ging darum, daß sich oft nur Menschen mit einem gewissen Wohlstand eine gute Therapie leisten können. Und die, die es nicht können, haben dann eben noch mehr Pech.
 
Ich denke, daß du mißverstehst. Es ging darum, daß sich oft nur Menschen mit einem gewissen Wohlstand eine gute Therapie leisten können. Und die, die es nicht können, haben dann eben noch mehr Pech.

Syria schrieb:
Und die jungen Leute, die ich teils kenne, die einfach nur ruhiggestellt sind - werden sie jemals Kinder haben? Die Tabletten haben ja z.t. auch u.a. Impotenz zur Folge neben Stoffwechselstörungen , Gleichgewichtsstörungen und Übergewicht), und ich kenne junge Leute, die schon jahrelang ihre Psychopharmaka nehmen.

Ich denke, daß ich ziemlich gut verstehe. Auch GUTE Therapien werden in Österreich übrigens teilweise von der Krankenkasse übernommen.
 
Nein, du verstehst nicht.
Denn die Menschen, die ich kenne, können sich allesamt keine Therapie leisten und ihre Behandlung wird von den Kassen bezahlt. Es mag in einer größeren Stadt noch anders sein, aber hier in der Kleinstadt ist das leider so und wird auch nicht weiter hinterfragt.
Allerdings werde ich mich jetzt mal schlaumachen , welche Möglichkeiten auch von den Kassen noch bereitgestellt werden für eine sinnvollere Therapie. Vielleicht hat sich da nur noch niemand drum gekümmert, denn die Betroffenen selbst können das ja nicht mehr und die Familien sind froh, daß sie Ruhe haben.
 
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Die Richtlinien der Krankenkassen hinsichtlich der Zuschüsse für Psychotherapie müßten unabhängig davon sein, ob sich der Patient in einer Klein- oder Großstadt befindet.

Mir ging es aber um die grundsätzliche Abklärung, ob wir uns dahingehend einigen können, daß Psychotherapie eben NICHT immer ausschließlich Verabreichung von Medikamenten ist. Daß diese medikamentöse Ruhigstellung eine Notmaßnahme sein soll und nicht die Regel. Denn ich habe den Eindruck, daß du mit Psychotherapie tatsächlich hauptsächlich medikamentöse Ruhigstellung assoziierst. Diese Art von Therapie kann ja aber nicht gemeint sein, wenn es darum geht, Wechselwirkung zwischen Therapie und Meditation zu finden. Wer betäubt wurde, kann ja nicht meditieren...

Anerkennst du beispielsweise eine Gesprächstherapie ohne Medikamente als gültige Form der Therapie?
 
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