Kirchen bzw. Glaubensextreme Weib - Gottesmutter
Die Geringschätzung und Missachtung der Frau beginnt schon mit der Darstellung der Menschwerdung, dem Sündenfall und der Vertreibung aus dem Paradies. Dieser frauenverachtenden Einstellung der aus Männerfantasie stammenden Theologie steht die schwer nachvollziehbare schwärmerische Verehrung von Maria, der Mutter von Jesus, gegenüber.
Die Frau, missbraucht für die Darstellung des Sündhaften, der Verführung und des Lasters, hat als Gegenpol die schwärmerische, ja oft krankhaft anmutende Verehrung von Maria, der Mutter von Jesus Christus, besonders durch hohe Würdenträger und Päpste mit all ihren besonderen Begleiterscheinungen.
Die Verkündigung des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis durch Papst Pius den IX. in der Bulle „Ineffabilis deus“ vom 8. Dezember 1854:
Maria wurde ohne Makel der Erbsünde empfangen.
Die exklusive Marienverehrung und die dogmatische Verkündung der Besonderheiten Marias sind im Vergleich zur kirchlichen Verhaltensweise gegenüber der Frau wie ein Tag- und Nacht-vergleich, vermutlich ausgelöst durch ein gestörtes Beziehungsverhältnis der Würdenträger zum anderen Geschlecht. Dass diese Gattung Männer für den Priesterstand erhalten bleibt, ist durch das Zölibat wohl vorgesehen. Viele von diesen Typen haben zwar von Ehe- und Familienproblemen keine Ahnung, erlauben sich aber, mit richterlichem Gehabe „Ratschläge“ zu erteilen und Urteile zu fällen.
Nach historischen Berichten hatte Maria, die Mutter von Jesus, fünf Söhne und vermutlich zwei Töchter, Jesus war der älteste Sohn. Der Begriff „Jungfrau“ für Maria soll aus der hebräischen Bezeichnung „junge Frau“ entstanden sein. Die Darstellung des Gatten von Maria wird üblicherweise als alter Mann ausgeführt, um die Glaubwürdigkeit der göttlichen Zeugung Jesus zu untermauern. Doch wer hat die vier Brüder und zwei Schwestern gezeugt? Niemand würde der Mutter von Jesus einen Hausfreund, vom Heiligen Geist abgesehen, zumuten, da dies schon aus dogmatischer Sicht nicht sein konnte.
Dazu die Mariendogmen im Wortlaut:
Maria ist wahrhaft Gottesmutter.
Maria wurde ohne Makel der Erbsünde empfangen.
Maria war Jungfrau vor, in und nach der Geburt.
Maria empfing ohne Mitwirkung eines Mannes vom Heiligen Geist.
Maria gebar ohne Verletzung ihrer jungfräulichen Unversehrtheit.
Maria lebte auch nach der Geburt Jesus jungfräulich.
Maria wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen.
Glaubenssatz mit Randnummer 195:
Wer nicht mit den heiligen Vätern im eigentlichen und wahren Sinne die heilige und immer jungfräuliche und unbefleckte Maria als Gottesgebärerin bekennt, da sie eigentlich und wahrhaft das göttliche Wort selbst, das vom Vater vor aller Zeit gezeugte, in den letzten Zeiten, ohne Samen, vom Heiligen Geiste empfangen und unversehrt geboren hat, indem unverletzt blieb ihrer Jungfrauschaft auch nach der Geburt, der sei verworfen.
Dazu die etwas andere Einstellung der Kirche zur Frau:
Es ist einfach bedauernswert, wie Frauen behandelt wurden und in manchen Ländern noch werden. Leider hat dabei die Religion sehr viel Schuld auf sich geladen. Doch hat man bis heute schon jemals von einer offiziellen Entschuldigung für ihr Verhalten vernommen?
Eine der dunkelsten Zeiten für Frauen war die Zeit der Inquisition. So mancher Inquisitor gab seinen sexuellen Aggressionen und Perversionen freien Lauf. Grausamste Folterinstrumente waren
zum Beispiel die „vaginale Birne“, deren Dehnung mittels Schraube Eingeweide und Gebär-mutter zerriss, Brustkrallen, die das Brustfleisch zerfleischten, und „spanische Spinnen“, deren scherenartige Klauen ins Fleisch drangen. Die lebendige Verbrennung der Hexen auf dem Scheiterhaufen war üblich. Der Hexenwahn war eine Domäne hoher Würdenträger und der Teufelspakt der Hexen fixer Bestandteil ihrer Fantasie. Papst Gregor erteilte als erster Papst (1227 – 1241) den Befehl zur Hexenverfolgung.
Der Kirchenlehrer Tertullian um 200 n. Chr. deklarierte Eva als „Eingangspforte des Bösen“ mit folgendem Hinweis: „Du bist es, die dem Teufel Eingang verschafft hat.“
Augustinus ordnet der Frau um 400 n. Chr. den Platz zu, den sie vor Christi Geburt innehatte: „Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht als sein Ebenbild geschaffen wurde.“ Eine wahrlich göttliche Intuition des bekannten Heiligen!
Im Mittelalter profilierte sich der Kirchenlehrer Thomas von Aquin, der von der Kirche als der größte Theologe aller Zeiten gehalten wird, mit einer besonders delikaten Aussage:
„Wer mit dem Weibe aber verkehrt, ist der Befleckung so ausgesetzt wie jemand, der durch das Feuer geht, der Versengung seiner Sohlen. Die Frau ist ein Missgriff der Natur – mit ihrem Feuchtigkeitsüberschuss und ihrer Untertemperatur körperlich und geistig minderwertig – eine Art verstümmelter, verfehlter, minderwertiger Mann.“
Reformator Martin Luther (1483 – 1548):
„Die größte Ehre, die das Weib hat, ist allemal, dass die Männer durch sie geboren werden.“
Zur Gebärpflicht: „Ob sie sich auch zu müde und zuletzt zu Tode trage, das schadet nichts, lass sie nur zu Tode tragen, sie sind dazu da.“
Papst Paul VI. (Papst von 1963 – 1978):
„Frauen sind nicht die Funktionen eines Messdieners gestattet.“
Papst Johannes Paul II. (Papst von 1978 – 2005) erklärte 1988:
„Eine Frau soll still zuhören und sich ganz unterordnen. Ich gestatte es keiner Frau, zu lehren und sich über den Mann erheben. Zuerst wurde ja Adam erschaffen und dann erst Eva.“
Die negativ betonte Einstellung zum Sexuellen wendet sich bei den hohen Würdenträgern sofort ins Gegenteil, wenn dabei besondere Interessen der Kirche berührt werden. Wie ist es zu verste-hen, wenn Novizinnen als Bräute Christi dekla-riert werden und dieser Zustand besonders ver-herrlicht wird?! Der Taktik der Religionsvertreter ist nichts zu schmutzig, wenn es darum geht, Menschen in ihre Abhängigkeit zu bringen, selbst wenn dabei die intimsten Gefühle missbraucht werden. Dies geschieht alles im Interesse des Konzerns namens Vatikan.
Die Inhalte der zu diesem Thema wiedergegebenen Aussagen wurden von mir persönlich verfasst und publiziert - ehem. Beruf: Systemanalytiker - einer, der der Sache auf den Grund geht