Hallo Sunlight,
nachdem du ja schon einmal geschrieben hast, dass gute Katholiken kein Aids bekommen könnten, woran ich mich schon einmal gestoßen habe, finde ich diese Aussage hier ziemlich braun. Ich weiß auch nicht, warum du glaubst, alle Afrikaner hätten nichts Besseres zu tun, als sich gegenseitig mit AIDS anzustecken, bzw. scheinbar nur mit der Verbreitung dieser Seuche beschäftigt zu sein, wider besseren Wissens.
Die Rastafaris haben zu den Weißen ihre eigene Auffassung. Marcus Garvey, der in Jamaica geboren wurde, vertrat die Meinung, die Schwarzen seien das auserwählte Volk. Gottvater, Christus und die hl. Maria sind schwarz, der Satan hingegen weiß.
Für ihre Anhänger, sprich Rastafaris, waren die amerikansichen Schwarzen die Reinkarnation der alten Israeliten, die wegen ihrer Sünden in die Antillen verbannt worden seien. Jamaica selbst sei "Babylon" - die Hölle. Die schwarze Rasse stehe aber über der weißen Rasse, und in Zukunft würden die Weißen den Schwarzen dienen müssen.
Warum ich nun die Rastafaris hier mal kurz eingebracht habe, hat einfach den Grund, man sollte nicht allzu verwegen sein in seinen Behauptungen über einzelne Gruppen bzw. einen ganzen Kontinent von Menschen und sich selber nicht als etwas Besseres ansehen, nur weil wir das "große" Glück besitzen, hier in dieser ach so hochtechnisierten modernen Welt zu leben. Sei froh, dass du nicht irgendwo in Afrika leben musst und tagtäglich ums Überleben kämpfen musst. Sei froh, wenn du eine schwere Krankheit hast, dass dir hier die bestmögliche medizinische Versorgung zu teil werden wird. Sei froh, dass dein Wasser aus dem Hahn kommt, dein Essen im nächsten Supermarkt um die Ecke zu finden ist, wo es auch einen Stand für Kondome in allen Größen, Farben und Geschmäcker gibt, dir alle Möglichkeiten dich frei zu entfalten geboten werden usw.
Wir haben hier einfach alle Möglichkeiten und vielleicht sollten wir manchmal einfach nur dankbar dafür sein, dass es uns hier so gut geht, anstatt sich darüber fast schon lustig zu machen oder sich daran zu stoßen, dass es Menschen gibt, die heute noch tagtäglich ums nackte Überleben kämpfen.
Palo