Mahabharata

Mahabharat 3. Buch Kapitel 35
Antwort des Bhimas der Zornige (nicht gerade weise)

Wird ein Verbrecher aus Strafe getötet,
dann wird ihm die Hölle, in die er eingehen müsste, zum Himmel


Königen sind voller Trug, Ungerechtigkeit und Regeln, welche Frieden und Tugend entgegenstehen

Bhima erwiderte: Oh König, ... du gingst eine Vereinbarung ein, die sich auf die Zeit bezieht, welche unendlich und unermeßlich ist, schnell vorüberzieht wie ein Pfeil, alles vor sich her treibt und dem Tode gleicht. Wie kannst du meinen, sie sei für dich greifbar? ... Nur der kann auf den rechten Moment warten, dessen Lebensspanne unbegrenzt ist, oder der sicher um die Länge seiner Jahre und die Zukunft weiß (Wir haben doch unzählige Leben). Wenn wir die dreizehn Jahre warten, oh König, verkürzt dies unsere Lebensspanne und bringt uns näher an den Tod heran. ...

(Königliche falsche Stolz durch Identifizierung der Seele mit der vorübergehenden König-Role) - Wer keinen Ruhm erlangt, weil er nicht den Feind verfolgt, ist wie ein unreines Wesen. ... Ich erachte so jemanden für unedel. ...Wird ein Verbrecher aus Strafe getötet, dann wird ihm die Hölle, in die er eingehen müßte, zum Himmel.

Oh Feindebedränger, der Schmerz, den einer fühlt, wenn er seinen Zorn unterdrücken muß, brennt heißer als Feuer. Ich brenne so sehr, ... Nur ich allein und Draupadi sprechen zu dir, weil wir vor Kummer brennen. ... Du bist so sanft wie ein Brahmane. Wie konntest du nur in die Kshatriya Kaste geboren werden? Wer als Kshatriya geboren wird, hat meistens ein betrügerisches Herz. Du hast die Pflichten von Königen gehört, wie sie Manu einst verbreitete. Sie sind voller Trug, Ungerechtigkeit und Regeln, welche Frieden und Tugend entgegenstehen. Warum vergibst du den hinterhältigen Söhnen von Dhritarashtra? Du bist klug, heldenhaft, gelehrt und edel. Warum, oh Tiger unter den Männern, handelst du nicht nach deinen Pflichten, sondern ruhst wie eine große, träge und unbewegliche Schlange?...

Viele Könige wurden von uns aus ihrem Königreich vertrieben. All diese Könige und Prinzen werden dem üblen Duryodhana folgen, denn beraubt und ins Exil verbannt hegen sie keine freundlichen Gefühle für uns. Sie werden uns verletzen und Dhritarashtra gefallen wollen. Ich bin mir sicher, daß sie viele verkleidete Spione auf uns hetzen werden. Wenn die uns entdecken und ihre Nachricht verbreiten können, droht uns große Gefahr (im dreizehnten Jahr).

Wir haben nun schon für volle dreizehn Monate im Wald gelebt. Betrachte doch einfach die Monate für Jahre, mein König. Selbst die Weisen sagen, daß man einen Monat wie ein Jahr zählen kann, so wie man Putika (ein kräftigendes Gemüse) als Ersatz für Soma nehmen kann. Selbst (wenn du deinen Eid brechen solltest), kannst du dich von dieser Sünde reinigen, indem du einem sanften Bullen, der heilige Lasten trägt, reiche Kost anbietest. So entschließe dich, oh König, deine Feinde zu schlagen. Es gibt keine höhere Tugend für einen Kshatriya als die Schlacht.
 
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Mahabharat 3. Buch Kapitel 36
Vyasa berät Yudhishthir

...Yudhishthir dachte bei sich:... Es wird gesagt, daß jener den Pflichten (Dharma) wahrhaft folgt, der sie sich so weitsichtig vor Augen hält, daß er sein Verhalten in Gegenwart und Zukunft lenken kann. Ich weiß um den wahrhaften Weg der Tugend, welcher so schwer zu erkennen ist. Wie könnte ich da die Tugend mit Füßen zertreten, als würde man den Berg Meru zermalmen wollen?

So sann er eine Weile nach, beschloß dann, was zu tun sei, und wandte sich an Bhima, ohne jenem noch ein Wort zu erlauben:
Oh Starkarmiger, es ist, wie du sagst. Doch, ... wer irgendeine sündige Tat versucht, nur weil er sich auf seinen Mut verläßt, oh Bhima, dem wird die Tat zur Quelle von gräßlichem Schmerz. Doch was mit Überlegung, maßvollem Heldenmut, allen nötigen Mitteln und viel Vorbereitung unternommen wird, führt sicher zum Erfolg.

Die Götter selbst verlassen sich auf diesen Weg. Höre von mir über das eitle Wagnis, das du, oh Bhima, uns aus Stolz auf deine Kraft und voller Ungeduld vorschlägst. Bhurisravas, Shalya, der mächtige Jarasandha, Bhishma, Drona, Karna, Dronas mächtiger Sohn, Duryodhana und seine Brüder und viele, viele andere schwer zu besiegende Krieger sind kampferfahren und allseits zur Schlacht mit uns bereit. Und die von uns besiegten Könige und Anführer dieser Erde haben sich längst auf Seiten der Kauravas geschlagen und sind ihnen in Freundschaft verbunden...

Als der ungestüme Bhima diese Worte seines Bruders vernahm, wurde er höchst beunruhigt und sprach kein Wort mehr. Noch während dieses Gesprächs der Pandavas kam der große Asket Vyasa zu ihnen, der Sohn der Satyavati. Wie er sich näherte, ehrten und grüßten ihn die Söhne Pandus, und Vyasa wandte sich sogleich an Yudhishthira.

Vyasa sprach: Oh Yudhishthira, durch geistiger Sicht erfuhr ich, was in deinem Herzen ist und kam zu dir, oh Bulle unter den Männern. Die Furcht in deinem Herzen vor Bhishma, Drona, Kripa, Karna, Dronas Sohn, Prinz Duryodhana und Dushasana werde ich zerstreuen, indem ich dir eine Handlung weise, die von den Höchsten gelobt wird. ...

Oh du Bester der Bharatas, die Zeit für deinen Wohlstand kommt, wenn dein Bruder Dhananjaya alle deine Feinde in der Schlacht schlägt. Nimm meine Worte wie den Erfolg in personifizierter Form an. Nimm das Wissen namens Pratismriti (Göttersicht) von mir in Empfang, denn ich weiß, du bist in der Lage, es zu empfangen. Nimmst du es an, wird Arjuna in der Lage sein, seine Wünsche zu erfüllen. Dann sende Arjuna zu Mahendra, Rudra, Varuna, Kuvera und Yama, damit er von ihnen Waffen empfange.

Er ist fähig, diese Götter zu erkennen, denn er hat Askese und Heldenkraft. Er ist wie ein Rishi mit großer Energie, der Freund Narayanas, uralt, ewig, selbst ein Gott, unbesiegbar, immer erfolgreich und kennt keinen Verfall. Mit seinen starken Armen wird er große Taten vollbringen, wenn er die Waffen von Indra, Rudra und den Lokapalas empfangen hat. Und oh König, denke auch daran, einen anderen Hain aufzusuchen, der sich besser für eine Wohnstatt eignet. Immer nur an einem Ort zu leben ist selten angenehm. Und in deinem Falle, könnte es auch die Asketen beunruhigen. Denn du unterhältst viele vedenkundige Brahmanen. Ein allzu langer Aufenthalt hier könnte das Wild in den Wäldern erschöpfen und auf die Pflanzen des Waldes zerstörerisch wirken.

Vaisampayana fuhr fort: So übergab der ruhmreiche und hohe Vyasa, welcher mit allen Mysterien der Welt vertraut war, dem willigen Yudhishthira, der sich zuvor gereinigt hatte, das hohe Wissen. Danach verabschiedete er sich vom Sohn der Kunti und verschwand im Nu. Der tugendhafte und kluge Yudhishthira bewahrte es sorgfältig in seinem Geist und erinnerte sich immer bei passender Gelegenheit daran. Den Ratschlag des weisen Vyasa befolgte er freudig und verließ das Ufer des Sees Dwaita und reiste zum Wald Kamyaka am Ufer der Sarasvati.

Und all die gelehrten Asketen folgten ihm, wie die himmlischen Rishis dem Anführer der Götter folgen. In Kamyaka angekommen, schlugen sie ihr Lager mit all ihren Begleitern und Freunden auf. Die energiereichen Helden blieben dort für eine Weile, widmeten sich dem Training an den Waffen und lauschten dem Gesang der Veden. ...
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 37

Arjuna verläßt seine Brüder, um Askese zu üben

Die Heimat der friedlichen Brahmanen, die sich ohne Ärger oder Euphorie asketischer Buße widmen

Vaisampayana erzählte:Nach einiger Zeit erinnerte sich Yudhishthir der Gerechte, an Vyasas Worte und rief Arjuna, diesen weisen und mächtigen Krieger, zu sich...: "Oh Bharata, die komplette Kunst der Waffen lebt in Bhishma, Drona, Kripa, Karna und Dronas Sohn. Sie kennen alle Arten von Brahma- und Vayavya- Waffen, die menschlichen und himmlischen, nebst ihrem Gebrauch und der nötigen Abwehr...

Du allein bist unsere Zuflucht. Auf dir ruht eine große Bürde. Deshalb werde ich dir jetzt sagen, ...was du tun sollst. Ich erhielt ein spezielles Wissen von Krishna Dwaipayana. Wenn du es nutzt, wird sich dir das ganze Universum zeigen. Mein Kind, empfange aufmerksam dieses Wissen von mir, und erringe dir mit seiner Hilfe die Gunst der Himmlischen. Widme dich der schwersten Askese, ... Nimm deinen Weg gen Norden, mein jüngerer Bruder, und gib niemandem nach. Oh Dhananjaya, alle himmlischen Waffen sind mit Indra. ... Du wirst diese Waffen bekommen, die alle zusammen an einem Ort sind. Geh zu Shakra, er wird sie dir geben. ...

Vaisampayana fuhr fort: So übergab der überragende Yudhishthir seinem Bruder mit kontrollierter Rede, beherrschtem Körper und Geist das Wissen mit den rechten Riten ... Alle Brahmanen, Siddhas und unsichtbaren Geister sprachen zum bewaffneten Helden: „Oh Sohn der Kunti, gewinne dir bald, was du ersehnst. Dein sei der Sieg.“

Auch Draupadi sprach zum abreisenden Helden... : Oh du Starkarmiger, möge alles geschehen, was sich Kunti zu deiner Geburt wünschte, und was du selbst ersehnst, oh Dhananjaya. Auf daß niemand von uns wieder in der Kshatriya Klasse geboren wird. Ich verbeuge mich immer vor den Brahmanen, deren Lebensweise auf Almosen beruht. ... Oh Bharata, ich segne dich. Möge dir Erfolg beschieden sein. ...
Dann schwieg Draupadi. Arjuna umschritt seine Brüder und Dhaumya, nahm seinen schönen Bogen und marschierte los...

Der Feindebezwinger überwand viele Berge, die von Asketen bewohnt waren, und erreichte schon nach einem Tag den heiligen Himavat, die Heimstatt der Himmlischen, denn wie der Wind war er aufgrund seiner asketischen Enthaltsamkeit mit der Schnelligkeit des Geistes gesegnet. Er überquerte Himavat und auch Gandha-madana, überwand viele unebene und gefährliche Stellen und ging Tag und Nacht weiter, ohne zu ermüden. Als er Indrakila erreichte, hielt Dhananjaya für einen Moment inne, denn er vernahm eine himmlische Stimme, die sagte: „Halt!“. So blickte er sich um und entdeckte einen Asketen im Schatten eines Baumes, der im Brahma Glanz strahlte, dunkle Haut hatte, verfilzte Locken trug und äußerst dünn war.

Der mächtige Asket fragte den still stehenden Arjuna: Wer bist du, mein Kind, daß du mit Bogen und Pfeil an diesen Ort gelangt bist, Harnisch und Fingerschutz trägst, und offensichtlich den Kshatriya Bräuchen folgst? Hier brauchst du keine Waffen. Dies ist die Heimat der friedlichen Brahmanen, die sich ohne Ärger oder Euphorie asketischer Buße widmen. Hier nutzt dir dein Bogen nichts, denn es gibt nirgendwo Streit. So wirf ihn weg, mein Kind. ...

So sprach der Brahmane lächelnd wieder und wieder zu Arjuna. Doch er konnte Arjuna nicht von seinem festen Entschluß abbringen. So sprach der Zweifachgeborene mit frohem Herzen noch einmal lächelnd zu Arjuna: Oh Feindebezwinger, sei gesegnet. Ich bin Shakra. So bitte um den Segen, den du begehrst.

Da beugte der heldenhafte Dhananjaya sein Haupt, faltete die Hände und sprach zum Tausendäugigen:
Ja, es ist mein Wunsch, daß du mir einen Segen gewährst. Oh du Ruhmreicher, ich möchte von dir alle Waffen erlernen.

Wieder freudig lächelnd antwortete ihm der Anführer der Himmlischen: Oh Dhananjaya, du hast bereits die Regionen erreicht, in denen keine Waffen mehr benötigt werden. Du bist bereits in einem reinen Stadium des Lebens. Wünsche dir eine glückselige Region.

Doch Arjuna erwiderte: Ich wünsche weder glückselige Bereiche, noch lustvolle Dinge oder den Status der Himmlischen. ... Ich ließ meine Brüder im Dschungel zurück, ohne den Feind besiegt zu haben. Soll ich für alle Zeit die Schmähung der ganzen Welt auf mich laden?

Da besänftigte ihn der in allen Welten verehrte Vernichter von Vritra mit freundlichen Worten und sprach zum Sohn des Pandu:
Wenn du es schaffst, den dreiäugigen Shiva zu erkennen, welcher den Dreizack trägt und der Herr aller Geschöpfe ist, dann werde ich dir alle himmlischen Waffen geben, mein Kind. So mühe dich um die Sicht dieses Höchsten der Götter, denn nur wenn du ihn erkannt hast, oh Sohn der Kunti, wirst du deine Wünsche erfüllt bekommen.

Nach diesen Worten verschwand Shakra, und Arjuna blieb an diesem Ort, um sich strengster Askese zu unterwerfen.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 38
Arjunas Askese beunruhigen die Rishis, welche sich an Șiva wandten

Janamejaya sprach: Oh du Ruhmreicher, ich möchte in allen Einzelheiten die Geschichte hören, wie Arjuna mit reinen Taten sich himmlische Waffen errang. ... Du bist allwissend und kennst die Menschen und die Götter. Oh Brahmane, die Schlacht, die damals zwischen dem nie besiegten Arjuna und Shiva stattfand, war höchst außergewöhnlich und ohnegleichen. ...

Vaisampayana sprach: Oh Tiger der Kurus, ich werde dir alles bezüglich dieses Helden berichten, denn es ist hervorragend, tiefgründig und unvergleichlich. Oh du Sündenloser, so höre alle Details über die Begegnung von Arjuna mit dem dreiäugigen Gott... dieser beste Krieger, der Sohn Indras, blieb beständig in seinem Entschluß und widmete sich mit ruhigem Geist und ohne zu zögern asketischer Buße. Ganz allein betrat er den schrecklichen Wald voller dorniger Pflanzen, Bäume, Blumen und Früchten aller Art, welcher von vielen verschiedenen Vögeln und allen Arten von Tieren bewohnt wurde. Auch schwärmten dort Siddhas und Charanas. Nur gewöhnliche Menschen lebten dort nicht.

Als Arjuna in diesen Wald kam, hörte man den Klang von Muschelhörnern und Trommeln aus dem Himmel. Ein dichter Blütenschauer fiel auf die Erde hinab, und dichte Wolken sammelten sich am Firmament, um die Erde angenehm zu beschatten. Arjuna durchquerte die waldigen und gefährlichen Regionen am Fuße der großen Berge und gelangte bald zum Kamm des Himavat. Dort blieb er für eine Weile und begann in Herrlichkeit zu strahlen...

Hocherfreut widmete sich der Krieger mit der schrecklichen Energie und der hohen Seele strengster Askese an diesem schönen und entzückenden Ort. Er kleidete sich in Lumpen aus Gras, trug schwarzes Hirschfell und einen Stab und begann, sich nur von herabgefallenem Laub zu ernähren.
Im ersten Monat aß er alle drei Nächte ein paar Früchte, im zweiten Monat alle sechs Nächte und im dritten Monat nur alle vierzehn Tage.
Im vierten Monat lebte der starkarmige Sohn des Pandu nur noch von Luft allein.
Er hatte die Arme hoch erhoben, stand frei und ohne sich anzulehnen auf den Zehenspitzen und setzte so seine harte Askese fort.
Durch das häufige Baden nahmen die Locken des ruhmreichen Helden die Farbe des weißen Lotus an.

Da gingen alle großen Rishis zum Gott, der den Bogen Pinaka trug (Shiva), und erzählten ihm von der schrecklichen Buße des Sohnes der Pritha. Sie beugten ihre Häupter vor dem Gott der Götter, und sprachen: „Der energiereiche Sohn der Pritha lebt unter härtester Enthaltsamkeit an der Flanke des Himavat. Von seiner Askese heizt sich die Erde so auf, daß es rings um ihn qualmt. Oh Gott der Götter, wir wissen nicht, mit welchem Ziel er so enthaltsam lebt. Doch er verursacht uns Furcht. Du solltest ihn zurückhalten.

Der Herr aller Wesen und Gatte der Uma antwortete den Munis mit den vollkommen beherrschten Seelen: „Bekümmert euch nicht wegen Arjunas Askese. Kehrt unbesorgt und unverzüglich in die Bereiche zurück, von denen ihr aufgestört wurdet. Ich weiß, welcher Wunsch in Arjunas Herzen ist. Er begehrt weder Himmel, noch Reichtum oder langes Leben. Ich werde ihm noch heute gewähren, was er wünscht.“

Die Worte Mahadevas erfreuten die wahrhaft sprechenden Rishis, und sie kehrten erleichtert heim.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 39
Arjuna begegnet dem Mann aus den Bergen
Vaisampayana fuhr fort:
Nachdem all die ruhmreichen Rishis gegangen waren, nahm der Erlöser von allen Sünden, der berühmte Hara (Shiva), die Gestalt eines baumlangen und sonnengleich strahlenden Kiratas (ein Jäger der Wälder; Die Kiratas bildeten eine spezielle Kaste, welche in der damaligen Vedische Gesellschaft fast als Ausgestoßene galten.) an, ergriff einen schönen Bogen und eine Vielzahl an Pfeilen, die giftigen Schlangen glichen, und wie die Verkörperung des Feuers stieg er schnell hinab zur Flanke des Himavat. Der wohlgestalte Gott der Götter wurde von Uma in Gestalt einer Kirata Frau begleitet, von einem Schwarm fröhlicher Geister in allen Formen und Erscheinungen und von tausenden Apsaras, die sich alle als Kirata Frauen gaben.

So erstrahlte die Gegend plötzlich in glänzender Schönheit, als der Gott der Götter in dieser Begleitung zur Erde herabkam. ... Und als der Gott der Götter sich Arjuna näherte, offenbarte sich diesem ein außergewöhnlicher Anblick. Doch im gleichen Moment stürzte sich der Danava Muka in Gestalt eines rasenden Keilers auf Arjuna. Und Arjuna griff sofort nach seinem Bogen Gandiva und einer Handvoll schlangengleicher Pfeile, spannte den Bogen und erfüllte die Luft mit dem Sirren seiner Bogensehne.

Arjuna rief dem Keiler zu: Ich kam hierher und tat dir kein Leid an. Wenn du nun versuchst, mich zu töten, werde ich dich zu Yama senden.

In dem Augenblick erschien Mahadeva, der Gott der Götter, als Kirata, und gebot Arjuna Einhalt: Auf diesen Keiler, der so groß und dunkel wie der Berg von Indrakila ist, habe ich zuerst gezielt.

Doch Arjuna ignorierte seine Mahnung und schoß auf den Keiler. Auch der feurig strahlende Kirata entließ auf dasselbe Ziel einen donnergleichen und flammenden Pfeil. Beide Pfeile trafen im selben Moment den riesigen und eisenharten Körper von Muka, und erzeugten dabei ein Geräusch, als ob mit lautem Knall Blitz und Donner zugleich in einen Berg einschlügen. Die beiden Pfeile vervielfachten sich in zahllose Schlangen mit feurigem Schlund, und Muka gab sein Leben auf, während er ein letztes Mal seine gräßliche Rakshasa Gestalt zeigte. Danach gewahrte Arjuna vor sich diesen golden strahlenden Mann, der wie ein Kirata gekleidet war, in Begleitung vieler Frauen.

Mit heiterem Herzen und lächelnd sprach Arjuna zu ihm: Wer bist du, der du in diesen einsamen Wäldern wanderst mit so vielen Frauen an deiner Seite? Oh du mit dem Glanze von Gold, fürchtest du diesen gräßlichen Wald denn nicht? Und warum hast du auf den Keiler geschossen, obwohl ich zuerst auf ihn angelegt hatte? Dieser Rakshasa kam aus irgendeinem Grund hierher, wohl um mich zu töten, und ich zielte als Erster auf ihn. Deshalb sollst du mir nicht lebendig davonkommen. Dein Verhalten mir gegenüber widerspricht den Traditionen der Jagd, und das wirst du, oh Mann aus den Bergen, mit deinem Leben bezahlen.

Doch der Kirata lächelte ebenfalls und antwortete Arjuna sanft: Oh Held, sei nicht besorgt wegen mir. Dieser Wald ist mir vertraut, denn wir leben immer hier. Doch ich möchte fragen, warum du dir hier deine Heimstatt aufschlugst inmitten so vieler Gefahren. Wir sind es gewohnt, mit vielen Tieren im Wald zu leben, oh Asket. Doch warum lebst du hier in dieser einsamen Gegend, der du so zärtlich und in Luxus aufgezogen wurdest und dem strahlenden Feuer gleichst?

Arjuna sprach: Zusammen mit Gandiva und seinen feuergleichen Pfeile lebe ich in diesem großen Wald wie ein zweiter Pavaki (der Sohn von Pavaka, Gott Kartikeya). Du hast gesehen, wie dieser furchtbare Rakshasa als tierisches Monster mich angriff und von mir getötet wurde.

Der Kirata erwiderte: Der Rakshasa wurde zuerst von meinem Pfeil getroffen. Ich habe ihn getötet und zu Yama gesandt. Mein Schuß hat ihm das Leben genommen. Es ist nicht angemessen, daß du aus Stolz auf deine Kraft deine Mangelhaftigkeit anderen unterstellst. Oh, du Falscher, du wirst mir wohl nicht mit dem Leben davonkommen. Stell dich! Ich werde Pfeile wie Donnerschläge auf dich senden. Kämpfe und wehre dich mit den mächtigsten Pfeilen, die du hast!

Nach diesen Worten des Kirata erhob sich in Arjuna der Zorn, und er eröffnete den Kampf. Mit frohem Herzen empfing der Kirata alle Pfeile und wiederholte dabei immer wieder: „Du Lump, schieß nur deine besten Pfeile ab! Durchbohre nur die innersten Organe, wenn du kannst!“ So ließ Arjuna viele Pfeile auf den Kirata regnen, und eine schreckliche Schlacht begann, welche in beiden die Kampfeswut entfachte. Arjuna entließ einen perfekten Pfeileschauer mit Geschossen, so gefährlich wie giftige Schlangen. Doch Shiva ertrug diesen bohrenden Regen mit freudigem Herzen, und stand unverwundet und unbeweglich wie ein Berg.

Dies verwunderte Dhananjaya sehr, und er rief entzückt: Vorzüglich! Hervorragend! Dieser Jäger aus den Bergen mit den schöngeformten Gliedern erträgt die Pfeile von Gandiva ohne zu beben. Wer ist er? Ist dies ein Gott, Yaksha, Asura oder Shiva selbst? Manchmal steigen die Götter auf die Höhen des Himavat herab. Doch nur der Gott, welcher den Bogen Pinaka trägt, könnte den Sturm der tausend Pfeile, die ich mit Gandiva abschieße, ertragen. Doch wer es auch ist, jeden außer Shiva, werde ich zu Yama senden.

So dachte Arjuna bei sich und schoß mit leichtem Herzen hunderte, sonnengleich strahlende Pfeile ab. Auch diesen glänzenden Sturm ertrug der Schöpfer der Welten, dieser Träger des Dreizacks mit frohem Herzen, wie ein Berg eine Felslawine erträgt. Doch dann erschöpften sich plötzlich Arjunas Pfeile, und das alarmierte Arjuna sehr. Er erinnerte sich an den ruhmreichen Gott Agni, der ihm nach dem Brand im Khandava Wald zwei unerschöpfliche Köcher gegeben hatte.

So dachte er: Weh, meine Pfeile sind ausgegangen. Womit soll ich jetzt meinen Bogen bestücken? Wer ist dieses Wesen, der meine Pfeile schluckt? Ich werde ihn mit der Spitze meines Bogens schlagen, wie man einen Elefanten mit der Lanze tötet, und ihn so in die Bereiche des keulentragenden Yamas senden.

So stürmte Arjuna mit dem Bogen gegen Kirata, würgte ihn mit der Bogensehne und landete furchtbare Schläge, die wie Blitze einschlugen. Doch im nächsten Moment schlug ihm der Mann aus den Bergen den himmlischen Bogen aus der Hand. Da nahm Arjuna sein Schwert und griff erneut an, um den Zweikampf für sich zu entscheiden. Mit der ganzen Kraft seines Armes schwang er die scharfe Klinge, der sonst nicht einmal festes Gestein widerstehen konnte, und traf den Feind am Kopf. Doch bei der kleinsten Berührung mit dem Haupt des Kirata zerbrach dieses Beste aller Schwerter in viele Teile. So griff sich Arjuna Felsen und Bäume, und führte den Kampf fort. Doch auch diesen Geschoßhagel ertrug der ruhmreiche Gott in Gestalt eines hochgewachsenen Kirata mit Geduld.

Mit vor Zorn rauchendem Atem ging Arjuna zum Zweikampf mit der Faust über. Er landete schreckliche Treffer, doch der Gott schlug mit geballter Faust nicht minder heftig zurück. Der Ort des Kampfes hallte wider von den gräßlichen Geräuschen der zuschlagenden Fäuste. Doch nur für einem Moment dauerte dieser Faustkampf an, der dem alten Kampf zwischen Vritra und Vasava glich. Dann umschlang der starke Arjuna die Brust des Kirata und quetschte ihn gewaltig. Doch auch der mächtige Kirata preßte den Sohn des Pandu mit Brust und Armen, bis aus beiden Körpern schwarzer Rauch aufstieg. Dann schlug der große Gott den bereits geschlagenen Sohn des Pandu mit ganzer Macht, so daß jenem die Sinne schwanden. Seine Glieder waren verletzt und erschlafft, und er konnte sich nicht mehr bewegen. Vom großen Gott umschlungen und fast zerdrückt stockte ihm der Atem, er fiel bewußtlos zur Erde und sah wie tot aus.

Doch im gleichen Moment erwachte er wieder, erhob sich blutüberströmt, und wurde von großer Verzweiflung erfüllt. So verbeugte er sich im Geiste vor dem gnädigen Gott der Götter, formte eine Lehmfigur der Gottheit und ehrte sie mit Blumenkränzen. Doch dann sah er vor seinem geistigen Auge, daß der Blumenkranz für die Lehmgottheit das Haupt des Kirata bedeckte. Dies erfüllte Arjuna wieder mit großer Freude, und er war erleichtert. Diesmal verbeugte er sich vor den Füßen Shivas, und der Gott war sehr zufrieden mit ihm. Und Hara sprach zum staunenden Arjuna, dessen Körper von der Askese ganz ausgemergelt war, mit tiefer, dröhnender Stimme:

Oh Arjuna, ich bin mit deinen unvergleichlichen Taten höchst zufrieden. Es gibt keinen Kshatriya, der dir in Mut und Geduld gleicht. Oh Sündenloser, deine Stärke und dein Heldenmut sind dem meinen fast ebenbürtig. Oh Starkarmiger, ich bin wahrlich zufrieden mit dir. So schaue mich, oh Bulle der Bharatas! Oh Großäugiger, ich werde dich mit dem Auge segnen (um mein wahres Wesen zu erkennen). Du warst einst ein mächtiger Rishi! Du wirst alle deine Feinde besiegen, selbst die Bewohner des Himmels. Und weil ich mit dir zufrieden bin, werde ich dir unwiderstehliche Waffen gewähren. Schon bald wirst du sogar meine Waffe beherrschen.

Vaisampayana fuhr fort: Und da erblickte Arjuna Mahadeva, den strahlenden Gott, den Träger von Pinaka, der seine Heimstatt auf dem Berg Kailash hat, mit Uma an seiner Seite. Arjuna beugte Knie und Haupt, ehrte Hara und bat ihn um Gnade.

Arjuna sprach: Oh Kapardin, Herr über alle Götter, Zerstörer der Augen von Bhaga, Gott der Götter, oh Mahadev, du mit der blauen Kehle und den verfilzten Locken, ich kenne dich als die Ursache aller Ursachen, du mit den drei Augen und Herr über alles. Du bist die Zuflucht aller Götter. Aus dir kam das Universum. Du kannst niemals von den drei Welten, den Himmlischen, Asuras oder Menschen besiegt werden. Du bist Shiva in Gestalt Vishnus und Vishnu in Gestalt Shivas. Du hast vor langer Zeit das große Opfer des Daksha zerstört. Oh Hari, oh Rudra, ich verneige mich vor dir. Du hast ein Auge auf deiner Stirn. Oh Sharva, du läßt die Erfüllung von Wünschen regnen, du Träger von Dreizack und Pinaka.

Oh Surya mit dem reinen Körper, du Schöpfer von allem, ich verbeuge mich vor dir. Du Herr aller geschaffenen Dinge, ich verehre dich, um dein Wohlwollen zu gewinnen. Du bist der Herr der Ganas, die Quelle allen universalen Segens und die Ursache der Ursachen im Universum. Du bist sogar jenseits des Höchsten aller männlichen Wesen. Du bist das Größte und das Kleinste. Oh Hara, oh ruhmreicher Shankar, bitte gewähre mir Vergebung für meinen Fehler. Um dich zu schauen, kam ich zu diesem großen Berg, der dir lieb und den Asketen eine vorzügliche Bleibe ist. Du wirst von allen Welten verehrt. Oh Herr, auch ich ehre dich und bitte um deine Gnade. Erachte mein vorschnelles Handeln nicht als Makel, als ich mich aus Unwissenheit in diesen Kampf mit dir stürzte. Oh Shankar, ich flehe um deinen Schutz. Vergib mir alles, was ich getan habe.

Da nahm der große und mächtige Gott, dessen Zeichen der Bulle ist, Arjunas Hand in seine eigene schöne Hand und sprach lächelnd: Ich habe dir vergeben.
Dann umarmte er Arjuna voller Freude und besänftigte ihn mit weiteren Worten.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 40
Mahadevas Segen zu Arjuna

Mahadeva sprach:
Du warst in einem früheren Leben Nara, der Freund von Narayana. In Vadari unterjochtest du dich der strengsten Buße für viele tausend Jahre. In dir lebt wie in Vishnu, diesem ersten männlichen Wesen, große Macht. Ihr beide erhaltet mit eurer Macht das Universum. Oh Herr, du nahmst damals deinen schrecklichen Bogen auf, dessen Klang dem tiefen Donnergrollen entspricht, und geißeltest mit Krishna die Danavas zur Krönung von Indra. Gandiva ist der rechte Bogen für dich, oh Sohn der Pritha. Ich nahm ihn dir mithilfe von Illusion, oh Bester der männlichen Wesen. Aber nun sollen diese beiden Köcher, die dir angemessen sind, wieder unerschöpflich sein. Auch dein Körper wird wieder frei von Schmerz und Krankheit sein, oh Sohn aus dem Kuru Geschlecht. Dein Heldenmut ist wahrlich unerschütterlich. Ich bin mit dir zufrieden. Nun bitte um den Segen, den du ersehnst. Oh Feindebedränger, nicht einmal im Himmel gibt es ein männliches Wesen, welches dir gleicht, oh Respektvoller, noch einen Kshatriya, der dir überlegen ist.

Arjuna sprach:
Oh ruhmreicher Gott mit dem Bullen als Zeichen, wenn du mir einen Wunsch erfüllen möchtest, dann bitte ich dich um diese schreckliche himmlische Waffe namens Brahmashira, die du trägst oh Herr, und die am Ende des Yuga das ganze Universum vernichtet. Mit ihrer Hilfe und deiner Gnade, oh Gott der Götter, möge ich in diesem fürchterlichen Kampf, der zwischen mir und Karna, Bhishma, Drona, Kripa und den anderen stattfinden wird, siegreich sein. Mit dieser Waffe kann ich in der Schlacht Danavas, Rakshasas, böse Geister, Pisachas, Gandharvas und Nagas verbrennen. ...

Und Shiva erwiderte:
Oh du Mächtiger, ich werde dir meine Lieblingswaffe geben, die auch Pashupata genannt wird. ... Doch, oh Sohn des Pandu, diese Waffe darf niemals ohne angemessenen Grund gebraucht werden. Denn wenn sie auf einen schwachen Feind trifft, kann sie das ganze Universum vernichten. Es gibt in allen drei Welten keine Kreatur, welche diese Waffe nicht töten kann. Und sie kann mittels Geist, Auge, Wort oder mit dem Bogen geschleudert werden.

Vaisampayana fuhr fort: Arjuna hatte aufmerksam zugehört. Dann reinigte er sich, trat vor den Herrn des Universums mit gespannter Aufmerksamkeit und bat: „Unterweise mich.“ Und Mahadeva übertrug diesem Besten der Pandusöhne das Wissen über die Waffe, die der Verkörperung Yamas glich, nebst allen Mysterien, wie man sie schleudern und zurückziehen konnte. Danach diente die Waffe Arjuna, wie sie auch Shiva, dem Gatten der Uma, dient. Arjuna nahm sie freudig an, ... Der Klang tausender Muschelhörner, Trompeten und Trommeln war weithin zu hören. Wilde Winde bliesen und Wirbelstürme tobten über die Erde hinweg. Alle Götter und Danavas sahen, wie die Waffe in ihrer verkörperten Form neben dem energetischen Arjuna stand. Jeder Makel, der sich in Arjunas Körper befunden hatte, war durch die Berührung der dreiäugigen Gottheit verschwunden. Dann sprach der Gott zu Arjuna: „Und nun begib dich in den Himmel!“.

Arjuna ehrte mit gefalteten Händen und gebeugtem Haupt die Gottheit und dankte ihm. Dann gab ihm der Herr aller Himmlischen, ... den großen Bogen Gandiva zurück, welcher geschaffen worden war, Danavas und Pisachas zu besiegen. Dann sah Arjuna, der Bester der Männer, wie der Gott der Götter die gesegnete Gegend mit ihren schneebedeckten Ebenen, Tälern und Höhlen, welche der geliebte Rückzugsort der großen Rishis ist, wieder verließ und mit Uma an seiner Seite gen Himmel aufstieg.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 41

Materielle Segen der Sura Götter
Vaisampayana sprach:Nachdem Mahadeva wie die untergehende Sonne vor den gebannten Augen Arjunas verschwunden war, staunte der Sohn des Pandu und sprach zu sich:
Ich habe den großen Gott der Götter geschaut. Wahrlich, ein glückliches Schicksal ist mir beschieden, denn meine Augen haben ihn gesehen und meine Hand hat den dreiäugigen Hara in seiner segenspendenden Gestalt berührt. Ich werde Erfolg haben. Ich bin wahrlich gesegnet, meine Feinde sind bereits von mir besiegt, und mein Ziel ist erreicht.

Als Arjuna noch sann, kam Varuna, der Gott der Gewässer, an jenen Ort. Er war schön und so glänzend wie Lapislazuli, ... und erfüllte die Himmelsrichtungen mit seinem leuchtenden Glanz. Mit ihm kamen alle Flüsse, die Nagas, Daityas und Sadhyas. Auch Kuvera kam mit seinem goldglänzenden Körper. Er saß in seinem grell strahlenden Wagen und wurde von zahllosen Yakshas begleitet. Der Herr der Schätze war wunderschön und erleuchtete das Firmament, als er kam, um sich Arjuna zu zeigen. Es kam sogar der schöne Yama, dieser mächtige Vernichter aller Welten, und mit ihm kamen die Herren der Schöpfung (Praja-patis), die Pitris, in körperlicher und geistiger Form.

Der Gott der Gerechtigkeit
mit der unfaßbaren Seele, der Sohn von Surya, dieser Vernichter aller Kreaturen, kam mit seiner Keule in der Hand auf seinem Wagen gefahren, ließ die drei Welten erglänzen nebst den Bereichen der Guhyakas, Gandharvas und Nagas wie eine zweite Sonne, wie sie sich am Ende des Yuga erhebt. Sie alle kamen, um Arjuna zu sehen, der asketische Enthaltsamkeit übte. Und im gleichen Moment kam auch Indra (Gott des Regen und Donners) mit seiner Königin auf dem Rücken seines Elefanten Airavat und von allen anderen Gottheiten umgeben. Wegen des weißen Schirms über seinem Haupt glich er dem Mond inmitten fließender Wolken. Unter den Lobgesängen der Gandharvas und Rishis ließ er sich auf einem der Gipfel des Gebirges herab wie eine zweite Sonne.

Dann sprach der kluge und tugendhafte Yama, welcher sich auf einem der südlichen Gipfel niedergelassen hatte, mit tiefer, grollender Stimme folgende verheißungsvollen Worte:
Schau Arjuna, wie die Beschützer der Welten hierherkamen. Wir gewähren dir die Sicht, denn du bist würdig, uns zu schauen. Du warst früher der mächtige Rishi Nara mit der unermeßlichen Seele. Auf Geheiß Brahmas wurdest du als Mensch geboren, mein Sohn. Oh du Sündenloser, durch dich wird der höchst tugendhafte und energiereiche Großvater der Kurus, der Vasu Geborene Bhishma, in der Schlacht besiegt werden. Du wirst auch alle Kshatriyas besiegen, die in der Schlacht unter dem Kommando des Sohnes von Bharadvaja stehen.

Du wirst die Danavas besiegen, welche unter Menschen geboren wurden, und auch jene Danavas, die als Nivatakavachas bekannt sind. Und, oh Sohn der Kunti, du wirst auch den heftigen Karna schlagen, der ein Teil meines Vaters Surya ist und wegen seiner Energie in den Welten gefeiert wird. Oh Feindebezwinger, du wirst alle Himmlischen, Danavas und Rakshasas besiegen, die sich auf Erden inkarniert haben. Von dir getötet werden sie in die Bereiche eintreten, die ihren Taten entsprechen. Oh Phalguna, der Ruhm deiner Taten wird auf ewig in der Welt verweilen, denn du hast sogar Mahadeva im Kampf erfreut. Gemeinsam mit Vishnu wirst du die Erde von ihrer Bürde befreien. Oh, nimm diese Waffe von mir an, den Stab, welcher kein Körper abwehren kann. Mit dieser Waffe wirst du große Taten vollbringen.

So empfing der Sohn der Pritha die Waffe von Yama mit allen Mantras, Riten und Mysterien des Gebrauchs. Als nächstes sprach Varuna, der Herr aller Meerestiere zu ihm. Er war so blau wie die Wolken und hatte einen Gipfel im Westen eingenommen, als er sich an Arjuna wandte: ... Ich bin Varuna, der Herr aller Gewässer. Wenn ich diese Schlinge werfe, kann niemand widerstehen. Nimm sie von mir an, oh Sohn der Kunti, mit all ihren Geheimnissen, wie man sie entläßt und wieder zurückzieht. Mit ihr wurden einst in der Schlacht um Taraka (der Gattin Vrihaspatis) tausende Daityas gefangen und gefesselt. Nimm sie von mir an. Selbst wenn Yama dir im Kampf gegenüberstehen sollte, mit dieser Schlinge in deiner Hand wird er nicht in der Lage sein, dir zu entkommen. Wenn du mit dieser Waffe über das Schlachtfeld fegst, wird zweifellos jedes Land seiner Kshatriyas beraubt werden...

Nun meldete sich der Herr der Schätze, welcher sein Heim auf dem Berge Kailash hat, und sprach zu Arjuna:
Oh Sohn des Pandu, du mit der großen Macht und Weisheit, auch ich bin mit dir zufrieden. Dich zu sehen, bereitet mir eben soviel Freude, wie Krishna selbst zu schauen. Oh du ...mit den starken Armen, du warst ewig und ein Gott. In längst vergangenen Kalpas gingest du jeden Tag mit uns durch strengste asketische Enthaltsamkeit. Ich gewähre dir himmlische Sicht, du Bester aller Männer. Damit wirst du sogar unsichtbare Daityas und Danavas besiegen. Und nimm auch ohne zu zögern eine hervorragende Waffe von mir an, mit der du ganze Reihen der Armee von Dhritarashtra besiegen kannst. Hier ist meine Lieblingswaffe, Antardhana genannt... in der Lage, jeden Feind einschlafen zu lassen. Als der ruhmreiche Shiva (die dreifache, von Maya erbaute Stadt) Tripura schlug, war genau dies die Waffe, welche er abschoß, und mit der auch viele mächtige Dämonen geschlagen wurden. Oh du mit dem unbesiegbaren Heldenmut, ich nehme sie auf und übergebe sie dir. Du bist so würdig wie der Meru und in der Lage, sie zu bewahren.

In aller Form übernahm der mächtige Arjuna die himmlische Waffe von Kuvera. Danach sprach Indra, der Anführer der Himmlischen zu ihm in lieblichen Worten und tiefer, dröhnender Stimme:
Oh starkarmiger Sohn der Kunti, du bist ein uralter Gott. Du hast dir (als Mensch) höchsten Erfolg errungen und bereits göttlichen Status erreicht. Doch du mußt, oh Feindevernichter, noch die Aufgaben der Götter erfüllen. Steige dazu in den Himmel auf. Sei bereit, oh strahlender Held. Mein Wagen wird mit Matali als Wagenlenker schon bald herabkommen und dich abholen. Im Himmel werde ich dir alle meine himmlischen Waffen gewähren.

Während Dhananjaya all diese Beschützer der Welten auf den Höhen des Himavat versammelt sah, war er sehr erstaunt. Er ehrte die versammelten Lokapalas mit Worten, Wasser und Früchten. Die Himmlischen gaben die Ehren zurück und verschwanden sogleich (vor den Augen Arjunas). So schnell wie der Gedanke kehrten sie in ihre eigenen Bereiche zurück. Und Arjuna war hoch erfreut über all die Waffen, die er erhalten hatte. Er erachtete alle seine Wünsche als erfüllt und sich selbst mit Erfolg gekrönt.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 42
Arjuna wird in den Himmel geleitet

Vaisampayana sprach: Nachdem die Lokapalas gegangen waren, dachte Arjuna an Indras Wagen und sogleich kam das strahlende Gefährt von Matali gelenkt in Sicht. Es zerteilte die Wolken, erleuchtete das Firmament und erfüllte das Himmelsgewölbe mit dem Rattern seiner Wagenräder, als ob riesige Gewitterwolken dröhnten. Schwerter und Geschosse der furchtbarsten Art, Keulen, deren Beschreibung schon schrecklich war, geflügelte Pfeile von himmlischem Glanze, Tutagudas mit Rädern, atmosphärischer Reichweite und lautem Knall, grellste Blitze und Donnerschläge begleiteten den Wagen.

Auch furchtbare und riesige Nagas mit glühenden Mäulern waren auf dem Wagen sowie Berge von rein weißen Steinen. Der Wagen wurde von zehtausend goldfarbenen Pferden gezogen, die so schnell wie der Wind waren. Ausgestattet mit der Kraft der Illusion bewegte sich der Wagen so schnell, daß das Auge kaum seine Bewegung verfolgen konnte. Und Arjuna erkannte auf diesem Wagen den glänzenden Flaggenmast namens Vaijayanta, der so gerade wie der Bambus, dunkel wie ein Smaragd und mit goldenen Ornamenten verziert war.

Der Wagenlenker war mit Gold geschmückt, und Arjuna wähnte ihn sogleich himmlischen Ursprungs. Und während Arjuna noch staunend den Wagen betrachtete und an nichts anderes denken konnte, stieg Matali schon vom Wagen ab, verbeugte sich vor ihm und sprach: Oh glücklicher Sohn von Shakra, dein Vater wünscht dich zu sehen... Shakra wartet bereits mit all den Rishis, Gandharvas und Apsaras auf dich. So steig ein, folge dem Geheiß Indras und komm mit mir in die Regionen der Himmlischen. Nachdem du Waffen errungen hast, wirst du zurückkehren.

Arjuna antwortete: Oh Matali, besteige du zuerst diesen vorzüglichen Wagen, den man nicht mit hunderten von Rajasuya- und Pferdeopfern erlangen kann. Selbst wirklich reiche Könige, die große Opfer mit immensen Gaben an die Brahmanen durchgeführt haben, oder manche Sura-Götter und Danavas sind nicht fähig, auf diesem Wagen zu fahren. Wer keinen asketischen Verdienst hat, ist nicht in der Lage, den Wagen zu sehen oder zu berühren, geschweige denn, auf ihm zu fahren. Oh Gesegneter, nachdem du den Wagen bestiegen hast und die Pferde sich beruhigt haben, werde auch ich ihn erklimmen, wie ein tugendhafter Mensch den hohen Pfad der Ehrlichkeit betritt.

So bestieg Matali, der Wagenlenker Shakras, den Wagen und beruhigte die Pferde. Dann reinigte sich Arjuna frohen Herzens mit einem Bad in der Ganga und wiederholte beständig die üblichen Gebete in seinem Geist. Er befriedigte die Ahnen mit Gaben von Wasser und rief zuletzt noch Mandara (den Berg, mit dem die Sura- und Asura-Götter den Ozean gequirlt hatten) an, diesen König der Berge:

Oh Berg, du bist die Zuflucht der heiligen und himmelssuchenden Munis von tugendhaftem Benehmen. Durch deine Gnade, oh Berg, gelangen Brahmanen, Kshatriyas und Vaisyas ohne alle Ängste in den Himmel, um sich dort mit den Himmlischen zu vergnügen. Oh König der Berge, du bist Wohnstatt für die Munis und trägst auf deiner Brust viele geheiligte Schreine. Glücklich lebte ich auf deinen Höhen. Doch nun scheide ich von dir und nehme Abschied. ...

So verabschiedete sich Arjuna vom Berg und bestieg hell strahlend wie die Sonne den himmlischen Wagen. Mit frohem Herzen durcheilte der mit großer Klugheit gesegnete Kuru Prinz die Lüfte in diesem strahlenden und außergewöhnlichen Gefährt. Nachdem er für Sterbliche unsichtbar geworden war, erblickte er tausend wunderschöne andere Wagen. In diesem Bereich gab es weder Sonne noch Mond, welche Licht hätten geben können. Die ganze Region erstrahlte in ihrem eigenen Licht, welches aus Tugend und asketischem Verdienst kam.

Diese funkelnden Regionen sieht man von der Erde aus als Sterne. Sie scheinen klein, weil sie so weit weg sind, und sind doch riesengroß. Arjuna sah diese glitzernden Welten alle an ihrem Platz, hell leuchtend, voller Schönheit und in sich selbst strahlend. Er sah viele, viele königliche Weise, die mit asketischem Verdienst gekrönt waren, Helden, die ihr Leben in der Schlacht gegeben hatten, und solche, die sich den Himmel mit asketischer Enthaltsamkeit errungen hatten. ... Staunend betrachtete Arjuna diese von selbst strahlenden Welten, und begann, Matali danach zu befragen. Und Matali antwortete ihm freudig:
Oh Sohn der Pritha, du siehst hier tugendhafte Wesen an ihrem angemessenen Ort. Von der Erde aus hast du sie als Sterne wahrgenommen.

Dann erblickte Arjuna den schönen und allseits siegreichen Elefanten Airavat, am Tor zu Indras Bereich wachend. Er hatte vier Stoßzähne und war so groß wie der Berg Kailash. Wie er dem Pfad der Siddhas folgte, glich der Sohn des Pandu mit seinen Lotusaugen in Schönheit diesem besten der Könige Mandhata, und durchquerte die Region, welche für tugendhafte Könige geschaffen ist. Und schließlich, nachdem der gefeierte Arjuna viele glückselige Himmelsbereiche durchfahren hatte, erblickte er auch Amaravati, die Stadt Indras.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 43

Arjuna tritt vor Indra im Himmel

Vaisampayana erzählte:
Die Stadt Indras (der Gott des Regens und Donnern) , welche Arjuna nun erblickte, war entzückend und die malerische Heimstatt von Siddhas und Charanas. Überall sah man Blumen jeglicher Jahreszeit und heilige Bäume. Arjuna sah auch die himmlischen Gärten Nandana, den Lieblingsort der Apsaras (Himmlische Tänzerinnen). Eine duftende Brise fächelte sein Gesicht, welche mit dem feinen Blütenstaub süß riechender Blumen beladen war. Die Bäume mit ihrer reichen Last an himmlischen Blüten schienen ihn willkommen zu heißen. Dieser Anblick ist keinem vergönnt, der niemals durch asketische Enthaltsamkeit gegangen war oder dem Feuer geopfert hatte. Es war der Bereich der Tugendhaften und jener, die niemals einer Schlacht den Rücken kehren. Nur diejenigen können ihn erblicken, die Opfer durchführen oder strenge Gelübde einhalten, die Veden erfahren, in heiligen Gewässern baden oder sich im Geben hervortun. Niemand, der die Opfer stört, unedel ist, berauschende Getränke oder das Bett seines Lehrers mißbraucht, unreines Fleisch ißt oder sich hinterhältig beträgt, kann dies erblicken.

Nachdem Arjuna den berauschenden himmlischen Garten gesehen und die göttliche Musik darin vernommen hatte, betrat der starkarmige Held die Stadt Indras. Dort sah er viele tausende himmlische Wagen, die mit dem Willen gelenkt werden konnten. Manche standen am rechten Ort, manche fuhren in alle Richtungen hin und her. Die Apsaras und Gandharvas priesen den Sohn des Pandu, während die angenehme Brise ihn streichelte. Und die Götter, Siddhas und großen Rishis hießen Prithas Sohn der reinen Taten freudig willkommen. Man schüttete Segen über ihm aus, und himmlische Musik erklang dazu. Von allen Seiten hörte Arjuna den Klang von Muschelhörnern und Trommeln.

Auf Geheiß Indras begab sich dann der Sohn der Pritha zu dieser langen und breiten Treppe namens Suravithi. Dort traf er die Sadhyas, Vishwas, Maruts, die Aswin-Zwillinge, die Adityas, Vasus, Rudras, die strahlenden Brahmarshis, zahllose königliche Weise mit Dilipa an der Spitze, Tumburu, Narada und die beiden Gandharvas Haha und Huhu. Sie alle grüßte er ehrfurchtsvoll und erblickte schließlich den Anführer der Himmlischen, den Gott der hundert Opfer. Der starkarmige Held stieg vom Wagen ab und trat vor den Herrn der Götter hin, seinen Vater. Ein wunderschöner weißer Schirm mit goldenem Stab wurde über sein Haupt gehalten. Er wurde mit himmlisch duftenden Chamaras gefächelt, und viele Gandharvas mit Viswavasu, sowie Barden und Sänger sangen sein Loblied. Die besten Brahmanen rezitierten die Hymnen aus Rig- und Yajurveda. Arjuna grüßte Indra und beugte sein Haupt bis zum Boden.

Doch Indra umarmte ihn mit seinen runden und wohlgeformten Armen. Er nahm seine Hand und ließ ihn neben sich Platz nehmen auf diesem heiligen Sitz, den Götter und Rishis verehren. Der Herr der Himmlischen roch an Arjunas demütig gebeugtem Haupt und zog ihn auf seinen Schoß. Dort erstrahlte Arjuna wie ein zweiter Indra. Voller Zuneigung streichelte Indra die schöne Wange seines Sohnes und besänftigte ihn mit seiner duftenden Hand, welche die Zeichen des Donners trug. Auch streichelte er sanft und beruhigend Arjunas schöne und lange Arme, die goldenen Säulen glichen und wegen des steten Spannen des Bogens ganz hart waren. ...

Die Gandharvas sangen liebtönende Verse, und die Apsaras Ghritachi, Menaka, Rambha, Purvachitti, Swayamprabha, Urvasi, Misrakesi, Dandagauri, Varuthini, Gopali, Sahajanya, Kumbhayoni, Prajagara, Chitrasena, Chitralekha, Saha, Madhuraswana und viele tausend andere, die mit ihren Lotusaugen dazu bestimmt waren, die Herzen von strengen Asketen zu verzaubern, tanzten dazu. Sie ließen ihre schlanken Taillen, wohlgeformten Hüften und runden Brüste kreisen, warfen verheißungsvolle Blicke in die Runde, und vollführten so manche, anziehende Geste, von denen jede einzelne in der Lage war, sowohl Herz, Gedanken als auch Entschlossenheit der Zuschauer zu stehlen.
 
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Mahabharat 3. Buch Kapitel 44
Arjuna erhält Indras Lieblingswaffe Waffen, den mächtigen Donner

Vaisampayana fuhr fort:
Die Götter und Gandharvas wußten wohl um die Wünsche Indras und erzeugten unverzüglich ein vorzügliches Arghya für den geehrten Sohn der Pritha. Sie reichten ihm Wasser, um Gesicht und Füße zu waschen, und führten ihn in Indras Palast ein. So lebte Arjuna hochgeehrt von nun an im Palast seines Vaters. Beständig erhielt er himmlische Waffen und übte sich in deren Gebrauch und Einhalt.

Von der Hand Shakras bekam er dessen Lieblingswaffe überreicht, den unwiderstehlich mächtigen Donner. Auch all die anderen Waffen Indras wurden ihm übergeben, nämlich den Blitz und das laute Donnerkrachen, welche mit den schweren Gewitterwolken und dem Tanz der Pfauen einhergehen. Nachdem Arjuna all die hervorragenden Waffen erhalten hatte, dachte er an seine Brüder. Doch auf Geheiß Indras blieb er für volle fünf Jahre im Himmel inmitten von allem Komfort und Luxus.

Nach einiger Zeit sprach Indra zu seinem Sohn: Oh Sohn der Kunti, erlerne von Chitrasena die Kunst der Musik und des Tanzes. Lerne die himmlische Musik, welche wir hier hören, und die in der Welt der Menschen nicht existiert. Dies wird dir zum Vorteil gereichen.

So übergab Purandara seinen Sohn an Chitrasena als Freund, und Arjuna lebte bei ihm voller Freude. Chitrasena lehrte Arjuna das Singen, Musizieren und Tanzen. Doch der lebhafte Arjuna gewann damit keinen Frieden im Geiste, denn beständig mußte er an das ungerechte Würfelspiel mit Shakuni denken, und voller Zorn wünschte er Dushasanas Tod. Und doch trug die Freundschaft mit Chitrasena bald Früchte, und er wurde zum Meister von Gesang und Tanz der Gandharvas. Er beherrschte verschiedene Tänze und Musikrichtungen, welche bei den Gandharvas üblich waren, und dachte alle Zeit an seine Brüder und seine Mutter Kunti.
 
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