Nein, um Bewusstheit möglich zu machen muss man aus dem Paradies geworfen werden. Ich bin da keine Ausnahme und hatte in wenigen Wochen alles verloren, was ein Leben in unserer Gesellschaft sinnstiftend erscheinen lässt.
Manche freiwillig absolvierten Prozesse fand ich dann noch zersetzender, aber auch entsprechend nützlich.
Verstehe. Es erinnert mich an "der Alchimist" und seine erfahrungen.
Selbst aus dieser position (paradies-alles ist gut) hinausgeworfen zu werden und andere erfahrungen zu machen (kein paradies mehr) bewirkt automatisch bewußtwerdung von neuem, da es hautnah ist. Es bleibt einem im grunde keine andere möglichkeit als in dieser situation (das hinausgeworfen worden sein aus dem paradies) zu mehr bewußtwerdung zu streben und auch die eigenen paradigmen zu relativieren, seinen fokus zu verschieben, etc....
Das hinausgeworfen werden aus dem paradies muß nicht mal so passieren, dass man selbst alles verliert, es reicht wenn einem etwas hautnah kommt. Wenn man z.B.mit
weit weg vom paradiesischen gesellschaftsformen hautnah konfrontiert wird oder mit etwas konfrontiert wird, das
so anders ist als man es selbst jemals erfahren hat, also einschneidend ist, sodass es das eigenes weltbild erschüttert sieht. Auch das ist dann ein hinausgeworfen werden aus dem eigenen paradies (nur ohne materiellen verlust, verlust der arbeit oder verlust von bezugspersonen).
Deshalb stimme ich dir hier zu.
b) ist schwierig zu beantworten. Wenn man es als Not spürt kann es entsprechend schwierig sein, in den mystischen Zustand zu kommen, um eine andere Situation herzustellen.
Ich denke, es ist schwierig für dich aus deiner position das zu beantworten und ich denke, für mich ist es verständlich warum es für dich schwierig ist. Ich bestehe nicht darauf, ich kann mich auch irren.
Worum es mir hier geht ist: im gegensatz zur oberen ausgangslage, in der man im paradies war (auch wenn man danach aus diesem hinausgeworfen wurde), man selbst, sich noch im paradies befindend, doch viele positive und stärkende erfahrungen gemacht hat und Urvertrauen, ein grundvertrauen in sich selbst, in die eigene tatkraft oder kraft allgemein, entwickeln konnte. Urvertrauen, grundvertrauen zu sich selbst und vertrauen in die eigene Kraft (Macht) verliert man nur unter noch ärgeren umständen als "nur" durch das hinausgeworfen worden sein aus dem paradies. Sprich: aus der oberen ausgangslage (dem gewesen sein im paradies) und aus diesem hinausgeworfen werden aus dem paradies, hat man immer noch die bessere ausgangslage fixer (schneller) bewußtheit zu erlangen und im grunde, durch dieses
hinausgeworfen werden aus dem paradies eigentlich letztendlich eine bereicherung erfährt, wenn nicht sogar den schatz findet........ hier kann man relativ leicht in den mystischen zustand kommen bzw. auch sagen:
ich erlebe es nicht als not und
es ist wie es ist.
......so hat man, wenn man sich nie im paradies befunden hatte (sondern in der hölle) oder zu früh (z.B. als junges kind) daraus hinausgeworfen und in die hölle gestoßen wurde (worauf mein b) beispiel bezug nimmt), erstens eine wesentlich schlechtere ausgangslage (da man nie in seiner eigenen kraft, urvertrauen, grundvertrauen war-es ging nur ums überleben) zweitens: so wie der paradiesbewohner die not nicht kennt (bzw. nur bedingt in form von "will haben" oder ich verliere fülle), kennt der höllenbewohner fülle nicht (unter fülle meine ich nicht nur die materielle) und er kennt eine andere, eine pervertierte form von kraft und kann, genauso wie der paradiesbewohner durch den rauswurf aus dem paradies, nur durch den rauswurf aus der hölle und erfahrung des paradieses zu mehr bewußtheit und der nicht pervertierten kraft gelangen. Und trotzdem wird ihm not und mangel immer mehr bewußt und hautnahe sein wie dem einstigen paradiesbewohner, da sich diese nöte und mängel grundsätzlich dadurch unterscheiden das sie dem höllenbewohner tiefer eingekerbt wurden. Die narben des höllenbewohners sind sehr tief, während die des paradiesbewohners sich dagegen in der regel wie leichte kratzer ausmachen und tiefe narben eher seltener sind. Der paradiesbewohner, der aus dem paradies geworfen wurde, wird in der regel nicht in die hölle geworfen sondern (wie soll ichs formulieren.....hmm-) -ja: eher auf die nulllinie, ins normale leben (wie es ist) auch wenn er selbst es als rauswurf aus dem paradies empfindet.
Wenn es so ein höllenbewohner aus der hölle geschafft hat und geschafft hat in den mystischen zustand zu kommen und sagen kann: ich erlebe es nicht als not und es ist wie es ist, so ist sein sein ein wesentlich differenzierteres und autentischeres als das des ehemaligen paradiesbewohners. Wenn er (der höllenbewohner) es überhaupt schafft. Ich denke nämlich, dass ein ehemaliger paradiesbewohner es da wesentlich leichter hat, wenn er zudem ein zwei tiefe narben davongetagen hat und die chancen für ihn besser sind, auch, wenn er im vergleich zu den wenigen höllenbewohnern-die es geschafft haben- immer um eine erfahrung weniger reich bleiben wird: zu wissen wie
das sein in der hölle ist (und was not wirklich ist), weil er im grunde nie wirklich dort war, sowie er die einzwei narben, die er davontrug, eher dem zuordnen kann: das ist das leben auch schlimme dinge passieren darin (schicksalschläge die er leichter verwinden kann).
Das ist meine ansicht und für mich ist ein paradiesbewohner einer der dem höllenbewohner den weg ins paradies und in die eigene kraft zeigen kann. Für den höllenbewohner ist DAS nämlich das paradies (also ein etwas anderes paradies als das, das der paradiesbewohner meint daraus hinausgeworfen worden zu sein und das er eigentlich, aus der sicht des höllenbewohners nie verloren hat, bzw. nie daraus hinausgeworfen wurde->aus der eigenen kraft). Ich beneide dich darum DAS paradies zu kennen und aus dieser kraft (aus der du nie hinausgeworfen wurdest) immer schöpfen zu können. Es ist in sich eine nie versiegende quelle an die der ehemalige höllenbewohner nur sehr schwer rankommt. Ich neide es dir aber nicht, ich lerne sehr viel von dir (andere perspektive).
PS: hoffentlich passiert nicht wieder das, das mir schon des öfteren auffiel, wenn ich einen etwas längeren beitrag poste. Dass das thema plötzlich nicht mehr weitergeführt wird, bzw. dann eine längere pause erfolgt und auch du Abbadon dich für ne weile zurückziehst.
Ist da etwas das mir vllt. beim schreiben unbewußt unterläuft, das dies bewirkt? Unterfordere oder überfordere ich? Fahr ich sonsteine für jemanden unangenehme schiene? Oder ist es etwas, dass nur mir so erscheint?