Jesus und seine Jüngerinnen

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Eine Frau muss nur eine Geschwulst am Bauch haben, einen Mann angesehen, sich in der Öffentlichkeit geäußert haben.... Oder vergewaltigt worden sein. Das genügt schon.
Dazu kommt Stammesdenken, das gern auch Frauen zum Mittel nimmt, um einen anderen Clan ins schlechte Licht zu rücken.

Wie das zur damaligen Zeit im Judentum war, weiss ich nicht, auch nicht, ob Maria von Magdala z. B. überhaupt Jüdin war.
 
:unsure:

Maria ist eigentlich die lateinische Übersetzung des hebräischen Namens Mirjam. In der damaligen Zeit ein geläufiger Name in der jüdischen Tradition. So erscheint er auch in den Evangelien mehrfach für unterschiedliche Personen.

Es dürfte also ausgeschlossen sein, dass Magdalena keine Jüdin gewesen sein könnte. Dagegen spräche auch die Haltung Jesus zu den Frauen anderer Ethnien (Mt 15[21-28]) und der Umstand, dass er selbst ein gläubiger Jude war. In der Schar der Jünger gab es jedenfalls keine Nichtjuden.

Magdalena gehörte zu jenen Frauen, die Jesus und die Jünger unterstützen (Lk 8[2-3] „... die ihm Handreichung taten von ihrer Habe.“) Magdalena dürfte also zu der wohlhabenden Bürgerschicht von Magdala gehört haben (eventuell Besitzerin eines Weingutes).

Das schließt also aus, dass sie weder die nicht namentlich genannte Sünderin aus Lukas 7[36-50], noch jener Maria aus Bethanien in Joh 12[1-8] identisch sein kann. Bei Markus und Matthäus wird zwar auch das Thema der Salbung und der Fußwaschung Jesus aufgenommen, aber da ist nicht von einer Sünderin die Rede.

So hatte auch Johannes das Thema der Salbung und Fußwaschung für sich thematisiert und diese mit Maria, der Schwester von Martha in Bethanien verbunden. Bei Johannes steht also auch nichts von einer Sünderin aus Magdala.

Ein Thema also, das die Evangelisten in unterschiedliche Szenarien dargestellt wurde. Das wäre auch so geblieben, wenn nicht Papst Gregor bei einer Predigt im Jahre 591 Magdalena als Prostituierte gebrandmarkte hätte:

„Von dieser, welche Lukas eine „sündige Frau“ nennt, glauben wir (Papst Gregor), dass sie jene Mirjam ist, aus der 7 Dämonen ausgetrieben wurden.

Und was bedeuten diese 7 Dämonen, wenn nicht sämtliche Laster? Denn die Siebenzahl bildet die Gesamtheit ab. Mirjam von Magdala hatte also 7 Dämonen, welche von sämtlichen Lastern waren.“


Als Ausgleich hatte schon zuvor der Kirchenvater Eusebius (260-340), Maria Magdalena als die Apostelin der Apostel gelobt. Ja und auch Kirchenvater Hieronymus (324-420) schrieb noch dazu:

„Als Jesus auferstanden war, erschien er zuerst den Frauen. Jene wurden „Apostelinnen der Apostel“. Und die Männer sollten schamrot werden, weil sie den nicht suchten, den das zartere Geschlecht schon gefunden hatte.“ (y)


Merlin
 
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Wie das zur damaligen Zeit im Judentum war, weiss ich nicht, auch nicht, ob Maria von Magdala z. B. überhaupt Jüdin war.
Maria ist eigentlich die lateinische Übersetzung des hebräischen Namens Mirjam. In der damaligen Zeit ein geläufiger Name in der jüdischen Tradition. So erscheint er auch in den Evangelien mehrfach für unterschiedliche Personen.

Es dürfte also ausgeschlossen sein, dass Magdalena keine Jüdin gewesen sein könnte. Dagegen spräche auch die Haltung Jesus zu den Frauen anderer Ethnien (Mt 15[21-28]) und der Umstand, dass er selbst ein gläubiger Jude war. In der Schar der Jünger gab es jedenfalls keine Nichtjuden.

Magdalena gehörte zu jenen Frauen, die Jesus und die Jünger unterstützen (Lk 8[2-3] „... die ihm Handreichung taten von ihrer Habe.“). Magdalena dürfte also zu der wohlhabenden Bürgerschicht von Magdala gehört haben (eventuell Besitzerin eines Weingutes).

Das schließt also aus, dass sie weder die nicht namentlich genannte Sünderin aus Lukas 7[36-50], noch jener Maria aus Bethanien in Joh 12[1-8] identisch sein kann. Bei Markus und Matthäus wird zwar auch das Thema der Salbung und der Fußwaschung Jesus aufgenommen, aber da ist nicht von einer Sünderin die Rede.

So hatte auch Johannes das Thema der Salbung und Fußwaschung für sich thematisiert und diese mit Maria, der Schwester von Martha in Bethanien verbunden. Bei Johannes steht also auch nichts von einer Sünderin aus Magdala.

Ein Thema also, das die Evangelisten in unterschiedliche Szenarien dargestellt wurde. Das wäre auch so geblieben, wenn nicht Papst Gregor bei einer Predigt im Jahre 591 Magdalena als Prostituierte gebrandmarkte hätte:

„Von dieser, welche Lukas eine sündige Frau nennt, glauben wir (Papst Gregor), dass sie jene Mirjam ist, aus der 7 Dämonen ausgetrieben wurden.

Und was bedeuten diese 7 Dämonen, wenn nicht sämtliche Laster? Denn die Siebenzahl bildet die Gesamtheit ab. Mirjam von Magdala hatte also 7 Dämonen, welche von sämtlichen Lastern waren.“

Als Ausgleich hatte schon zuvor der Kirchenvater Eusebius (260-340), Maria Magdalena als die Apostelin der Apostel gelobt. Ja und auch Kirchenvater Hieronymus (324-420) schrieb noch dazu:

„Als Jesus auferstanden war, erschien er zuerst den Frauen. Jene wurden Apostelinnen der Apostel. Und die Männer sollten schamrot werden, weil sie den nicht suchten, den das zartere Geschlecht schon gefunden hatte.“ (y)

Merlin
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