also in den Beiträgen kann ich den Zusammenhang erkennen, daß die meisten Menschen erst mal manipuliert werden müssen, damit ihnen das auffällt. Und dann stellen sie sich im zweiten Schritt die Frage, inwieweit sie selber manipulieren.
Ich denke: was Manipulation ausmacht ist eine verborgene Absicht. Aber es gibt auch manipulative Worte, die nicht absichtlich manipulativ sind. Weil die verborgene Absicht dem Schreibenden oder Sprecher gar nicht bewußt ist. Die Absicht stammt dann aus einem unbewußten Antrieb, einer Motivation, die demjenigen nicht bewußt ist.
Angenommen da ist jemand, der mir klar macht, daß er weiß, was die Lösung meines Problems ist. Oder angenommen da ist jemand, der für mich die Lösung meiner inneren Sehnsüchte darstellt, weil ich zu ihm ein Gefühl bekomme, das mich selber befriedigt. Angenommen also da ist so ein "Erfüller", der mir meine Probleme oder meine Sehnsüchte nimmt. Im Moment.
Dann wissen wir alle aus ellenlanger Lebenserfahrung heraus: auch dieser Mensch wird sich ändern. Und daher beobachten wir wie Luchse, wann dieser Mensch Anzeichen davon zeigt, daß er doch nicht der Erfüller ist, daß er doch nicht die Lösung bringt oder darstellt.
Anders, wenn wir jemandem oder etwas verfallen sind. Sind wir verfallen, sind wir verloren. Der Sinn, den wir spüren, ist der Sinn desjenigen, dem wir verfallen sind oder des Stoffes oder Dinges, das wir über alle Maßen begehren. Dann sind wir unkritisch - egal, ob wir manipuliert wurden oder nicht, denn wir sind etwas verfallen.
Zwischen diesen beiden Dingen - Verfallen (Sucht) und dem Warten auf eine Dysfunktion (also dem Nichterfüllen von Erfüller-Kriterien) pendeln wir hin und her. Auf der einen Seite wollen wir verfallen. IN der Liebe, da wollen wir uns hingeben, wollen ihr oder etwas verfallen. Und auf der anderen Seite wollen wir auf keinen Fall jemandem oder etwas verfallen.
Wir sind da nicht kongruent miteinander - ein Teil will, der andere Teil will nicht. Und ein Teil will den einen Teil und ein anderer Teil will den anderen Teil nicht. Es ist schwierig für ein Netzwerk, diese unmögliche Situation abzubilden oder wie unser Gehirn: es ist schwierig für es, dies zustande zu bringen. Denn es trennt ja die Wahrnehmung nicht: wir sehen das Objekt oder Subjekt der Begierde und dies ist zunächst mal alles, was es wahrnimmt. Erst eine höhere Hirnfunktion, unser Ich, entscheidet dann was nun da vorne ist, indem es erinnerte Erfahrungen mit dem gerade Wahrgenommenen abgleicht.
Wir sind also - alle - unseren Sinnen ausgeliefert. Sie filtern nicht - das Ohr ist immer offen, auch wenn man gerade nach innen hört. Das Gehirn speichert die gehörten Inhalte aus dem Aussen dennoch - für Sekunden. Nach einer Minute sind davon jedoch nur noch wenige Prozent übrig - es sei denn man unterbricht das Nach-Innen-Hören, weil man etwas gehört hat, auf das man eingehen will, weil man eben "mit halbem Ohr" dann eben doch nach aussen gehört hat. Auch, wenn es einem nicht bewußt war.
Wir können also unsere Sinne nicht verschliessen. Aber wir können die Wahrnehmung unseres Ichs, welches die Wahrnehmungen nach einem Vor-Filterungsprozeß der Psyche/Seele in den Geist, also in das wahrnehmende Über- Ich gibt, wahrnehmen lernen.
Nehme ich nicht meine Wahrnehmungen wahr, sondern nehme ich stattdessen mein Ich wahr, wie es wahrnimmt, dann kann ich auf die Filterprozesse in meiner Psyche nach einiger Zeit der Beobachtung Rückschlüsse anstellen. Ich erkenne dann: "aha, so und so reagiere ich immer, weil ich (...)". Um dies zu erkennen ist es nötig, im "Über-Ich" zu sein, also das Ich wahrzunehmen, wie es wahrnimmt.
Über diesem Ich und dem Über-Ich drüber nennen - soweit ich weiß - die meisten Menschen das Selbst. Das Selbst kann wahrnehmen, wie das Über-Ich das Ich beobachtet, welches wahrnimmt.
Wenn ich jetzt z.B. jemandem begegne, zu dem ich inkongruente Gefühle habe. Es ist egal, ob sie mich befriedigen oder nichtbefriedigen, aber sie müssen inkongruent sein, meine Gefühle. Mir nicht klar. Dann wird mir auch dieser Mensch nicht klar.
Entdecke ich solche Gefühle in mir nach einem Tag, dann sortiere ich im Über-Ich diese "Energien" in mir: was davon tut mir gut, und was davon tut mir schlecht? Und dann entscheide ich selbst: will ich mir etwas davon mit in die Zukunft nehmen und wie? Muß ich etwas aufschreiben? Muß ich etwas tun? Muß ich mit wem reden?
Und dann überlege ich meist noch: "und muß das
jetzt sein?" Die Antwort ist meist Nein und daher schalte ich dann ab. Vorher mußte ich dann aber einen ganzen Weg durch inkongruente Gefühle machen, um sie wahrzunehmen.
Wenn ich dann mal jemandem begegne, der mich manipuliert. Dann mache ich es so, daß ich mir eine Strategie überlege. Ich manipuliere dann quasi gegen. Oder? *grübel* hmmmmm ... das ist gar nicht so leicht. Doch, ich denke schon. Obwohl - bei dieser - wie hieß sie - Heike? Da hab ich mich nicht gewehrt. Und bei dieser Dingens da - nun gut, die kann nix dafür, die ist krank - und so weiß es auch meine sonstige Umgebung. Ich weiß jetzt nicht, ob es manipulierend ist, daß wir uns über Dingens und ihre Krankheit unterhalten und wie sie sich auf uns auswirkt. Ich finde es nicht Manipulation, wenn man sich austauscht über jemanden, der keine Grenzen kennt. Das ist zwar nicht sehr nett diesem Menschen gegenüber, weil er ja nichts dafür kann, aber in der Tat muß er leider woanders hingehen, weil er zu uns nicht paßt. Weil er eben manipuliert, ohne es zu bemerken. (hier im Forum ist's ja schon mal ähnlich, Anm.)
tja, hm, und wie manipuliere ich mich? Weil ich einen Plan habe? Manipuliere ich mich damit schon?
Ich will's mal mit früher vergleichen, als ich keinen Plan hatte, in keinerlei Hinsicht. Auf zeitlicher Ebene reichte mein Plan gerade bis dahin, wann ich mir wieder was kaufe. Was war eigentlich egal, hauptsache ich kaufte. Ich aß es dann auf oder las es, trug es, verwarf es, benutze es. Ich konsumierte es. Und mein Plan befriedigte eher "mehr oder minder" meine Bedürfnisse, jedoch konnte ich nur selten in Harmonie gelangen. Alles war recht maßlos.
Heute dagegen habe ich ein sehr genaues Maß. Ich erkenne sehr genau: Menschen in der Unterschiedlichkeit ihrer körperlichen, geistig-kognitiven, seelisch-emotionalen Phänomene. Kunst in der Art, wie sie gemacht ist, um zu wirken und etwas zu transportieren oder zu bedeuten. Natur, die gebiert, heranwächst, reift, zur Fülle gelangt, sich dann changierend verfärbt und schließlich sich zurückzieht und vergeht. Ich nehme das alles wahr und mich mittendrin nehme ich ebenfalls wahr. Und ich selbst tue dann aber meist doch etwas anderes. *lach*
Tja - da frag ich mich: wer will mich denn jetzt bitte da manipulieren, ernsthaft? Der Staat? Wieso denn ich kann doch umziehen, wenn es mir nicht gefällt. Habe ich ja schon längst gemacht.

Mein Berufsleben? Wieso denn, ich könnte mir ein anderes Leben vorstellen und genau da arbeite ich ja tagtäglich drauf zu! Mehr kann ich nicht tun!

Meine Familie? Ach herrje, die kenne ich doch schon so lange. Geld? Ich habe doch meine Familie.
Also ich stelle fest: seit ich 40 bin läuft es wie geschmiert. Ich (...) (siehe Signatur das Untere.)
lg
P.s.: hatte ein Nachholbedürfnis und hoffe, daß es niemand gelesen hat. Wenn doch:
